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Gross Gievitz ist ein Ortsteil der Gemeinde Peenehagen im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte in Mecklenburg Vorpommern Bis Jahresende 2011 war es eine eigenstandige Gemeinde mit den Ortsteilen Carlsruh Klein Gievitz Minenhof und Sorgenlos Gross GievitzGemeinde PeenehagenWappen von Gross GievitzKoordinaten 53 35 N 12 47 O 53 581388888889 12 781111111111 40 Koordinaten 53 34 53 N 12 46 52 OHohe 40 mFlache 19 87 km Einwohner 470 31 Dez 2010 Bevolkerungsdichte 24 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 2012Postleitzahl 17192Vorwahl 039934Gross Gievitz Mecklenburg Vorpommern Lage von Gross Gievitz in Mecklenburg VorpommernGross Gievitzer Marstall auf dem GutsgelandeGross Gievitzer Marstall auf dem Gutsgelande Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Politik 3 1 Wappen 3 2 Flagge 4 Sehenswurdigkeiten 5 Infrastruktur 6 Personlichkeiten 7 Literatur 8 Belege 9 WeblinksGeografie BearbeitenGross Gievitz in der Mecklenburgischen Seenplatte liegt am Austritt der Ostpeene aus dem Torgelower See Die Stadt Waren Muritz ist neun Kilometer entfernt Das leicht hugelige Gebiet um Gross Gievitz erreicht maximal ca 65 m u NN Geschichte BearbeitenGross Gievitz ist vermutlich eine im 13 Jahrhundert erfolgte Grundung westfalischer Bauern und Ritter im zuvor slawisch besiedelten Land Schlon Der Ortsname leitet sich vom altslawischen Wort gvoru Wasserblase ab und bedeutet vermutlich Seedorf wobei Gross Gievitz wohl die jungere deutsche Siedlung und der Ortsteil Klein Gievitz die altere ursprunglich slawische Siedlung ist Die Kirche geht auf die Zeit der deutschen Besiedlung im 13 Jahrhundert zuruck Der Ort wurde erstmals 1316 in einem Landesteilungsvertrag der Fursten Johann II und Henning von Werle erwahnt Der Besitz am Ort war auf verschiedene Adelsgeschlechter verteilt darunter die Voss deren alteste erhaltene Gievitzer Lehnsurkunde aus dem Jahr 1332 stammt die aber moglicherweise schon seit der deutschen Besiedlung des Ortes dort begutert waren Weiteren Besitz am Ort hatten die Hahn und die Flotow Im 16 Jahrhundert kam der gesamte Besitz an die Herren Flotow auf Stuer und die Hahn auf Basedow allerdings erlangten im 17 Jahrhundert die Voss den alleinigen Besitz der Gievitzer Guter Nachdem der Ort im Dreissigjahrigen Krieg verwustet worden war erfolgte insbesondere unter Ernst Christoph von Voss 1655 1720 der Wiederaufbau des Guts Sein Neffe und Erbe Friedrich Ernst von Voss 1700 1738 starb jung und hinterliess zwei minderjahrige Sohne von denen Johann Ernst von Voss 1726 1793 die Guter in Gievitz Schonau und Rumpshagen erhielt Da er Regierungsprasident in Magdeburg und ab 1763 Hofmarschall der preussischen Konigin war hielt er sich nur im Spatsommer und Herbst zuletzt nur noch wochenweise mit seiner Gemahlin Sophie Marie von Pannewitz in Gievitz auf 1796 empfing Letztere inzwischen selbst zur Oberhofmeisterin aufgestiegen in Gievitz den Besuch der preussischen Konigin Luise und ihres Gemahls Konig Friedrich Wilhelm III Die heute erhaltenen altesten Hauser des Ortes stammen aus der Zeit um 1750 Um 1800 wurde der Ort als schmutziges Dorf mit etwa 30 lehmgedeckten Katen beschrieben Nach einem Brand 1820 wurde unter Felix von Voss 1801 1881 viel Baubestand im Ort erneuert Gross Gievitz erlangte Bedeutung als Handwerkerdorf und besass bis 1848 die Marktgerechtigkeit Der letzte Graf von Voss Felix von Voss 1856 1931 verkaufte das Gut 1929 an einen Rittmeister Kothe der es jedoch aufgrund von wirtschaftlichen Problemen 1935 an die Nordsiedlung GmbH in Berlin weiterverausserte Die Nordsiedlung veranlasste daraufhin die Aufsiedlung des Ortes mit Siedlern aus Schleswig Holstein wofur auch vier neue Hofsiedlungen ausserhalb des Ortes entstanden Die meisten Siedler kehrten nach 1945 in ihre alte Heimat nach Westdeutschland zuruck Die Hofstellen wurden im Zuge der Bodenreform weiter parzelliert und an Neusiedler vergeben die als Heimatvertriebene aus Ost und Westpreussen Pommern und dem Sudetenland nach Mecklenburg gelangt waren Am 1 Juli 1950 wurde die bis dahin eigenstandige Gemeinde Sorgenlos eingegliedert Am 1 Januar 2012 schlossen sich die Gemeinden Gross Gievitz Hinrichshagen und Lansen Schonau zur neuen Gemeinde Peenehagen zusammen 1 Politik BearbeitenWappen Bearbeiten nbsp Wappen von Gross Gievitz Blasonierung Unter goldenem Wellenschildhaupt darin ein laufender roter Fuchs in Blau eine ausgerissene funfblattrige goldene Eiche mit vier goldenen Fruchten Das Wappen wurde unter der Nr 308 der Wappenrolle von Mecklenburg Vorpommern registriert nbsp nbsp Flagge der Gemeinde Gross GievitzFlagge Bearbeiten Die Flagge von Gross Gievitz ist gleichmassig langsgestreift von Blau und Gold Gelb In der Mitte des Flaggentuchs liegt auf jeweils zwei Drittel der Hohe des blauen und goldenen gelben Streifens ubergreifend das Gemeindewappen Die Hohe des Flaggentuchs verhalt sich zur Lange wie 3 5 Sehenswurdigkeiten BearbeitenDie Dorfkirche Gross Gievitz ist eine Feldsteinkirche aus dem 13 Jahrhundert Sie besteht aus einem rechteckigen Schiff mit zwei Jochen und einem quadratischen Westturm Die Kirche weist Wandmalereien aus der Zeit um 1300 auf ausserdem schmuckvolle Ausstattung wie Altaraufsatz Emporenbrustung Kanzel und Patronatsloge aus dem 18 Jahrhundert Der in einem Park gelegene Gutshof stammt aus dem 18 Jahrhundert Vom ursprunglichen Gebaudebestand in dessen Herrenhaus einst auch die Uberreste eines runden mittelalterlichen Feldsteinturms aufgegangen sind ist jedoch nur der Marstall erhalten Das heutige Herrenhaus ist jungeren Datums Die neogotische Grabkapelle der Grafen von Voss auf dem Friedhof von Gross Gievitz wurde 1827 1831 nach einer Zeichnung von Karl Friedrich Schinkel erbaut Die Kapelle befindet sich seit 1951 im Besitz der Kirchengemeinde und dient seitdem als Friedhofskapelle Neogotische Kapelle um 1900 und ehemaliges Gutshaus Mitte 19 Jahrhundert im Ortsteil Schwastorf Fuchseiche nordlich der Ortschaft mit einem Brusthohenumfang von 8 70 m 2016 2 Siehe auch Liste der Baudenkmale in Peenehagen Gross Gievitz Sehenswurdigkeiten nbsp Feldsteinkirche in Gross Gievitz nbsp Grabkapelle der Grafen von Voss nbsp Gutshaus Gross GievitzInfrastruktur BearbeitenVon Gross Gievitz aus fuhren Strassenverbindungen nach Waren Muritz sowie zur Bundesstrasse 194 Waren Stavenhagen Der nachste Bahnhof befindet sich in Waren Fernbahnstrecke Berlin Rostock Gross Gievitz ist Grundschul Standort daneben gibt es eine Kindertagesstatte Neben der Landwirtschaft spielt der sanfte Tourismus eine immer grossere Rolle es entstanden nahe dem ca 2 km grossen Torgelower See mehrere Ferienwohnungen Von 2007 bis Ende 2016 gab es im Dorf eine Brauerei mit dem Namen Eick Brau Gievitzer Braumanufaktur 3 deren Biere auch ausserhalb der Region im Bierfachhandel erhaltlich waren Das Dorfleben wird von der Freiwilligen Feuerwehr und funf Vereinen gepragt Sie sind Trager des traditionellen Parkfestes und der jahrlich stattfindenden Reiterspiele Personlichkeiten BearbeitenUlrich Becker 26 Juni 1791 6 Oktober 1843 in Domhof Ratzeburg GymnasialrektorLiteratur BearbeitenWera Bollmann Feldsteinkirche Gross Gievitz Mit einem Abriss der Ortsgeschichte Verlag Schnell amp Steiner Regensburg 1997 Belege Bearbeiten Statistisches Bundesamt Eintrag im Verzeichnis Monumentaler Eichen Abgerufen am 10 Januar 2017 http gievitzer de Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gross Gievitz Sammlung von Bildern Literatur uber Gross Gievitz in der Landesbibliographie MV Gutshaus Gross Gievitz Ehemalige WassermuhleOrtsteile von Peenehagen Alt Schonau Carlsruh Forsthof Gross Gievitz Hinrichshagen Johannshof Klein Gievitz Lansen Levenstorf Minenhof Neu Schonau Schwarzenhof Sorgenlos Normdaten Geografikum GND 4429097 4 lobid OGND AKS VIAF 233864935 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gross Gievitz amp oldid 216297038