www.wikidata.de-de.nina.az
Das Graberfeld von Gatersleben war ein kleines Graberfeld mit drei Korperbestattungen bei Gatersleben einem Ortsteil der Gemeinde Seeland im Salzlandkreis Sachsen Anhalt Es ist der namensgebende Fundort fur die jungneolithische Gaterslebener Kultur 4500 4000 v Chr Die Funde aus Grab 1 befinden sich heute im Stadtischen Museum Halberstadt die Funde aus den Grabern 2 und 3 im Schlossmuseum Quedlinburg Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Forschungsgeschichte 3 Beschreibung 3 1 Grab 1 3 2 Grab 2 3 3 Grab 3 4 LiteraturLage BearbeitenDas Graberfeld befand sich sudostlich von Gatersleben am Steilhang des Karnickelbergs am nordostlichen Ufer der Selke Aus der naheren Umgebung sind noch zwei weitere Fundstellen der Gaterslebener Kultur bekannt Aus der Gemeindekiesgrube am Schaferberg wurden im Jahr 1886 zwei Gefasse geborgen die wahrscheinlich als Grabbeigaben anzusprechen sind Vom westlich des Ortes gelegenen Gelande des Instituts fur Kulturpflanzenforschung sind Siedlungsreste bekannt Forschungsgeschichte BearbeitenDie Graber wurden in den 1930er Jahren bei Terrassierungsarbeiten entdeckt und 1938 von Karl Schirwitz publiziert Die Eigenstandigkeit des Gaterslebener Keramikstils war bereits 1900 von Alfred Gotze anhand der Funde vom Graberfeld von Rossen festgestellt worden doch glaubten verschiedene Forscher zunachst an eine recht enge Verbindung zur Jordansmuhler Kultur bzw zur Baalberger Kultur Erst 1953 erkannte Ulrich Fischer dass eine stilistische Ahnlichkeit der Keramik zur Baalberger Kultur zwar besteht dass Grabritus und Gerateinventar aber noch in bandkeramischer Tradition standen und das Gesamtbild somit fur eine eigenstandige Kulturgruppe sprach die Fischer nach dem Graberfeld von Gatersleben benannte Beschreibung BearbeitenBei allen drei Bestattungen handelte es sich um einfache Flachgraber Die Toten waren in schwacher Hockerlage in sudost nordwestlicher Orientierung beigesetzt worden Die Grabbeigaben lagen in der Nahe des Kopfes Nur fur Grab 1 liegt eine genaue Beschreibung der Haltung des Toten vor Grab 1 Bearbeiten Der Tote lag auf der linken Seite in sudost nordwestlicher Richtung mit dem Kopf im Sudosten und dem Blick nach Sudwesten Die Arme waren angewinkelt und die Hande lagen ineinander vor dem Gesicht Die Oberschenkel waren nur leicht angezogen Die Unterschenkel lagen im rechten Winkel zu den Oberschenkeln und waren uberkreuzt Die Grabbeigaben bestanden aus einem Becher mit langem geraden Hals einer grossen konischen Schale und einem Querbeil Grab 2 Bearbeiten Bei Grab 2 bestanden die Beigaben aus drei Bechern davon einer recht gross und einer unregelmassig gearbeitet und einem Querbeil Grab 3 Bearbeiten Grab 3 enthielt als Beigaben einen dreigliedrigen Becher einen Kugelbecher und eine kleine Amphore Literatur BearbeitenGisela Buschendorf Die Jordansmuhler Kultur in Mitteldeutschland Dissertation Halle Saale 1948 S 70 Ulrich Fischer Uber Nachbestattungen im Neolithikum von Sachsen Thuringen In Festschrift des Romisch Germanischen Zentralmuseums Mainz Band 3 1953 S 163 Ulrich Fischer Die Orientierung der Toten in den neolithischen Kulturen des Saalegebietes In Jahresschrift fur mitteldeutsche Vorgeschichte Band 37 1953 S 53 Ulrich Fischer Die Graber der Steinzeit im Saalegebiet Studien uber neolithische und fruhbronzezeitliche Grab und Bestattungsformen in Sachsen Thuringen Vorgeschichtliche Forschungen Band 15 De Gruyter Berlin 1956 S 40 44 Klaus Kroitzsch Die Gaterslebener Gruppe im Elb Saale Raum In Neolithische Studien Band 2 Wissenschaftliche Beitrage der Martin Luther Universitat Halle Band 1972 12 1973 S 93 94 Karl Schirwitz Beitrage zur Steinzeit des Harzvorlandes In Mannus Band 30 1938 S 315 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Graberfeld von Gatersleben amp oldid 238369124