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Halvmaneoya deutsch Halbmondinsel ist eine zum norwegisch verwalteten Spitzbergen Archipel gehorende unbewohnte Insel in der Barentssee Sie galt bis 1973 als das beste Revier fur die Eisbarenjagd auf Spitzbergen 1 HalvmaneoyaGewasser BarentsseeInselgruppe SpitzbergenGeographische Lage 77 16 26 N 23 8 12 O 77 27395 23 136587 14 Koordinaten 77 16 26 N 23 8 12 OHalvmaneoya Svalbard und Jan Mayen Lange 7 kmBreite 2 2 kmFlache 12 km Hochste Erhebung 14 mEinwohner unbewohnt Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Flora und Fauna 3 Geschichte 3 1 Entdeckung 3 2 Robinsonade von vier schiffbruchigen Robbenjagern 3 3 Eisbarenjagd im 20 Jahrhundert 4 Halbmondinsel im Film 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenHalvmaneoya ist der Sudspitze von Edgeoya ostlich vorgelagert Beide Inseln sind durch den drei Kilometer breiten Halvmanesundet getrennt Sudostlich liegen die kleineren Eilande Tennholmane Halvmaneoya ist von Sudwest nach Nordost 7 km lang im sudwestlichen Teil bis zu 2 2 km breit 2 und hat eine Flache von 12 km 3 Die Insel ist flach und erreicht lediglich eine Hohe von 14 m 3 Im Nordwesten liegt der naturliche Hafen Dianahamna Flora und Fauna BearbeitenDie Insel besteht aus kreidezeitlichem Dolerit der bei Erosion einen wenig fruchtbaren Boden ergibt 4 Gemeinsam mit dem hocharktischen Klima hat das dazu gefuhrt dass die Vegetation karg ist Auf Halvmaneoya bruten Kustenseeschwalben Eiderenten Thorshuhnchen und Schneeammern Beobachtet wurden auch die Spatelraubmowe und der Gerfalke 5 Halvmaneoya liegt auf einer der wichtigsten Zugrouten fur Eisbaren im Spitzbergen Archipel Diese sind deshalb ebenso wie Polarfuchse haufig anzutreffen Geschichte BearbeitenEntdeckung Bearbeiten Halvmaneoya wurde zu Beginn des 17 Jahrhunderts entdeckt wahrscheinlich 1614 durch den niederlandischen Seefahrer und Kartografen Joris Carolus ca 1566 ca 1636 6 Auf einer Karte der Muscovy Company erschien sie 1625 unter dem Namen Abbot Island bei Joan Blaeus 1662 als St Jacob 7 In Hendrik Donckers See Atlas von 1665 tragt sie bereits den Namen Halvemaens Eyl 8 Robinsonade von vier schiffbruchigen Robbenjagern Bearbeiten Im 17 und 18 Jahrhundert wurde Halvmaneoya gelegentlich von Walfangern und Robbenjagern aufgesucht Im Norden der Insel befindet sich ein Graberfeld aus dieser Zeit 1 Im Jahr 1743 strandeten vier russische Robbenjager aus Mesen auf einer Insel im Osten Spitzbergens bei der es sich um Halvmaneoya gehandelt haben konnte 9 10 Sie waren auf dem Weg nach Westspitzbergen um Wale oder Robben zu jagen als ein Sturm das Schiff vom Kurs abkommen liess Es wurde schliesslich vom Packeis eingeschlossen so dass die vierzehnkopfige Besatzung beschloss an Land zu uberwintern Der Steuermann Aleksei Chimkow wusste dass Landsleute einige Jahre zuvor in der Gegend eine geraumige Holzhutte errichtet hatten Gemeinsam mit den Matrosen Iwan Chimkow Stepan Scharapow und Fjodor Werigin machte er sich auf die Suche danach 11 Die Manner hatten das Gluck die Hutte zu finden Als sie jedoch am nachsten Tag den Rest der Mannschaft holen wollten stellte sich heraus dass das Eis uber Nacht aufgebrochen und das Schiff verschwunden war 12 Die Chancen der Schiffbruchigen standen schlecht denn sie hatten lediglich eine Muskete ein Pulverhorn mit zwolf Ladungen zwolf Kugeln eine Axt einen kleinen Kessel ein Messer einen Sack mit 20 Pfund Mehl ein Feuerzeug ein Stuck Zunder einen Tabaksbeutel mit Tabak und ihre vier holzernen Tabakspfeifen bei sich 11 Die Manner machten sich zunachst daran die Wande der Hutte gegen den eisigen Wind mit Moos abzudichten Nachdem sie einige Rentiere geschossen hatten deren Fleisch sie nur roh essen konnten war die Munition aufgebraucht und die Muskete nutzlos geworden Zu ihrem Gluck fanden die Manner am Strand Treibholz darunter Bretter von Schiffswracks die noch Nagel enthielten und die Wurzel einer Tanne die sich zu einem Bogen verarbeiten liess Sie fertigten auch einige Lanzen um sich gegen angreifende Eisbaren verteidigen zu konnen und tatsachlich toteten sie wahrend ihres sechseinhalbjahrigen Aufenthalts zehn Eisbaren ohne jemals selbst ernsthaft verletzt zu werden Ihre Hauptnahrung bildete aber das Fleisch von etwa 250 erlegten Rentieren und zahlreichen Polarfuchsen 13 Um ein standiges Feuer unterhalten zu konnen formten die Manner aus auf der Insel gefundenem Ton eine Ollampe die sie trockneten und brannten und schliesslich mit ausgelassenem Rentierfett fullten Zur grosseren Sicherheit stellten sie nach diesem Erfolg sofort eine zweite Lampe her Fur die erforderlichen Dochte mussten sie nach und nach ihre Kleidung opfern die sie durch Tierfelle ersetzten Um sich Pelzkleidung nahen zu konnen stellten sie mit Hilfe ihres Messers Nadeln und Ahlen aus den wenigen Nageln her die sie im Treibholz gefunden hatten 14 Nach fast sechs auf der Insel verbrachten Jahren starb Werigin der schon bald nach der Ankunft erkrankt war Die anderen entdeckten am 15 August 1749 den sie fur den 13 August hielten ein vorbeifahrendes russisches Handelsschiff die Stara Vieva 15 16 Gegen das Versprechen an Bord zu arbeiten und bei Ankunft in Russland eine Belohnung von 80 Rubeln zu zahlen wurden sie mitsamt ihren Fuchs und Barenpelzen an Bord genommen 17 und erreichten Archangelsk am 28 September 1749 18 Eisbarenjagd im 20 Jahrhundert Bearbeiten In den 1890er begannen norwegische Trapper auf Spitzbergen zu uberwintern um Polarfuchse und Eisbaren zu jagen Die ersten Fallensteller auf Halvmaneoya waren im Winter 1898 99 Karl Moller und Ibenhart Jensen Fladseth Beide starben im April 1899 an Skorbut und wurden in der Nahe der von ihnen errichteten Fangstation begraben 19 Bis dahin hatten sie sieben Baren erlegt 20 1906 wurde die neue Fangstation Bjorneborg deutsch Barenburg errichtet 21 die mehrere Winter in Folge besetzt war Besonders Giftkoder und Schussfallen kamen zum Einsatz 22 1910 starben Peder Hansen Kjeldmo sein 17 jahriger Sohn Peter und Elias Eriksen Broderstad aus Malselv an Skorbut 23 Um die Mitte der 1930er Jahre wurde die Eisbarenjagd intensiviert Im Winter 1935 36 betrieb die Fangstation Bjorneborg 29 Schussfallen Den zwei Trappern Henry Rudi genannt der Eisbarkonig und Gunnar Knoph gelang es in dieser Saison 115 Baren zu toten eine Zahl die auch in den nachsten Wintern erreicht wurde 1964 65 waren es sogar 145 getotete Eisbaren 22 Die Insel galt als das beste Jagdrevier fur Eisbaren im gesamten Spitzbergen Archipel 1 Die letzten Trapper auf Halvmaneoya waren Arild Strand und Svein Ytreland im Winter 1969 70 24 1973 wurde das Sudost Svalbard Naturreservat unter Einschluss Halvmaneoyas gegrundet Die Unterzeichnung des Internationalen Ubereinkommens uber die Erhaltung der Eisbaren am 15 November 1973 durch die arktischen Anrainerstaaten USA Sowjetunion Kanada Danemark fur Gronland und Norwegen beendete die Eisbarenjagd auf der Insel endgultig 25 Seit dem 1 Januar 2010 darf nur noch ein kleiner Teil der Insel rund um die ehemalige Fanghutte Bjorneborg betreten werden 26 Diese wurde 1995 restauriert wobei die letzten Anbauten von 1963 entfernt wurden so dass die Station jetzt dem Stand von 1935 entspricht 1 Sie steht heute unter Denkmalschutz 21 Halbmondinsel im Film BearbeitenIm norwegischen Kinderfilm Operation Arktis 2014 nach dem gleichnamigen Roman von Leif Hamre 1914 2007 aus dem Jahr 1971 wird die fiktive Geschichte von drei Kindern erzahlt die nach einem Flug als blinde Passagiere an Bord eines Hubschraubers versehentlich fur langere Zeit allein auf der unbewohnten Halbmondinsel zuruckbleiben und um ihr Uberleben kampfen 27 Der Film erwahnt auch den Eisbarkonig Henry Rudi und eine von ihm errichtete Hutte die den Kindern als Unterkunft dient Weblinks BearbeitenVirtuelle Tour von Bjorneborg auf Halvmaneoya Halvmaneoya auf snl no im Store Norske Leksikon norwegisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Soraust Svalbard s history and cultural remains Cruise Handbook of Svalbard englisch abgerufen am 10 September 2013 ausgemessen auf der Karte Attachment 1 30 Memento vom 4 Oktober 2013 im Internet Archive a b Halvmaneoya In The Place Names of Svalbard Erstausgabe 1942 Norsk Polarinstitutt Oslo 2001 ISBN 82 90307 82 9 englisch norwegisch Soraust Svalbard s geology and landscape Cruise Handbook of Svalbard englisch abgerufen am 10 September 2013 Fugler pa Svalbard og Jan Mayen 2004 Meddelelser Nr 1 Lokal Rapport og Sjeldenhetskomite for Fugl pa Svalbard og Jan Mayen 2004 Martin Conway No Man s Land A History of Spitsbergen from Its Discovery in 1596 to the Beginning of the Scientific Exploration of the Country University Press Cambridge 1906 S 78 Martin Conway S 365 Hendrik Doncker De Zee Atlas Amsterdam 1665 Karte 7 Spitsbergenen Yslands David Roberts Four Against the Arctic Shipwrecked for Six Years at the Top of the World Simon amp Schuster 2003 ISBN 0 7432 2431 0 englisch Evan Balkan Shipwrecked Deadly Adventures and Disasters at Sea Menasha Ridge Press Birmingham 2008 ISBN 978 0 89732 653 7 S 152 162 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b P L Le Roy Erzahlung der Begebenheiten vier russischer Matrosen die durch einen Sturm bis zur wusten Insel Ost Spitzbergen verschlagen worden auf welcher sie sechs Jahre und drey Monate verlebt haben Johann Friedrich Hartknoch Riga und Mietau 1768 S 9 P L Le Roy S 12 P L Le Roy S 22 P L Le Roy S 42 P L Le Roy S 53 P L Le Roy S 64 P L Le Roy S 70 P L Le Roy S 73 Gustav Rossnes Norsk Overvintringsfangst o pa Svalbard 1895 1940 PDF 7 7 MB Norsk Polarinstitutt Meddelelser Nr 127 Norsk Polarinstitutt Oslo 1993 S 162 norwegisch Odd Lono Norske fangstmenns overvintringer Teil 3 1892 1905 PDF 2 9 MB Norsk Polarinstitutt Meddelelser Nr 105 Norsk Polarinstitutt Oslo 1976 S 90f norwegisch a b Irene Skauen Sandodden Katalog Prioriterte kulturminner og kulturmilloer pa Svalbard PDF 5 3 MB Vers 1 1 2013 S 94 norwegisch a b Odd Lono The polar bear Ursus maritimus PHIPPS in the Svalbard area Norsk Polarinstitutt Skrifter Nr 149 Norsk Polarinstitutt Oslo 1970 S 29 englisch Gustav Rossnes S 164 Gustav Rossnes S 165 Agreement on the Conservation of Polar Bears Webprasenz der IUCN SSC Polar Bear Specialist Group englisch abgerufen am 10 September 2013 New heavy oil and traffic prohibition Memento vom 6 Marz 2014 im Internet Archive Bericht uber vom norwegischen Gouverneur erlassene Bestimmungen zum Denkmalschutz vom 21 September 2009 englisch Operasjon Arktis auf der Website der Norsk Filmografi norwegisch abgerufen am 31 Dezember 2015 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Halvmaneoya amp oldid 233977157