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Die Grosse Moschee von Sofia bulgarisch Buyuk dzhamiya Bujuk Dschamija turkisch Sofya Buyuk Camii ist eine ehemalige Moschee in der bulgarischen Hauptstadt Sofia gegenuber dem Prasidentensitz Sie ist eines der bedeutendsten Architekturdenkmaler Bulgariens aus der osmanischen Zeit und befindet sich neben der Banja Baschi Moschee und der Bosnali Mehmed Pascha Moschee im Zentrum Sofias Seit 1892 beherbergt das Gebaude das Nationale Archaologische Museum Die Bujuk Dschamija heute als Nationales Archaologisches MuseumInnenansichtDie Bujuk Dschamija 1920 vor dem Union Palace Hotelrechts und dem Hotel Imperiallinks Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Baugeschichte 3 Literatur 4 WeblinksLage BearbeitenDie ehemalige Moschee Bujuk Dschamija befindet sich heute gegenuber dem Sitz des bulgarischen Prasidenten in unmittelbarer Nahe des Lagro Architekturkomplexes zwischen den Strassen Lege bulg Lege Zar Oswoboditel bulg Car Osvoboditel Saborna bulg Sborna und Knjaz Aleksandar I bulg Knyaz Aleksandr I eingeschlossen Baugeschichte BearbeitenDie Grosse Moschee ist das alteste Gebaude seiner Art in Sofia Eine Bauinschrift ist nicht uberliefert aber nach einigen schriftlichen Aufzeichnungen war die ehemalige Moschee des grossen Mahmud Pascha dt fur Koca Mahmut Pasa Camii ein Moschee Komplex mit zahlreichen Gebauden und entsprach der osmanischen Tradition des Moscheebaus Der Name des Komplexes ubertrug sich in den nachfolgenden Jahrhunderten auf das angrenzende Stadtviertel selbst bis zum Ende des 19 Jahrhunderts hiess die Strasse vor der Moschee Buyuk Cami sokagi heute heisst sie Lege 1451 wurde der Grosswesir Veli Mahmud Pascha unter Mehmed dem Eroberer Generalgouverneur Beylerbey von Rumelien mit Sitz in Sofia Auf seine Initiative hin begann der Bau der Grossen Moschee im selben Jahr und wurde 1494 20 Jahre nach dem Tod von Mahmud Pascha abgeschlossen Der erste Name der Moschee war Kodscha Mahmud Pascha Moschee bulg Kodzha Mahmud pasha dzhamiya Kodscha Machmud Pascha Dschamija turk Koca Mahmut Pasa Camii In unmittelbarer Nahe der Moschee wurden weitere Gebaude errichtet darunter eine Karawanserei eine Medrese und ein Wasserspeicher so dass ein Moscheekomplex Kulliye entstand Das Areal der Moschee wurde 1939 und 1998 archaologisch untersucht Bei den Grabungen wurden 1939 unter dem sudlichen Flugel eckige Mauerwerke gefunden Sie wurden aus ovalen Flusssteinen gebaut und einem Gurtel bestehend aus funf Reihen flache Ziegel die nicht mit der Epoche und Bauform des restlichen Gebaudes ubereinstimmen Unter den Fundstucken war auch eine Statue der Artemis Wahrend der zweiten Ausgrabung im Jahr 1998 wurden ein Areal von etwa 120 m des Gartens vor der Moschee und das heutige Verwaltungsgebaude des Museums untersucht Dabei wurden Kulturschichten aus mehreren Perioden festgestellt Die altesten Funde stammen von einer prahistorischen Siedlung die unter dem nahe gelegenen Platz Alexander Batemberg lokalisiert wurde Bei den Ausgrabungen wurden Funde aus der fruhen Eisenzeit 8 7 Jahrhundert v Chr zwei Bauschichten aus der romischen Periode Sofias als dieses Areal Teil der Agora des antiken Marktes war Funde aus dem 11 und 12 Jahrhundert sowie der Grundriss eines Gebaudes dessen Mauerwerk parallel zu der Moschee verlauft und hochstwahrscheinlich das ehemalige Gasthaus des Moscheekomplexes war Der Grundriss der Grossen Moschee stellt ein Quadratbau mit einer Lange von 36 6 m Seitenlange dar Er wurde mit geringfugigen Abweichungen nach den vier Himmelsrichtungen ausgerichtet Das Areal ist durch vier Saulen die zugehorigen Pilaster in neun identischen Quadraten aufgeteilt Uber jedem der neun Quadrate wurde eine Kuppel errichtet Alle Kuppeln haben den gleichen Durchmesser und sind durch Spitzbogen gestutzt Vom aussen sind die Kuppeln mit Bleiblattern abgedeckt Die mittleren Kuppeln die zum Mihrab fuhren sind hoher als die restlichen Die Entwicklung der osmanischen Sakralarchitektur auf der Balkanhalbinsel und die Interaktion der osmanischen mit der abendlandischen Architektur in den verschiedenen Regionen des Osmanischen Reiches ist bisher nicht genau untersucht worden Wissenschaftler sehen die Grosse Moschee in Bursa Ulu Cami als Vorbild fur die Moschee Architektur mit mehreren Kuppel wie sie auch zum Teil auf dem Balkan zu finden ist Sie wurde nach 1395 vom Architekten Ayvaz Pascha erbaut Die Wande der Grossen Moschee wurden aus kleinen Blocksteinen mit Mortel errichtet und mit Ziegelsteine umfasst Dieser sogenannte Zellenbau ist fur das osmanische Bauwesen charakteristisch In den ersten Jahrhunderten hatte die Moschee wahrscheinlich ein Arkaden Vorraum Narthex der mit funf Kuppeln uberdacht war Auf der altesten erhaltenen Bilddarstellung der Grossen Moschee ist an der Frontfassade ein Saulengang mit einem geneigten Dach und rechts von Zentralbau das Minarett zu sehen Das Portal wurde wahrscheinlich im 19 Jahrhundert nach einem der zwei grossen Erdbeben von 1818 oder 1858 errichtet worden um den beschadigten bzw baufalligen Narthex zu ersetzen Auf diesem Bild von der Moschee sind auch keine Fenster in der Zentralkuppel sichtbar Die Zentralkuppel wurde wahrscheinlich erst beim grossen Umbau von 1938 durchbrochen um einen besseren Lichteinfall in das Innere des Gebaudes zu ermoglichen Am Ende des 19 Jahrhunderts lagen das Portal und das Minarett in Trummern nur noch funf Bogenmarkierungen waren sichtbar Wahrend des Russisch Osmanischen Befreiungskrieges 1877 1878 wurde die verlassene Moschee in ein Lazarett umgewandelt Die Notwendigkeit zur Schaffung kultureller Einrichtungen im Nachkriegs Bulgarien und der Mangel an passenden Gebauden als Folge der Erklarung Sofias zur Hauptstadt des Furstentum Bulgarien brachte auf Vorschlag von Konstantin Jirecek die Umwidmung des verlassenen Gebaudes der Grossen Moschee von Sofia ins Gesprach So ubergab das Ministerium fur Nationale Bildung nach dem Umzug des Lazaretts das Gebaude Ende 1879 der kurz zuvor gegrundeten Nationalbibliothek die es fur ein Altertumsmuseum nutzen sollte Das Gebaude war jedoch in einem desolaten Zustand Um es uberhaupt nutzen zu konnen wurde ein Drittel der Moschee mit Hilfe von Holzbrettern in vier Raume unterteilt Der grossere Teil wurde ein Lesesaal Die Bibliothek in der Moschee wurde am 2 Marz 1880 offiziell fur Besucher eroffnet Eine notdurftige Rekonstruktion die vor der Eroffnung durchgefuhrt wurde kostete 7000 Lewa Aus dem Jahr 1885 ist ein Bericht des damaligen Direktors der Bibliothek an das Ministerium fur Nationale Bildung erhalten geblieben In diesem erklart er dass es unmoglich sei weiterhin in der Moschee zu bleiben Die Zimmer sind sehr feucht stickig dunkel und eng Das Gebaude ist niedrig und in die Erde gebaut wo sich ein schwerer und widerlicher Geruch bildet der das Ergebnis der Feuchtigkeit der stickigen Luft und die verschimmelten Stoffe an den Wanden ist Die Moschee beherbergte die Bibliothek bis im Fruhjahr 1885 Wahrend dieser Zeit befanden sich in der Grossen Moschee auch die Buros der Staatsdruckerei in zwei provisorischen Nebengebauden wurden die Druckmaschinen untergebracht Eines der Nebengebaude wurde an der Westfassade zur heutigen Lege Strasse und das andere auf der gegenuberliegenden Fassade zum Boulevard Knjaginja Clementine heute Atanas Burow Platz errichtet Diese Gebaude existierten bis 1887 Danach bezog die Staatsdruckerei ihr eigenes neues Gebaude Nach einem Umbau wurde die ehemalige Moschee ab 1892 als nationales Archaologiemuseum genutzt 1905 wurde das Museum fur das Publikum eroffnet 1944 wurde es durch einen Bombentreffer schwer beschadigt und bis 1948 restauriert Literatur BearbeitenA Monedzhikova Sofiia prez vekovete Sofia 1946 Julia Mineva Milcheva Elisaveta Alexandrova Koeva West Bulgaria Verlag Bulgarian National Heritage Ferdinandeum 2006 Vassil Nikolov Hrsg National Museum of Archaeology 100 years from the opening of the first exhibition 18 05 1905 18 05 2005 Borina Sofia 2006 ISBN 954 500 145 3 S 29 36Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grosse Mosche von Sofia Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 1 2 Alte Fotos von der Buyuk Cami Geschichte der Moschee auf der Website des Nationalen Archaologischen Museums42 696330555556 23 324563888889 Koordinaten 42 41 46 8 N 23 19 28 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grosse Moschee von Sofia amp oldid 236056805