www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel behandelt die Archaologin Zur Fotografin und Fotohistorikerin siehe Gisele Freund Gisela Freund 30 November 1920 in Solingen 9 Marz 2023 in Erlangen 1 war eine urgeschichtliche Archaologin Ihre Forschungsschwerpunkte lagen auf der Ur und Fruhgeschichte dem Palaolithikum und Pleistozan aber auch der Steinzeit Sud und Ostasiens Als eigenes Forschungsprojekt leitete sie Das Palaolithikum und Mesolithikum des Unteren Altmuhltals II Sesselfelsgrotte Inhaltsverzeichnis 1 Akademische Laufbahn 2 Publikationen Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenAkademische Laufbahn BearbeitenNach Ableistung des Reichsarbeitsdienstes von 1939 bis 1940 studierte sie bis 1944 Ur und Fruhgeschichte Geschichte Germanistik Kunstgeschichte Geographie und Palaontologie an den Universitaten Greifswald Breslau und Prag und wurde von Lothar Zotz bei der Ausgrabung der Himmlerschen Organisation Forschungsgemeinschaft Deutsches Ahnenerbe in Dolni Vestonitse im okkupierten Reichsprotektorat Bohmen und Mahren eingesetzt 1944 wurde sie mit dem Hauptfach Ur Vor und Fruhgeschichte an der Philosophischen Fakultat der Deutschen Karls Universitat Prag promoviert Der Titel ihrer Arbeit war Pschedmost Teil 1 der Stand der Forschung Teil 2 Die Steingerate Die maschinenschriftliche Dissertation uber die Ausgrabungen bei Predmosti deutsch Przedmost bei Prerov 2 wurde nie gedruckt Anschliessend arbeitete sie in Prag als Assistentin am Institut fur Ur Vor und Fruhgeschichte bei ihrer Flucht 1945 gingen samtliche wissenschaftlichen Unterlagen verloren Nach Kriegsende war sie ein Jahr ohne Beschaftigung Ab 1946 arbeitete sie an ihrer Habilitationsschrift im Vorgeschichtlichen Seminar der Universitat Marburg und erhielt 1947 eine Assistentenstelle am Institut fur Ur und Fruhgeschichte der Friedrich Alexander Universitat Erlangen Nurnberg FAU bei Lothar Zotz wo sie sich 1949 mit Die Blattspitzen des Palaolithikums in Europa habilitierte Von 1950 bis 1954 war sie Privatdozentin in Erlangen und damit die erste Frau die an dieser Universitat nach einem regelgerechten Habilitationsverfahren eine Privatdozentur antrat 3 1955 wurde sie dort Wissenschaftliche Assistentin und Privatdozentin erhielt 1956 eine Diatendozentur in Hohe von 200 DM und im nachsten Jahr eine ausserplanmassige Professur Ab 1962 leitete sie die von Zotz begonnene Grabung im Altmuhltal Nach dem Tod von Zotz hatte sie von 1967 bis 1969 die Vertretung des Lehrstuhls fur Ur und Fruhgeschichte und die kommissarische Institutsleitung inne 1969 erreichte sie eine Berufung auf den Lehrstuhl fur Vor und Fruhgeschichte der Universitat Hamburg Diesen lehnte sie jedoch zugunsten einer Berufung auf den Lehrstuhl fur Ur und Fruhgeschichte der Universitat Erlangen ab Damit wurde sie die erste Frau die einen Lehrstuhl an der Philosophischen Fakultat der FAU innehatte und die dritte an der gesamten Universitat nach Ingeborg Esenwein Rothe und Fairy von Lilienfeld 3 Zugleich war sie die erste Frau in Deutschland die auf eine C4 Stelle die zu dem Zeitpunkt am hochsten dotierte Professur berufen wurde Die erste Frau die uberhaupt in Deutschland eine Professur im Fach erhalten hatte war 1899 Johanna Mestorf gewesen Weitere Frauen die sich von 1920 bis 1969 in der Ur und Fruhgeschichte habilitiert hatten waren neben Freund nur Clara Redlich Elisabeth Schmid mit der Freund zusammengearbeitet hatte und befreundet war und Waldtraut Schrickel gewesen 4 Erst 1991 erlangte mit Renate Rolle eine zweite und mit Amei Lang schliesslich eine dritte Frau die Besoldungsgruppe C 4 Freund lehrte in Erlangen bis zu ihrer Emeritierung 1987 Bereits 1951 hatte Freund die Hugo Obermaier Gesellschaft fur Erforschung des Eiszeitalters und der Steinzeit mitgegrundet sie war von 1956 bis 1982 deren Schriftfuhrerin und danach bis 1997 Vizeprasidentin 1971 wurde sie ordentliches Mitglied des Deutschen Archaologischen Instituts Sie war fast vier Jahrzehnte lang Mitherausgeberin des Jahrbuchs Quartar Bande 18 bis 53 54 der Jahre 1967 2006 das Zotz 1952 gegrundet hatte Ausserdem war sie Mitglied des Florentiner Istituto Italiano di Preistoria e Protostoria Delegue de la Societe Prehistorique de l Ariege und Delegue de la Societe Prehistorique Francaise Publikationen Auswahl BearbeitenDie Blattspitzen des Palaolithikums in Europa Rohrscheid Bonn 1952 Hrsg Festschrift fur Lothar Zotz Steinzeitfragen der Alten und Neuen Welt Rohrscheid Bonn 1960 Die altere und die mittlere Steinzeit in Bayern in Jahresbericht der bayerischen Bodendenkmalpflege 4 1963 S 9 167 ISSN 0075 2835 Mikrolithen aus dem Mittelpalaolithikum der Sesselfelsgrotte im unteren Altmuhltal Ldkr Kelheim in Quartar 19 1968 S 133 154 online PDF mit Lothar F Zotz Die mittelpalaolithische Gerollgerateindustrie aus der Umgebung von Kronach in Oberfranken Materialhefte zur bayerischen Vorgeschichte 27 Lassleben Kallmunz 1973 ISBN 3 7847 5027 3 Das Palaolithikum im Donaubogen sudlich Regensburg Materialhefte zur bayerischen Vorgeschichte Reihe A Fundinventare und Ausgrabungsbefunde 32 Lassleben Kallmunz 1977 ISBN 3 7847 5032 X Das Palaolithikum der Oberneder Hohle Landkreis Kelheim Donau Quartar Bibliothek 5 Das Palaolithikum und Mesolithikum des Unteren Altmuhltals 1 Rohrscheid Bonn 1987 ISBN 3 7928 0500 6 Economie des ressources lithiques dans le Mousterien du Sud Ouest de la France in Marcel Otte Hrsg L homme de Neandertal Actes du colloque international de Liege 4 7 dec 1986 Bd 6 La Subsistance Etudes et recherches archeologiques de l Universite de Liege 33 Universite Liege Luttich 1989 S 75 97 Grabungsverlauf und Stratigraphie Lothar Zotz zum Gedenken Sesselfelsgrotte 1 Forschungsprojekt Das Palaolithikum und Mesolithikum des Unteren Altmuhltals II 1 Quartar Bibliothek 8 Saarbrucker Druckerei und Verlag Saarbrucken 1998 ISBN 3 930843 42 0 mit Ludwig Reisch Hrsg Prehistoric Cultures in Nepal From the Early Palaeolithic to the Neolithic and the Quaternary Geology of the Dang Deokhuri Dun Valleys 2 Bde Harrassowitz Wiesbaden 2007 ISBN 978 3 447 05581 9 mit Ludwig Reisch Hrsg Naturwissenschaftliche Untersuchungen Wirbeltierfauna 1 Sesselfelsgrotte 6 Forschungsprojekt Das Palaolithikum und Mesolithikum des Unteren Altmuhltals II 6 Steiner Stuttgart 2014 ISBN 978 3 515 10603 0 Literatur BearbeitenAndrea Brauning Wider das Vergessen Professorinnen in der Archaologie Vor und Fruhgeschichte In Jennifer M Bagley Christiana Eggl Daniel Neumann Michael Schefzik Hrsg Alpen Kult und Eisenzeit Festschrift fur Amei Lang zum 65 Geburtstag Internationale Archaologie Studia honoraria 30 Leidorf Rahden 2009 ISBN 978 3 89646 430 9 S 3 24 hier S 11 12 Sabina Enzelberger Manfred Enzelberger Annette Keilhauer Thomas A H Schock und Renate Wittern Sterzel Hrsg 30 Jahre Frauenbeauftragte an der Friedrich Alexander Universitat Erlangen Nurnberg Erlangen 2019 S 25 PDF Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Gisela Freund im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Prof Dr Gisela Freund auf der Webseite des Instituts fur Ur und Fruhgeschichte ErlangenAnmerkungen Bearbeiten Prof Dr Gisela Freund Website der Friedrich Alexander Universitat Erlangen Nurnberg Abgerufen am 16 April 2023 Zum archaologischen Fundplatz Przedmost siehe die tschechische Wikipedia Predmosti u Prerova archeologicka lokalita a b Sabina Enzelberger et al Hrsg 30 Jahre Frauenbeauftragte an der Friedrich Alexander Universitat Erlangen Nurnberg Erlangen 2019 S 25 PDF Andrea Brauning Wider das Vergessen In Bagley et al Hrsg Alpen Kult und Eisenzeit 2009 S 3 24 hier S 5 Normdaten Person GND 116781238 lobid OGND AKS LCCN nr88012534 VIAF 24728933 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Freund GiselaKURZBESCHREIBUNG deutsche urgeschichtliche ArchaologinGEBURTSDATUM 30 November 1920GEBURTSORT SolingenSTERBEDATUM 9 Marz 2023STERBEORT Erlangen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gisela Freund amp oldid 233473903