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Dieser Artikel behandelt den Renaissance Bildhauer Schnitzer und Medailleur Hans Daucher Der gleichnamige deutsche Professor fur Kunstpadagogik und Maler in Munchen 1924 2013 ist Hans Daucher Kunstpadagoge Hans Daucher mit vollem Namen Hans Adolph Daucher manchmal auch Adolph Daucher der Jungere genannt 1486 in Ulm 1 1538 in Stuttgart war ein deutscher Bildhauer Schnitzer und Medailleur der Renaissance Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werkstatt 3 Werke als Bildhauer Auswahl 3 1 Skulpturen 3 2 Relief 4 Werke als Medailleur Auswahl 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksLeben und Wirken Bearbeiten nbsp Dauchers Haus am Hinteren Lech 2 heute ein Baudenkmal im Stadtviertel Lechviertel ostliches UlrichsviertelHans Dauchers Vater war der Bildhauer und Schnitzer Adolf Daucher um 1460 in Ulm um 1524 in Augsburg Beide gehorten zur Ulmer Schule und waren in Augsburg tatig 2 3 Verheiratet war Hans Daucher mit der Tauferin Susanna Spitzmacher Das Ehepaar hatte drei Kinder Am Daucherschen Haus das sich in Augsburg an der Ecke Hinterer Lech 2 Ecke Schleifergasschen befindet wurde 2013 eine Gedenktafel angebracht Sie enthalt unter der Uberschrift Versammlungsort der Taufer folgenden Text Am Ostermorgen 12 4 1528 versammelte sich eine Gemeinde der Taufer im Haus des Bildhauers Hans Daucher und seiner Frau Susanna Die Stadtwache sprengte die illegale Zusammenrottung und verhaftete 88 Personen Sie wurden teilweise unter Folter verhort Auf Beschluss des Stadtrates wurden die meisten ausgewiesen Dorothea Frohlich Scholastika Stierpaur und Thomas Paur erhielten ein Brandzeichen Elisabeth Heggenmiller wurde die Zunge herausgeschnitten Vorsteher Hans Leupold wurde am 25 4 1528 hingerichtet Susanna Daucher wurde am 21 4 1528 ausgewiesen Weil sie schwanger war wurde ihr das Brandzeichen erspart Ihre beiden kleinen Sohne musste sie zurucklassen 4 Das dreihundertsiebzig Zentner schwere Steinbildwerk des Hauptaltars der seit 1539 Evangelisch lutherischen St Annenkirche in Annaberg Buchholz stammt entweder von Vater Adolf oder seinem Sohn Hans Daucher wobei anhand der Zeittafel eine Gemeinschaftsarbeit zu vermuten ist In einzelnen Teilen wurde das Kunstwerk von der Daucher Werkstatt in Augsburg in die 403 km entfernte Stadt im Erzgebirge an der Tschechischen Grenze transportiert Im Jahr 1522 erfolgte die Aufstellung im Hauptchor Die Skulpturen aus Solnhofener Kalkstein werden von einem Rahmenwerk aus zehn verschiedenen italienischen Marmorarten umgeben Zuvor wirkte Hans Daucher in den Jahren 1515 16 bei der Ausschmuckung des spatgotischen Augsburger Rathauses mit Werkstatt BearbeitenDen Kunstwerken nach muss Hans Daucher uber eine sehr grosse Werkstatt in Augsburg verfugt haben Ein Bereich umfasste die Anfertigung und Bearbeitung der riesigen Marmorblocke zu seinen Skulpturen Ein weiterer Trakt verfugte uber die Giesserei bestehend aus der Formerei dem Schmelzbetrieb und der Putzerei fur seine Klein und Gross Plastiken Zudem benotigte er einen Zeichenraum mit Schreibtisch und den notwendigen Utensilien fur seine Entwurfe Dies geschah meist nach lebenden und sezierten Modellen wobei oftmals der Kunstler die Sezierung selber vornahm worauf ein zusatzliches Kellergewolbe mit Bottichen fur Eis schliessen lasst Werke als Bildhauer Auswahl BearbeitenSkulpturen Bearbeiten nbsp St Annakirche Hauptaltar Dauchers Figurengruppe Die Beweinung Christi um 1500 zahlt zu der Innenausstattung von Notre Dame de la Nativite im elsassischen Saverne Ebenfalls war Daucher nach 1512 an der Innenausstattung der Fuggerkapelle in der Augsburger Annakirche beteiligt Die zentrale Fronleichnamsgruppe Beweinungsgruppe die Putti auf der Marmorbalustrade vor der Kapelle und die Chorgestuhlbusten sind seine Werke Das Marmordenkmal der Edlen von Hurnheim in Hochaltingen im Ries wird von Schindler als sein Hauptwerk angesehen Relief Bearbeiten Dauchers Tatigkeit in der Anfertigung von Reliefs belegen drei tradierte Platten und ein Epitaph Die Geisselung Christi aus Augsburg erstellt um 1520 in Solnhofener Plattenkalk befindet sich im Bayerischen Nationalmuseum in Munchen mit der Inventar Nummer 23 155 Im Jahr 1522 fertigte er in Augsburg das Relief Allegorischer Zweikampf Albrecht Durers mit Apelles aus Solnhofener Stein in den Massen 22 8 16 8 cm an Es befindet sich in der Skulpturensammlung des Berliner Bode Museums und tragt die Inventar Nummer 804 Das Werk wurde 1848 aus der Sammlung Harzen erworben Die Heilige Familie zeigt seine Kunstfertigkeit als Renaissancemeister in Form der Darstellung von Raumperspektive mit sich verjungender Pfeilerreihe nbsp Daucher Allegorischer Zweikampf Durer Apelles nbsp Daucher Geisselung Christi nbsp EpitaphEiner Zuschreibung zufolge stammt das Epitaph fur die Neugeborenen Paul 6 Wochen alt und Wolfgang 14 Tage alt von Freyberg aus den Jahren 1516 und 1521 in St Wolfgang zu Mickhausen von Hans Daucher Es ist neben dem Chorbogen in die Wand eingelassen Daucher stellte die beiden Knaben dar und fugte eine Inschrift uber ihr kurzes Leben hinzu Werke als Medailleur Auswahl BearbeitenHans Dauchers fruheste tradierte Medaillen Darstellung eines Profilportrats mit Bustensockel von 1523 wurde laut Stefan Krause eine beliebte Vorlage Hans Maler zu Schwaz setzte diesen Typ 1520 bei seinem Portrat Anna Regina ein 5 In Italien findet sich dieser Portrattyp bei folgenden Werken von Pisanello um 1431 41 Sigismund von Luxemburg und Leonello d Este Den Datierungen nach hat offensichtlich Daucher sich an Maler orientiert und dieser an italienischen Werken Auch Pisanello war als Medailleur tatig Diese Portrattypen eines Brustportrats haben ihren Ursprung in den Fajun Portrats nbsp Daucher Ferdinand und Anna von Bohmen 1523 SMM nbsp Kaiser Maximilian I nbsp Ottheinrich von Pfalz Neuburg 1527 Staatliche Munzsammlung Munchen SMMLiteratur BearbeitenJulius Baum Dauher Hans In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 526 Digitalisat Herbert Schindler Augsburger Renaissance Hans Daucher und die Bildhauer der Fuggerkapelle bei St Anna Bavaria Antiqua Munchen 1985 Vorwort Thomas Eser Hans Daucher Augsburger Kleinplastik der Renaissance Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1996 ISBN 3 422 06174 6Einzelnachweise Bearbeiten Herbert Schindler Augsburger Renaissance S 8 L Forrer Biographical Dictionary of Medallists Daucher Dauher Hans Volume VII Spink amp Son Ltd London 1923 S 208 f L Forrer Biographical Dictionary of Medallists Daucher Hans Volume VIII Spink amp Son Ltd London 1930 S 328 f Mennonitengemeinde Augsburg Enthullung Gedenktafel Susanna Daucher 12 April 2013 eingesehen am 27 Mai 2013 Fotografie der Tafel Stefan Krause Das Portrat Hans Maler Studien zum fruhneuzeitlichen Standesportrat Wien 2008 Google online S 44 PDF 1 9 MB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hans Daucher Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bildindex Hans Daucher Normdaten Person GND 118678930 lobid OGND AKS LCCN nr97009173 VIAF 13101262 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Daucher HansKURZBESCHREIBUNG deutscher BildhauerGEBURTSDATUM 1486GEBURTSORT UlmSTERBEDATUM 1538STERBEORT Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Daucher amp oldid 226358359