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Die Habichtsburg fruher Habesburg genannt war eine mittelalterliche Felsenburg auf einem Felssporn etwa 40 Meter uber dem Grund der Hassfurtschlucht westlich der Stadt Meiningen Sie bildete mit der Stadt und dem nordlichen Stadtteil Walldorf im Zeitraum von 1008 bis 1542 eine Exklave des Hochstifts Wurzburg und besass bereits zu ihrer Entstehungszeit eine grosse strategische Bedeutung HabichtsburgAlternativname n HabesburgStaat DeutschlandOrt MeiningenEntstehungszeit um 1100Burgentyp SpornburgErhaltungszustand RuineStandische Stellung Ministerialen des Hochstifts WurzburgGeographische Lage 50 35 N 10 24 O 50 586597222222 10 392361111111 370 0 Koordinaten 50 35 11 7 N 10 23 32 5 OHohenlage 370 m u NNHabichtsburg Thuringen 3D Ansicht des digitalen Gelandemodells Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Beschreibung 3 Geschichte 4 Status 5 Galerie 6 Literatur 7 Weblinks 8 Anmerkungen 9 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Burgruine befindet sich auf 370 m u NN am Ostrand der Rhon im nordwestlichen Teil des Meininger Stadtwaldes am Westhang des Kallberges 415 8 m u NN rund 40 Meter uber dem Grund der Hassfurtschlucht Durch die Schlucht fuhrt ein als Alte Frankfurter Strasse bezeichneter Wanderweg der im Mittelalter eine bedeutende Handelsstrasse war Rund zwei Kilometer nordlich befand sich die wurzburgische Burg Landeswehre diese ist seit 1840 durch das Schloss Landsberg uberbaut Anmerkung 1 Die Entfernung zur Meininger Innenstadt betragt rund 2 5 Kilometer Luftlinie Vom westlichen Stadtrand dem Landsberg und dem Ortsteil Dreissigacker ist die Habichtsburg uber ausgeschilderte Wanderwege gut zu erreichen Die Burg liegt etwas unterhalb vom Hohenzug des Berges auf einem Felsvorsprung Unweit der Habichtsburg befindet sich mit dem Marienbild in der Hassfurtschlucht ein Wallfahrtsziel der katholischen Gemeinde Meiningen Beschreibung BearbeitenDie nur etwa 70 40 Meter grosse Burganlage ist auf einem Felsensporn platziert Auf drei Seiten boten senkrecht abfallende Felswande den naturlichen Schutz Aus ostlicher Richtung erfolgte der Zugang durch einen bis zu sieben Meter breiten und zehn Meter tiefen Halsgraben sowie einen noch im Abstand von etwa dreissig Metern davor befindlichen jetzt nur noch in Resten erkennbaren Sperrgraben Eine prazise Deutung der nun vorhandenen Mauerreste und deren Datierung wird durch den Umstand erschwert dass der Platz im 19 Jahrhundert mit einer Kunstruine uberbaut wurde deren Baumaterial aber zum Grossteil aus der mittelalterlichen Burgruine entnommen wurde 1 Hinter dem Halsgraben sind zunachst aufgehende Reste der ostlichen Partie der Umfassungsmauer anzutreffen Das hier vorhandene Gebaude musste im Fall eines Angriffs besonders geschutzt werden daher stand unmittelbar neben dem Gebaude der einstige Bergfried dieser war ein aus zweischaligem Mauerwerk errichteter Rundturm 5 2 Metern Innendurchmesser Er wurde im 19 Jahrhundert durch einen Pavillon ersetzt Die westlich folgenden Gebaude und Hofflachen liegen in einer durch Treppen erschlossenen Felspartie auf drei Terrassenflachen Uber Grosse und Aussehen der Gebaude besteht noch grossere Ungewissheit da kaum noch Reste von Mauern erkennbar sind Im nordlichen Steilhang fuhrt eine Treppe zu einem in den Felsen eingetieften kreisrunden Schacht von 3 1 Meter Durchmesser Anmerkung 2 Der Schacht wurde im 19 Jahrhundert wohl in der ublichen Hoffnung auf wertvolle Funde bis zum Grund ausgehoben und damit der wissenschaftliche Befund zerstort Heute fuhrt der Wanderweg vorbei dieser ermoglicht es den Besuchern einen Rundgang im Burggelande zu unternehmen 1 2 Geschichte BearbeitenIm Jahr 1008 ubergab Heinrich II im Rahmen seiner innenpolitisch motivierten Reichskirchenpolitik durch die 1007 erfolgte Neugrundung des Bistums Bamberg grosse Schenkungen aus dem Reichsgut an die Kloster und deren Abte sowie die Bistumer und Bischofe des Reiches So kamen auch die Konigsguter Meiningen und Walldorf zum Bistum Wurzburg Zum Schutz dieser Exklave wurde unter anderem die Habichtsburg errichtet zugleich ermoglichte die Burg die vollige Uberwachung und Kontrolle der hier von Gotha nach Wurzburg sowie Fulda und Frankfurt am Main fuhrenden Handelsstrassen der so genannten Hohen Strasse in der Hassfurt auch als Alte Frankfurter Strasse bezeichnet Im 12 Jahrhundert erwarb der Graf Goswin von Stahleck die Burg vom Wurzburger Bischof Dessen Sohn Pfalzgraf bei Rhein Hermann von Stahleck verkaufte diese 1156 an Poppo III von Henneberg Irmelshausen 3 um das Kloster Bildhausen zu finanzieren 4 5 Mit der Verlagerung der Verkehrswege verlor die Habichtsburg ihre strategische Schlusselstellung und zerfiel Ein spaterer Wiederaufbau wurde von den Wurzburgern nicht gestattet Anmerkung 3 Status BearbeitenDie Burg steht unter Denkmalschutz und ist ein geschutztes Bodendenkmal Sie ist Ausflugsziel und Station mehrerer Wanderwege darunter des Premiumwanderwegs Der Meininger Galerie Bearbeiten nbsp Halsgraben nbsp Ruine des Bergfrieds nbsp Felsenkammer nbsp Treppen aus dem 19 JahrhundertLiteratur BearbeitenLudwig Bechstein Meiningen und seine Umgebung Kesselringsche Hofbuchhandlung Meiningen Hildburghausen 1842 Alfred Erck Hrsg Meiningen Lexikon zur Stadtgeschichte Bielsteinverlag Meiningen 2008 ISBN 978 3 9809504 4 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Habichtsburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Burg Habichtsburg in der privaten Datenbank Alle Burgen Abgerufen am 24 Oktober 2021 Anmerkungen Bearbeiten Eine direkte Blickbeziehung beider Burganlagen war durch die vorhandene Topographie Berghang nicht vorhanden jedoch konnte man von der Habichtsburg aus die nordlich gelegene Walldorfer Ortslage mit Burg sowie das Wasunger Gebiet Burg Maienluft Humburg Stadt Wasungen einsehen Wahrscheinlich handelt es sich dabei eher um eine Tankzisterne als einen Brunnen auch fuhrt ein schmaler Fussweg von da in die Schlucht hinab was wiederum auf eine zusatzliche Wasserzufuhrung Esel und damit auf eine Zisterne hindeutet Im Kontext der Landesgeschichte kann die Burg nicht zugleich fur und gegen die Henneberger Grafen beziehungsweise die Wurzburger fungiert haben In der alteren Literatur finden sich dazu zahlreiche Meldungen bei Bechstein u a im Archiv fur die Herzoglich Sachsen Meiningischen Lande 1 Band 1832ff und 2 Band 1834ff Einzelnachweise Bearbeiten a b Helmuth Tischer Die Habichtsburg bei Meiningen In Urgeschichte und Heimatforschung Bd 25 1988 ZDB ID 971727 4 S 12 19 Norbert Hubscher in Alfred Erck Hrsg Meiningen Lexikon zur Stadtgeschichte 2008 S 102 Mainfrankisches Jahrbuch fur Geschichte Memento vom 2 Februar 2014 im Internet Archive Werner Goez Hermann von Stahleck Sonderdruck aus Frankische Lebensbilder Band 8 1978 S 19 abgerufen am 24 Oktober 2021 Heinrich Wagner Regesten der Zisterzienserabtei Bildhausen 1158 1525 Quellen und Forschungen zur Geschichte des Bistums und Hochstifts Wurzburg Bd 37 Kommissionsverlag Ferdinand Schoningh Wurzburg 1987 ISBN 3 87717 040 4 Burgen und Schlosser in Meiningen Burg Henneberg Burg Landeswehre Burg Meiningen Grosses Palais Habichtsburg Kirchenburg Walldorf Kleines Palais Palais am Prinzenberg Schloss Dreissigacker Schloss Elisabethenburg Schloss Landsberg Schloss Walldorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Habichtsburg amp oldid 216658362