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Gut Mielenforst ist ein Gutshof und ehemaliger Rittersitz im Kolner Stadtteil Dellbruck Heute wird es nach umfangreichem Umbau als Eigentumswohnanlage Hofgut Mielenforst genutzt Gut Mielenforst liegt am Rande des Konigsforsts am Eggerbach und unweit des Mauspfads Der Name soll vom keltischen mil weich sumpfig abgeleitet sein Das Herrenhaus um 1900 von SudwestenParkfassade 2011 Das Hofgut von Suden 2011 Grabstatte der Familie Andreae in der Nahe des GutesDas Gut ist heute in Privatbesitz und nicht offentlich zuganglich Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Das Herrenhaus 4 Der Park 5 Zugehorige Bauten im Umfeld 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksGeschichte BearbeitenBereits im Jahre 1196 wurde ein Konrad de Milinvorst als dapifer Latein Auftrager von Speisen Truchsess des Grafen von Berg erwahnt Ein Geschlecht von Milenvorst ist seit dem 13 Jahrhundert bekannt Im 15 Jahrhundert fiel der Besitz an die Grafen bzw Herzoge von Berg zuruck 1596 war es an einen Ritter von Heimbach genannt Hoen verpfandet am Ende des 17 Jahrhunderts war es im Eigentum der Familie von Steinen die es bis 1774 innehatte und 1711 ein neues Herrenhaus errichten liess Danach fiel es an den Staat und blieb Domanengut 1822 erwarb der Kolner Jurist Friedrich Hohenschutz das Gut mit ca 350 Morgen Land Von seiner Tochter Josephine und ihrem Ehemann Franz Wilhelm Freiherr von Saint Remy zur Biesen kaufte der Textilindustrielle Paul Andreae aus Mulheim 1882 das Gut ab zu dem inzwischen ca 750 Morgen Wald Weiden und Ackerland gehorten Andreae liess bis 1885 das heutige Herrenhaus ausfuhren indem er die alte Hofanlage schrittweise niederlegen und durch Neubauten im Neorenaissancestil ersetzen liess Wahrenddessen arrondierte er seinen Besitz der Grundstucke in den Burgermeistereien Merheim und Bensberg umfasste 1904 wurde das Gut in einen Familienfideikommiss umgewandelt und 1909 folgte die Erhebung der Familie Andreae in den erblichen Adelsstand durch Kaiser Wilhelm II Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs hatte die New Zealand Rifle Brigade der britischen Besatzungsmacht ihr Hauptquartier auf Gut Mielenforst Ein Foto zeigt den spateren Eduard VIII als Prince of Wales bei einem Besuch am 18 Januar 1919 1 Im Zweiten Weltkrieg war Gut Mielenforst Flak Leitstelle fur das rechtsrheinische Koln Der aus Grunden der Flugsicherheit des Fliegerhorstes Koln Ostheim seines Helms beraubte Turm wurde als Beobachtungsturm genutzt Im Keller des Verwalterhauses malten die Soldaten Buroszenen Flakgeschutze und ein von Flakscheinwerfern gerahmtes Stadtpanorama Kolns an die Wande Jenseits des Teichs entstand im Park ein Tiefbunker mit zwei Eingangen Die Erben Andreae verkauften Gut Mielenforst 1978 an die Stadt Koln Wahrend der Park schon 1959 unter Naturschutz gestellt wurde fand Gut Mielenforst 1980 Aufnahme in die Denkmalliste der Stadt Koln Nr 669 Ab 1988 versuchte die Stadt das Gut zu veraussern was durch Ubertragung an eine Bautragergesellschaft zum 1 April 1997 realisiert werden konnte Mit dem Auslaufen der Pachtzeit zum 31 Oktober 1999 endete auch die landwirtschaftliche Nutzung des Gutes Die Hofanlage wurde bis 2003 in eine Gewerbe und 47 Wohneinheiten umgebaut und in Teileigentum umgewandelt Planung Badtke Architektur GmbH Freiraumgestaltung Brigitte Rode Das Herrenhaus blieb bis auf die Abtrennung des Kuchenflugels ungeteilt die historische Dachlandschaft insbesondere der Helm des Eckturms wurde rekonstruiert Gebaude Hofgelande und Park sind nicht offentlich zuganglich Mit dem Amt des Stadtkonservators wurden aber regelmassige Besichtigungstermine fur die Offentlichkeit vereinbart etwa am Tag des offenen Denkmals Beschreibung BearbeitenGut Mielenforst ist eine vierseitige Hofanlage die aus Remisenflugel im Westen Stall und Lagergebauden im Norden grossem Rinder nebst Schafstall im Osten und Pachter und Gesindehausern und Futtermuhle im Suden besteht An der Sudwestecke liegt das Herrenhaus das durch das Haupttor mit dem Pachterhaus verbunden ist eine weitere historische Toreinfahrt befindet sich an der Nordwestecke Ausgrabungen um 2000 haben belegt dass die Hofanlage fruher nur die westliche Halfte der heutigen Anlage bedeckte Das Herrenhaus BearbeitenAn der bevorzugten Sudwestecke der Hofanlage liegt das Herrenhaus Es wurde 1883 85 nach Entwurfen des Berliner Architekten Hans Grisebach errichtet Das zweigeschossige Haus im Stil der Deutschen Renaissance Neorenaissance ist ein Putzbau mit Rotsandsteindetails und besitzt einen Turm an der Sudwestecke Die Hauptfassade richtet sich nach Suden im Erdgeschoss offnet sich eine Loggia mit drei Rundbogen hinter der die zentrale Halle des Hauses liegt Im Erdgeschoss befinden sich die Reprasentationsraume An die querliegende Halle grenzt der Speisesaal an den sich der Kuchenflugel anschliesst Nach Westen liegt das in Formen des Louis seize gestaltete Damen bzw Musikzimmer Nordlich der Halle befinden sich dem Innenhof zugewandt das Herrenzimmer mit dunkler Barockvertafelung und eingebauten Bucherschranken sowie das Treppenhaus Die ursprungliche Ausstattung wurde nach dem Tod der Hausherrin 1935 offentlich versteigert Der Park BearbeitenDurch Verlegung des ursprunglich unmittelbar am Herrenhaus vorbeifuhrenden Mielenforster Kirchwegs nach Sudosten wurde Raum fur eine umfangreiche Parkanlage gewonnen An die Stelle fruherer Graben und Pferdeschwemmen trat vor der Sud und Westfassade des Herrenhauses ein durch eine Brucke in zwei Halften geteilter Teich Vor der Hauptfassade wurde eine Terrasse angelegt Grosse Baume gliederten die als Landschaftspark gestaltete Anlage von der heute nur noch Reste erkennbar sind so steht auf einer in den Teich hineinragenden Halbinsel eine grosse Sumpfzypresse Am Mielenforster Kirchweg befinden sich zwei historische Toranlagen die erste fuhrt neben der Muhle zu den Wirtschaftsgebauden Die zweite offnet sich auf eine bei dem Sturmtief Friederike am 18 Januar 2018 weitgehend zerstorte Kastanienallee die durch den Park zum Torbau zwischen Herren und Pachterhaus fuhrt Zugehorige Bauten im Umfeld Bearbeiten nbsp Ehemaliges Arbeiterhaus am Mielenforster KirchwegAn der Zufahrt vom Mauspfad her liegen mehrere Arbeiterhauser aus der Zeit um 1900 fur Gutsangestellte Etwa 700 Meter entfernt in sudlicher Richtung liegt im Wald die Familiengrabstatte Andreae deren Hauptzufahrtsachse auf den uber die Feldflur sichtbaren Kolner Dom ausgerichtet ist Der in sudwestliche Richtung nach Koln Merheim fuhrende Mielenforster Kirchweg liegt bedingt durch die heutige Umgehung der Autobahnauffahrt Koln Merheim nur noch zu einem Teil auf der Sichtachse zwischen dem Merheimer Kirchturm und dem Turm des Herrenhauses Nicht weit entfernt am Mauspfad steht ein alter Bildstock der ebenfalls durch eine Wegeachse mit dem Parktor verbunden ist Literatur BearbeitenAlexander Kierdorf Gut Mielenforst im 19 und 20 Jahrhundert In Rechtsrheinisches Koln Jahrbuch fur Geschichte und Landeskunde des Geschichts und Heimatvereins Rechtsrheinisches Koln e V Bd 23 1997 ISSN 0179 2938 S 45 72 auch als Sonderdruck Hans Michels Rudi Muller Dellbrucker Strassennamen und Bilder erzahlen Geschichte Eine Veroffentlichung die Dellbrucker Geschichte in Wort und Bild erfahrbar macht Heimat Verein Koln Dellbruck e V Koln 2011 Einzelnachweise Bearbeiten Wikimedia Commons Quelle nzetc orgWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Gut Mielenforst Sammlung von Bildern Fotos auf Bilderbuch Koeln de Memento vom 9 September 2016 im Internet Archive 50 961608 7 068001 Koordinaten 50 57 41 8 N 7 4 4 8 O Guter Ritterguter Herrenhauser Burgen und Schlosser in der Stadt Koln Schloss Arff Burghof Widdersdorf Fliehburg Merheim Haus Haan Haus Herl Burg Horbell Gut Iddelsfeld Isenburg Kitschburg Haus Kozal Haus Komar Motte Kurtekotten Gut Leidenhausen Lusthaus Mertenshof Gut Mielenforst Gut Neurath Schloss Rottgen Gut Schlagbaum Schonrath Schloss Stammheim Stuttgenhof Thurner Hof Gut Vogelsang Schloss Wahn Weisshaus Zaunhof Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gut Mielenforst amp oldid 220262555