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Hans Dellbrugge 15 September 1902 in Bielefeld 19 Februar 1982 in Bad Neuenahr Ahrweiler war ein deutscher Jurist SS Brigadefuhrer und nach dem Zweiten Weltkrieg langjahriger Geschaftsfuhrer des Landkreistags Nordrhein Westfalen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Publikationen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDellbrugge war der Sohn eines Mittelschulrektors 1 Er absolvierte nach dem Abitur in Bielefeld ab 1921 ein Studium der Rechts und Staatswissenschaften Das Studium schloss er 1927 an der Universitat Marburg mit Promotion zum Dr jur ab Sein Dissertationsthema beschaftigte sich mit einem rechtswissenschaftlichen Vergleich uber parlamentarische Demokratieformen Danach trat er in die preussische Verwaltung ein und war Regierungsassessor an verschiedenen Landratsamtern 2 Nach der Machtubergabe an die Nationalsozialisten trat er zum 1 Mai 1933 der NSDAP bei Mitgliedsnummer 2 008 517 3 Im gleichen Jahr zum 30 Dezember wurde er Mitglied der SS SS Nummer 201 858 Von August 1933 bis Mai 1934 war er Generalpolizeidezernent bei der Regierung in Arnsberg Hier lernte er den Oberprasidenten der Rheinprovinz Josef Terboven und den damaligen Regierungsprasidenten Karl Eugen Dellenbusch kennen Anschliessend wurde er als Personalreferent in das Reichsministerium des Innern ubernommen und im selben Jahr zum Regierungsrat befordert 4 Danach wurde er wahrend seiner Tatigkeit im Reichsministerium des Innern zum Oberregierungsrat befordert Im Sommer 1937 erschien im Heymann Verlag Berlin die von Dellbrugge verfasste Publikation zur Ausbildung von Beamten fur die hohere Verwaltungslaufbahn und 1938 wurde er zum Ministerialrat ernannt 2 Im April 1940 wechselte Dellbrugge nach Wien und wurde dort im Range eines Regierungsprasidenten in der Reichsstatthalterei tatig Unmittelbar nach dem Uberfall der Wehrmacht auf Norwegen Ende April 1940 erhielt er eine kurzfristige Anforderung dort den Aufbau der deutschen Besatzungsmacht zu unterstutzen Die Empfehlung dafur war von dem am 24 April 1940 als Reichskommissar in Oslo eingesetzten SS Obergruppenfuhreres Josef Terboven ausgegangen Dellbrugge war ab Mai massgeblich an den Verhandlungen mit dem norwegischen Administrationsrat uber die Form und Art Beteiligung von Norwegern an der zu errichtenden Machtinstitution beteiligt In dem unmittelbar nach der norwegischen Kapitulation im Juni 1940 errichteten Reichskommissariat Norwegen ubernahm er am 15 Juli 1940 die Leitung der Hauptabteilung Verwaltung 5 und wurde damit zum Stellvertreter von Reichskommissar Terboven Mehrere der durch Dellbrugge mit erarbeiteten und vertretenen Kompromisse sowie versuchte Wege einen gemeinsamen Konsens mit norwegischen Personlichkeiten zu finden verfolgten vor allem das Ziel das Besatzungsgebiet Norwegen langfristig in das Reich hineinzufuhren Gemeinsam mit Terboven hatten er die Erkenntnis gewonnen dass die von Berlin geforderte schnelle Nazifizierung nicht zum Ergebnis fuhren kann Als Steuerinstitution sollte nach den Planen Heinrich Himmlers die SS fungieren 6 Die bis September 1940 gefuhrten Verhandlungen scheiterten letztendlich an der selbstbewussten Haltung der Norweger sich nicht einer Fremdherrschaft zu beugen sowie an dem sturen Verharren Adolf Hitlers einseitig seine Forderungen durchgesetzt wissen zu wollen Auf seinen Befehl hin mussten alle ausgehandelten Kompromisslosungen zum 20 September 1940 verworfen und die Verhandlungen abgebrochen werden Damit wurde in Norwegen eine deutsche Besatzungsmacht in Form des Reichskommissariats Nord unter der autokratischen Leitung Terbovens mit seinem Stellvertreter Dellbrugge installiert 7 Um den Schein nach aussen zu wahren wurden zehn Norweger als kommissarische Staatsrate aus einer von Terboven zusammengestellten Kandidatenliste ausgewahlt In seiner aus diesem Anlass gehaltenen Rede am 25 September 1940 liess er wissen dass er nun Kraft des mir gemass des Fuhrererlasses zustehenden Rechtes 8 die politische Macht ausuben wird Gescheitert war damit der Versuch eine andere Regierungsform fur Norwegen zu finden als es bei der deutschen Okkupation Polens vollzogen worden war Die damit fur die Besatzerzeit in Norwegen beginnende Allmacht des Reichskommissars durfte wenn der Vergleich mit den von Dellbrugge in den Verhandlungen mit den Norwegern erreichten Grundpositionen nicht trugt nicht seinen Haltungen zur Rolle des Rechts und Formen der Mitbestimmung entsprochen haben Nach nur acht Monaten kehrte er im Juni 1941 in die Institution des Reichsstatthalters nach Osterreich zuruck In Wien gehorte er 1941 als Stellvertreter des Gauleiters Baldur von Schirach zu dessen Fuhrungskern 2 Im Jahr 1944 war er auch Mitarbeiter des Reichssicherheitshauptamtes 9 und wurde er im Juni 1944 zum SS Brigadefuhrer befordert 10 Nach Kriegsende war Dellbrugge ab 1951 fur zwei Jahre Hauptgeschaftsfuhrer der Deutschen Krankenhausgesellschaft Von Anfang April 1953 bis Ende Januar 1955 war er Beigeordneter des nordrhein westfalischen und Deutschen Stadtetages sowie anschliessend bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand Ende September 1968 Geschaftsfuhrer des Landkreistags Nordrhein Westfalen 2 Publikationen BearbeitenDie parlamentarische Demokratie der Reichsverfassung und die proletarische Demokratie der Verfassung der Russischen Forderativen Sowjet Republiken vom 10 Juli 2918 Universitat Marburg 1927 Die Ausbildung fur den hoheren Dienst in der allgemeinen und inneren Verwaltung Heymann Verlag Berlin 1937 Literatur BearbeitenRobert Bohn Reichskommissariat Norwegen Nat soz Neuordnung u Kriegswirtsch 2000 Hans Dietrich Look Quisling Rosenberg und Terboven zur Vorgeschichte und Geschichte der nationalsozialistischen Revolution in Norwegen Deutsche Verlagsanstalten Stuttgart 1970 Franz Moller Joachim Bauer Hg Der Landkreistag Nordrhein Westfalen 1947 1997 Deutscher Gemeindeverlag 1997 Werner Schubert Quellen zur Reform des Straf und Strafprozessrechts Bd 2 Protokolle der Grossen Strafprozesskommission des Reichsjustizministeriums 1936 1938 Teil 1 Erste Lesung Leitsatze Vorverfahren Hauptverfahren Gemeinsame Verfahrensvorschriften Richter Staatsanwalt Beteiligte Mittel der Wahrheitsforschung Zwangsmittel Rechtsbehelfe Allgemeine Vorschriften Beschwerde Berufung S XXIEinzelnachweise Bearbeiten Werner Schubert Quellen zur Reform des Straf und Strafprozessrechts Bd 2 Protokolle der Grossen Strafprozesskommission des Reichsjustizministeriums 1936 1938 Teil 1 Erste Lesung Leitsatze Vorverfahren Hauptverfahren Gemeinsame Verfahrensvorschriften Richter Staatsanwalt Beteiligte Mittel der Wahrheitsforschung Zwangsmittel Rechtsbehelfe Allgemeine Vorschriften Beschwerde Berufung S XXI a b c d Franz Moller Joachim Bauer Hg Der Landkreistag Nordrhein Westfalen 1947 1997 Deutscher Gemeindeverlag 1997 S 324 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 5980275 Edmund Glaise von Horstenau Peter Broucek Hrsg Ein General im Zwielicht die Erinnerungen Edmund Glaises von Horstenau Band 2 Bohlau Verlag Wien 1983 S 624 Robert Bohn Reichskommissariat Norwegen Nationsozialistische Neuordnung und Kriegswirtschaft Oldenbourg Wissenschaftsverlag 2000 ISBN 978 3 486 56488 4 S 500 Hans Dietrich Look Quisling Rosenberg und Terboven zur Vorgeschichte und Geschichte der nationalsozialistischen Revolution in Norwegen Deutsche Verlagsanstalten Stuttgart 1970 S 414ff Robert Bohn Reichskommissariat Norwegen Nationalsozialistische Neuordnung und Kriegswirtschaft R Oldenbourg Verlag Munchen 2000 S 44ff Josef Terboven Nyordningen i Norge Tale 25 Sept 1940 Stenersen Verlag Oslo 1940 Dienstalterliste der SS von 1944 1 SS Dienstaltersliste Hans DellbruggeNormdaten Person GND 123481481 lobid OGND AKS VIAF 306201924 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dellbrugge HansKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist Regierungsprasident und SS BrigadefuhrerGEBURTSDATUM 15 September 1902GEBURTSORT BielefeldSTERBEDATUM 19 Februar 1982STERBEORT Bad Neuenahr Ahrweiler Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Dellbrugge amp oldid 238415706