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Die Goya war ein Frachtschiff der Reederei A S J Ludwig Mowinckels Rederi in Bergen Norwegen Das in Oslo auf der Werft Akers mekaniske verksted gebaute Schiff war nach dem spanischen Maler Francisco de Goya benannt und wurde am 4 April 1940 in Dienst gestellt 1 Goya Die Goya vor Ablieferung auf der Akers Werft Die Goya vor Ablieferung auf der Akers WerftSchiffsdatenFlagge Norwegen NorwegenDeutsches Reich Deutsches ReichSchiffstyp FrachtschiffBauwerft Akers mekaniske verksted OsloIndienststellung 4 April 1940Verbleib am 16 April 1945 versenktSchiffsmasse und BesatzungLange 146 m Lua Breite 17 4 mVerdrangung 7200 tVermessung 5230 BRTMaschinenanlageMaschinen leistung 7 600 PS 5 590 kW Hochst geschwindigkeit 18 kn 33 km h Das mit Tausenden Fluchtlingen beladene Schiff wurde am 16 April 1945 von einem sowjetischen U Boot versenkt Der Untergang der Goya bei dem uber 7000 Menschen starben gilt als eine der grossten Katastrophen der Seefahrt Inhaltsverzeichnis 1 Ungluck 1 1 Letzter Auftrag 1 2 Versenkung 1 3 Nachgeschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 FussnotenUngluck BearbeitenNach der deutschen Besetzung Norwegens Unternehmen Weserubung im April 1940 wurde die Goya von der Kriegsmarine beschlagnahmt Nachdem sie zuerst als Truppentransporter und dann als Zielschiff bei der 24 U Flottille einer in Memel stationierten U Boot Ausbildungseinheit gedient hatte wurde sie in den letzten Kriegsmonaten fur die Evakuierung der deutschen Ostprovinzen eingesetzt Im Februar 1945 erhielt das bis dahin unbewaffnet gefahrene Schiff eine bescheidene Flugabwehr Bewaffnung und eine kleine militarische Besatzung zu deren Bedienung Nachdem das Schiff bei vier Fahrten bereits 19 785 Personen nach Westen evakuiert hatte wurde es auf seiner funften Fahrt am 16 April 1945 durch das sowjetische U Boot L 3 versenkt Dabei kamen uber 7 000 Menschen ums Leben Letzter Auftrag Bearbeiten Das Schiff sollte im April 1945 verwundete Soldaten fluchtende Zivilisten und 200 Angehorige des Panzerregiments 35 aus Westpreussen evakuieren Die genaue Anzahl der Passagiere bei dieser Fahrt ist nicht bekannt Der verantwortliche Zahlmeister zahlte allein am Fallreep uber 7000 Personen 2 Wahrend der Beladung lag der Hafen der Halbinsel Hela am Ausgang der Danziger Bucht unter Dauerbeschuss Gegen 08 30 Uhr wurde die Goya von einer Fliegerbombe im vorderen Drittel getroffen Die Bombe riss ein Loch in das Oberdeck und zerstorte die MES Anlage Mineneigenschutz Gegen 19 Uhr setzte sich der Geleitzug vor Hela in Bewegung Er bestand aus der Goya dem Dampfer Kronenfels Baujahr 1944 2 834 BRT und dem Wassertanker Agir Baujahr 1942 676 BRT Gesichert wurden die drei Schiffe von den Minensuchbooten M 256 und M 328 Die Geschwindigkeit des Konvois musste sich am langsamsten Schiff der Kronenfels mit ihren nur rund 9 kn orientieren Die Schiffe waren vollig abgedunkelt in Richtung Swinemunde aufgebrochen Gegen 23 Uhr wurde der Konvoi angewiesen nach Kopenhagen zu fahren Wegen eines Maschinenschadens der Kronenfels musste der Konvoi allerdings fur etwa 20 Minuten stoppen Unmittelbar nach Reparatur und Wiederaufnahme der Fahrt erfolgte der Angriff auf die Goya Versenkung Bearbeiten Um 23 52 Uhr schoss das sowjetische U Boot L 3 unter Kapitanleutnant Wladimir Konowalow vier Torpedos auf die Goya ab von denen zwei trafen Der erste Treffer verursachte einen Bruch des Kiels im Bereich des Vorschiffs der zweite traf mittschiffs Die Goya die als Frachter uber keine baulichen Sicherungsmassnahmen verfugte wie sie fur Kriegsschiffe ublich waren sank innerhalb von nur sieben Minuten in der drei Grad Celsius kalten Ostsee Nachdem der Konvoi die Gefahrenzone verlassen hatte kehrten die Begleitschiffe zuruck und suchten nach Uberlebenden Es konnten jedoch nur 183 3 Schiffbruchige aus dem eiskalten Wasser gerettet werden Nach Angaben des Begleitschiffes M 328 wurden insgesamt 157 Menschen lebend geborgen davon starben neun an Bord der Schiffe an Unterkuhlung Im Laufe des 17 April wurden von anderen Schiffen weitere 28 Schiffbruchige gerettet Damit wurde die Gesamtzahl der Geretteten 176 betragen 4 Die genaue Zahl der Opfer lasst sich aufgrund der ungenauen Passagierzahlen nicht mehr feststellen Nachgeschichte Bearbeiten Obwohl Konowalow fur die Versenkung der Goya die hochste Auszeichnung des Landes den Orden Held der Sowjetunion erhielt wurde die Versenkung von der Sowjetunion selbst lange bestritten Am 26 August 2002 wurde die Goya von den polnischen TDI Tauchern Grzegorz Banan Dominik und Michal Porada in 76 Metern Tiefe entdeckt und betaucht sie bargen dabei den Schiffskompass 5 Literatur BearbeitenFritz Brustat Naval Unternehmen Rettung Koehler Hamburg 2001 ISBN 3 7822 0829 3 Ernst Fredmann Sie kamen ubers Meer Die grosste Rettungsaktion der Geschichte Pfalzische Verlagsges ISBN 3 88527 040 4 Heinz Schon Ostsee 45 Motorbuch Verlag Stuttgart 1995 ISBN 3 87943 856 0 Heinz Schon Frachtschiff Goya Eine der vielen Ostseetragodien 1945 In Reihe SMS Schiffe Menschen Schicksale Verlag Rudolf Stade Kiel 2005 Kurt Gerdau Rettung uber See Koehlers Verlagsgesellschaft Herford 1985 ISBN 3 7822 0354 2 Kurt Dieckert Horst Grossmann Der Kampf um Ostpreussen Munchen 1960 S 132 ISBN 3 87943 436 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Goya Schiff 1940 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Peter Dreckmann Die Todesfahrt der Goya Memento vom 5 Marz 2008 im Internet Archive Dokumentation MDR 25 Dezember 2003 Lisa Erdmann Fluchtlingsschicksal Wie die Goya zum 7000 fachen Grab wurde In Spiegel Online 15 April 2005 Fussnoten Bearbeiten Unterlagen der Reederei Mowinckel Norwegisches Staatsarchiv Aussage des Zahlmeisters Heinz Hoppe Dokumentarfilm Flucht in den Tod 1993 Brustat Naval Unternehmen Rettung S 146 Ostsee Archiv Heinz Schon Bad Salzuflen Haufig wird der deutsche Taucher Ulrich Restemeyer als Entdecker angefuhrt der die Goya im Jahr 2003 betauchte 55 2 18 3 Koordinaten 55 12 0 N 18 18 0 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Goya Schiff 1940 amp oldid 219184202