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Henry Marentius Rudi 12 Marz 1889 in Tromso 15 Juni 1970 ebenda war ein als Eisbarkonig norwegisch Isbjornkongen bekannter norwegischer Pelztierjager Er uberwinterte 27 mal in der Arktis und totete zwischen 1908 und 1948 713 Eisbaren Leben BearbeitenHenry Rudi wurde 1889 als Sohn von Ole Olsen Rudi 1859 1935 und Marie Wilhelmine Henriksen 1863 1934 in Tromso geboren Nach der Grundschule ging er in die Handelslehre und wurde Verkaufer Dem Beispiel seines alteren Bruders Olaf folgend entschied er sich jedoch im Alter von 19 Jahren fur das Leben eines Trappers in der Arktis Seit den 1890er Jahren uberwinterte eine wachsende Zahl norwegischer Pelztierjager auf den Inseln des Spitzbergenarchipels Die wichtigsten Beutetiere waren der Polarfuchs der Eisbar das Walross und das Rentier Die Jager und Fallensteller uberwinterten in kleinen Gruppen unter harten Bedingungen bedroht von Kalte und Skorbut in primitiven Holzhutten Von 1895 bis 1940 wurden 357 Personen gezahlt die insgesamt 900 Uberwinterungen durchfuhrten nur 33 von ihnen uberwinterten mehr als funf Mal etliche kamen ums Leben 1 nbsp Schussfalle wie sie von Rudi benutzt wurdeHenry Rudi erlebte seine erste Uberwinterung 1908 1909 auf der zu Spitzbergen gehorenden Insel Hopen als Mitglied einer sechskopfigen Mannschaft um den Schweden August Olofsson 2 Es war die erste Uberwinterung von Fallenstellern auf dieser Insel uberhaupt Mit Hilfe von ausgelegten Giftkodern Strychnin und zehn Schussfallen gelang es ihnen 89 Baren zu toten 3 Wie auch in spateren Jahren nahm Rudi schon auf Hopen ein Eisbarenjunges dessen Mutter getotet worden war als Haustier zu sich und zog es auf Solche Tiere verkaufte er spater unter anderem an Tierparks 4 Im Winter 1910 1911 verlor Henry Rudi seinen Bruder Olaf wahrend einer gemeinsamen Uberwinterung am Krossfjord auf Spitzbergen als dieser mit Samson Fylkesnes aus Alesund im Boot auf die Walrossjagd ging und nicht mehr zuruckkehrte 5 Fur die Northern Exploration Company des englischen Geschaftsmanns Ernest Mansfield 1862 1924 errichtete Rudi Camp Zoe an der Tinayrebukta 6 Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs verbrachte er jeden Winter am Krossfjord Erst nach siebenjahriger Unterbrechung nahm Rudi seine Uberwinterungen ab 1921 am McVitiepynten auf Prins Karls Forland wo er eine neue Jagdhutte baute wieder auf In den Sommern fuhr er mit dem Kutter zur Robbenjagd 1924 1925 wechselte er das Revier und uberwinterte in der von ihm errichteten Trapperhutte Hageruphytta an der Nordspitze der Insel Jan Mayen zu Fussen des Beerenbergs 7 1928 bis 1933 verlegte er sein Jagdgebiet nach Ostgronland das 1931 teilweise von Norwegen als Eirik Raudes Land annektiert wurde Danach war er wieder in Spitzbergen am Rijpfjord und auf Halvmaneoya ging aber 1939 erneut nach Gronland 1942 trat er in die Nordostgronlands Slaedepatrulje deutsch Schlittenpatrouille Nordostgronland ein 4 die von den danischen Behorden im Einvernehmen mit den USA aufgestellt wurde um Aktivitaten der deutschen Wehrmacht in Nordost Gronland aufzuklaren 8 1943 kam es zur Konfrontation mit dem Wettertrupp der Operation Holzauge der von Rudis ehemaligem Trapperkollegen Hermann Ritter gefuhrt wurde Beim deutschen Angriff auf die Station Eskimonaes konnte Rudi unverletzt entkommen 8 Nach dem Krieg kehrte Rudi nach Spitzbergen zuruck und uberwinterte noch zweimal in der Hutte Andreetangen im Suden von Edgeoya die er dafur neu errichtete Seine Ausbeute war noch einmal ausserordentlich hoch 138 Eisbaren im Winter 1946 47 und 114 im Winter 1947 48 Danach arbeitete Rudi noch zwei Jahre als Koch bei der Kustenfunkstelle Isfjord Radio bevor er sich in Tromso zur Ruhe setzte Rudi war in Norwegen ausserordentlich popular Die Tatsache dass er 27 Mal in meist einfachsten Unterkunften in der Arktis uberwintert hatte und insbesondere die extreme Fangquote von 713 Eisbaren und vielen anderen Tieren brachte ihm die Bewunderung seiner Landsleute und den Beinamen Eisbarkonig ein Fur seine Arbeit als Trapper erhielt er 1953 die Konigliche Verdienstmedaille in Silber 9 1956 brachte Lars Normann Sorensen Rudis Erinnerungen als Buch heraus Die jungste Auflage erschien 2001 Im Polarmuseum in Tromso ist Henry Rudi ein eigener Raum direkt neben dem von Roald Amundsen gewidmet 10 Ein Fjord im Nordwesten von Clavering O im Nordost Gronland Nationalpark wo Henry Rudi seine Jagdhutte Revet heute Moskusheimen hatte tragt den Namen Rudi Bugt 74 23 N 21 46 W 74 39 21 76 11 Literatur BearbeitenLars Normann Sorensen Henry Rudi isbjornkongen Gyldendal Norsk Forlag Oslo 1958 Neuauflage 2001 ISBN 82 05 29797 5 Marit Anne Hauan Henry Rudi In Norsk biografisk leksikon Gustav Rossnes Norsk overvintringsfangst pa Svalbard 1895 1940 Norsk Polarinstitutt Meddelelser Nr 127 Norsk Polarinstitutt Oslo 1993 norwegisch Einzelnachweise Bearbeiten Rossnes Norsk Overvintringsfangst pa Svalbard 1895 1940 1993 S 10 Rossnes Norsk Overvintringsfangst pa Svalbard 1895 1940 1993 S 159 Odd Lono The polar bear Ursus maritimus PHIPPS in the Svalbard area Norsk Polarinstitutt Skrifter Nr 149 Norsk Polarinstitutt Oslo 1970 S 31 englisch a b Artikel Henry Rudi auf www polarhistorie no abgerufen am 15 Dezember 2013 Rossnes Norsk Overvintringsfangst pa Svalbard 1895 1940 1993 S 111 Kristin Prestvold Kongsfjorden s history and cultural remains Cruise Handbook of Svalbard Norsk Polarinstitutt englisch Odd Lono Norske fangstmenns overvintringer Teil 2 Jan Mayen PDF 2 2 MB Norsk Polarinstitutt Meddelelser Nr 103 Norsk Polarinstitutt Oslo 1974 S 94ff norwegisch a b Jens Fog Jensen Tilo Krause Wehrmacht occupations in the new world archaeological and historical investigations in Northeast Greenland In Polar Record 48 2012 S 269 279 englisch doi 10 1017 S0032247411000180 Marit Anne Hauan Henry Rudi In Norsk biografisk leksikon Info Guide des Polarmuseums in Tromso abgerufen am 17 Dezember 2013 Rudi Bugt In Anthony K Higgins Exploration history and place names of northern East Greenland Geological Survey of Denmark and Greenland Bulletin 21 2010 Kopenhagen 2010 ISBN 978 87 7871 292 9 englisch abgerufen am 12 Juli 2021 Normdaten Person GND 1223486257 lobid OGND AKS VIAF 1566160848415508210007 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rudi HenryALTERNATIVNAMEN Rudi Henry MarentiusKURZBESCHREIBUNG norwegischer PelztierjagerGEBURTSDATUM 12 Marz 1889GEBURTSORT TromsoSTERBEDATUM 15 Juni 1970STERBEORT Tromso Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Henry Rudi amp oldid 239105711