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Gomatrud auch Gometrude oder Gomatrudis um 598 630 war eine Konigin der Franken unter der Herrschaft der Merowinger Bleiglasfenster in der katholischen Pfarrkirche Saint Vincent de Paul in Clichy mit der Darstellung GomatrudsLeben BearbeitenDie Herkunft von Gomatrud gab seit dem Hochmittelalter Anlass fur Spekulationen so gingen Gelehrte wie Jacques de Guyse davon aus dass sie dem Geschlecht der salfrankischen Ardennengrafen mit Chlodio als Stammvater entstammte diese Annahme ist jedoch durch die moderne Quellenforschung widerlegt und wird daher nicht weiterverfolgt Im Gegensatz zu anderen Mitgliedern der merowingischen Herrscherfamilie des fruhen Mittelalters ist die historische Personlichkeit Gomatruds durch mehrere Quellen eindeutig belegt so findet sie neben der alteren Chronik des Fredegar auch in der Gesta Dagoberti der Lebensgeschichte des Dagobert I im Liber Historiae Francorum ausfuhrlich Erwahnung Gomatrud wurde um das Jahr 598 geboren und hatte mit Sichildis sowie Brodulf noch mindestens zwei Geschwister Durch Sichildis die als dritte Gattin Chlothars II Konigin des Frankenreiches war bestand eine weitergehende Bindung an das merowingische Herrscherhaus Die Bestrebungen Sichildis und ihres ehrgeizigen Bruders Brodulf verstarkt auf die reichspolitischen Entscheidungen Chlothars II Einfluss zu nehmen und auf diesem Wege eine noch engere und dauerhafte Verbindung ihrer Familie mit dem Konigshaus herbeizufuhren gipfelten in der massgeblich von den Geschwistern arrangierten Eheschliessung Gomatruds mit Chlothars altestem Sohn und spateren Nachfolger Dagobert I im Jahr 625 in der Konigspfalz in Clichy Jedoch erfolgte die Vermahlung gegen den ausdrucklichen Wunsch Dagoberts I der Widerstand des Sohnes konnte nur durch eine direkte Weisung des Konigs beseitigt werden Er fuhrte aber gleichermassen zu einer ernsten Staatskrise im Frankenreich da Dagobert als Unterkonig des stark verkleinerten Reichsteils Austrasien im Gegenzug das Teilreich in seinem ursprunglichen Umfang mit der Champagne Toul und Verdun einforderte Das verweigerte ihm der Vater jedoch Erst nachdem eine Schiedskommission unter Arnulf von Metz einen Kompromiss ausgehandelt hatte wurde das Zerwurfnis zwischen Chlothar II und Dagobert I auf dem Reichskonzil von Clichy 626 oder 627 beigelegt 1 Kurz nach dem Tod seines Vaters Chlothar II im Winterhalbjahr 629 630 verstiess der neu gekronte Konig Dagobert I seine Ehefrau Gomatrud nach Auskunft der Gesta Dagoberti aus dem Grunde der Unfruchtbarkeit seiner Gattin Von Chalon aus wo er sein Werk der Gerechtigkeit fortgesetzt hatte reiste er uber Autun nach Auxerre und dann weiter uber Sens nach Paris dan liess er auf den Rat der Franken hin Konigin Gomatrudis in der Villa von Reuilly zuruck weil sie unfruchtbar war und heiratete Nanthild ein aussergewohnlich schone Jungfrau und machte sie zu seiner Konigin 2 Die Forschung ist sich jedoch dahingehend einig dass aller Wahrscheinlichkeit nach nicht eine vermeintliche Unfruchtbarkeit Gomatruds fur die Scheidung ursachlich war sondern der Wunsch Dagoberts I die eheliche Verbindung die sein Vater gegen seinen Willen arrangiert hatte zu beenden und sich damit endgultig vom Einfluss der Familie von Ehefrau und Stiefmutter zu losen Einzelnachweise Bearbeiten Martina Hartmann Aufbruch ins Mittelalter Die Zeit der Merowinger Primus Verlag Darmstadt 2003 ISBN 3 896 78484 6 S 72 Gesta Dagoberti cap 22 in Bruno Krusch Hrsg Scriptores rerum Merovingicarum 2 Fredegarii et aliorum Chronica Vitae sanctorum Hannover 1888 S 408 Monumenta Germaniae Historica Digitalisat Literatur BearbeitenEugen Ewig Die Merowinger und das Frankenreich 4 erganzte Auflage Kohlhammer Stuttgart 2001 ISBN 3 17 017044 9 S 146 149 Patrick J Geary Die Merowinger Europa vor Karl dem Grossen C H Beck Munchen 2004 ISBN 3 406 49426 9 S 158 186 187 PersonendatenNAME GomatrudALTERNATIVNAMEN Gometrude GomatrudisKURZBESCHREIBUNG frankische KoniginGEBURTSDATUM um 598STERBEDATUM 630 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gomatrud amp oldid 228623672