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Der Grunglanzende Glanz Prachtkafer Eurythyrea austriaca ist ein Kafer aus der Familie der Prachtkafer Die Gattung Eurythyrea ist in Europa mit vier Arten vertreten 1 Grunglanzender Glanz PrachtkaferGrunglanzender Glanzprachtkafer beim AbflugSystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Kafer Coleoptera Familie Prachtkafer Buprestidae Gattung EurythyreaArt Grunglanzender Glanz PrachtkaferWissenschaftlicher NameEurythyrea austriaca Linnaeus 1767 Die seltene Art wird als Urwaldrelikt im engeren Sinn eingestuft 2 In der Anlage 1 zur Bundesartenschutzverordnung wird Eurythyrea austriaca sowohl als streng geschutzter Kafer Abschnitt 1 6 3 1 als auch als besonders geschutzter Kafer Abschnitt 1 6 3 2 gefuhrt Der Grunglanzende Glanz Prachtkafer gilt nach derzeitigem Kenntnisstand in Deutschland als ausgestorben 3 Die Art ist auch in der Tiroler Naturschutzverordnung 4 und in der Schweizer Verordnung uber den Natur und Heimatschutz als geschutzt aufgefuhrt 5 Inhaltsverzeichnis 1 Bemerkungen zum Namen 2 Merkmale des Kafers 3 Biologie 4 Verbreitung 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksBemerkungen zum Namen BearbeitenDer Kafer wurde erstmals unter dem Namen Buprestis austriaca 1767 von Linne beschrieben 6 Die Beschreibung enthalt den Satz habitat in Austria lat lebt in Osterreich Dies erklart den Artnamen austriaca lat osterreichisch 7 Die Gattung Eurythyrea wird erstmals im Katalog von 1833 zur Kafersammlung von Dejean publiziert 8 Die Gattung wird dort zwar nicht beschrieben die Aufzahlung der zu dieser Gattung gerechneten Arten wird jedoch mit einer Erstbeschreibung gleichgesetzt 9 Der Name ist von altgr eyrys eurys breit und 8yreos thyreos Schild abgeleitet und bezieht sich auf das fur die Gattung typische breite Schildchen 10 Dejean liess seine Sammlung von verschiedenen Koleopterologen bearbeiten Der Name Serville der im Katalog hinter dem Gattungsnamen vermerkt ist besagt dass die Abgrenzung der Gattung auf Serville zuruckgeht Als Synonyme werden die Namen Buprestis aurulenta nach einer mit Fragezeichen versehenen Beschreibung durch Rossi 1790 11 Buprestis inaurata nach Gmelin 1788 12 und Buprestis marginata nach Herbst 1801 13 eingestuft 1 Die letztgenannte Beschreibung von Herbst bezog sich auf das wesentlich seltener gefangene Mannchen 14 Im Zusammenhang mit den Benennungen ist zu erwahnen dass es sich bei Eurythyrea austriaca Lacordaire 1835 nicht um den Grunglanzenden Glanz Prachtkafer handelt sondern um Eurythyrea quercus Herbst 1780 15 nbsp nbsp Abb 1 Aufsicht Abb 2 Unterseite nbsp nbsp Abb 3 Vorderansicht Abb 4 Aufsicht nbsp nbsp Abb 5 Seitenansicht Abb 6 SchildchenMerkmale des Kafers BearbeitenDer Kafer wird funfzehn bis 23 Millimeter lang Er hat die typische kahnformige Form der Prachtkafer Er ist lebhaft grun glanzend selten blau gefarbt an den Seiten der Flugeldecken schimmert er abhangig vom Lichteinfall meist kupfern bis purpurn Die Bauchsegmente sind beim Mannchen blau beim Weibchen kupferfarben Der Kopf ist abgerundet Er ist stark und ziemlich dicht punktiert Auf dem Scheitel tragt er eine feine Langsfurche die in einem dreieckigen Grubchen endet Die Augen sind beim Mannchen etwas gewolbter und einander starker genahert als beim Weibchen Die elfgliedrigen Fuhler sind ab dem vierten Glied nach innen stumpf gesagt Die Oberlippe ist bewimpert und vorn leicht ausgeschnitten Die kraftigen Oberkiefer sind nach innen gebogen und tragen auf der Innenseite einen stumpfen Zahn Die beiden letzten Glieder der viergliedrigen Kiefertaster sind langlich zylindrisch bis eiformig und gleich gross Das Endglied des dreigliedrigen Lippentasters ist eiformig und abgeschnitten 16 Der Halsschild ist queruber stark gewolbt Im Vergleich zum Kopf ist er zerstreut und feiner punktiert Hinter der Mitte befinden sich jederseits zwei quergestellte Grubchen Abb 1 die jedoch auch fehlen konnen Abb 4 Vor dem Schildchen befindet sich meist ein Grubchen es konnen auch weitere Eindrucke auftreten Bei den Mannchen ist der Halsschild nach vorn weniger stark verengt als bei den Weibchen Das Schildchen ist unpunktiert fast dreimal so breit wie lang und uneben Abb 6 Die Flugeldecken haben Punktreihen die Intervalle bilden Streifen die zerstreut punktiert sind Die Intervalle sind flach erst gegen Ende hin etwas gewolbt Beim Mannchen sind die Zwischenraume der inneren Streifen gewolbter und weniger dicht punktiert 14 An der Spitze sind die Flugeldecken flach abgestutzt bis leicht ausgerandet und beidseitig schwach gezahnt Die Tarsen der Beine sind alle funfgliedrig Das letzte sichtbare Hinterleibssternit ist beim Mannchen gerade abgestutzt und an beiden Seiten stumpf gezahnt Beim Weibchen ist es etwas verlangert und in einer geschwungenen Linie die vor der Mitte konkav verlauft abgestutzt Es ist ebenfalls beidseitig stumpf gezahnt 17 Biologie BearbeitenMan trifft die Art in alten Nadelwaldern an besonders an den Stammen von Tannen An gefallten Baumen findet man vorzugsweise Weibchen selbst an geschalten Stammen Die Mannchen kommen dagegen fast ausschliesslich in grosserer Hohe an stehenden Baumen vor Die Larven entwickeln sich in starken alten und krankelnden Exemplaren Die Art wird zur Gilde der Altholzbewohner und zu den Urwaldrelikten im engeren Sinn gezahlt Das bedeutet dass eine hohe Kontinuitat der Waldstruktur Voraussetzung fur das Vorkommen ist und dass die Art in den kultivierten Waldern Mitteleuropas verschwindet 2 Fur Griechenland werden Funddaten zwischen Mitte April bis Mitte August angegeben 18 Die Kafer befallen nur ausnahmsweise Kiefern gewohnlich Tannen in Europa vorzugsweise Weiss Tannen Abies alba in Algerien Numidische Tannen Abies numidica 19 Verbreitung BearbeitenDie Art kommt in Nordafrika und dem grossten Teil Europas mit Ausnahme von Nordeuropa Portugal den Britischen Inseln und den Beneluxlandern vor 1 Man muss beachten dass es sich dabei haufig um alte Meldungen handelt So wurde beispielsweise fur die Verbreitung im Jahr 1916 angegeben In der Schweiz im Sudtessin und um Zurich in Deutschland um Hagenau Strassburg Kolmar weiter rheinabwarts bis zu Mainmundung im Maintal aufwarts wandernd ausserdem hie und da im ostlichen Suddeutschland 20 Aus Bayern wurde der Kafer noch 1942 gemeldet 21 Heute gilt die Art nicht nur in Bayern 22 sondern in ganz Deutschland als ausgestorben 3 Literatur BearbeitenHeinz Freude Karl Wilhelm Harde Gustav Adolf Lohse Hrsg Die Kafer Mitteleuropas Band 9 Cerambycidae Chrysomelidae Spektrum Akademischer Verlag Munchen 1999 ISBN 3 8274 0683 8 Erstausgabe Goecke amp Evers Krefeld 1966 S 216 Klaus Koch Die Kafer Mitteleuropas Okologie 1 Auflage Band 2 Goecke amp Evers Krefeld 1989 ISBN 3 87263 040 7 S 93 Edmund Reitter Fauna Germanica die Kafer des Deutschen Reiches III Band K G Lutz Verlag Stuttgart 1911 S 184Einzelnachweise Bearbeiten a b c Systematik und Verbreitung der Art Eurythyrea austriaca bei Fauna Europaea abgerufen am 24 Jan 2017 a b J Muller et al Urwald relict species Saproxylic beetles indicating structural qualities and habitat tradition in Waldokologie online 2005 Heft 2 S 106 113 als 38 011 001 a b Jurgen Trautner Kirsten Kockelke Heiner Lambrecht Johannes Mayer Geschutzte Arten in Planungs und Zulassungsverfahren BoD Books on Demand 2006 ISBN 3833448040 Tiroler Naturschutzverordnung Anlage 6 1 Verordnung uber den Natur und Heimatschutz NHV vom 16 Januar 1991 Stand am 1 Marz 2015 Anhang 3 1 2 Carolus Linnaeus Systema Naturae 1 Band Teil 2 12 Ausgabe Stockholm 1767 S 661 Nr 9 Sigmund Schenkling Erklarung der wissenschaftlichen Kafernamen Art Dejean Catalogue des Coleopteres de la Collection de M Le Comte Dejean Paris 1833 S 78 Yves Bousquet Patrice Bouchard The genera of the second catalogue 1833 1836 of Dejean s Coleoptera collection ZooKeys 282 1 219 02 April 2013 3 Sigmund Schenkling Erklarung der wissenschaftlichen Kafernamen Gattung Petrus Rossius Fauna Etrusca sistens insecta quae in provinciis Florentina et Pisana praesertim collegit Petrus Rossius in regio Pisano Athenaeo 1 Band Libornum Livorno 1790 S 186 Nr 462 Johann Friedrich Gmelin Caroli a Linne Systema naturae per regna tria naturae secundum classes ordines genera species cum characteribus differentiis synonymis locis 1 Band Teil 4 13 Ausgabe Leipzig 1788 S 1939 Nr 108 inaurata Johann Friedrich Wilhelm Herbst Natursystem aller bekannten in und auslandischen Insekten als eine Fortsetzung der von Buffonschen Naturgeschichte der Kafer neunter Theil Berlin 1801 S 130 in der Google Buchsuche a b Germar Die europaischen Arten der Bupresten Gattung Eurythyrea in Entomologische Zeitung des Entomologischen Vereins Stettin 6 Jahrgang Nr 7 Stettin Juli 1845 Buprestis marginata Herbst ist das Mannchen von Eurythyrea austriaca Fritz Brechtel Hans Kostenbader Hrsg Die Pracht und Hirschkafer Baden Wurttembergs Ulmer Stuttgart Hohenheim 2002 ISBN 3 8001 3526 4 S 478 Gustav Jager Hrsg C G Calwer s Kaferbuch K Thienemanns Stuttgart 1876 3 Auflage S 331 W F Erichson et al Naturgeschichte der Insecten Deutschlands Coleoptera Vierter Band Berlin 1857 S 59 H Muhle P Brandl M Niehuis Catalogus Faunae Graeciae Coleoptera Buprestidae Printed in Germany by Georg Rossle Augsburg 2000 Obenberger Cataloguae raisonne des Buprestides de Bulgarie in Mitteilungen aus den konigl naturwissenschaftlichen Instituten in Sofia Bulgarien Band VI Sofia 1933 S 72 Albert Huber Die warmeliebende Tierwelt in der Umgebung von Basel in Archiv fur Naturgeschichte Bd 82 Heft 7 Berlin 1916 S 58 Ihssen Neue und interessante Insektenfunde aus dem Faunengebiet Sudbayerns in Mitteilungen der Munchener Entomologischen Gesellschaft Band 32 Munchen 1942 S 715 Rote Liste gefahrdeter Diversicornia Bayerns Kategorie 0 Memento des Originals vom 15 September 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www lfu bayern deWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Grunglanzender Glanz Prachtkafer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grunglanzender Glanz Prachtkafer amp oldid 233849791