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Die Hudavendigar Moschee Hudavendigar Cami oder Murat Hudavendigar Cami ist ein osmanischer Moscheebau aus dem spaten 14 Jahrhundert in Bursa Turkei Sie ist ein Teil eines grosseren Baukomplexes Kulliye erbaut 1365 1385 1 von Sultan Murad I dessen Beinamen Ḫudavendigar Herr der Welt sie tragt Nach einem Erdbeben wurde sie 1855 wieder aufgebaut Die Moschee ist zusammen mit weiteren Bauten in Bursa Teil des UNESCO Welterbes in der Turkei Hudavendigar Moschee Inhaltsverzeichnis 1 Architektur 1 1 Grundriss 1 2 Fassade 2 Bedeutung 3 Weblinks 4 Siehe auch 5 Literatur 6 EinzelnachweiseArchitektur BearbeitenDer Bauplan der Moschee pragte stilbildend den klassischen umgekehrten T Plan des Bursa Typs die Kulliye besteht aus einer Schule medrese einer Derwischloge zaviye einem Mausoleum Turbe Brunnen Sadirvan Suppenkuche imaret Bad Hamam und einer Elementarschule fur Jungen sibyan mektebi In einer fur die spatere osmanische Architektur typischen Raumanordnung finden sich im Erdgeschoss des Hauptbaus sowohl die Gebetshalle als auch die Zaviye das Obergeschoss nimmt die Medrese ein Grundriss Bearbeiten Der Eingang fuhrt in eine Vorhalle von der aus Treppen nach oben fuhren Zu beiden Seiten befinden sich Nebenraume die wahrscheinlich als Lager dienten Eine weitere Vorhalle zugleich der nordliche Iwan besitzt zu beiden Seiten 5 5 x 6 5 m grosse Kammern die ursprunglich Kamine besassen Vom nordlichen Iwan aus betritt man dann den Hof der von einer 11 m durchmessenden Pendentifkuppel uberwolbt wird Diese wurde nach dem Erdbeben von 1855 neu errichtet im Inneren markieren 16 Konsolen noch die Position der ursprunglichen Kuppel 1 In der Hofmitte befindet sich der Sadirvan nach Westen und Osten offnen sich zwei tonnengewolbte Iwane Vier Stufen fuhren in die Gebetshalle auf gleicher Bodenhohe wie diese liegen weitere Seitenraume neben dem Hof Die Gebetshalle selbst ist tonnengewolbt auf rechteckigem Grundriss Auch diese Anordnung zweier Raume auf unterschiedlicher Hohe wird spater typisch fur die osmanische Architektur Die Mihrabnische liegt vertieft unter einem Rundbogen der das daruber liegende Geschoss mittragt Das Obergeschoss zeichnet sich durch Stuckdekorationen in Kuppel und Gewolben aus In der Mitte zwischen den beiden Treppen liegt ein grosser Raum vielleicht die fruhere Schule seitlich der Treppen liegen zwei Gange von denen Turen in je zwei Zellen fuhren Die Gange fuhren zu einem C formigen tonnengewolbten Korridor der auf jeder Seite acht Zellen verbindet in denen wohl fruher Studenten lebten Die Korridore fuhren weiter in nur 1 m breite Gange die nach Suden hin um eine Ecke in einen achteckigen Raum uber der Mihrabnische im Untergeschoss munden Dieser Raum ist wiederum uberkuppelt die Kuppel verschwindet von aussen unter der Dachkonstruktion nur der kronende Halbmond ist von aussen noch sichtbar Ein kleines Fenster offnet sich nach innen in die Gebetshalle Goodwin halt diesen Raum daher fur den Gebetsraum des Sultans da die Moschee nicht wie sonst ublich eine Sultansloge mahfil besitzt 2 Fassade Bearbeiten Im Mauerwerk wechseln sich je drei Lagen Backstein mit einer Lage Bruchstein ab und untergliedern farblich das Mauerwerk Die Nordfassade weist im Erdgeschoss einen funfbogigen Son cemaat yeri Portikus mit funf verdeckten Kuppeln auf Mit der daruber liegenden offenen Arkadengalerie sind beide Geschosse zu einer einheitlichen Fassadengestalt verbunden Die Galerie besitzt an beiden Enden Kreuzgewolbe die drei mittleren Abschnitte sind uberkuppelt Die zentrale Kuppel uberragt von aussen sichtbar die seitlichen welche unter der Dachkonstruktion verborgen liegen Massive Pfeiler tragen spitze Blindbogen Diese sind durch je zwei weitere mittig auf Saulen und Kapitellen aus byzantinischen Spolien ruhende offene Spitzbogen geteilt Das Minarett ragt etwas plump aus der nordwestlichen Ecke der Galerie heraus Goodwin halt es fur eine spatere Hinzufugung Eine Arkade funf flacher Blindbogen verbindet unterhalb des Daches den Portikus mit den Wanden der Zaviyye und den Iwanen Unter dem Dach der Medrese werden die Blindbogen viermal weiter und bezeichnen nach aussen hin die Lage der acht seitlichen Zellen im Inneren Entlang der Aussenwand der Gebetshalle verkleinern sich die Bogen wieder auf die anfangliche Spannweite bis schliesslich der achteckige Raum uber der Mihrabnische die Arkaden und die Dachlinie durchschneidet Der quadratische Sockel aus dem die Kuppel entspringt weist zwei Blindbogenreihen ubereinander auf Durch diese Fassadengestaltung sind die baulich und funktional eigentlich unabhangigen Einzelbereiche des Gebaudes optisch zu einem Ganzen verbunden 2 Bedeutung BearbeitenAslanapa verglich die monumentale Fassadengestaltung der Hudavendigar Moschee mit venezianischen Palazzi Da nur wenige Fenster die Fassade durchbrechen erscheint der Bau zugleich nach aussen hin massiv im Inneren duster Die vertieft angelegte Mihrabnische unter einem Rundbogen stellt das erste bekannte Beispiel fur eine Apsis in der osmanischen Architektur dar Aus der seldschukischen Architektur ist die bauliche Vereinigung von Moschee und Medresebauten bekannt Die Lage der Medrese im Obergeschoss des Baus ist jedoch ungewohnlich und war moglicherweise das Ergebnis eines Kompromisses zwischen Sultan und der islamischen Gelehrtenschaft 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hudavendigar Moschee Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Video zur Hudavendigar Moschee Bursa abgerufen am 20 September 2016 Siehe auch BearbeitenBursa und Cumalikizik die Wiege des Osmanischen ReichsLiteratur BearbeitenOktay Aslanapa Turkish art and architecture Faber amp Faber London 1971 ISBN 0 571 08781 7 S 195 A Gabriel Une capitale turque Brousse Bursa Teil I Texte E de Boccard Paris 1958 OCLC 1068145993 S 55 63 Godfrey Goodwin A history of Ottoman architecture Erstauflage 1971 The Johns Hopkins Press Thames and Hudson Baltimore 1987 ISBN 0 500 27429 0 S 215 239 Aptullah Kuran The mosque in early ottoman architecture The University of Chicago Press Chicago 1968 OCLC 794028140 S 102 104 online abgerufen am 22 September 2016 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Oktay Aslanapa Turkish art and architecture Faber amp Faber London 1971 ISBN 0 571 08781 7 S 195 a b Godfrey Goodwin A History of Ottoman Architecture Thames and Hudson London 1971 ISBN 0 500 27429 0 S 40 42 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hudavendigar Moschee amp oldid 208839899