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Das Gut Schlagbaum ist eine ehemalige Wasserburg im rechtsrheinischen Kolner Stadtteil Holweide Schlagbaumsweg 1 Gut SchlagbaumGut Schlagbaum Juli 2012 Gut Schlagbaum Juli 2012 Alternativname n zum Lacher BrochStaat DeutschlandOrt Koln HolweideEntstehungszeit 16 JahrhundertBurgentyp NiederungsburgErhaltungszustand Reste Teile der Vorburg u Eckturm Geographische Lage 50 57 N 7 2 O 50 956084 7 037178 48 Koordinaten 50 57 21 9 N 7 2 13 8 OHohenlage 48 m u NNGut Schlagbaum Nordrhein Westfalen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Beschreibung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenHaus Schlagbaum liegt im Sudwesten der ehemaligen Gemeinde und heutigen Gemarkung Wichheim Schweinheim bzw des Stadtteils Holweide Auf seiner Ostseite fliesst der Faulbach der fruher auch die Graben der Anlage mit Wasser speiste Es gehort zu einer ganzen Reihe von Wasserburgen oder wasserumwehrten Rittersitzen im Umfeld des Strunder Baches den der Faulbach etwa 300 Meter nordlich der Burg unterquert 700 Meter westlich liegt Haus Herl 1200 Meter nordlich die Isenburg Aus seiner Lage und den fruheren sumpfigen Bodenverhaltnissen ruhrte der ursprungliche Name zum Lacher Broch her Geschichte BearbeitenAufgrund mangelhafter Uberlieferung liegt die Geschichte der Anlage weitgehend im Dunkeln Das ehemalige freiadelige Gut zum Lacherbroch oder zum Schlagbaum genannt 1741 1 fuhrte noch in der Zeit vor 1600 auch den Namen Schiederichs Guter 2 1381 wurde unter den zehn Geschworenen des Hofes Herl auch ein Johann van Lach genannt 3 Im Jahre 1589 stand der Kirche in Merheim eine Zehntzahlung aus dem Gut des Lizentiaten Mulert zu Mulheim zu und in der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts waren die Lacher und Broicher Guter in den Fronhof Rolshoven Deutz lehnruhrig mussten also an diesen ihre Abgaben aus dem bestehenden Lehnsverhaltnis entrichten Der Fronhof wiederum gehorte der Kolner Benediktinerabtei St Pantaleon 4 1608 wurde ein Junker Suderman als Steuerpflichtiger genannt und im Jahr 1615 Hermann Suderman durch das Hofgericht Rolshoven mit dem Gut belehnt 5 Der bei Huck als Vorganger von Suderman und Mulart auch genannte Konrad Lindworm ist bei vorliegender Quellenlage nicht genealogisch einzuordnen 6 Doch waren die Eigentumer des Gutes nicht nur ihrem Lehensherren steuerpflichtig sondern spatestens in der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts auch dem Herzog von Berg gehorte doch das Botenamt Merheim in dem auch Schlagbaum lag zu deren Amt Porz Aus der Grenzlage nach Westen innerhalb des Herzogtums resultierte dabei auch der spatere Name Schlagbaum als Benennung einer Zollhebestelle bei Ubergang in das kurkolnische Amt Deutz 7 Die Familie Schiderich ist seit dem 12 Jahrhundert in Koln nachweisbar und bekleidete dort hohe Stellungen als Burggrafen Schoffen und Burgermeister Im Jahr 1397 heiratete Elisabeth von Schiderich 1428 Tochter des Arnold Schiderich und der Elisabeth Schiderich geb von Blitterswigh den Hermann Mylius Wappentrager des Grafen Friedrich von Moers Ihre Urururenkelin Elisabeth Mylius 1542 wiederum ehelichte den obigen Lizentiaten Mulart Hermann Mulartz sive Muller 6 Dezember 1578 Monheim am Rhein ertrunken im Rhein 8 Ihre Tochter Margarethe Mulartz 9 brachte das Gut dann durch Heirat an den genannten Hermann von Suderman Mit ihrem Sohn dem Augustinermonch Hermann von Suderman starb die Linie ihres Mannes jedoch bereits 1639 aus 10 Offensichtlich gelangte das Gut in der Folge in den Besitz der Kolner Familie von Deutz die seit dem spaten 16 Jahrhundert dort wiederholt Ratsherren Kirchmeister und andere Wurdentrager stellte Denn im Jahr 1741 verkauft die unverheiratete Anna Margaretha Constantia von Deutz als das einzig verbliebene Kind der Eheleute Heinrich Christoph von Deutz 1639 1711 Kriegs Kommiss Ratsherr und Stimmeister zu Koln Kolonel Leiutnant Assessor der Freytags Rentkammer und Kirchmeister der Pfarrkirche St Johann Baptist und der Helena Constantia von Deutz geb Schulgen 1636 1712 11 Schlagbaum fur 2 000 Taler an ihren Cousin Johannes Christoph Joseph Rensing 1687 1766 12 Doch auch dieser verstarb als Kanoniker des Kolner Stifts St Maria ad Gradus ohne eigene Nachkommen 13 Augenscheinlich verblieb das Hofgut aber in privatem Eigentum denn unter den sakularisierten Grundgutern wird es nicht gefuhrt Spatestens ab 1805 sind der aus Thurn stammende Wilhelm Krein und dessen von dem benachbarten Haus Herl geburtige Ehefrau Christina Pohl auf Haus Schlagbaum wohnhaft 14 Ihr Sohn Peter Joseph Krein stirbt als Gutsbesitzer auf Gut Schlagbaum am 7 Februar 1883 15 Zu Ende des 19 Jahrhunderts befindet sich Schlagbaum dann im Besitz des Kolner Ziegelfabrikanten Johann Baptist Wahlen 1850 1927 der das Gut als Sommerwohnung nutzt 16 Wahrend der Wahlen schen Zeit 1890er Jahre wurde auch vis a vis eine Ringofenziegelei erbaut In den fruhen 1920er Jahren ist ein Ludwig Leuffen Eigentumer auf Schlagbaum bevor die Stadt Koln den Besitz ubernimmt Nach Ende des Zweiten Weltkriegs lebten zunachst ehemalige polnische Zwangsarbeiter in dem kriegsbeschadigten und durch die Zeitlaufe heruntergekommenen Anwesen Im Jahr 1950 gab die Stadt Koln das Areal vier Kunsthandwerkern als Erbbauberechtigte die in der Folge die Schaden beseitigten und die Gebaude wiederherstellten Im Rahmen des Wiederaufbaus wurde das abgebrannte Gutshaus nicht wieder errichtet 17 Die inzwischen in Privatbesitz ubergegangene Anlage wird ausser zu Wohnzwecken unverandert als Domizil fur freischaffende Kunstler genutzt 18 Als landwirtschaftliches Gut kann Schlagbaum bei seiner geringen Grosse 1764 19 58 Morgen nie von Bedeutung gewesen sein es wurde aber nachweislich bereits im 17 Jahrhundert als Pachtgut gehalten und folglich nicht von den Besitzern selbst bewohnt 20 Beschreibung BearbeitenVon der ursprunglichen Burganlage hat sich lediglich ein Teil der Vorburg mit Eckturm und Toreinfahrt erhalten die aus dem 16 Jahrhundert stammen Moglicherweise in Anlehnung an angrenzende Gewannen und heutige Strassenbezeichnungen die den Namen Paradies beinhalten befindet sich uber dem Tor ein Adam und Eva darstellendes Renaissancerelief umgeben von Kartuschwerk und Fruchtgehangen Daneben im selben Baustil ein Fenster mit Steinpfosten Das einstige Vorhandensein einer Zugbrucke ist noch erkennbar von den Wassergraben fehlt jedoch jede Spur Auf Grund der starken baulichen Veranderungen nach 1945 steht das Objekt nicht unter Denkmalschutz 21 Literatur BearbeitenJohann Bendel Heimatbuch des Landkreises Mulheim am Rhein Geschichte und Beschreibung Sagen und Erzahlungen 2 und 3 Aufl Eigenverlag Koln Mulheim 1925 S 418f Paul Clemen Bearb in Verbindung mit Edmund Renard Die Kunstdenkmaler des Kreises Mulheim am Rhein Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz 5 II L Schwann Dusseldorf 1901 S 102 Jurgen Huck Die Burgermeisterei Merheim und ihre Vorlaufer im Wandel der Zeit In Die Burgermeisterei Merheim im Wandel der Zeit Hrsg Heimatverein Koln Dellbruck e V Ahl Kohgasser 2 Aufl 1974 Koln 1974 S 44 157 Henriette Meynen Historische Texte Denkmalerverzeichnis 12 7 Koln Stadtbezirk 9 Mulheim Hrsg Landeskonservator Rheinland Rheinland Verlag Koln 1979 ISBN 3 7927 0461 7 S 80 Herbert M Schleicher Bearb Die Genealogisch heraldische Sammlung des Kanonikus Joh Gabriel von der Ketten in Koln Band I A D Veroffentlichungen der Westdeutschen Gesellschaft fur Familienkunde Neue Folge Nr 22 Koln 1983 S 582f Deutz Herbert M Schleicher Bearb Die Genealogisch heraldische Sammlung des Kanonikus Joh Gabriel von der Ketten in Koln Band III I Mo Veroffentlichungen der Westdeutschen Gesellschaft fur Familienkunde Neue Folge Nr 27 Koln 1985 S 594f Mylius Herbert M Schleicher Bearb Die Genealogisch heraldische Sammlung des Kanonikus Joh Gabriel von der Ketten in Koln Band IV Mu U Veroffentlichungen der Westdeutschen Gesellschaft fur Familienkunde Neue Folge Nr 32 Koln 1986 S 236 Rensing 402f Schiderich 480f Schulgen 650 Suderman Herbert M Schleicher Bearb 80 000 Totenzettel aus Rheinischen Sammlungen Band III Ko Po Veroffentlichungen der Westdeutschen Gesellschaft fur Familienkunde e V Sitz Koln Nr 42 Koln 1988 S 95 Herbert M Schleicher Bearb Ernst von Oidtman und seine genealogisch heraldische Sammlung in der Universitats Bibliothek zu Koln Band 14 Mappe 1071 1150 SCHELLART von DUDELDORF SPATGEN Veroffentlichungen der Westdeutschen Gesellschaft fur Familienkunde e V Sitz Koln Nr 93 Koln 1997 S 123 128 Schidderich Herbert M Schleicher Bearb Ernst von Oidtman und seine genealogisch heraldische Sammlung in der Universitats Bibliothek zu Koln Band 15 Mappe 1151 1236 SPECKHEWER WALDBOTT VON ULMEN Veroffentlichungen der Westdeutschen Gesellschaft fur Familienkunde e V Sitz Koln Nr 94 Koln 1998 S 400f Suderman Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gut Schlagbaum Sammlung von Bildern Gut Schlagbaum auf der Website der Burgervereinigung Koln Holweide e V Memento vom 30 Mai 2010 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Johann Bendel Heimatbuch des Landkreises Mulheim am Rhein Geschichte und Beschreibung Sagen und Erzahlungen 2 und 3 Aufl Eigenverlag Koln Mulheim 1925 S 418 Jurgen Huck Die Burgermeisterei Merheim und ihre Vorlaufer im Wandel der Zeit In Die Burgermeisterei Merheim im Wandel der Zeit Hrsg Heimatverein Koln Dellbruck e V Ahl Kohgasser 2 Aufl 1974 Koln 1974 S 58 Jurgen Huck Die Burgermeisterei Merheim und ihre Vorlaufer im Wandel der Zeit In Die Burgermeisterei Merheim im Wandel der Zeit Hrsg Heimatverein Koln Dellbruck e V Ahl Kohgasser 2 Aufl 1974 Koln 1974 S 56f Jurgen Huck Die Burgermeisterei Merheim und ihre Vorlaufer im Wandel der Zeit In Die Burgermeisterei Merheim im Wandel der Zeit Hrsg Heimatverein Koln Dellbruck e V Ahl Kohgasser 2 Aufl 1974 Koln 1974 S 57f und Anm 126 Jurgen Huck Die Burgermeisterei Merheim und ihre Vorlaufer im Wandel der Zeit In Die Burgermeisterei Merheim im Wandel der Zeit Hrsg Heimatverein Koln Dellbruck e V Ahl Kohgasser 2 Aufl 1974 Koln 1974 S 89 und Anm 472 Jurgen Huck Die Burgermeisterei Merheim und ihre Vorlaufer im Wandel der Zeit In Die Burgermeisterei Merheim im Wandel der Zeit Hrsg Heimatverein Koln Dellbruck e V Ahl Kohgasser 2 Aufl 1974 Koln 1974 S 58 Johann Bendel Heimatbuch des Landkreises Mulheim am Rhein Geschichte und Beschreibung Sagen und Erzahlungen 2 und 3 Aufl Eigenverlag Koln Mulheim 1925 S 418 Herbert M Schleicher Bearb Die Genealogisch heraldische Sammlung des Kanonikus Joh Gabriel von der Ketten in Koln Band IV Mu U Veroffentlichungen der Westdeutsche Gesellschaft fur Familienkunde Neue Folge Nr 27 Koln 1985 S 594f Mylius Herbert M Schleicher Ernst von Oidtman und seine genealogisch heraldische Sammlung in der Universitats Bibliothek zu Koln Band 15 Mappe 1151 1236 SPECKHEWER WALDBOTT VON ULMEN Veroffentlichungen der Westdeutschen Gesellschaft fur Familienkunde e V Sitz Koln Nr 94 Koln 1998 S 400f Dort Junker Hermann Suderman zu Broich verh mit Juliana sic Mulartz Herbert M Schleicher Bearb Die Genealogisch heraldische Sammlung des Kanonikus Joh Gabriel von der Ketten in Koln Band IV Mu U Veroffentlichungen der Westdeutschen Gesellschaft fur Familienkunde Neue Folge Nr 32 Koln 1986 S 650 Herbert M Schleicher Bearb Die Genealogisch heraldische Sammlung des Kanonikus Joh Gabriel von der Ketten in Koln Band I A D Veroffentlichungen der Westdeutschen Gesellschaft fur Familienkunde Neue Folge Nr 22 Koln 1983 S 480f Schulgen 582f Deutz Johann Bendel Heimatbuch des Landkreises Mulheim am Rhein Geschichte und Beschreibung Sagen und Erzahlungen 2 und 3 Aufl Eigenverlag Koln Mulheim 1925 S 418 Herbert M Schleicher Bearb Die Genealogisch heraldische Sammlung des Kanonikus Joh Gabriel von der Ketten in Koln Band IV Mu U Veroffentlichungen der Westdeutschen Gesellschaft fur Familienkunde Neue Folge Nr 32 Koln 1986 S 236 Karl H Boley Beitrage zur Ortsgeschichte von Merheim mit Bruck Rath Thurn Schweinheim Strunden Wichheim Ostheim usw Die Familien vor 1809 kath Selbstverlag Koln Porz 1993 S 212 Herbert M Schleicher Bearb 80 000 Totenzettel aus Rheinischen Sammlungen Band III Ko Po Veroffentlichungen der Westdeutschen Gesellschaft fur Familienkunde e V Sitz Koln Nr 42 Koln 1988 S 95 Paul Clemen Bearb in Verbindung mit Edmund Renard Die Kunstdenkmaler des Kreises Mulheim am Rhein Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz 5 II L Schwann Dusseldorf 1901 S 102 Haus Schlagbaum In Ludwig Dunnwald u a Bearb 75 Jahre Koln Holweide Unsere Heimatgeschichte nach Auflosung der Burgermeisterei Merheim Hrsg Burgervereinigung Koln Holweide e V Koln 1988 S 226 holweide bv de Memento vom 30 Mai 2010 im Internet Archive Vorlage Webarchiv Wartung Linktext fehlt Linktext fehlt Jurgen Huck Die Burgermeisterei Merheim und ihre Vorlaufer im Wandel der Zeit In Die Burgermeisterei Merheim im Wandel der Zeit Hrsg Heimatverein Koln Dellbruck e V Ahl Kohgasser 2 Aufl 1974 Koln 1974 S 107 Karl H Boley Beitrage zur Ortsgeschichte von Merheim mit Bruck Rath Thurn Schweinheim Strunden Wichheim Ostheim usw Die Familien vor 1809 kath Selbstverlag Koln Porz 1993 S 15 s a Henriette Meynen Historische Texte Denkmalerverzeichnis 12 7 Koln Stadtbezirk 9 Mulheim Hrsg Landeskonservator Rheinland Rheinland Verlag Koln 1979 ISBN 3 7927 0461 7 S 80 Guter Ritterguter Herrenhauser Burgen und Schlosser in der Stadt Koln Schloss Arff Burghof Widdersdorf Fliehburg Merheim Haus Haan Haus Herl Burg Horbell Gut Iddelsfeld Isenburg Kitschburg Haus Kozal Haus Komar Motte Kurtekotten Gut Leidenhausen Lusthaus Mertenshof Gut Mielenforst Gut Neurath Schloss Rottgen Gut Schlagbaum Schonrath Schloss Stammheim Stuttgenhof Thurner Hof Gut Vogelsang Schloss Wahn Weisshaus Zaunhof Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gut Schlagbaum amp oldid 217045215