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Haggit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Oxide und Hydroxide Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung V3 V4 O2 OH 3 2 und gehort damit einer speziellen Gruppe der Oxide bzw Hydroxide den sogenannten Polyvanadaten V 5 6 Vanadate mit einer Kombination aus Vanadium mit der Oxidationsstufe 3 und 4 an Strukturell zahlt Haggit zu den Schichtvanadaten Phyllovanadaten HaggitHaggit schwarzer mikrokristalliner Rand um die gelben Kristalle aus dem Gebiet um Ambrosia Lake McKinley County New Mexico USA Gesamtgrosse der Probe 7 6 cm 6 2 cm 4 3 cm Allgemeines und KlassifikationIMA Symbol Hgg 1 Chemische Formel V3 V4 O2 OH 3 2 Mineralklasse und ggf Abteilung Oxide und HydroxideSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana IV G 08 IV G 08 010 4 HE 25 06 04 03 01Kristallographische DatenKristallsystem monoklinKristallklasse Symbol monoklin prismatisch 2 mRaumgruppe Nr C2 m 2 Nr 12 Gitterparameter a 12 17 A b 2 99 A c 4 83 Ab 98 2 2 Formeleinheiten Z 2 2 Physikalische EigenschaftenMohsharte 4 5 3 Dichte g cm3 berechnet 3 51 4 Spaltbarkeit fehlt 3 Farbe schwarz gelblichgraue bis dunkelgraue ReflexionsfarbeStrichfarbe nicht definiertTransparenz undurchsichtigGlanz schwacher Metallglanz 5 Haggit ist undurchsichtig und entwickelt nur mikroskopisch kleine nadelige oder flockige Kristalle die meist zu faserigen oder nierigen Mineral Aggregaten verbunden sind und sich in Form von krustigen Uberzugen sowie Rissfullungen auf bzw in anderen Mineralen finden Im Normalfall ist Haggit von schwarzer Farbe zeigt aber unter dem Auflichtmikroskop eine gelblichgraue bis dunkelgraue Reflexionsfarbe Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Bildung und Fundorte 4 Kristallstruktur 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Haggit in Gesteinsproben die einem Bohrkern aus etwa 55 Metern 180 181 Fuss Tiefe des Bohrlochs TR 713 entnommen wurden das in einer Sandstein Lagerstatte NE 4 SE 4 sec 27 T 52 N R 66 W nahe der Stadt Carlile im Crook County des US Bundesstaates Wyoming gebohrt wurde Beschrieben wurde das Mineral 1957 58 durch Howard T Evans jr und Mary E Mrose die es nach dem schwedischen Chemiker Gunnar Hagg 1903 1986 benannten 6 Typmaterial des Minerals wird im National Museum of Natural History in Washington D C USA Katalog Nr 162623 aufbewahrt 4 Klassifikation BearbeitenBereits in der veralteten aber teilweise noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Haggit zur Mineralklasse der Oxide und Hydroxide und dort zur Abteilung der Vanadiumoxide Polyvanadate mit V4 5 wo er zusammen mit Doloresit Duttonit und Lenoblit die Gruppe der Schichtvanadate mit der System Nr IV G 08 bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Haggit ebenfalls in die Abteilung der V 5 6 Vanadate ein Diese ist weiter unterteilt nach der Kristallstruktur so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Schichtvanadate Phyllovanadate zu finden ist wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 4 HE 25 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Haggit in die Klasse der Oxide und Hydroxide und dort in die Abteilung der Hydroxide und hydroxyhaltige Oxide ein Hier ist er als einziges Mitglied in der unbenannten Gruppe 06 04 03 innerhalb der Unterabteilung Hydroxide und hydroxyhaltige Oxide mit verschiedenen Kationen zu finden Bildung und Fundorte BearbeitenHaggit bildet sich in Oxidationszonen von Uran Vanadium Lagerstatten des Colorado Plateau Typs Als Begleitminerale sind unter anderem Doloresit Pyrit und gediegen Selen Als seltene Mineralbildung konnte Haggit nur an wenigen Fundorten nachgewiesen werden wobei bisher Stand 2014 rund 20 Fundorte bekannt sind 7 Neben seiner Typlokalitat Bohrloch TR 713 bei Carlile und der nahe gelegenen Carlile Mine in den nordlichen Black Hills von Wyoming trat das Mineral in den USA noch im Paradox Valley Montrose County in Colorado bei Maggie Creek und Elko im Elko County von Nevada an mehreren Orten im Grants District McKinley County und Cibola County in New Mexico bei Edgemont Fall River County in South Dakota und in der Parco No 23 Mine im Thompsons District Grand County in Utah auf Der bisher einzige bekannte Fundort in Deutschland ist die Grube Roter Bar bei Sankt Andreasberg im Oberharz in Niedersachsen Weitere bisher bekannte Fundorte sind unter anderem die Valgraveglia Mine Gambatesa Mine bei Reppia in der italienischen Metropolitanstadt Genua die Karamurun Se U Lagerstatte am Fluss Ili in Kasachstan die Srednyaya Padma Mine auf der Halbinsel Zaonezhie am Onegasee in Nordwestrussland und die Dzhentuar Uran Lagerstatte in der Kysylkum Wuste von Usbekistan 8 Kristallstruktur BearbeitenHaggit kristallisiert monoklin in der Raumgruppe C2 m Raumgruppen Nr 12 Vorlage Raumgruppe 12 mit den Gitterparametern a 12 17 A b 2 99 A c 4 83 A und b 98 2 sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle 2 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenHoward T Evans jr Mary E Mrose The crystal structures of three new vanadium oxide minerals In Acta Crystallographica Band 11 Teil 1 Januar 1958 S 56 58 doi 10 1107 S0365110X58000141 online verfugbar als USGS Publikation von 1957 PDF 316 3 kB Howard T Evans jr Mary E Mrose A crystal chemical study of the vanadium oxide minerals Haggite and Doloresite In The American Mineralogist Band 45 November December 1960 S 1144 1166 PDF 1 4 MB Helmut Schrocke Karl Ludwig Weiner Mineralogie Ein Lehrbuch auf systematischer Grundlage de Gruyter Berlin New York 1981 ISBN 3 11 006823 0 S 478 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Haggite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Haggit Wiki Mindat HaggiteEinzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 260 a b Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften 5 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2008 ISBN 978 3 921656 70 9 a b Haggit In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 PDF 97 7 kB Webmineral Haggite Howard T Evans jr Mary E Mrose The crystal structures of three new vanadium oxide minerals In Acta Crystallographica Band 11 Teil 1 Januar 1958 S 56 58 doi 10 1107 S0365110X58000141 online verfugbar als USGS Publikation von 1957 PDF 316 3 kB Mindat Anzahl der Fundorte fur Haggite Fundortliste fur Haggit beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Haggit amp oldid 237471163