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Die Grunwaldbrucke polnisch most Grunwaldzki bis 1945 Kaiserbrucke oder Freiheitsbrucke ist eine Hangebrucke uber die Oder in Breslau GrunwaldbruckeGrunwaldbruckeOffizieller Name most GrunwaldzkiNutzung StrassenbruckeQuerung von OderOrt BreslauKonstruktion HangebruckeGesamtlange 186 5 mBreite 20 mAnzahl der Offnungen eineLangste Stutzweite 126 6 mLichte Weite 112 5 mBaubeginn 1908Fertigstellung 1910Planer Richard Pluddemann Alfred von Scholtz R Weyrauch und M Mayer Architekt LageKoordinaten 51 6 34 N 17 3 9 O 51 109444444444 17 0525 Koordinaten 51 6 34 N 17 3 9 OGrunwaldbrucke Polen f1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEnde der 1880er Jahre entstand die Idee einer 35 m breiten Diagonalstrasse zwischen der Ohlauer Vorstadt und dem Scheitniger Park die die nordostlichen Stadtteile von Breslau besser an die Altstadt anbinden wurde Der Ankauf der entsprechenden Grundstucke zog sich uber mehrere Jahre so dass erst Anfang des 20 Jahrhunderts der erste Abschnitt der neuen Kaiserstrasse genannten Strassenverbindung zwischen der Stadtoder und der Tiergartenstrasse eroffnet werden konnte Der erste im Jahr 1902 entstandene Vorentwurf fur eine neue Oderbrucke welche die Strasse Am Ohlau Ufer mit der neuen Kaiserstrasse verbinden sollte stammt vom damaligen Stadtbaurat fur Hochbau Richard Pluddemann Er sah eine Hangebrucke mit zwei Strompfeilern und den darauf aufgestellten steinernen Pylonen vor Im Dezember 1904 wurde ein Architektenwettbewerb ausgelobt Das Preisgericht bestand aus Pluddemann Oberburgermeister Georg Bender Stadtbaurat fur Tiefbau Alfred von Scholtz Oberstrombaudirektor Friedrich Hamel den Stadtverordneten Leizus und Simon alle aus Breslau sowie dem renommierten Architekten Karl Hofmann Darmstadt Am 5 April 1905 fiel die Wahl auf den Beitrag mit dem Kennwort Gespannt der beiden Architekten Martin Mayer und Robert Weyrauch Hamburg Berlin die den mit 2 000 Mark entspricht etwa 14 400 dotierten Preis erhielten Die grundlegende Idee Pluddemanns wurde zu einer grosszugigeren Losung ohne Zwischenpfeiler mit Uferpylonen und einer deutlich grosseren Spannweite erweitert Die weitere Planung wurde von den beiden Baudezernenten Pluddemann und von Scholtz ubernommen denen die Mitarbeiter Karl Klimm Brugsch und Gunthel zur Seite standen 1908 begannen die Arbeiten an der Brucke nach deren Entwurf Der Hauptauftragnehmer fur die Stahlkonstruktion war das Stahlbau Unternehmen Beuchelt amp Co im niederschlesischen Grunberg Die Projektoberleitung oblag von Scholtz und die Bauleitung dem Stadtbaumeister Gunther Trauer Im September 1910 fanden die Belastungsproben der fertiggestellten Brucke statt wobei als Belastung 24 Strassenbahnwagen mit je 12 t Gewicht benutzt wurden Die Baukosten inklusive Baunebenkosten betrugen 2 810 000 Mark entspricht etwa 18 530 000 Am 10 Oktober 1910 konnte die Brucke in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm II eroffnet werden Zur damaligen Zeit wurde die Brucke als zweitlangste Hangebrucke Deutschlands gepriesen da man das Blaue Wunder die 147 m lange Elbbrucke bei Dresden Blasewitz noch als Hangebrucke klassifizierte Nach heutigen Kriterien wurde man die Kaiserbrucke als langste damalige Hangebrucke im weiteren Sinne Deutschlands ansehen Ein Modell der Brucke war 1913 als Beispiel besonderer Leistung des Bruckenbaus mit Stahl im Monument des Eisens in Leipzig ausgestellt Bis 1924 trug die Brucke den Namen Kaiserbrucke Zwischen 1924 und 1933 wurde sie Freiheitsbrucke genannt 1 1933 erhielt sie den alten Namen Kaiserbrucke zuruck In den letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs wurde Breslau zur Reichsfestung erklart und die breite und gerade Kaiserstrasse von den deutschen Verteidigern zu einer Behelfslandebahn umfunktioniert Daher wurden alle nichtkonstruktiven uber die Lager der Zugbander aufgehenden Teile des Bruckenpylons am rechten Oderufer abgetragen um die Hohe der Hurde fur die Flugzeuge zu reduzieren Zusatzlich wurde die Brucke durch die Luftangriffe stark beschadigt so dass sie auf vier auf Grund gesetzten Leichtern und Holzgerusten provisorisch unterstutzt werden musste und vorubergehend nur fur Fussganger und Militartransporte freigegeben wurde Im Herbst 1945 erhielt die Brucke zur Erinnerung an den Sieg der polnisch litauisch ruthenischen Truppen bei Grunfelde den bis heute geltenden Namen most Grunwaldzki Im Fruhling 1946 wurde die provisorische Unterstutzung derart beschadigt dass die Brucke fur jeglichen Verkehr gesperrt werden musste Ab Herbst 1946 wurde sie unter der Leitung von R Siwinski wiederaufgebaut Dabei wurden am linken Pylon die Turmhelme sowie die Reliefs von kaiserlichen Kronen entfernt und der rechte Pylon analog wiederhergestellt Fur die Belastungsprobe wurden wieder 24 Strassenbahnwagen mit je 12 t Gewicht sowie eine 15 t schwere Strassenwalze verwandt Am 5 September 1947 konnte die Brucke wiedereroffnet werden In den Jahren 1956 1982 1990 und 2005 wurden an der Brucke umfangreiche Instandsetzungsarbeiten durchgefuhrt Seit 1976 ist sie als Einzelbaudenkmal eingetragen Sie ist bis heute die langste Hangebrucke in Polen und die einzige die regelmassig von Fahrzeugen befahren werden kann 2 Der hundertste Geburtstag der Brucke wurde mit einem grossen Feuerwerk gefeiert 3 nbsp Brucke im Bau 1909 nbsp Eroffnung der Brucke 10 Oktober 1910 nbsp Schragluftbild der Brucke nbsp Einer der Pylone nbsp Strassenbahnen auf der BruckeBeschreibung BearbeitenDie Grunwaldbrucke ist eine vierspurige Strassenbrucke mit zwei fahrbahnbundig eingebauten Strassenbahngleisen und beidseitigen Burgersteigen Bis Oktober 2011 als die Autobahn Nordwestumgehung von Breslau eroffnet wurde fuhrte die Nationalstrasse Nr 8 uber die Brucke seitdem die Nationalstrasse Nr 98 eine Ausweichstrecke Obgleich ein Teil der Nationalstrasse wird die Brucke von der Stadt Breslau verwaltet die die Strassenbaulast in ihrem Stadtgebiet ubernommen hat Die Brucke hat eine Spannweite von 126 6 m 4 Damit war sie seinerzeit die grosste Hange bzw Kettenbrucke Deutschlands Sie wurde ursprunglich als Hangebrucke bezeichnet da es in Deutschland fast keine Drahtseil Hangebrucken und nur wenige Kettenbrucken gab und man meist unterschiedslos von Hangebrucken sprach Diese Bezeichnung wird bis heute beibehalten obwohl sie eher als Kettenbrucke einzuordnen ware nbsp Lagerkonstruktion in einem Pylonturm nbsp Sattelkonstruktion zur Verankerung der ZugbanderSie unterscheidet sich jedoch von einer Kettenbrucke und ist inwoweit wohl einzigartig dadurch dass sie keine Ketten aus Augenstaben hat sondern auf beiden Seiten je vier breite Zugbander je zwei neben und ubereinander als Tragketten dienen Diese Zugbander bestehen wiederum aus mehreren Lagen miteinander vernieteter Stahlbander Die Zugbander stellten sich damals nach langeren Uberlegungen und am Modell durchgefuhrten Untersuchungen als die gunstigste Losung heraus In den Spitzen der Pylonturme sorgen grosse stahlerne Lagerkonstruktionen mit gerundeten Satteln fur die Umlenkung der Bander von der aufsteigenden in die absteigende Richtung Die Zugbander werden auch insoweit anders als ublich nicht schrag in die Ankerblocke gefuhrt und befestigt sondern knapp uber dem Boden mit grossen stahlernen Sattelkonstruktionen in die Vertikale umgeleitet und dann senkrecht in den Ankerblocken befestigt Der Abstand der oberen von den unteren Zugbandern wird durch besondere Befestigungskonstruktionen der beidseits je 24 Hanger reguliert die die unterschiedliche Langenausdehnung der in der Sonne bzw im Schatten der daruber liegenden Bander ausgleichen Bei den Zugbandern die von den auf den Ufern stehenden Pylonen zu den Ankerblocken fuhren dienen kleine Fachwerkverbindungen als Abstandshalter und Schwingungsdampfer Die Hanger bestehen ebenfalls aus genieteten Stahlprofilen und nicht lediglich aus runden Stangen Die Pylone sind als grosse Portale im wilhelminischen Stil ausgebildet Ihre aus Klinkermauerwerk bestehenden und mit Granitquadern verkleideten Turme stehen auf Betonfundamenten und sind durch steinerne Bogen verbunden Sie enden heute mit der Einhausung der Lager fur die Zugbander auf einer Hohe von 19 5 m Ursprunglich trugen sie gemauerte Helme und waren 25 5 m hoch die Helme wurden nach dem Krieg jedoch nicht wieder erneuert Auf den Pfeilerschaften ist ein vom Jugendstil beeinflusstes steinernes Relief mit dem Breslauer Stadtwappen angebracht Das Relief mit dem Reichsadler am anderen Turm wurde nach dem Krieg entfernt Die Verbindungsbogen trugen ursprunglich den Namen der Brucke sowie eine stilisierte Kaiserkrone 5 auf der einen und das Hohenzollernwappen auf der anderen Seite Beides wurde samt dem angedeuteten Dach des Bogens entfernt Die Portale vermitteln dadurch heute einen nuchternen und seltsam gedrungenen Eindruck Der Achsabstand zwischen den Pylonturmen und den seitlichen Verankerungen betragt 23 45 m Im Boden ist auf beiden Ufern jeweils ein Ankerblock aus Stahlbeton fur beide Zugbander eingebaut Jeder Block ist 29 1 m breit 13 2 m lang und reicht 10 85 m tief in den Untergrund Sie stutzen sich im Boden auf der einen Seite an den Fundamenten der Pylone ab auf der anderen Seite reichen sie noch 6 5 m uber die Achse der Verankerungen hinweg Die Ankerblocke haben eine Masse von jeweils 135 t da sie jedoch teilweise im Grundwasser stehen wird diese Masse nicht voll wirksam Die gesamte Lange des Bauwerks betragt somit 186 5 m 6 Die lichte Weite zwischen den Pylonturmen betragt 112 5 m als lichte Hohe wurden 3 98 m uber dem hochsten schiffbaren Wasserstand verlangt Die Hanger tragen die 1 8 m hohen und im Abstand von 4 75 m angeordneten Quertrager die mit den Langs und Zwischenquertragern verbunden sind sowie die beiden zwischen den Hangern angeordneten Versteifungstrager Die Versteifungstrager sind Fachwerktrager mit nahezu parallelen Gurten die der leichten nach oben gebogenen Parabel folgen die die Fahrbahn beschreibt Die Brucke ist insgesamt 20 m breit wobei die Versteifungstrager einen Achsabstand von 18 9 m haben Ursprunglich war die Fahrbahn 11 m und die beiden Gehwege je 3 5 m breit Bei einer Modernisierung nach dem Krieg wurden die Gehwege zugunsten einer vierspurigen Strasse schmaler gemacht Durch runde Offnungen in den Quertragern wurden schmiedeeiserne Gas und Wasserrohre gefuhrt die inzwischen mit modernem Material erneuert wurden Unter den Fusswegen wurden verschiedene Rohre fur die Kabel der Reichspost der Feuerwehr und der Stromversorgung eingehangt Unter der Brucke ist ein fahrbares Gerust zur Besichtigung und Wartung der Unterseite eingehangt Der Bauablauf war ebenso ungewohnlich wie die Konstruktion der Brucke Bei einer Hangebrucke werden ublicherweise zunachst die Pylone gebaut anschliessend die Tragseile und die Hanger installiert und danach das Bruckendeck samt Versteifungstragern abschnittsweise eingehangt Bei der Kaiserbrucke wurden zunachst die Fundamente der Pylonturme und die Ankerblocke gebaut Wahrend man die Geruste fur die Turme aufstellte wurden an beiden Ufern je eine Halfte der Versteifungstrager montiert und zwar in einem seitlichen Abstand von nur 4 8 m damit sie durch das Pylongerust passten Mit der Unterstutzung durch zwei im Fluss gebaute provisorische Pfeiler wurden die Halften dann eingeschoben und vernietet Uber dem Fluss wurden sie in ihre endgultige Position auseinandergezogen und die mit dem Schiff antransportierten komplett vorgefertigten Quertrager eingebaut Nachdem parallel dazu die Pylonturme fertiggestellt waren wurden auf eigens dazu eingerichteten Gerusten die Zugbander und die Hangestangen eingebaut und schliesslich mit den Quertragern und den Versteifungstragern verbunden Literatur BearbeitenMagistrat der Koniglichen Haupt und Residenzstadt Breslau Hrsg Die Kaiserbrucke in Breslau Breslau 1910 Digitalisat im DJVU Format Digitale Bibliothek der Universitat Breslau Gunther Trauer Die Kaiserbrucke in Breslau funfteiliger Aufsatz In Deutsche Bauzeitung 45 Jahrgang 1911 Nr 1 vom 4 Januar 1911 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1930 Memento des Originals vom 21 Februar 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www mapywig org Die langeren hangenden Bruckenkonstruktionen in Polen sind Schragseilbrucken Geburtstag der Kaiserbrucke in Breslau Most Grunwaldzki 100 lecie hochgeladen von Martin Breslauer auf YouTube Die Angaben der Beschreibung beruhen auf dem Bericht von Gunther Trauer Die Kaiserbrucke in Breslau Tatsachlich gab es keine Kaiserkrone des Deutschen Reichs von 1871 bis 1918 Gesamte Lange 6 5 23 45 126 6 23 45 6 5 186 5 m Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grunwaldbrucke amp oldid 233334795