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Der Gletscherweberknecht Mitopus glacialis ist eine nur in hoheren Lagen der Alpen vorkommende Art der Weberknechte GletscherweberknechtGletscherweberknecht Mitopus glacialis SystematikStamm Gliederfusser Arthropoda Klasse Spinnentiere Arachnida Ordnung Weberknechte Opiliones Familie Schneider Phalangiidae Gattung MitopusArt GletscherweberknechtWissenschaftlicher NameMitopus glacialis Heer 1845 Nahaufnahme des Opisthosomas Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 4 Taxonomie 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDie Korperlange der Mannchen betragt 5 5 6 mm die der Weibchen 9 10 mm Der Korper ist steingrau gefarbt mit einem blaulich kalkgrauen Sattel bei den Weibchen und einem grauschwarzen Sattel bei den Mannchen Die Sattelfarbung ist charakteristisch fur die Art Vor allem im vorderen und den seitlichen Bereichen kann der Korper hell gefarbt sein woraus eine schwarz weisse Musterung entsteht Femora und Knie der Beine sind rund die Tibien gerundet funfkantig Die Beine sind sehr lang und sorgen fur eine gesamte Spannweite von bis zu 12 cm Verbreitung und Lebensraum BearbeitenDer Gletscherweberknecht ist nur in den Alpen verbreitet mit einem Schwerpunkt in den zentralen westlichen und sudlichen Teilen der Alpen Im Suden reicht das Verbreitungsgebiet bis zum Gardasee in Italien im Westen fast bis zur Rhone in Frankreich im Norden bis nach Vorarlberg in Osterreich und im Osten bis ins Land Salzburg in Osterreich Eventuell ist die Art auch bis nach Slowenien verbreitet Die Art findet sich nur oberhalb der Baumgrenze in der Matten und Krummholzzone von 1800 bis 3600 m Hohe meist auf Felsen und Blockschutt in Sudlage In den Alpen gibt es keine andere Weberknecht Art die so hoch steigt Den Namen verdankt der Gletscherweberknecht der Tatsache dass er ebenfalls Gletschervorfelder als Lebensraum besiedelt Der Gletscherweberknecht ist ein Glazialrelikt Das bedeutet dass er zu der letzten Kaltzeit weiter verbreitet war sich aufgrund der steigenden Temperaturen der Warmzeit jedoch in hohere Lagen zuruckziehen musste und deshalb nur noch im Hochgebirge zu finden ist Durch die globale Erwarmung und die somit steigenden Temperaturen in den Alpen ist zu befurchten dass die Art in den tieferen Lagen ihres Lebensraumes verschwinden wird und einer Gefahrdung ausgesetzt ist denn als Hochgebirgsart ist ein Ausweichen in hohere Lagen nicht mehr moglich und ihr Lebensraum verkleinert sich somit Lebensweise BearbeitenTagsuber finden sich die Tiere gut getarnt an Steinen Sie jagen kleine Tiere beispielsweise Gletscherflohe die sie mit ihren Zangen packen und verschlucken Bei Gefahr konnen sie sich gegen Rauber mit einem Sekret aus ihren Stinkdrusen zur Wehr setzen Adulte reife Individuen finden sich vom Sommer bis zum Wintereinbruch Nach der Paarung legen die Weibchen ihre Eier meist in Hohlraumen zwischen Steinen oder im Boden ab Die geschlupften Jungtiere hauten sich etwa vier bis achtmal ehe sie die Geschlechtsreife erreichen Adulte Tiere uberstehen auch Temperaturen von bis zu 20 C problemlos und sind somit gegen Froste geschutzt die im Hochgebirge auch im Sommer auftreten konnen Taxonomie BearbeitenDie Art wurde 1845 von Oswald Heer unter dem Namen Opilio glacialis erstbeschrieben Weitere Synonyme sind Mitopus obliquus C L Koch 1839 Oligolophus glacialis Heer 1845 und Strandibunus glacialis Heer 1845 1 Literatur BearbeitenFrieder Sauer und Jorg Wunderlich Die schonsten Spinnen Europas Nach Farbfotos erkannt 5 Auflage Fauna Verlag 1997 ISBN 3 923010 03 6 S 236 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gletscherweberknecht Sammlung von Bildern Gletscherweberknecht auf der Homepage des Naturparks Otztal Abgerufen am 11 Februar 2021 Gletscherweberknecht im Wiki der Deutschen Arachnologischen Gesellschaft Abgerufen am 11 Februar 2021 Einzelnachweise Bearbeiten Mitopus glacialis Heer 1845 in GBIF Secretariat 2019 GBIF Backbone Taxonomy Checklist dataset doi 10 15468 39omei abgerufen via GBIF org am 11 Februar 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gletscherweberknecht amp oldid 238131126