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Hans Busch 27 Februar 1884 in Juchen 16 Februar 1973 in Darmstadt war ein deutscher Physiker Er war der Begrunder der Elektronenoptik und legte damit die theoretischen Grundlagen fur das Elektronenmikroskop Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen Auszeichnungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHans Walter Hugo Busch wurde 1884 als Sohn des Besitzers einer Baumwollspinnerei und Weberei Dr phil Hugo Busch und seiner Ehefrau Johanna Roth in Juchen im Rheinland geboren Nach dem Abitur studierte er 1904 05 zunachst in Strassburg und ab 1905 06 in Berlin und ab 1907 an der Universitat Gottingen Physik In Gottingen wo er ab 1907 bis 1913 als wissenschaftlicher Assistent am Institut fur angewandte Elektronik beschaftigt war promovierte er 1911 uber Stabilitat Labilitat und Pendlungen in der Elektrotechnik Im Ersten Weltkrieg war er von 1914 bis 1916 Artillerieoffizier an der Front und von 1913 bis 1920 wissenschaftlicher Hilfsarbeiter an der Radiotechnischen Versuchsanstalt fur Marine und Heer in Gottingen Er habilitierte sich 1920 an der Universitat Gottingen mit der Arbeit Uber die Erwarmung von Drahten in verdunnten Gasen durch den elektrischen Strom Zunachst wurde er Privatdozent an der Universitat Gottingen Von 1920 bis 1927 war er Assistent am Physikalischen Institut der Universitat Jena 1922 wurde Busch ausserordentlicher Professor an der Universitat Jena und entwickelte dort die Elektronenoptik und die Elektronenlinse Aufgrund dieser Arbeiten wurde es moglich die Bewegung von Elektronen in Magnetfeldern die fokussierende Funktion von Spulen auf sich bewegende Elektronen und ihre abbildende Funktion zu berechnen Diese Ergebnisse bildeten die theoretische Basis fur die Entwicklung des Elektronenmikroskops In den Jahren 1925 26 gehorte Busch der Deutschnationalen Volkspartei an 1 1927 wurde er Technischer Leiter des Fernmelde Kabelwerkes Oberspree der AEG in Berlin 1930 wechselte Busch als Professor fur Elektrotechnik an die TH Darmstadt Busch wurde Nachfolger des 1928 uberraschend verstorbenen Professors Karl Wirtz 1861 1928 Vorsitzender der Berufungskommission war das Vorstandsmitglied der AEG Waldemar Petersen der von der TH Darmstadt seit 1926 beurlaubt war Das Berufungsverfahren zog sich in die Lange da zunachst Abraham Esau als Nachfolger vorgesehen war Nach dessen Absage Anfang 1929 wurde eine neue Liste mit Hans Busch als Erstplatziertem erstellt Angesichts der baulichen und finanziellen Forderungen von Busch er hatte u a einen Neubau fur sein Institut fur Fernmeldetechnik gefordert und auf dem Hintergrund der schwierigen wirtschaftlichen Situation im Volksstaat Hessen schien das Verfahren lange gefahrdet Erst mit Hilfe von Waldemar Petersen und der Industrie gelang es Busch schliesslich an die TH Darmstadt zu holen nbsp S3 06 Hans Busch Institut der TU Darmstadt Merckstrasse 25Hans Busch baute hier das neue Institut fur Fernmeldetechnik auf wobei der geforderte Neubau erst 1934 eroffnet werden konnte In Darmstadt schrieb er auch sein grundlegendes Buch uber die Elektronenoptik Hans Busch war 1933 34 Rektor der TH Darmstadt und 1937 39 sowie 1944 47 Dekan der Fakultat fur Elektrotechnik Busch war von 1933 bis 1939 Forderndes Mitglied der SS Er war wie zahlreiche andere Darmstadter Professoren an Forschungs und Entwicklungsarbeiten des Vorhabens Peenemunde beteiligt Seit 1940 fuhrte er mit mehreren Mitarbeitern des Instituts Forschungen auf dem Gebiet der Datenubertragung fur die Heeresversuchsanstalt Peenemunde durch Hierbei handelte es sich um kriegswichtige Aufgaben Aufgrund seiner besonderen Leistungen wurde er 1942 mit dem Kriegsverdienstkreuz II Klasse ausgezeichnet Am 1 Juli 1946 wurde er aus politischen Grunden aus dem Staatsdienst entlassen Im Entnazifizierungsverfahren wurde er Mitte 1946 zunachst als Mitlaufer eingestuft und zu einer Geldsuhne von 1 000 Reichsmark verurteilt Im September 1947 wurde das Verfahren jedoch schliesslich eingestellt 1949 wurde er zum Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft fur Elektronenmikroskopie ernannt und mit dem Titel Vater der Elektronenoptik geehrt 1952 wurde Busch emeritiert Ein von Ernst Neufert und Wolfgang Rosel zwischen 1969 und 1973 errichtetes Gebaude S3 06 des Fachbereichs Elektrotechnik an der TU Darmstadt wurde zu seinen Ehren noch zu seinen Lebzeiten nach seinem Namen benannt Busch verstarb am 16 Februar 1973 in Darmstadt Ehrungen Auszeichnungen Bearbeiten1942 Kriegsverdienstkreuz II Klasse 1950 Dr Ing e h der Universitat Karlsruhe 1954 Dr rer nat h c der Universitat Jena 1958 Dr phil h c der Universitat Kiel 1958 VDE Ehrenring 2 1964 Philipp Reis Plakette 3 Literatur BearbeitenAndreas Goller Praxis Theorie Innovation Zur Geschichte der Elektrotechnik an der TH Darmstadt 1882 1945 In Archiv fur hessische Geschichte 65 2007 S 165 198 Michael Gruttner Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik Synchron Wissenschaftsverlag der Autoren Heidelberg 2004 ISBN 3 935025 68 8 S 33 f Melanie Hanel Normalitat unter Ausnahmebedingungen die TH Darmstadt im Nationalsozialismus Carlo amp Karin Giersch Stiftung WBG Darmstadt 2014 ISBN 978 3 534 26640 1 Dissertation an der TH Darmstadt 2013 4 5 Marianne Viefhaus Busch Hans In Roland Dotzert et al Stadtlexikon Darmstadt Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2006 ISBN 978 3 8062 1930 2 S 122 123 Digitalisat Robert Volz Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft Das Handbuch der Personlichkeiten in Wort und Bild Band 1 A K Deutscher Wirtschaftsverlag Berlin 1930 DNB 453960286 Christa Wolf Marianne Viefhaus Verzeichnis der Hochschullehrer der TH Darmstadt Kurzbiographien 1836 1945 Verlag des Historischen Vereins fur Hessen Darmstadt 1977 S 34 OCLC 611985164Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hans Busch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Busch Hans Walter Hugo Hessische Biografie Stand 21 Oktober 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Michael Gruttner Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik Heidelberg Synchron 2004 S 33 f VDE Ehrenring Abgerufen am 31 Januar 2018 ZPF Heft Nr 1 1965 S 1 Projekt Technische Hochschule Darmstadt und Nationalsozialismus TU Darmstadt Spate Aufarbeitung der Nazi VergangenheitNormdaten Person GND 117692670 lobid OGND AKS Wikipedia Personensuche Anmerkung viaf 47546433 mischt mit einer weiteren Person Stand Juli 2023 PersonendatenNAME Busch HansALTERNATIVNAMEN Busch Hans Walter HugoKURZBESCHREIBUNG deutscher PhysikerGEBURTSDATUM 27 Februar 1884GEBURTSORT JuchenSTERBEDATUM 16 Februar 1973STERBEORT Darmstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Busch Physiker amp oldid 235854975