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Gustav Stolper geboren 25 Juli 1888 in Wien Osterreich Ungarn gestorben 27 Dezember 1947 in New York City war ein deutsch osterreichischer Nationalokonom Wirtschaftsjournalist und liberaler Politiker Gustav Stolper 1920 Stolperstein Englerallee 25 in Berlin Dahlem Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Gustav Stolper Preis 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGustav Stolper wuchs als Kind judischer Einwanderer aus Polen in Wien auf Nach dem Abschluss der hoheren Schule studierte Stolper an der Universitat Wien Nationalokonomie und Rechtswissenschaften Er schloss 1911 mit der Promotion ab Anschliessend war er als Wirtschaftsjournalist bei der von Walther Federn herausgegebenen Zeitschrift Der Osterreichische Volkswirt tatig Im Jahr 1913 wurde er Mitherausgeber des Blattes Ausserdem war er in Osterreich ein fuhrender Anhanger der Mitteleuropaidee Er veroffentlichte in diesem Zusammenhang das Buch Das mitteleuropaische Wirtschaftsproblem Damit hat er die entsprechenden Ideen von Friedrich Naumann wirtschaftswissenschaftlich zu untermauern versucht Wahrend des Ersten Weltkrieges wurde er Leiter der wissenschaftlichen Abteilung des osterreichischen Generalkommissariats fur Kriegs und Ubergangswirtschaft Nach dem Ende der Monarchie wurde er zunachst Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Deutschosterreichs SDAP ehe er kurze Zeit spater zu den Demokraten wechselte Der Versuch einer liberal sozialen Partei Burgerlich Demokratische Partei scheiterte Im Jahr 1919 war er osterreichischer Delegierter bei den Verhandlungen uber eine wirtschaftliche Vereinigung mit Deutschland Im Jahr 1920 veroffentlichte er die Schrift Deutschosterreich als Sozial und Wirtschaftsproblem Seit 1925 lebte und arbeitete Stolper in Berlin Dort sah er fur seine politischen Ideen grossere Wirkungsmoglichkeiten Er war zunachst Chefredakteur fur Politik und Wirtschaft beim Berliner Borsen Courier Seit 1926 war er Chefredakteur der von ihm gegrundeten Zeitschrift Der Deutsche Volkswirt Zeitschrift fur Politik und Wirtschaft die er im Juli 1933 anlasslich seiner Emigration in die USA an Hjalmar Schacht verkaufte In diesem Blatt schrieb u a Hanna Meuter uber die Rationalisierung des amerikanischen Wohlfahrtswesens Eng befreundet war er mit Theodor Heuss und Kurt Riezler Daneben engagierte sich Stolper politisch in der Deutschen Demokratischen Partei In ihr wurde er 1926 kooptiertes Mitglied des Vorstandes auf Reichsebene Er hat das Wirtschaftsprogramm der Partei massgeblich mitverfasst Seit 1930 war er Spitzenkandidat der Deutschen Staatspartei und zog fur diese in den Reichstag ein 1 Diesem gehorte er bis 1932 an 2 Zu dieser Zeit erschien auch sein Werk Die wirtschaftlich soziale Weltanschauung der Demokratie 1930 In der Zeit des Nationalsozialismus emigrierte Stolper uber die Tschechoslowakei die Schweiz Belgien und Grossbritannien in die USA Hier war er als Journalist u a fur die Zeitschrift Foreign Affairs und die New York Times tatig Er war zeitweise wirtschaftspolitischer Berater bei der von Herbert Hoover geleiteten Untersuchungskommission zur wirtschaftlichen Nachkriegssituation in Deutschland und Osterreich Als Hoover 1947 Deutschland bereiste hat ihn Stolper als Wirtschaftsreferent begleitet Im Dezember 1947 starb er an der Grippe Posthum erschien sein Buch German Realities 1948 auf Englisch und 1949 unter dem Titel Die deutsche Wirklichkeit auf Deutsch Ebenfalls erst nach seinem Tod erschien die Ubersetzung seiner 1940 veroffentlichten Wirtschaftsgeschichte als Deutsche Wirtschaft seit 1870 Verheiratet war er mit Toni Stolper geb Kassowitz Diese war enge Mitarbeiterin ihres Mannes und schrieb eine Biographie Stolpers unter dem Titel Ein Leben in Brennpunkten unserer Zeit Der alteste Sohn Gustav Stolpers aus erster Ehe war der Okonom Wolfgang F Stolper Die Historikerin Joan Campbell ist ihre gemeinsame Tochter der Assyriologe Matthew W Stolper sein Enkel Gustav Stolper Preis BearbeitenNach Gustav Stolper ist ein 2007 erstmals vergebener wirtschaftswissenschaftlicher Preis des Vereins fur Socialpolitik benannt Preistrager waren 3 2007 Bruno S Frey 2008 Hans Werner Sinn 2009 Martin Hellwig 2010 Ernst Fehr 2011 Otmar Issing 2012 Wolfgang Franz 2013 Clemens Fuest 2014 Carl Christian von Weizsacker 2015 Justus Haucap 2016 Christoph M Schmidt 2017 Ludger Wossmann 2018 Isabel Schnabel 2019 Ulrike Malmendier 2020 Markus Brunnermeier 2021 Lars Feld 2022 Monika Schnitzer 2023 Veronika GrimmSchriften BearbeitenDas mitteleuropaische Wirtschaftsproblem Deuticke Wien 1917 Wir und Deutschland Deuticke Wien 1917 Donaufoderation oder Grossdeutschland Engelmann Berlin 1919 als Hrsg Deutsch Osterreich Neue Beitrage uber seine wirtschaftlichen Verhaltnisse Duncker amp Humblot Berlin 1921 Deutsch Osterreich als Sozial und Wirtschaftsproblem Drei Masken Verlag Munchen 1921 Das deutsche Wirtschaftsproblem Der deutsche Volkswirt Berlin 1928 Probleme der Reparationspolitik Der deutsche Volkswirt Berlin 1928 Ein Finanzplan Vorschlage zur deutschen Finanzreform Der deutsche Volkswirt Berlin 1929 Die wirtschaftlich soziale Weltanschauung der Demokratie Stilke Berlin 1929 This Age of Fable The Political and Economic World We Live In Reynal amp Hitchcock New York 1942 Die deutsche Wirklichkeit Ein Beitrag zum kunftigen Frieden Europas Claassen amp Goverts Hamburg 1949 Die deutsche Wirtschaft 1870 1940 Kaiserreich Republik Drittes Reich Mittelbach Stuttgart 1950 Literatur BearbeitenKarl Dietrich Erdmann Hrsg Kurt Riezler Tagebucher Aufsatze Dokumente Gottingen 1972 S 132 Teildigitalisat Munzinger Internationales Biographisches Archiv 50 1960 vom 5 Dezember 1960 Heinz Reiter Stolper Gustav In Neue Deutsche Biographie NDB Band 25 Duncker amp Humblot Berlin 2013 ISBN 978 3 428 11206 7 S 423 f Digitalisat Johannes Stern Gustav Stolper als Kommentator der politischen und wirtschaftlichen Entwicklung Osterreichs von 1914 bis 1925 Dissertation Universitat Wien 1979 Toni Stolper Ein Leben in 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Weimarer Republik 5 Wahlperiode Liste der Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik 6 Wahlperiode Liste der Preistraeger In Verein fur Socialpolitik Abgerufen am 6 September 2021 Normdaten Person GND 11861858X lobid OGND AKS LCCN n82257479 VIAF 20473491 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stolper GustavKURZBESCHREIBUNG deutsch osterreichischer Nationalokonom Journalist und Politiker DDP MdRGEBURTSDATUM 25 Juli 1888GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 27 Dezember 1947STERBEORT New York City Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav Stolper amp oldid 239512359 Gustav Stolper Preis