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Der Grosse Lindenprachtkafer Ovalisia Scintillatrix rutilans ist ein Kafer aus der Familie der Prachtkafer Grosser LindenprachtkaferGrosser Lindenprachtkafer Lamprodila rutilans auf LindeSystematikUnterordnung PolyphagaFamilie Prachtkafer Buprestidae Unterfamilie ChrysochroinaeGattung OvalisiaUntergattung ScintillatrixArt Grosser LindenprachtkaferWissenschaftlicher NameOvalisia Scintillatrix rutilans Fabricius 1777 Seine smaragdgrun bis blau schillernde metallische Farbung verliert er auch Jahrzehnte nach seinem Tod nicht da sie grosstenteils nicht auf Pigmente zuruckzufuhren ist sondern durch Interferenz bei der Brechung der Lichtstrahlen hervorgerufen wird 1 Die Art ist wie die meisten Prachtkafer gemass der Bundesartenschutzverordnung gesetzlich besonders geschutzt 2 Auch in der Schweiz steht die Art unter Schutz 3 In der Roten Liste gefahrdeter Arten Deutschlands und in Baden Wurttemberg Bayern und Sachsen Anhalt wird die Art unter der Kategorie 2 stark gefahrdet gefuhrt in Brandenburg gilt sie als vom Aussterben bedroht 4 5 6 Inhaltsverzeichnis 1 Bemerkungen zum Namen und Taxonomie 2 Beschreibung 3 Biologie 4 Verbreitung 5 Gefahrdung und Schutz 6 Quellen 6 1 Literatur 6 2 Einzelnachweise 7 WeblinksBemerkungen zum Namen und Taxonomie BearbeitenDie Art wird von Fabricius 1777 im Anhang zur Aufzahlung samtlicher Insektengattungen als neue Art erstmals beschrieben Die Beschreibung beschrankt sich auf die wenigen Worte Buprestis elytris tridentatis viridibus nigro maculatis margine aureo 7 lat Prachtkafer mit dreizahnigen Flugeldecken mit schwarzen Flecken mit goldenem Rand Fabricius gibt der Art den Artnamen rutilans lat rotlich schimmernd 8 und ordnet sie der Gattung Buprestis zu Die Gattung Ovalisia wird erst nach der grossen Aufspaltung der Gattung Buprestis 1829 durch Eschscholtz 9 von Kerreman 1900 aufgestellt Die Untergattung Scintillatrix die von Obenberger 1956 aufgestellt wird wird heute teilweise bereits wieder als Gattung gesehen 2 und Ovalisia als Untergattung von Lamprodila betrachtet 10 Weiterhin findet man als Gattungsname neben Ovalisia und Scintillatrix haufig noch Poecilonota und Lampra ausserdem gibt es noch weitere Synonyme 11 Als deutscher Name wird haufig nur Lindenprachtkafer benutzt weil die Art sich vornehmlich in Linde entwickelt Es gibt jedoch eine kleine Agrilusart die Kleiner Lindenprachtkafer genannt wird deswegen ist der Name Grosser Lindenprachtkafer vorzuziehen Nach der hier vertretenen Auffassung ist die Gattung Ovalisia ist in Europa mit zwei Untergattungen und neun Arten vertreten 12 Beschreibung BearbeitenBilder des Grossen Lindenprachtkafers nbsp nbsp Bild 6 von der SeiteBild 1 von oben nbsp nbsp Bild 2 von vorn nbsp Bild 3 von unten Bild 7 Teilansicht der Unterseiterechts teilweise eingefarbtgrun Prosternalfortsatz der Vorderbrustblau Mittelbrustocker Hinterbrustorange Hinterhuften nbsp Bild 4 Schildchen rechts Begrenzung orange nbsp nbsp Bild 5 Kiefertaster nach Reitter Bild 8 Lippentaster nach ReitterHinterrand der Analsternite im Vergleich Rand rechts gelb nachgezeichnet nbsp nbsp nbsp Bild 9 MannchenGrosser Lindenprachtkafer Bild 10 WeibchenGrosser Lindenprachkafer Bild 11 WeibchenGrosser UlmenprachkaferDer Korper ist mehr als zweieinhalbmal so lang wie breit und wenig abgeflacht Im mittleren Bereich verlaufen die Seiten parallel Es uberwiegt die grune Farbe die an den Seiten des Halsschildes und der Flugeldecken in goldgelb bis rotgold ubergeht Der Kafer wird neun bis funfzehn Millimeter lang Der Kopf ist von oben gesehen uber drei Mal so breit wie lang Die Augen nehmen den grossten Teil der Kopfseiten ein ihr Hinterrand liegt grosstenteils dem Halsschild an Bild 6 Ihr Abstand zueinander nimmt zum Scheitel zu ab so dass sie schrag wirken Bild 2 Die elfgliedrigen Fuhler sind ab dem funften Glied nach innen erweitert gesagt Bild 2 Die Oberlippe ist rechteckig und vorn ausgeschnitten Die Oberkiefer sind kraftig gekrummt und auf der Innenseite ausgeschnitten Das Endglied des Kiefertasters ist kurz und schrag abgestutze beilformig Bild 5 ebenso das letzte Lippentasterglied Bild 8 Der Halsschild verjungt sich vorn auf Kopfbreite an der Basis ist er am breitesten Meist weist er keine schwarze Mittellinie auf Er ist wie der Kopf grob punktiert und an der Seite schwarz gefleckt Die Flugeldecken sind zwischen den Schultern etwas breiter als der Halsschild Hinter der Mitte sind sie etwas erweitert dahinter ist der Aussenrand leicht gesagt Jede Flugeldecke endet einzeln verrundet bis abgestutzt und schwach gezahnt Die Flugeldecken sind gestreift Die Zwischenraume der Streifen sind grob punktiert Die Punktierung ist innen zerstreut nach aussen dichter bis zusammenfliessend Die Zwischenraume sind durch dunkle Flecke Gitterflecken Fensterflecken unterbrochen Diese sind erhaben glatt und unregelmassig verteilt beim Grossen Lindenprachtkafer sparlicher als beim Grossen Weidenprachtkafer und dem Grossen Ulmenprachtkafer Das Schildchen ist etwa dreimal so breit wie lang die zugespitzten seitlichen Hinterecken sind weiter voneinander entfernt als die stumpfen Vorderecken Die Ecke hinten in der Mitte Suturalecke ist nur schwach ausgepragt Bild 4 rechts orange nachgezogen Auch die Unterseite und die Beine sind metallisch grun Die Hohlen in denen die Vorderhuften eingelenkt sind sind nach hinten offen Die Vorderhuften sind durch einen breiten Fortsatz der Vorderbrust Prosternalfortsatz Bild 7 rechts grun getrennt Der Prosternalfortsatz setzt sich uber die Mittelbrust Bild 7 rechts blau fort und trennt diese scheinbar Dieser Fortsatz ist beim Weibchen grob punktiert beim Mannchen lang behaart Pubeszens Die Hinterhuften Bild 7 rechts orange liegen breit an die Hinterbrust Bild 7 rechts gelb an Sie sind nach innen erweitert und nach hinten zur teilweisen Aufnahme der Hinterschenkel ausgehohlt in Bild 6 erkennbar Die Tarsen sind alle funfgliedrig Tarsenformel 5 5 5 und alle Tarsenglieder ausser dem Krallenglied sind zur besseren Haftung auf dem Untergrund lappenformig erweitert gelappt Auf der Korperunterseite sind die ersten beiden Segmente des Hinterleibs Sternite miteinander verwachsen Die drei sich stark ahnlich sehenden mitteleuropaischen Arten der Gattung lassen sich am besten am Rand des letzten Sternits Analsternit unterscheiden Dieser ist beim Weibchen des Lindenprachtkafers rund bis dreieckig eingeschnitten Bild 10 beim Mannchen breit ausgerandet Bild 9 Die seitliche Begrenzung des Einschnittes bildet beim Lindenprachtkafer Bild 9 10 einen kurzen flachen und breiten Zahn wahrend bei verwandten Arten der Zahn zu einer Spitze ausgezogen ist Bild 11 13 Biologie BearbeitenDie Larven fressen monophag an krankelnden Linden Tilia cordata und T platyphyllos in und unter der Rinde der starkeren Asten oder des Stammes Diese mussen gut besonnt sein Wenn eine Linde stark befallen ist kann der Larvenfrass zum Absterben und in weiterer Folge zum Abbrechen der Aste fuhren sowie zum Absterben des ganzen Baumes fuhren Die adulten Kafer findet man auf der besonnten Seite der Stamme bei bedecktem Himmel ziehen sie sich in Ritzen in der Rinde zuruck Das Weibchen legt die Eier einzeln in Risse und verletzte Stellen der Rinde ab Auf jungen Baumen lassen sich befallene Stellen dadurch erkennen dass die Rinde dort dunkler ist Fur die Entwicklung brauchen sie in der Regel zwei Jahre in Ausnahmefallen auch nur eines oder drei Sie schlupfen in Mitteleuropa Ende Mai Anfang Juni durch querovale Locher 14 Diese befinden sich auf der besonnten Seite bis zu einer Hohe von drei Metern Im Juli verschwindet der Kafer wieder 15 Verbreitung BearbeitenMan findet den Kafer in Sud Mittel und Osteuropa im Osten haufiger nach Suden und Westen seltener bis selten Er meidet den atlantischen Bereich 11 Gefahrdung und Schutz BearbeitenVon den drei in Mitteleuropa vorkommenden Arten der Untergattung Scintillatrix Grosser Lindenprachtkafer Grosser Weidenprachtkafer und Grosser Ulmenprachtkafer ist der Lindenprachtkafer der haufigste Trotzdem steht er zumindest in Deutschland 16 der Schweiz 3 sowie vielen Bundeslandern 5 17 6 unter Naturschutz Durch die Fallung alter Linden die haufig mit der Sicherung der Verkehrswege begrundet wird wird dem Kafer die Lebensgrundlage entzogen Es wird empfohlen im Falle einer Fallung einen Stumpf von mindestens einem Meter stehen zu lassen damit sich vorhandene Kafer entwickeln und einen neuen Brutbaum suchen konnen Ein starker Ruckschnitt der Krone ist auf jeden Fall einer Fallung vorzuziehen da Eier nur in noch lebende Linden abgelegt werden 15 Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Fritz Brechtel Hans Kostenbader Hrsg Die Pracht und Hirschkafer Baden Wurttembergs Ulmer Stuttgart Hohenheim 2002 ISBN 3 8001 3526 4 Heinz Freude Karl Wilhelm Harde Gustav Adolf Lohse Die Kafer Mitteleuropas Band 6 Diversicornia Spektrum Heidelberg 1979 ISBN 3 87263 027 X Einzelnachweise Bearbeiten Taschenatlas der Kafer Verlag Dausien Hanau M a b Fritz Brechtel Hans Kostenbader Hrsg Die Pracht und Hirschkafer Baden Wurttembergs Eugen Ulmer Verlag Stuttgart 2002 ISBN 3 8001 3526 4 a b Schutzstatus in der Schweiz Memento des Originals vom 10 Marz 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www wsl ch Rote Listen bei BioNetworkX a b Verzeichnis und Rote Liste der Totholzkafer Baden Wurttembergs Stand September 2001 Kategorie 2 1 2 Vorlage Toter Link www xfaweb baden wuerttemberg de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis a b Rote Liste gefahrdeter Diversicornia Bayerns Kategorie 2 Memento des Originals vom 15 September 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www lfu bayern de J C Fabricius Genera insectorum eorumque characteres naturales secundum numerum figuram situm et proportionem omnium partium oris adiecta mantissa specierum nuper detectarum Kiel 1776 S 255 235 Beschreibung der neuen Art die zwischen dem 8 und 9 Buprestis einzuordnen ist Sigmund Schenkling Nomenclator coleopterologus 2 Auflage Jena 1922 Erklarung der wissenschaftlichen Kafernamen Art in Kurzform Friedrich Eschscholtz Zoologischer Atlas 1 Heft Berlin 1829 Aufteilung von Buprestis S 8 in der Google Buchsuche Untergattungen und Arten der Gattung Lamprodila bei BioLib a b Fauna Europaea Synonyme fur Ovalisia Scintillatrix rutilans Ovalisia bei Fauna Europaea Abgerufen am 26 Marz 2013 Palmar Untergattung bei Fauna Europaea Abgerufen am 26 Marz 2013 Scintillatrix Untergattung bei Fauna Europaea Abgerufen am 25 Marz 2013 Adolf Horion Kaferkunde fur Naturfreunde Vittorio Klostermann Frankfurt am Main 1949 Schlupflocher des Lindenprachtkafers a b Schutzmassnahmen Memento des Originals vom 2 Oktober 2006 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www unine ch PDF 1 0 MB Rote Liste gefahrdeter Tiere Deutschlands Binot et alt 1998 Kategorie 2 Memento des Originals vom 1 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bfn de PDF 458 kB Rote Liste der Prachtkafer des Landes Sachsen Anhalt Kategorie 2Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lamprodila rutilans Album mit Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grosser Lindenprachtkafer amp oldid 233828465