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Karl Friedrich Gustav Hey 2 Januar 1847 in Penig 15 August 1916 in Dobeln war ein deutscher Slawist Ortsnamen und Siedlungsforscher 1893 erschien in der Koniglichen Sachsischen Hofverlagsbuchhandlung Wilhelm Baensch in Dresden sein Hauptwerk Die slavischen Siedlungen im Konigreich Sachsen mit Erklarung ihrer Namen Es wurde zu einem popularen Nachschlagewerk fur Heimat und Ortsnamenforscher sowie fur die stadtischen Geschichtsvereine die in der 2 Halfte des 19 Jahrhunderts in vielen sachsischen Orten gegrundet wurden Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Einfluss 3 Werk 4 Veroffentlichungen 5 Quellen und Literatur 6 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Grabmal vom Gustav Hey auf dem Niederfriedhof in DobelnHey als Sohn eines Buchdruckers und Burgermeisters geboren begann nach dem Besuch des Gymnasiums in Dessau 1856 ein Studium der Philologie an der Universitat Leipzig Er beendete dies im Jahr 1869 und arbeitete anschliessend bis 1871 als Hauslehrer anschliessend bis zur Pensionierung 1911 als Lehrer am Realgymnasium in Dobeln In den letzten Jahren war er auch als Konrektor tatig Auf dem Niederfriedhof in Dobeln fand Gustav Hey seine letzte Ruhe Einfluss BearbeitenHey hatte mit der Themenwahl seiner Forschungen und mit seiner betont slawenfreundlichen Grundhaltung die ausserakademische Slawistik in Deutschland massgeblich mitgepragt Sein grosses Verdienst besteht in der systematischen Erfassung und Deutung der slawischen Ortsnamen grosser Teile Deutschlands Beginnend mit der Erkundung der Gegend von Dobeln erfassten die Untersuchungen allmahlich das gesamte Konigreich Sachsen sie dehnten sich spater auf weitere deutsche Regionen aus wie Oberfranken dem Herzogtum Anhalt und den elb und ostseeslawischen Gebieten Sein 1893 erschienenes Hauptwerk Die slavischen Siedlungen im Konigreich Sachsen mit Erklarung ihrer Namen hatte zu Beginn des 20 Jahrhunderts grossen Einfluss auf die Entwicklung der slawistischen Namenkunde in Deutschland Werk BearbeitenDie seinem Hauptwerk vorausgegangenen langjahrigen Untersuchungen der Orts Flur und Familiennamen brachten ihn in Beruhrung mit sorbischen Forschern die altsorbische Siedlungsareale mit gleicher Zielsetzung erkundeten Ein besonders freundschaftliches Verhaltnis entstand zu dem sorbischen Forscher Ernst Mucke sorbisch Arnost Muka 1854 1932 welches ihn veranlasste seinen wissenschaftlichen Nachlass der sorbischen wissenschaftlichen Gesellschaft Macica Serbska zu ubereignen Heys Werk war fur lange Zeit das einzige geschlossene flachendeckende Werk zu den Ortsnamen Sachsens auch wenn es aufgrund der neuen Erkenntnisse in der slawistischen Namenkunde heute nicht mehr als ein vollgultiges Nachschlagewerk angesehen werden kann 2001 wurde diese Lucke durch das dreibandige Historische Ortsnamenbuch von Sachsen geschlossen an dessen Herausgabe der Leipziger Slawist Ernst Eichler namhaft beteiligt war 1 In dem umfangreichen Nachwort zu dem 1981 erschienenen Reprint nimmt Ernst Eichler eine eingehende Wurdigung des wissenschaftlichen Lebenswerks von Hey vor Er charakterisiert ihn als einen hervorragenden Reprasentanten jener fortschrittlich gesinnten burgerlichen Intellektuellen die versuchten dem slawischen Anteil an der Geschichte des deutschen Volkes gerecht zu werden und die gerade die slawischen Namen vor allem die Ortsnamen als wertvolle Zeugen der Vergangenheit die zum Sprechen gebracht werden mussen ansahen Veroffentlichungen BearbeitenUber den slavischen Namen Berlin In Archiv fur das Studium der neueren Sprachen 37 Bd 69 Braunschweig 1883 S 201 206 Die slavischen Siedlungen im Konigreich Sachsen mit Erklarung ihrer Namen Dresden 1893 Nachdruck Bohlau Verlag Koln Wien 1981 mit einem Nachwort von Ernst Eichler und einem Verzeichnis von heute anders zu erklarender Ortsnamen Sachsens Zur Ortsnamenforschung In Deutsche Geschichtsblatter Band 2 Gotha 1901 S 121 131 mit Karl Schulze Die Siedlungen in Anhalt Ortschaften und Wustungen mit Erklarung ihrer Namen Halle 1905 mit A Ziegelhofer Die Ortsnamen des ehemaligen Hochstifts Bamberg Bamberg 1911 mit A Ziegelhofer Die Ortsnamen des ehemaligen Furstentums Bayreuth Bayreuth 1920 Quellen und Literatur BearbeitenNachlass Gustav Hey im Sorbischen Kulturarchiv Bautzen E Eichler Der Beitrag Gustav Heys zur slawistischen Namenforschung In Letopis Reihe A Band 27 1980 S 37 46 ZDB ID 220704 7 E Eichler und E Hoffmann Der Briefwechsel zwischen Gustav Hey und Ernst Mucke In Letopis Reihe A Band 30 1983 S 153 165 ZDB ID 220704 7 Slawistik in Deutschland von den Anfangen bis 1945 Ein biographisches Lexikon Bautzen 1993 Einzelnachweise Bearbeiten Michael Schmidt Digitales Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen Projekt Hov isgv de abgerufen am 13 Juli 2010 Normdaten Person GND 1025410483 lobid OGND AKS LCCN n82134778 VIAF 1518151778205018130009 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hey GustavALTERNATIVNAMEN Hey Karl Friedrich Gustav vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Slawist Ortsnamen und SiedlungsforscherGEBURTSDATUM 2 Januar 1847GEBURTSORT PenigSTERBEDATUM 15 August 1916STERBEORT Dobeln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav Hey amp oldid 225328897