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Hans Engel 20 Dezember 1894 in Kairo 15 Mai 1970 in Marburg war ein deutscher Musikwissenschaftler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAls Sohn des Lepraarztes Franz Engel Bey besuchte Hans Engel die Deutsche Schule in Kairo dann das Berthold Gymnasium Freiburg und das Realgymnasium in Munchen 1 In Munchen studierte er von 1913 bis 1915 und von 1918 bis 1922 bei Eduard Bach Klavier bei Joseph Maier Orgel und bei Friedrich Klose Komposition an der Akademie der Tonkunst 1 Von 1922 bis 1924 nahm er Privatunterricht im Dirigieren bei Hugo Rohr 1 und wurde anschliessend mit einer Dissertation uber das Thema Die Entwicklung des deutschen Klavierkonzertes von Mozart bis Liszt promoviert 2 Er wandte sich ganz der Musikwissenschaft zu und habilitierte sich 1925 an der Preussischen Universitat zu Greifswald Hier wurde er 1926 Direktor des Musikwissenschaftlichen Seminars zunachst als Privatdozent ab 1932 dann als ausserordentlicher Professor Eines der Hauptarbeitsgebiete Engels in Greifswald war die Musikgeschichte Pommerns Er initiierte die Grundung des Vereins zur Pflege pommerscher Musik mit dessen Unterstutzung er die Denkmaler der Musik in Pommern in vier Banden herausgeben konnte und grundete 1932 die Zeitschrift Musik in Pommern die nach seinem Weggang aus Greifswald sein Nachfolger Walther Vetter bis 1942 fortfuhrte 3 Ferner war Engel auf dem Gebiet der Neuen Musik besonders aktiv 4 So fuhrte er auch gegen Widerstande des aufkommenden Nationalsozialismus Werke von Bela Bartok Paul Hindemith Arnold Schonberg und anderen Komponisten der Avantgarde auf und grundete mit dem Kapellmeister Erich Peter 1927 die Freie Vereinigung zur Pflege zeitgenossischer Musik 1935 wurde Engel als a o Professor an die Albertus Universitat Konigsberg berufen und wurde dort 1936 Chorgaufuhrer fur Ostpreussen 5 Am 22 Juli 1941 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde zum 1 Oktober desselben Jahres aufgenommen Mitgliedsnummer 8 902 866 6 2 Er erhielt 1944 einen Lehrstuhl in Konigsberg Trotzdem behauptete er im Spruchkammerverfahren ein aktiver Gegner des Nationalsozialismus gewesen zu sein 5 Er konnte diese Aussage mit einer aussergewohnlich hohen Zahl von Persilscheinen teils von einschlagigen Regimegegnern wie dem Gerechten unter den Volkern Konrat Ziegler glaubhaft belegen 7 Nach erfolgter Entnazifizierung wurde er 1946 als ordentlicher Professor fur Musikwissenschaft an die Philipps Universitat Marburg berufen wo er den ersten Lehrstuhl fur Musikwissenschaft innehatte Bis zu seiner Emeritierung 1967 baute er das Institut wesentlich aus und gehorte zu den einflussreichsten Musikwissenschaftlern in der fruhen Nachkriegszeit in Deutschland 8 Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenDenkmaler der Musik in Pommern 4 Bande Leipzig 1930 1936 Deutschland und Italien in ihren musikgeschichtlichen Beziehungen Von deutscher Musik Bd 68 70 Regensburg 1944 Mozarts Instrumentation In Mozart Jahrbuch 1956 S 51 74 Musik und Gesellschaft Bausteine zu einer Musiksoziologie Stimmen des 20 Jahrhunderts Bd 3 Berlin Halensee 1960 Das Solokonzert Das Musikwerk Bd 25 Koln 1964 Literatur BearbeitenJorg Rothkamm Jonathan Schilling Zweiundvierzig Persilscheine und die Neue Musik Hans Engels Weg an die Universitat Marburg und sein Wirken in der fruhen Nachkriegszeit In Jorg Rothkamm Thomas Schipperges Hrsg Musikwissenschaft und Vergangenheitspolitik Forschung und Lehre im fruhen Nachkriegsdeutschland Munchen 2015 S 123 173 Hans Huchzermeyer Zur Geschichte der evangelischen Kirchenmusik in Konigsberg Preussen 1800 1945 Die kirchenmusikalischen Ausbildungsstatten Minden 2013 ISBN 978 3 00 041717 7 S 165 180 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hans Engel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur uber Hans Engel in der Landesbibliographie MV Engel Hans Hessische Biografie Stand 13 Mai 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten a b c Erich H Muller Deutsches Musiker Lexikon Dresden 1929 a b Fred K Prieberg Handbuch Deutsche Musiker 1933 1945 CD Rom 2004 S 1414 Hilde Gobber Vorbemerkung In Baltische Studien Band 65 NF 1979 S 79 81 Vgl Rothkamm Schilling 2015 S 141 145 u a a b Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 10 039326 5 S 136 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 7821053 Vgl Das Kapitel Entnazifizierung Engels in Rothkamm Schilling 2015 S 127 133 Rothkamm Schilling 2015 S 149 Normdaten Person GND 118684663 lobid OGND AKS LCCN n84054674 VIAF 102332644 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Engel HansKURZBESCHREIBUNG deutscher MusikwissenschaftlerGEBURTSDATUM 20 Dezember 1894GEBURTSORT KairoSTERBEDATUM 15 Mai 1970STERBEORT Marburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Engel Musikwissenschaftler amp oldid 231735661