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Gustav Hauck 23 August 1837 in Heilbronn 7 Oktober 1911 ebenda ab 1904 Gustav von Hauck war Zigarrenfabrikant und von 1890 bis 1908 Prasident der Handelskammer Heilbronn Ausserdem vertrat er im Jahr 1892 kommissarisch den wegen Zweifeln an seiner Geistesgesundheit vorubergehend vom Amt enthobenen Heilbronner Oberburgermeister Paul Hegelmaier und war Aufsichtsratsvorsitzender der Handels und Gewerbebank Heilbronn AG und der Zwirnerei Ackermann Gustav Hauck Olgemalde 1904 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Ausbildung 1 2 Tabakfabrikant 1 3 Sonstiges Wirken 2 Literatur 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft und Ausbildung Bearbeiten Hauck wurde 1837 als zweites von acht Kindern des gleichnamigen Vaters Gustav Hauck 1809 1863 und dessen Frau Caroline Pauline Christine Reiner 1815 1890 der einzigen Tochter des bereits 1831 verstorbenen Kaufmanns Johann Ludwig Reiner geboren Gustav Hauck senior war nach seiner Heirat 1835 in das Unternehmen seines verstorbenen Schwiegervaters eingetreten und hatte diese 1845 ubernommen Das 1815 gegrundete Unternehmen Joh Ludw Reiner war ein auf Kolonialwarenhandel spezialisiertes Gross und Einzelhandelshaus das seit 1824 ausserdem Tabakfabrikation betrieb Auch Gustav Hauck seniors Bruder Hermann Hauck Vater des spateren Mathematikprofessors Guido Hauck 1845 1905 war Teilhaber von Joh Ludw Reiner 1 Gustav Hauck besuchte 1845 bis 1850 das Gymnasium in Heilbronn anschliessend noch bis 1851 die Oberrealschule Nach der Schulzeit absolvierte Gustav Hauck eine Lehre im Heilbronner Kolonialwarenhaus Friedr Max Haakh und am 1 November 1855 trat er in das vaterliche Unternehmen ein Zu seinen anfanglichen Aufgaben zahlten Buroarbeiten ausserdem widmete er sich der neu aufgenommenen Herstellung von Zigarren Im Sommer 1857 verliess er seine Heimatstadt um auswarts seine Kenntnisse der Tabakfabrikation zu vertiefen So war er zunachst vier Monate in der Zigarrenfabrik von Holz amp Dircks in Hamburg anschliessend zwei Monate bei R Cramer amp Co in Rotterdam Zuruck in Heilbronn setzte er seine Erfahrungen im vaterlichen Betrieb um dessen Kundenstamm und Zigarrenabsatz er durch nachfolgende Aussendienst Geschaftsreisen bedeutend steigern konnte 1860 bildete sich Hauck in Bremen bei Cammert amp Gadecke nochmals in der Tabakfabrikation fort anschliessend begab er sich nach England wo es ihm jedoch wahrend eines zweimonatigen Aufenthaltes nicht gelang ein Volontariat zu erlangen Tabakfabrikant Bearbeiten Ursprunglich war Gustavs alterer Bruder Ludwig 1866 vom Vater fur die Nachfolge im Unternehmen ausersehen worden doch dieser entwickelte bereits fruhzeitig anderweitige berufliche Interessen so dass der Vater froh daruber war dass Gustav sich fur den Betrieb engagierte Nach dem Tod von Gustav Hauck senior im Jahr 1863 wurde der Sohn Teilhaber des Unternehmens 1869 heiratete er die Kaufmannstochter Emilie Meyer Zum 1 Juli 1869 zog sich die Mutter Haucks die bis dahin noch eine Mehrheit der Anteile gehalten hatte aus dem Geschaft zuruck und Gustav Hauck war alleiniger Eigentumer des Hauses Joh Ludw Reiner Nachdem sich das Unternehmen in seinem Alleinbesitz befand strukturierte Hauck es nach seinen aus seinen Erfahrungen erwachsenen Vorstellungen um Er gab den Geschaftsbereich Kolonialwarenhandel ganz auf und schloss das Ladengeschaft in Heilbronn sowie eine in Stuttgart bestehende Filiale Im Gegenzug verlegte er sich vornehmlich auf die Zigarrenfabrikation in der damals in seiner Heilbronner Fabrik bereits 127 Arbeiter beschaftigt waren 1871 eroffnete er eine Fabrik in Waldenburg 1872 eine weitere in Lorsch spater auch in Wimpfen und Gundelsheim Mit steigenden Absatzzahlen stellte er auch die seit funf Jahrzehnten betriebene Herstellung von Rauchtabak ein und konzentrierte sich kunftig ausschliesslich auf die Fabrikation von Zigarren Im Jahr 1889 erbaute er eine neue Fabrik am damaligen Heilbronner Stadtrand als Ersatz fur die Fabrik in der Stadtmitte die fur die damals 220 Beschaftigten zu klein geworden war 1892 trat sein alterer Sohn Ludwig Hauck 1870 1939 in das Unternehmen ein 1899 folgte der jungere Sohn Otto Hauck 1874 1933 Haucks Zigarren fanden zunehmend auch Abnehmer ausserhalb des angestammten sudwestdeutschen Kundenkreises so dass das Unternehmen bestandig wuchs 1900 wurden 400 1911 wurden uber 600 und 1914 fast 1100 Arbeiter gezahlt Gustav Hauck hatte die Leitung seines Betriebs bis zum 1 April 1908 inne und gab diese dann an die Sohne ab die seit 1895 bzw 1901 schon Teilhaber waren Sonstiges Wirken Bearbeiten Hauck gehorte ab 1872 bis zu seinem Tode der Handelskammer Heilbronn an deren Prasident er von 1890 bis 1908 und deren Ehrenprasident er anschliessend war Er wurde 1901 Vorsitzender des Aufsichtsrats der von ihm mitgegrundeten Handels und Gewerbebank Heilbronn AG und war ausserdem Aufsichtsratsvorsitzender der Zwirnerei Ackermann Daruber hinaus war er in zahlreichen anderen Aufsichtsraten Vereinen und Gremien engagiert Er zahlte zu den Grundern der Deutschen Tabak Berufsgenossenschaft und des Deutschen Tabak Vereins Gustav Hauck hat insgesamt 18 Jahre den burgerlichen Gremien der Stadt Heilbronn angehort 1867 wurde er in den Burgerausschuss gewahlt und war zeitweise dessen Obmann Spater wurde er in den Gemeinderat gewahlt Von Februar bis Dezember 1892 wurde er mit der Fuhrung der Geschafte des Stadtvorstands betraut nachdem der damalige Oberburgermeister Paul Hegelmaier aufgrund von Zweifeln an seinem Geisteszustand des Amtes enthoben worden war Fur seine Leistungen wurde Gustav Hauck von der wurttembergischen Regierung 1889 zum Kommerzienrat und 1899 zum Geheimen Kommerzienrat ernannt 1904 verlieh ihm Wilhelm II das Ritterkreuz und 1906 das Ehrenkreuz des Ordens der Wurttembergischen Krone 2 das ihn in den personlichen Adelsstand erhob Literatur BearbeitenKurt Erhard von Marchtaler Gustav Hauck In Schwabische Lebensbilder Band 2 Kohlhammer Stuttgart 1941 S 208 215 125 Jahre Joh Ludwig Reiner in Heilbronn am Neckar Eine Denkschrift Heilbronn 1940Einzelnachweise Bearbeiten Stefan Hauck Uber die Mathematik hinaus Guido Hermann Hauck 1845 1905 In Heilbronner Kopfe IV 2007 S 69 86 Heilbronn Verlag Stadtarchiv 2007 Kleine Schriftenreihe des Archivs der Stadt Heilbronn 52 Hof und Staatshandbuch des Konigreichs Wurttemberg 1907 S 39Normdaten Person GND 1012270564 lobid OGND AKS VIAF 170677695 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hauck GustavALTERNATIVNAMEN Hauck Gustav vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Zigarrenfabrikant Prasident der Handelskammer HeilbronnGEBURTSDATUM 23 August 1837GEBURTSORT HeilbronnSTERBEDATUM 7 Oktober 1911STERBEORT Heilbronn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav Hauck Unternehmer amp oldid 229651804