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Goldbach ist ein Dorfteil von Kusnacht im Kanton Zurich in der Schweiz Der Ortsteil Goldbach liegt am Zurichsee im Norden des Dorfes Kusnacht wo er an die Gemeinde Zollikon grenzt Im Suden schliesst sich der Ortsteil Kusen an Goldbach im Hintergrund KusnachtAnsicht vom See Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Name 3 Goldbacherhof 4 Kapelle auf Risseren 4 1 Grabungen 4 2 Isis Legende 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Goldbach um 1800 Stich von Johann Heinrich Bleuler nbsp Goldbach auf der Wildkarte von 1848Die altesten Dokumente uber Goldbach stammen aus dem Jahr 1224 Zwischen 1320 und 1333 kam das Dorf als selbstandige Gemeinde zusammen mit Zollikon und Kusnacht als Reichslehen in den Besitz von Gotz I Mulner 1384 verkaufte Gotz III Mulner Kusnacht und Goldbach fur 400 Gulden an die Stadt Zurich Auch wenn Goldbach eine gewisse Selbstandigkeit behielt bedeutete dies das Ende der alten Gemeinde Goldbach Das Dorf gehorte zusammen mit Kusnacht zur Obervogtei Kusnacht die durch zwei dem Zurcher Rat angehorende Obervogte verwaltet wurde Die Einwohner durften jedoch nach wie vor Versammlungen abhalten in denen uber Dorfgeschafte beraten wurde 1417 wurden in Goldbach 32 Personen besteuert 1450 waren es deren 49 die sich auf 19 Wohnstatten verteilten Ein alteingesessenes Geschlecht waren die Lochmanns von denen um 1500 funf Vertreter ins stadtische Burgerrecht aufgenommen wurden nbsp Reihenhaus an der Kreuzung Goldbacherstrasse Alte Landstrasse in Obergoldbach Unterster Teil aus dem 16 Jahrhundert Fachwerkbau in der Mitte aus dem 17 und der oberste Teil aus dem 19 Jahrhundert ev auch viel alter Die Zugehorigkeit zur Vogtei Kusnacht bestand bis 1798 dann erklarte Zurich die Gleichheit von Stadt und Land und die Einheitsverfassung der Helvetik loste die alte Ordnung ab Die meisten Einwohner des alten Goldbach waren im Rebbau beschaftigt langs der Alten Landstrasse hinunter zum See und bergwarts bis zum Wald waren die Hange mit Reben bestanden 1844 waren in Goldbach 14 Trotten in Verwendung Die letzte Trotte Goldbachs gehorte Jean Leemann Sie war bis 1925 in Gebrauch dann wurde sie abgebrochen 1 1909 nach dem Bau der Seestrasse und der rechtsufrigen Bahnlinie wurde innerhalb weniger Jahrzehnte fast das gesamte Rebgelande uberbaut Goldbach wuchs mit Kusnacht im Suden und Zollikon im Norden zusammen Entlang der Goldbacher und Boglerenstrasse haben sich einige der alten Hauser erhalten Name BearbeitenNamensgeber fur Goldbach war der gleichnamige Bach der entlang der heutigen Goldbacherstrasse beim Hochkamin der Terlinden Textilpflege in den See floss Heute ist nichts mehr von ihm zu sehen er wurde wohl zu Beginn des 20 Jahrhunderts eingedolt oder zugeschuttet als die Bauzone beinahe auf das gesamte Hanggebiet ausgedehnt wurde Alemannische Siedler sollen dem kleinen Gewasser im fruhen Mittelalter den Namen gegeben haben 2 Der Name Goldbach erscheint im spaten Mittelalter als Goltbach Goltpach oder Golpach die heutige Schreibweise erscheint erstmals um die Mitte des 15 Jahrhunderts 3 Woher nun wiederum der Bach seinen Namen hat ist nicht bekannt Eine mogliche Erklarung geht dahin dass er sich von der Goldenen Halde heute Goldhaldenstrasse in Zollikon herleitet die Johannes Stumpf in seiner Chronik erwahnt Der Name der Goldenen Halde bezieht sich auf die in der Abendsonne golden glanzenden Reben Dass je Gold im Bach gefunden wurde ist nicht bekannt Goldbacherhof BearbeitenDer Goldbacherhof an der Seestrasse 29 war wohl das reprasentativste Gebaude Goldbachs das Grundstuck wurde 1527 erstmals urkundlich erwahnt 1658 kaufte Junker Gerold Meyer von Knonau Gerichtsherr zu Weiningen ZH das Grundstuck das damals direkt am See lag Zwischen 1666 und 1671 errichtete er den Goldbacherhof der entgegen der Tradition traufstandig erstellt wurde 4 Bis 1775 blieb das Gebaude im Besitz der Familie 1925 bis 1948 war der Goldbacherhof im Besitz des Bauunternehmers Ernst Gohner der im Erdgeschoss ein getafertes Prunkzimmer im Neurenaissancestil einbauen liess Der Festsaal im Erdgeschoss ist mit Tapeten aus der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts mit Schilderungen von Jagd und Landschaftsszenen ausgestattet 5 1838 wurde vor dem Haus das Ufer fur den Bau der Seestrasse aufgeschuttet nbsp Goldbacherhof um 1717 vom See aus vor dem Bau der Seestrasse nbsp Goldbacherhof 2013 Die Dachlukarne wurde 1924 angebaut Kapelle auf Risseren Bearbeiten1410 erscheint in einer Urkunde ein Tauschgeschaft Die Goldbacher tauschten ein ihnen gehorendes Grundstuck auf Zolliker Boden gegen ein oberhalb der Goldbacher Allmend gelegenes Gebiet das man nennt Risseren auf dem sie eine kleine Kirche errichteten die den Heiligen Anna und Joseph geweiht war Denkbar ist dass einige der wohlhabenden und zu Stadtburger gewordenen Goldbacher den Bau mit grosszugigen Zuwendungen ermoglichten Im Jahrzeitbuch der Kirche Kusnacht werden zwischen 1500 und 1510 mehrere Male Zuwendungen und Messen erwahnt so z Bsp am 22 Januar 1500 Jakob Muller und Gret Mullerin und Eberli Muller 1 Pfund Geltz uf Riesseren Die weiss getunchte Kapelle stand westlich des Rumensees auf einer kleinen Anhohe Vermutlich der weissen Farbe wegen wurde sie auch Wisskirchlein genannt Ihre Ausmasse betrugen rund 6 auf 13 Meter Um das Gebaude zog sich im Abstand von 20 bis 40 Metern eine Umfassungsmauer die ein Gebiet von vielleicht 2000 m2 umgab Spuren eines Friedhofes wurden nicht gefunden Da damals das Gebiet unbewaldet war hatte man einen weiten Ausblick uber Dorf See und Gebirge In der Tauschurkunde sind Zaune erwahnt die zu unterhalten seien und ein Verbot Reben anzupflanzen Wann die Kirche aufgegeben wurde ist nicht bekannt vermutlich geschah dies zu Beginn der Reformationszeit Brauchbares Baumaterial wurde wohl von Bauern als Baumaterial verwendet der Rest zerfiel Heute fuhrt ein Waldweg mitten durch den Standort der ehemaligen Kapelle Der Verlauf der Grundmauern ist noch zu erkennen nbsp Lageplan nbsp Grundmauern der alten Kirche nbsp InfotafelGrabungen Bearbeiten Bis 1913 erinnerte nur eine Senke im Waldboden an die einstige Kapelle Das Loch wurde als Schatzgraberloch bezeichnet und man munkelte von verborgenen Schatzen und unterirdischen Gangen An diese unheimlichen Geschichten erinnern die Sagen Der Schatz im Isertkirchlein und Das Ungeheuer bei der St Anna Kapelle 1913 wurde ein bestehender Waldweg zur Wisskirchlistrasse ausgebaut eine Waldstrasse mit Naturbelag Dabei stiess man auf die noch gut erhaltenen Grundmauern der alten Kapelle Um das Gefalle der Strasse auszugleichen wurde die westliche Ecke der Mauern und ein Stuck der Chorgrundmauern weggebrochen Es zeigte sich dass die Mauerreste aus grossen Findlingen bestanden Das Mauerwerk war bis zu einem Meter stark und mit machtigen Wurzeln von Tannen durchsetzt die drei Jahre zuvor gefallt worden waren Im Innern wurde der noch gut erhaltene Bodenbelag aus drei Zentimetern dickem Weisskalkmortel freigelegt Der Boden des um 30 Zentimeter erhohten kleinen Chors bestand aus behauenen Tuffsteinplatten Steine und Mauerschutt wurden zum Bau der Waldstrasse verwendet 1957 wurde auf Veranlassung des Verschonerungsvereins Kusnacht weitere Grabungen vorgenommen Die Grundmauern wurden freigelegt und Plane des Gebaudes gezeichnet 1979 wurden die Baume um die Ruinen gefallt Die Mauern wurden erneut freigelegt und gesichert Eine Sitzbank wurde aufgestellt und auf einem Findling erinnert eine Tafel an die alte Kirche Goldbachs Isis Legende Bearbeiten In Berichten aus der Zeit um 1800 und auf alten Planen unter anderem auch auf der Wildkarte von 1848 wird die Kirchenruine als Isis Kirchli bezeichnet Der geheimnisvoll klingende Name Isis durfte jedoch vom Alemannen Risso stammen der der Gegend dort den heute verschwundenen Namen gab Aus dem Rain des Risso wurde Risseren und Rissernrain und daraus im Laufe der Zeit eben Isis Literatur BearbeitenWalter Bruppacher Die Kapelle auf Risseren das Gotteshaus der alten Gemeinde Goldbach in Kusnachter Jahresblatter 1964 S 33 37 Reinhard Braun Goldbach am Zurichsee und das Farbereigewerbe Tschopp Zurich 1930 Kusnacht am Zurichsee Schweizerische Kunstfuhrer Nr 606 607 Bern 1997Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Goldbach ZH Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Kusnachter Jahresblatter 1971 S 56 Kusnachter Jahresblatter 181 S 10 Kusnachter Jahresblatter 1980 S 11 Kusnacht am Zurichsee Schweizerische Kunstfuhrer Nr 606 607 Bern 1997 S 42 Kusnacht am Zurichsee Schweizerische Kunstfuhrer Nr 606 607 Bern 1997 S 43 47 328643 8 577147 Koordinaten 47 20 N 8 35 O CH1903 686059 242599 Normdaten Geografikum GND 7724398 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Goldbach ZH amp oldid 238971936