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Das Graberfeld von Flintbek ist ein archaologischer Fundplatz in der Gemeinde Flintbek im Kreis Rendsburg Eckernforde in Schleswig Holstein Das Graberfeld mit etwa 88 jungsteinzeit und bronzezeitlichen Bestattungen besteht aus einer lose verbundenen etwa vier Kilometer langen und 0 5 km breiten Reihe von Grabhugeln und Hunenbetten auf dem schmalen Grat einer glazialen Morane die sich ostlich von Kleinflintbek bis sudostlich von Gross Flintbek befinden Nachbildung einer Totenhutte aus Flintbek im Archaologisch Okologischen Zentrum AlbersdorfDas auffalligste Denkmal des Standorts ist Flintbek LA 3 ein etwa 53 m langes und 19 m breiter Grabhugel vom Typ Konens Hoj datiert auf die neolithische Trichterbecherkultur TBK Die Megalithanlage Flintbek LA3 liegt im nordostlichen Teil des Graberfeldes und wurde 1988 und 1989 ausgegraben Die Anlage wurde uber den Zeitraum ihrer Nutzung beginnend mit einer Gruppe aus acht Grabhugeln und vier Dolmen belegt Die Kombination aus megalithischen und unmegalithischen Anlagen zu der zwei Anlagen vom Typ Konens Hoj gehoren wurde innerhalb von 100 Jahren zwischen 3500 und 3400 v Chr errichtet Von besonderem Interesse sind Spuren eines Radfahrzeugs uber eine Strecke von etwa 20 m bis zum Dolmen IV Die Fahrspur reprasentiert einen der fruhesten Belege fur den Einsatz von Radfahrzeugen in Europa Sie entstand zwischen 3420 und 3385 v Chr und ist nur zufallig unter dem Hugel erhalten geblieben Im letzten Bauabschnitt erreichte der Hugel etwa die doppelte Breite von ursprunglich 11 auf 19 m Inhaltsverzeichnis 1 Chronologie 2 Bautypen 3 Wagenspur 4 Befunde 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksChronologie BearbeitenAnfangsphase Feuerstelle 25 3535 3500 cal v Chr Anlage A 3500 3480 cal v Chr Anlage B Anlage E Dolmen I II Dolmen III Karrenspur 3420 3385 cal v Chr Dolmen IV Primare Nutzung Dolmen III Kammerboden erneuert Dolmen IV Sekundare Nutzung 3375 3360 cal v Chr Bautypen BearbeitenDie Anlagen A B und E sind Anlagen vom Typ Konens Hoj bestehend aus einer Holzkonstruktion in Rahmenbauweise mit zwei enormen Pfosten an den Schmalseiten und wahrscheinlich mit einem Holzdach Die Wande und Boden der Innenraume wurden aus Steinplatten gebaut und die Kammern wurden von kleinen ovalen Hugeln bedeckt Der Boden fur die Hugel wurden zwei Graben entlang der Langsseiten entnommen Die Beigaben enthielten Feuersteinbeile und querschneidige Pfeilspitzen Die Anlagen C D F G und H waren einfacher als die Gruppe der Konens Hoje Sie bestehen aus einem Sarg in einer leicht konkaven Grube Die Grabbeigaben enthielten Feuersteinbeile und querschneidige Pfeilspitzen und waren ahnlich wie bei den Anlagen A B und E Vier Dolmen Kammern wurden bei Flintbek identifiziert Diese bestanden aus trocken gelegten Steinkreisen um eine Feuerstelle die mit einem Kieselstein Gips hergestellt worden war platziert Dolmen I II und III liegen in der alteren Halfte des Bettes Dolmen IV wurde gegenuber Anlage B in der Erweiterung des Hunenbettes platziert Wagenspur BearbeitenUnter der jungeren Halfte der Einfassung wurden die Spurrillen von Wagenradern entdeckt Sie sind auf die nordwestliche Halfte beschrankt und fuhren von der Mitte des Hugels zum Dolmen IV dem jungsten Bau in der Einfassung Die Spur ist etwa 20 m lang und besteht aus zwei parallelen bis zu 60 cm breiten Spurrillen Jedes Rad war 5 6 cm breit und der Radstand des Wagens wurde auf 1 1 bis 1 2 m rekonstruiert vergleichbar mit einem Radstand wie er auch in Stare gmajne in Slowenien ermittelt wurde Eine eisenzeitliche Rinder und Wagenspur wurde auch in Glesborg in Djursland gefunden 1 Befunde BearbeitenAus dem Neolithikum stammen die Dolmen und Ganggraber Da die Megalithen weitestgehend entfernt wurden liess sich die Bauweise nur anhand der Standspuren rekonstruieren Der Inhalt der Graber ist ebenfalls zum Teil stark gestort Dennoch lassen sich Sequenzen im Aufbau und anhand verschiedener Bestattungsphasen erkennen Von den bronzezeitlichen Grabhugeln blieben im Wesentlichen die Grundrisse erhalten ablesbar anhand von ubriggebliebenen randeinfassenden Steinkreisen in deren Mitte sich die eigentlichen Bestattungen befanden Siehe auch BearbeitenNordische MegalitharchitekturLiteratur BearbeitenDoris Mischka Ackerland fur die Toten Monumentale Grabarchitektur in Schleswig Holstein Arch Deutschland 4 2009 20 24 Doris Mischka Erste absolute Daten zu norddeutschen Langbetten In Archaologische Nachrichten aus Schleswig Holstein 2011 S 43 ff Bernd Zich Das Hugelgraberfeld von Flintbek nach zwanzig Ausgrabungjahren In Jahrb fur das ehemalige Amt Bordesholm 1 Bordesholm 1999 7 58 Bernd Zich Flintbek In E Aner K Kersten K H Willroth Hrsg Die Funde der alteren Bronzezeit des nordischen Kreises in Danemark Schleswig Holstein und Niedersachsen 19 Kreis Rendsburg Eckernforde sudlich des Nord Ostsee Kanals und die kreisfreien Stadte Kiel und Neumunster Neumunster 2005 31 84 Einzelnachweise Bearbeiten Karsten Kjer Michaelsen Politikens bog om Danmarks oldtid Kopenhagen 2002 ISBN 87 567 6458 8 S 111Weblinks BearbeitenBeschreibung Das Hugelgraberfeld von Flintbek nach zwanzig Ausgrabungsjahren Glesborg54 253 10 104 Koordinaten 54 15 10 8 N 10 6 14 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Graberfeld von Flintbek amp oldid 233218276