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Hans Brandes 1922 Berlin 15 April 1971 Schaftlarn war ein deutscher Waffenhandler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Karl Helmut Schnell 3 Hentges Lebensbeichte 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBrandes war von 1940 bis 1945 als Attache der Kriegsorganisation KO bei der Botschaft des Deutschen Reichs in Portugal Dort war auch Roger Hentges Nach 1945 war Hans Brandes Kaufmann und Handelsvertreter bei Fritz Werner Werkzeugmaschinen Nach Internierung und politischer Uberprufung auf der Festung Hohenasperg wurde Brandes im November 1945 als unbelastet entlassen Brandes trat als Prokurist in die neugegrundete Fritz Werner Fertigung GmbH Geisenheim ein Kurze Zeit spater war Brandes Verkaufsleiter von Fritz Werner Geisenheim 1954 wurde Brandes zum alleinzeichnungsberechtigten Geschaftsfuhrer bestellt 1957 erkrankte Brandes Nach dem Anschluss des Saarlandes vertrat Brandes die Firma Becolin Dr Becker amp Co in Saarbrucken bei der Bundesregierung Die Vertretung war in einem Gemeinschaftsburo Mainzer Landstrasse in Frankfurt am Main untergebracht in welchem auch Roger Hentges als Fremdsprachenkorrespondent fur Dipl Ing Friedrich Grosskopf Bonn arbeitete welcher zwei franzosische Rustungsunternehmen im Auftrag der franzosischen Regierung vertrat Radio Air Paris und SOCAPEX waren traditionelle Lieferanten der Luftwaffe Der Vizeprasident der franzosischen Radio Air Louis Macaigne hatte schon seit seiner Zeit in Dakar Kontakt mit den Deutschen Brandes berichtet in einem Memorandum vom 29 Januar 1969 dass es Kontakte zwischen Hentges und Otto Praun gegeben hatte Karl Helmut Schnell BearbeitenDer Leiter des Referats Ermittlung in Sonderfallen ES im Bundesministerium der Verteidigung Ministerialrat Karl Helmut Schnell erkundigte sich 1958 eingehend bei Brandes uber Hentges und Heinrich Sellschopp 1958 berichtete die Sekretarin von Hentges Amelie Hertel dem Brandes dass Hentges ihr das Angebot gemacht hatte sie konne fur die franzosische Regierung arbeiten sie wurde mehr verdienen und hatte interessante Aufgaben Eine Niederschrift uber diesen Anwerbungsversuch ubergab Brandes dem Vertreter des Militarischen Abschirmdienstes MAD im Beschaffungsamt des Verteidigungsministeriums Herrn Dusterberg im Beisein von Grosskopf In der Folge hat dann Schnell auf Weisung von Franz Josef Strauss fur Grosskopf fur das Hausverbot im Verteidigungsministerium verhangt Fur einen Waffenhandler wirkt ein Hausverbot im Verteidigungsministerium wie ein Berufsverbot Aus Gesprachen mit Friedrich Grosskopf dem Piloten von Wilhelm Canaris entnahm Brandes dass Otto Praun bei der Abwehr als Vertrauensmann in der Abteilung 1 Wi arbeitete und von der Abwehrabteilung beim Generalkommando Munchen gefuhrt wurde Grosskopf kann sich erinnern dass der Name des Arztes Dr Praun im Zusammenhang mit Josef Muller in Gesprachen mit Canaris gefallen ist Wegen des noch heute sehr grossen Einflusses des Josef Muller hat Grosskopf ausgesprochen Angst sich in dieser Sache zu offenbaren obwohl er absolut mehr uber diesen Komplex weiss als er Brandes gegenuber gesagt hat Um Muller haben sich sehr unschone Dinge abgespielt die zum Teil in die Zeit ab 1943 reichen und auch einen Zusammenhang mit dem Tode von Canaris haben der in Flossenburg zusammen mit einem Herrn Liedig sass der vor seinem Tode bei Grosskopf in Bonn wohnte und ihm die Einzelheiten anvertraut hat Muller weiss dass Grosskopf Mitwisser ist 1967 erkrankte Hans Brandes und verbrachte die Jahre 1967 bis 1968 uberwiegend in Krankenhausern und Sanatorien Hentges Lebensbeichte BearbeitenAm 29 Januar 1968 berichtete Der Spiegel 1 dass Brandes 1958 eine Aktennotiz uber Verbindungen des franzosischen Nachrichtendienstes zu Hentges uber Grosskopf an den Sicherheitsbeauftragten des Koblenzer Beschaffungsamtes gegeben hatte In dieser Initiative schrieb Brandes am 1 Februar 1968 einen Brief an Schnell und bot sich als Zeuge an Als Antwort teilte Regierungsdirektor Fritz Josef Rath Brandes mit dass Herr Schnell erkrankt sei dass Regierungsamtsrat Gerhard Scheidges ein Mitarbeiter Brandes in Bad Schussenried besuchen wurde Scheidges besuchte Brandes mit einem Fragenkatalog Scheidges erklarte Brandes die Angaben von Hentges wurden uberpruft und dass man bereits auf verschiedene Tatsachen gestossen sei und man der Uberzeugung sei dass Werner Repenning Dreck am Stecken gehabt hatte aber mit dessen Tod die Untersuchung gegen ihn eingestellt wurde Angaben von Hentges bezuglich des Mordes an Praun und ein Zusammenhang des Mordes mit Minister Strauss wurden aus Zustandigkeitsgrunden von Scheidges und Schnell nicht untersucht Trotzdem wollte Scheidges wissen ob Oberstaatsanwalt Karl Ruth aus Munchen sich schon mit Brandes in Verbindung gesetzt hatte Als Brandes verneinte war Scheidges erstaunt Brandes horte nichts mehr in dieser Angelegenheit Im Dezember 1968 erzahlte Brandes von dem Vorgang Birgitta Wolf aus Murnau Birgitta Wolf verstandigte Rechtsanwalt Franz Moser in Munchen den Verteidiger von Vera Bruhne Anfang Januar 1969 rief Moser Brandes in Schussenried an und bat ihn um einen Termin in Schussenried fur sich oder seinen Mitarbeiter Rechtsanwalt Neuper Am Freitag den 10 Januar 1969 telefonierte Brandes mit Schnell Herr Schnell fragte zum wiederholten Mal ob Staatsanwalt Ruth bei Brandes gewesen sei da Aussagen von Brandes gegenuber Scheidges der Staatsanwaltschaft in Munchen mitgeteilt worden seien Ruth war noch nicht bei Brandes Schnell erklarte Hentges dass man in Bonn dazu neigen wurde Hentges als Lugner und absolut unglaubwurdig hinzustellen Er bekundete dass Brandes gut daran tate wenn er den gleichen Standpunkt einnehmen wurde denn es waren derart viele Verwicklungen und Schwierigkeiten damit verbunden dass Hentges Darstellungen nicht geglaubt werden durfe Brandes sei ein freier Mensch und durfe sagen was er wisse Jedoch und das wiederholte Schnell musse Brandes nach allem was gewesen sei ebenfalls den Standpunkt einnehmen dass Hentges lugen wurde Am Samstag 11 Januar 1969 erstattete Brandes Neuper welcher nach Schussenried gekommen war Bericht Am 17 Januar 1969 erhielt Brandes in Schussenried einen Anruf von einer mannlichen Person die sich nicht vorstellte und deren Stimmer er nicht kannte Diese Person sagte sie gabe Brandes den freundschaftlichen Rat nicht weiter in der Sache Hentges zu ruhren Brandes bat den Anrufer um Nennung seines Namens Dieser ausserte jedoch der Name sei unerheblich er wolle ihn Brandes lediglich vor Schaden bewahren Brandes erhielt noch weitere Anrufe und es wurde versucht Brandes zu entfuhren Spater widmete sich Brandes Aufgaben in Pullach Als Vertrauensmann des Bundesnachrichtendienstes schrieb Brandes am 29 Juni 1970 einen Bericht uber seine Besuche bei Hentges und Grosskopf Brandes besuchte Hentges am 25 Juni 1970 in Kall in seiner Pralinenfabrik Confilux nachdem sich die beiden seit 1959 nicht mehr gesehen hatten Einleitend berichtet Brandes uber die Susswarenfabrik die Herkunft Hentges die Zeit bei der Abwehr von 1939 bis 45 und seine Verurteilungen in Frankreich und Luxemburg und legt Belege bei In Pullach sah Brandes ein Schriftstuck mit dem Briefkopf des Bundesverteidigungsministeriums und dem Betreff Reise mit Hentges am 14 April 1960 nach Pocking Diese Beobachtung teilte Brandes dem Journalisten Joachim Glomm mit Am 15 April 1971 wurde Brandes tot in seinem Fahrzeug auf einem Feldweg bei Schaftlarn gefunden Als Todesursache wurde Vergiftung genannt Fur den 17 April 1971 war ein Termin mit Udo Joanni Christl Markl und Joachim Dietrich in Murnau vereinbart gewesen Einzelnachweise Bearbeiten Verdienst im Halbdunkel In Der Spiegel Nr 5 1968 online PersonendatenNAME Brandes HansKURZBESCHREIBUNG deutscher WaffenhandlerGEBURTSDATUM 1922GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 15 April 1971STERBEORT Schaftlarn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Brandes amp oldid 238409424