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Das Gymnasium in Zatec deutsch Saaz geht auf die 1256 gegrundete Lateinschule zuruck die von 1386 bis 1411 unter der Leitung des Gelehrten Johannes von Saaz stand und bis 1777 von den Pramonstratensern aus dem Kloster Strahov gefuhrt wurde Die offizielle Grundung als stadtische Schule erfolgte erst 1807 in einem Gebaude in der Innenstadt von Saaz Seit 1903 befindet sich das Gymnasium in einem reprasentativen Gebaude in der Prager Vorstadt im sudlichen Teil der Stadt Gymnasium ZatecGymnasium Zatec Schulform GymnasiumGrundung 1807Adresse Studentska 1075440 01 ZatecOrt ZatecRegion Ustecky krajStaat TschechienKoordinaten 50 19 19 N 13 32 46 O 50 321944444444 13 546111111111 Koordinaten 50 19 19 N 13 32 46 OTrager Ustecky krajSchuler etwa 360Lehrkrafte 29Leitung M RebicekWebsite www gymnaziumzatec czAnsicht der Stadt Saaz von Jan Willenberg 1602 Das alte Gymnasium am FloriansplatzVorderfront des Gymnasiums Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Schulleiter 3 Bekannte Lehrer 4 Bekannte Schuler 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Ursprunge des Saazer Gymnasiums gehen auf die im Jahre 1256 gegrundete Lateinschule zuruck 1 Im Jahre 1335 wurde durch einen Erlass des Konigs Johann von Luxemburg der Stadt das Recht bestatigt den Rektor der Schule zu ernennen In den Jahren 1386 bis 1411 stand diese Lateinschule unter der Leitung des Gelehrten Johannes von Saaz des Autors der Dichtung Der Ackermann aus Bohmen Konig Ladislaus Jagiello ubergab 1515 das Patronatsrecht uber die Kirche Maria Himmelfahrt und die ortliche Schule an die Pramonstratenser des Pramonstratenserklosters Strahov Mit Unterbrechungen durch die Reformation wurde nach der Schlacht am Weissen Berg die Schule bis 1777 von den Pramonstratensern betrieben In der Zeit des Humanismus hatte die Saazer Schule einen ausgezeichneten Ruf Daniel Adam von Veleslavin bezeichnete sie im Jahre 1579 zusammen mit den Schulen in Laun Louny Koniggratz Hradec Kralove und Leitmeritz Litomerice als die besten im Land Bohmen Im 16 Jahrhundert lehrten verschiedene humanistische Gelehrte wie Georg Ostracius oder Peter Codicillus von Tulechova am Saazer Gymnasium Dieser schrieb in Latein Ein elegisches Gedicht uber die Saazer Schule Schola Zatecensis die nach der Pest erneuert worden war das im Jahre 1575 gedruckt wurde Der Schulrektor Jakob Strabo hatte 1575 einen neuen Schulplan fur die Schola Zatecensis Strabonis Glatovini aufgestellt der von der Prager Universitat 1586 und 1600 gedruckt wurde und fur die Gymnasiallehrer in ganz Bohmen verbindlich war Das Schulgebaude befand sich damals in der Nahe der Hauptkirche der Stadt neben dem Pfarrhaus wo sich die heutigen Gebaude Nr 132 und Nr 542 befinden Die Lage ist in einer Ansicht der Stadt Saaz von 1602 von Jan Willenberg 1571 1613 festgehalten heute im Regionalmuseum Nach Einstellung der staatlichen Forderung ab 1777 fand der Unterricht in den Raumlichkeiten des Dekanats statt Im fruhen 19 Jahrhundert waren die Bemuhungen der Stadt zur Wiederherstellung der Schule erfolgreich vor allem durch eine Stiftung von Katharina Andree konnte die Finanzierung der Schule gesichert werden Im Oktober 1806 bestatigte Kaiser Franz II die Wiedereroffnung des Saazer Gymnasiums als offentliche Institution Die Schule wurde in der Innenstadt auf dem Floriansplatz heute Platz des 5 Mai in den Raumen einer ehemaligen Brauerei Haus Nr 127 am 3 November 1807 eingeweiht 2 In diesem Gebaude befand sich das Gymnasium von 1807 bis 1903 Von 1818 bis 1852 wurde es von einem 5 klassigen zum 8 klassigen Gymnasium erweitert Die Unterrichtssprache war Deutsch In den Jahren 1826 1850 wurde die Schule von etwa 100 bis 200 Schulern besucht Ab 1849 wurden Latein Griechisch Geschichte Deutsch Mathematik Biologie Physik und Philosophie zu Pflichtfachern Tschechisch war unter den Wahlpflichtfachern seit 1904 aber obligatorisch 1873 erfolgte die Umwandlung zum Staatsgymnasium der Name lautete Kaiserlich konigliches Staats Obergymnasium zu Saaz Bohmen Bis zum Ersten Weltkrieg betrug der Anteil der tschechischen Schuler nur etwa 5 Im Jahre 1901 erfolgte durch die Stadt Saaz eine offentliche Ausschreibung fur den Bau eines neuen Gymnasiumsgebaudes Die Jury Jurymitglied war u a der Architekt des Prager Nationaltheaters Josef Zitek wahlte ein Projekt des Architekten Ernst Schafer aus Reichenberg Liberec aus Im Dezember 1903 fand die Einweihung des neuen Gebaudes statt in dem das Gymnasium bis heute untergebracht ist Die Schule erhielt den Namen Kaiserlich konigliches Kaiser Franz Joseph Staatsgymnasium in Saaz Das imposante Gebaude ist ein einzigartiges Denkmal der Architektur des Jugendstils und ein weithin sichtbares Wahrzeichen der Stadt Uber dem Haupteingang stand in grossen Lettern Lebe um zu lernen Lerne um zu leben Nach der Grundung der Ersten Tschechischen Republik verlagerte sich der Schwerpunkt vom klassischen Gymnasium zum Realgymnasium Seit 1923 war Tschechisch Pflichtfach und es wurden auch Madchen zugelassen Ein hoher Anteil der Schuler und Schulerinnen waren Juden die 1938 nach dem Anschluss des Sudetenlands an das Deutsche Reich die Schule und die Stadt Saaz verliessen Die zahlreichen judischen Professoren oder solche die mit Judinnen verheiratet waren wurden von der Schule entfernt Diese Lehrer wurden durch Studienrate aus Sachsen ersetzt Ende 1938 wurde aus dem Gymnasium durch eine Reichsverordnung eine Oberschule fur Jungen die aber auch Madchen besuchen durften Ab dem Schuljahr 1939 1940 trat eine Anderung im Schulsystem ein Es wurde das reichsdeutsche Schulsystem ubernommen wonach die Schuler nach der 4 Klasse ins Gymnasium zu wechseln hatten nicht wie bisher nach der 5 Klasse Ab 1942 hiess die Schule dann Ackermann Oberschule benannt nach dem bekannten Werk des Johannes von Saaz Als Folge der Kriegsereignisse wurde im Schuljahr 1944 1945 im Februar 1945 der Schulbetrieb eingestellt Damit endete die Geschichte des deutschen Gymnasiums in Saaz Nach dem Krieg begann der Unterricht wieder im September 1945 Das nunmehr tschechische Gymnasium hatte etwa 150 Schuler von denen ein Drittel Madchen waren Etwa ein Drittel der Schuler waren Kinder der umgesiedelten Wolhynientschechen Nach dem Februarputsch von 1948 wurden die achtklassigen Gymnasien aufgelost und durch vierklassige Oberschulen ersetzt Ab 1953 wurde in die Oberschule auch die elfklassige Mittelschule integriert ab 1960 war es dann eine sekundare Gesamtschule Spater gab es auch eine Berufsausbildung in den Fachern Landwirtschaft Bauwesen und Okonomie Der ursprungliche Name Gymnasium wurde erst durch die Reformen im Rahmen des Prager Fruhlings 1968 wieder eingefuhrt 3 4 Um den Sportunterricht am Gymnasium zu verbessern wurde gegenuber vom Schulgebaude ein neuer Sportplatz gebaut tatkraftig unterstutzt von den Schulern unter der Leitung von Karl Heidenreich Der Sportplatz wurde 1965 in Betrieb genommen In den Jahren 1973 bis 1975 fand eine Renovierung des Gebaudes statt dabei wurden die Fenster nach Entwurfen des Architekten Fanta mit neuen Glasmalereien versehen Von den gesellschaftlichen Veranderungen im Jahr 1990 waren Personalfragen Organisationsformen und die Ausbildung betroffen Der Schultrager ist jetzt der Ustecky kraj Aussiger Kreis Das Gymnasium hat z Z etwa 300 Schuler und 29 Lehrer 20 Frauen 9 Manner Es gibt eine vierjahrige Form nach der 9 Klasse und eine achtjahrige Form nach der 5 Klasse der Ausbildung Eine Schulpartnerschaft besteht mit dem Goethe Gymnasium in Reichenbach im Vogtland Schulleiter BearbeitenBis 1849 wurde der Schulleiter als Prafekt bezeichnet danach als Rektor bis 1873 waren die Rektoren Mitglieder des Pramonstratenserordens bis 1528 Nikolaus Czernobyl 24 Febr 1556 1531 1543 Valentin Mezerczycz 1543 bis 1564 Wenzel Arpin von Dorndorf 1 Febr 1583 bis 1575 Georg Ostracius 19 Febr 1575 1575 1582 Jakob Strabo 11 Sept 1582 bis 1600 Martinus Bachacius Martin Bachacek z Naumeric 17 Febr 1612 1600 1604 Laurentius Benedikt von Nudozer Nudozerinus 4 Juni 1615 1605 1607 Hieronymus Veit Netoliczky 1617 bis 1807 Thomas Matzek 27 Juli 1807 1807 1817 Franz Theofil Singer 1817 1830 Wenzel Neubronn Freiherr von Eisenburg 1830 1833 Evzen Sramek Eugen Schramek 1833 1853 Alois Dostal 1853 1873 Oswald Josef Muchel 1873 1899 Josef Hollub 1899 1909 Wendelin Toischer 1909 1910 Alois Zoller 1910 1921 Karl Kaplan 1921 1922 Emmerich Wippermann 1922 1927 Richard Schramm 1927 Franz Kuhnl 1927 1934 Augustin Potucek 1934 1935 Ernst Mandl 1935 1938 Leopold Mogan 1938 1939 Franz Egerer 1939 1943 Alfred Jackl 1943 1945 Franz Egerer 1945 1948 Josef Mikes 1948 1949 Jiri Svoboda 1949 1951 Ladislav Jebavy 1951 1957 Josefa Pudilova 1957 1959 Frantisek Hladik 1959 1970 Jiri Cihla 1970 Frantisek Tyrl 1970 1973 Milan Zeman 1973 1983 Josef Paur 1983 1990 Hana Henrychova 1990 1991 Jiri Cihla 1991 2005 Jaroslav Hasek 2005 heute Miroslav RebicekBekannte Lehrer BearbeitenGeorg Bruder 1856 1916 geb in Innsbruck Geologe Lehrer von 1890 bis 1893 Autor zahlreicher wissenschaftlicher Studien u a uber die tertiaren Kalkablagerungen bei Tuchorschitz Tuchorice Helmut Preidel 1900 1980 geb in Bodenbach an der Elbe Podmokly Archaologe Lehrer von 1932 bis 1939 Chefredakteur der Deutschen Archaologischen Zeitschrift Sudeta seine Spezialitat war die Besiedlung von Bohmen durch Slawen und Deutsche 5 Zdenek Sverak 1936 geb in Prag Dramatiker Schauspieler Texter Drehbuchautor Romancier Lehrer von 1960 bis 1962 Bekannte Schuler BearbeitenKarel Rafael Ungar 1744 1807 geb in Saaz Zatec bedeutender Aufklarer seit 1780 Verwalter der Bibliothek der Karls Universitat in Prag 1789 1790 Universitatsrektor Milo Jan Nepomuk Grun 1751 1816 geb in Flohau Blsany Theologe und Historiker seit 1804 Abt des Klosters Strahov 1812 Rektor Autor theologischer Bucher und zur Geschichte Bohmens Anton von Banhans 1825 1902 geb in Michelob Mecholupy Okonom Politiker Mitglied des kaiserlichen Rates von 1870 bis 1875 Minister fur Landwirtschaft und Handel seit 1890 Prasident der Gesellschaft fur die Donaudampfschifffahrt Adolf Seifert 1826 1910 geb in Weletitz Veletice OT von Holedec Historiker und Arzt Matura 1844 er hat vier Bucher uber die Geschichte von Saaz geschrieben Emanuel Zaufal 1837 1910 geb in Puschwitz Buskovice Ohrenarzt europaischer Bedeutung Matura 1857 Begrunder der HNO Klinik im Allgemeinen Krankenhaus und an der Karl Ferdinands Universitat in Prag Emil Holub 1847 1902 geb in Holitz Holice Afrikaforscher und Ethnograph Matura 1866 er war zweimal in Afrika Autor mehrerer Bucher und wissenschaftlicher Studien Karl Kreibich 1869 1932 geb in Prag Arzt Matura 1888 von 1903 bis 1906 fuhrte er die Hautklinik in Graz seit 1906 Leiter der Dermatologischen Klinik der Medizinischen Fakultat der Deutschen Universitat in Prag 1923 1924 gewahlter Rektor dieser Universitat Wilhelm Wostry 1877 1951 geb in Saaz Zatec Historiker Matura 1896 seit 1927 Professor fur bohmische Geschichte an der Deutschen Universitat in Prag Vorsitzender der Gesellschaft fur die Geschichte der Deutschen in Bohmen Autor wissenschaftlicher Publikationen u a Saaz zur Zeit des Ackermanndichters 1951 Hans Karl Zessner Spitzenberg 1885 1938 geb in Dobritschan Jurist Matura 1903 Mitarbeiter der Staatskanzlei in Wien Professor fur Verfassungs und Verwaltungsrecht 6 NS Opfer Karel Reiner 1910 1979 geb in Saaz Zatec Komponist studierte bei Alois Haba und Josef Suk von 1964 bis 1969 war er Vorsitzender des Tschechischen Musikfonds Einzelnachweise Bearbeiten http www saazer heimatmuseum de neuigkeiten saaz geschichte einer deutsch bohmischen stadt Matyas Jiri a kol Dejiny Zateckeho gymnazia Schola Zatecensis Regionalni muzeum v Zatci Zatec 2009 ISBN 978 80 86971 85 8 Archivlink Memento vom 5 Marz 2016 im Internet Archive Gymnazium Zatec Historie skoly tschech abgerufen am 13 April 2018 Archeologicky Ustav Praha Helmut Preidel tschech abgerufen am 11 Marz 2021 http austria forum org af AEIOU Zessner Spitzenberg 20Hans 20Karl 20vonWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Gymnasium Saaz Sammlung von Bildern Videos und 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