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Grab der Klytaimnestra neugriechisch tafos ths Klytaimnhstras taphos tis Klytemnistras wird ein Tholosgrab in Mykene genannt Nach der Klassifizierung von Alan Wace gehort es zur dritten Tholos Gruppe und datiert in die Spathelladische Zeit SH III B 1 Es ist das jungste Tholosgrab von Mykene und wurde um 1220 v Chr errichtet Dromos Korridor und Eingang des Grabes der Klytaimnestra Inhaltsverzeichnis 1 Benennung 2 Beschreibung 3 Erforschung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBenennung Bearbeiten nbsp Unterste Sitzreihe des Theaters von Mykene uber dem Dromos des Grabes Benannt wurde das Grab nach Klytaimnestra der Gattin des mykenischen Herrschers Agamemnon obwohl es unwahrscheinlich ist dass sie hier begraben wurde Pausanias berichtete dass Klytaimnestra und Aigisthos wegen der Ermordung des Agamemnons nicht innerhalb der Stadtmauern begraben werden durften 2 Deshalb ordnete man die beiden Tholosgraber westlich der Akropolis diesen beiden mythischen Personen zu Heute weiss man dass sich die Stadt noch weiter nach Westen ausdehnte und sich diese Graber innerhalb von Mykene befanden trotzdem behalt man diese Bezeichnungen bei Heinrich Schliemann nannte das Grab Schatzhaus beim Lowentor und Friedrich Adler Grab des Agamemnon Beschreibung BearbeitenDas Grab liegt etwa 130 m westlich des Lowentors von Mykene Der Zuweg Dromos hat eine Lange von 37 m und eine Breite von 6 m Er wurde aus gut behauenen und zum Teil auch gesagten Konglomeratblocken errichtet 1 5 m ostlich der rechten Dromosmauer fand man eine Mauer aus unregelmassigen kleinen Steinen die vermutlich die Dromosmauer vor Grundwasser schutzen sollte Die linke Dromosmauer war vermutlich noch zu einer sehr fruhen Zeit teilweise eingesturzt und wurde wieder errichtet hierbei wurden jedoch einige Steine verwechselt Der Eingang hat eine Hohe von 5 60 m unten eine Breite von 2 54 m und verjungt sich nach oben auf 2 42 m Uber dem Tor befindet sich ein sogenanntes Entlastungsdreieck das die Last des Oberbaues auf die Seitenwande umleiten und so die Deckbalken entlasten soll Die Fassade war ursprunglich mit Schmuckelementen aus Stein versehen So gab es rechts und links des Eingangs zwei Halbsaulen aus dunkelgrauem Alabaster die wie die noch vorhandenen Saulenbasen zeigen mit 13 Kanneluren versehen waren Das Mauerwerk und das Entlastungsdreieck waren fruher mit rotem und grunem Marmor verkleidet Als Uberdachung des etwa 4 m langen Torweges dienen drei grosse Decksteine Im mittleren Deckstein fand man Locher fur die Angeln der Holztore Hieraus schliesst man dass das Grab uber einen langeren Zeitraum genutzt wurde oder man fur den Totenkult Zutritt benotigte Die Grabkuppel hat einen Durchmesser von 13 50 m und eine Hohe von 13 50 m Die innere Verkleidung des Entlastungsdreiecks ist noch vollstandig erhalten Der Felsboden war ursprunglich mit Sand und Kalk bestreut Etwa in der Mitte der Kuppel legte man einen Ablauf an um eindringendes Wasser aus dem Grab zu entfernen Hierfur hatte man eine Drainageleitung unter der Turschwelle und unter dem Dromos nach draussen gegraben und mit Steinen abgedeckt Uber dem Kuppelgrab wurde aus Erde ein Hugel errichtet Ostlich des Grabes fand man eine gebogene Stutzmauer die das Abrutschen der Erde verhindern sollte Die sparlichen Funde sind heute im Archaologischen Nationalmuseum in Athen ausgestellt Sie bestehen aus einem Bronzespiegel Schmuck aus Goldfolie Elfenbeinplatten Siegelsteinen und Halsketten und Kugeln aus Glas Fayence und Lapislazuli Im Dromos fand man geometrische Keramik Hera Idole und archaische Kuhidole Daraus schliesst man dass zu dieser Zeit der Zugang langsam verschuttete In hellenistischer Zeit war das Grab offenbar in Vergessenheit geraten Im 3 Jahrhundert v Chr errichtete man ein Theater uber dem Dromos von dem links und rechts des Zugangs die unterste Sitzreihe zu sehen ist Ausserdem fand man am Beginn des Zuwegs die Fundamente von hellenistischen Hausern nbsp Kuppel des Grabes nbsp Touristen im Grabgewolbe Erforschung BearbeitenDas Grab wurde 1808 beim Bau einer Wasserleitung die das nahegelegene Dorf Charvati mit Wasser versorgen sollte gefunden Veli Pascha von Morea soll daraufhin das Grab im gleichen Jahr geplundert haben Im September 1876 fuhrte Sophia Schliemann die Gattin Heinrich Schliemanns erste systematische Grabungen am Grab der Klytaimnestra durch Sie erreichte jedoch nur in der Mitte des Tholosgrabes den Felsboden 1922 legte der britische Archaologe Alan Wace das Grab komplett frei 1950 begann die Anastelosis Abteilung des Griechischen Archaologischen Service unter Leitung von Ioannis Papadimitriou mit Instandsetzungsarbeiten am Grab der Klytaimnestra Zunachst baute man die ostliche einsturzgefahrdete Dromosmauer ab nummerierte die Steine und errichtete die Mauer neu 1951 erganzte man den oberen Teil des Kuppelbaues der bisher nur bis zu einer Hohe von 8 55 m erhalten war Hierfur verwendete man Originalsteine die man aufgefunden hatte und fehlende Steine wurden durch neue erganzt Bei diesen Arbeiten entdeckte man den Grabzirkel B Literatur BearbeitenHeinrich Schliemann Mykenae Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1964 S 55 57 134 137 161 164 Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1878 Heinrich Schliemann Tiryns Der prahistorische Palast der Konige von Tiryns Mit Vorrede von Geh Oberbaurath Prof F Adler und Beitrage von Dr W Dorpfeld F A Brockhaus Leipzig 1886 Vorrede S XLI XLIII A J B Wace Mycenae 1939 1954 Part III Notes on the Construction of the Tomb of Clytemnestra In The Annual of the British School at Athens Band 50 1956 S 194 198 doi 10 1017 S0068245400018621 Richard Speich Peloponnes 2 Auflage W Kohlhammer Stuttgart Berlin Koln 1989 ISBN 3 17 010031 9 S 126 127 George E Mylonas Mykene Ein Fuhrer zu seinen Ruinen und seine Geschichte Ekdotike Athenon Athen 1993 ISBN 960 213 213 2 S 72 73 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grab der Klytaimnestra Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mykhnes Mykene Abgerufen am 22 April 2014 griechisch Mycenaean Tholos Tombs and Early Mycenaean Settlements Abgerufen am 20 Marz 2023 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Alan Wace Leicester Bodine Holland Excavations at Mycenae The Tholos tombs In The Annual of the British School at Athens Band 25 1923 S 283 402 doi 10 1017 S0068245400010352 Pausanias Reisen in Griechenland 2 16 7 37 730722222222 22 755027777778 Koordinaten 37 43 50 6 N 22 45 18 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grab der Klytaimnestra amp oldid 232012318