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Das Hugelgrabergelande in Goldbeck ist ein Landschaftsschutzgebiet im Ortsteil Goldbeck der Gemeinde Beckdorf im niedersachsischen Landkreis Stade Es befindet sich auf der Geesthohe zwischen Goldbeck und Rahmstorf Hugelgrabergelande in Goldbeck IUCN Kategorie V Protected Landscape SeascapeLage Niedersachsen DeutschlandFlache 6 3 haKennung LSG STD 00015WDPA ID 321830Geographische Lage 53 24 N 9 39 O 53 4023 9 64757 Koordinaten 53 24 8 N 9 38 51 OGraberfeld von Goldbeck Niedersachsen Einrichtungsdatum 1948Verwaltung Landkreis Stadef2 Der Landkreis konnte 1926 durch den Ankauf des Gelandes mit 70 Hugelgrabern etwa die Halfte der ehemals vorhandenen Denkmaler sichern Auf dem kreiseigenen Gelande blieb die alte Heidelandschaft erhalten Sie umfasst auch ein altes Wolbackersystem mit Breiten zwischen 8 und 12 m Das Graberfeld wurde durch Pflege des Bewuchses und Ausbesserung der Grabhugel zu einem Hugelgraberpark umgestaltet und ist von der Strasse zwischen Goldbeck und Rahmstorf mit dem Hinweis Urgeschichtliche Grabhugel ausgeschildert Zwischen den grosseren Grabhugeln liegen Gruppen kleinerer Hugel Wahrend die grossen Hugel in denen sich Steinkisten befinden konnen der alteren Bronzezeit angehoren stammen die kleineren aus der jungeren Bronzezeit oder der alteren Eisenzeit Dies gilt nicht nur fur die erhaltenen 70 Hugelgraber im Schutzgebiet sondern auch fur das sich einst westlich bis Goldbeck und daruber hinaus erstreckende Hugelgraberfeld Durch landwirtschaftliche Kultivierungen und grossraumigen Bodenabbau wurden hier die meisten Denkmaler zerstort Zu Beginn der Landschaftsumgestaltung im Jahre 1891 entdeckte man in einem Hugel von 2 2 m Hohe und 24 0 m Durchmesser eine aus plattigen Steinen erbaute Steinkiste Sie hat eine lichte Weite von 1 9 0 8 m bei einer lichten Hohe von 0 65 m und war mit einem Deckstein von 2 4 m Lange und 1 0 m Breite bedeckt Funde und Befunde waren durftig Westlich des Hugels mit der Steinkiste wurde zu Beginn der 1960er Jahre eine sich schnell ausdehnende Kiesgrube eroffnet Am Rande der Grube lagen sieben Hugelgraber teilweise im Ackerland bereits uberpflugt partiell noch in Busch und Heide Alle Denkmaler waren bereits fruher durch Kopfstich angegraben worden Ein weiterer einst grosser Grabhugel lag etwas entfernt von der Gruppe als Torso im Ackerland Die meisten der Hugel enthielten in ihrer Mitte als Primarbestattung ein so genanntes Untergrab mit Beigaben der Einzelgrabkultur Die Toten lagen auf der Seite und waren in Hockerstellung in Gruben beigesetzt Man hatte ihnen Steingerate und Tongefasse mitgegeben Die geschweiften Becher lassen in Form und Verzierung verschiedene typologische Entwicklungsstufen erkennen Ansonsten gab man sehr gut gearbeitete Streitaxte und Dolche Feuersteinbeile und klingen mit In zwei Fallen lagen die Toten in einer auf dem gewachsenen Boden errichteten Holzkammer Ein Hugel enthielt in einem grossen Totenhaus drei durch Holzwande getrennte Bestattungen Die Toten hatten Keramik Steingerate und in einem Fall eine Bernsteinperle mitbekommen Die anderen Graber mit zentralem Untergrab enthielten daruber weitere Zentralbestattungen Als Beispiel sei die Bestattungsfolge in Hugel I angefuhrt Die primare Hockerbestattung lag in einem Untergrab das 1 20 m in den gewachsenen Boden eingetieft war Als Beigaben waren ein grosser geschweifter Becher ein doppelter Klingenkratzer aus Feuerstein sowie ein grosses Feuersteinbeil mitgegeben worden Holzreste deuten darauf hin dass die Grube mit Holzplanken ausgeschalt war Uber der Hockerbestattung lag eine Korperbestattung in Ruckenlage Das nur 0 4 m in den gewachsenen Boden eingetiefte Grab war rechteckig mit einer Grosse von 3 0 1 0 m und mit acht grossen Feldsteinen in lockerem Verband umstellt sowie mit Heide bzw Grasplaggen zugedeckt Auf der Grabsohle wurden in dunkler Verfarbung einige nicht naher bestimmbare Knochenreste erkannt An der westlichen Schmalseite lag die Klinge eines Bronzedolches mit vier Nieten Sie war noch von Resten der Holzscheide umgeben Der Griff des Bronzedolches bestand aus Hirschgeweih Der Dolch datiert die Bestattung eindeutig in die Periode I der Fruhen Bronzezeit nach Montelius Uber dieser Bestattung folgte etwas seitlich versetzt eine Leichenbrandbestattung mit Urnenresten vom Ende der Jungeren Bronzezeit Es wird deutlich dass innerhalb des Graberfeldes von Goldbeck nicht nur grosse und kleine Hugel aus verschiedenen Zeiten stammen sondern dass auch innerhalb der Grabhugel der Ablauf verschiedener Kulturstufen durch Veranderungen des Bestattungsbrauches und des Grabinventars sichtbar wird Siehe auch BearbeitenListe der Landschaftsschutzgebiete im Landkreis StadeLiteratur BearbeitenJurgen Deichmuller Ein Hugelgraberfeld bei Goldbeck Kreis Stade In Nachrichten aus Niedersachsens Urgeschichte 31 1962 S 127ff und 32 1963 S 87ff Link zum Download Friedrich Tewes Steinkistengrab bei Goldbeck Kreis Stade In Hannoversche Nachrichten uber deutsche Altertumsfunde 3 1892 S 56 Willi Wegewitz Die Graber der Stein und Bronzezeit im Gebiet der Niederelbe August Lax Hildesheim 1949 S 140ff Robert Gahde Anna Sophie Laug Daniel Nosler Mit kunstlerischem Blick Der Naturschutzpark Goldbecker Heide und seine Gestaltung durch Oskar Schwindrazheim In Stader Jahrbuch 2018 S 195 223 Download PDF Weblinks BearbeitenUbersicht der Landschaftsschutzgebiete im Landkreis Stade Landkreis Stade Weblinks zu Verordnungstext und Gebietskarte Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Graberfeld von Goldbeck amp oldid 217019350