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Der Gischtlaufer Calidris virgata Syn Aphriza virgata ist eine mittelgrosse Vogelart aus der Familie der Schnepfenvogel Scolopacidae GischtlauferGischtlaufer Aphriza virgata ins Schlichtkleid mauserndSystematikKlasse Vogel Aves Unterklasse Neukiefervogel Neognathae Ordnung Regenpfeiferartige Charadriiformes Familie Schnepfenvogel Scolopacidae Gattung Strandlaufer Calidris Art GischtlauferWissenschaftlicher NameCalidris virgata Gmelin 1789 Gischtlaufer im SchlichtkleidEr ist ein recht eigentumlicher strandlauferahnlicher Watvogel Brutkleid und Brutbiotop ahneln stark denen des Grossen Knutts Ernahrungsweise und Winterhabitat entsprechen jedoch den Steinwalzern und dem Meerstrandlaufer mit denen er sich auch vergesellschaftet und denen er besonders im Schlichtkleid ahnelt Trotz der Ahnlichkeit ist er nicht sehr nah mit den Steinwalzern verwandt sondern steht den Strandlaufern verwandtschaftlich naher Er wurde fruher in die monotypische Gattung Aphriza gestellt 1 2 Seine Brutgebiete beschranken sich auf Alaska und Yukon im Nordwesten Kanadas die Uberwinterungsgebiete erstrecken sich hingegen uber mehr als 17 500 km der amerikanischen Pazifikkuste von der Kodiak Insel bis zur Magellanstrasse 3 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Stimme 3 Verbreitung 4 Lebensraum 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksBeschreibung BearbeitenDer Gischtlaufer ist mit 23 5 25 5 cm Korperlange etwa so gross wie ein Steinwalzer Die Flugellange liegt zwischen 169 und 185 mm die Schwanzlange zwischen 63 und 69 mm 4 Das Gewicht betragt 133 230 g 5 Bestes Bestimmungsmerkmal ist der mit 22 27 mm recht kurze regenpfeiferartige Schnabel der an der Spitze rundlich und leicht verbreitert ist Er ist uberwiegend dunkelbraun zeigt aber an der Unterschnabelbasis eine etwas auf den Oberschnabel reichende orangegelbe Farbung Die relativ kurzen Beine sind gelb oder grunlichgelb Die Iris ist braun Die Geschlechter unterscheiden sich nicht in der Gefiederfarbung das Weibchen ist aber etwas grosser Eine geografische Variation wird nicht beschrieben Im Brutkleid sind Kopf Brust und Unterseite auf weissem Grund graulich schwarz gestrichelt und gefleckt wobei die Zeichnung ab der unteren Brust grober an den Flanken V formig sowie auf dem Unterbauch tropfenformig und durch grossere Weissanteile offener wird Auf dem Scheitel ist die Strichelung teils etwas rostbraun Schulter und Ruckengefieder sind schwarz mit hellen Saumen wobei die grossten Schulterfedern einen zimtbraunen Mittelteil mit dunklem Schaft aufweisen Nach der Brutzeit bleichen sie schnell aus und sind dann im Mittelteil beige bis weisslich Die Oberflugeldecken sind braungrau oder schwarzlich und tragen teilweise helle Saume Die weissen Spitzen der grossen Armdecken und die weissen Schwingenbasen bilden ein auffalliges Flugelband Die Schwingen sind uberwiegend schwarzlich die inneren Handschwingen jedoch schmal weiss bespitzt die Armschwingen tragen weisse Spitzen und einen schmalen weissen Saum auf der Aussenfahne der zu den inneren hin breiter wird Der hintere Rucken ist schwarz die Oberschwanzdecken sind weiss Die sonst ebenfalls weissen Steuerfedern sind im distalen Teil schwarz wobei dieser zu den ausseren hin schmaler wird und ein weisser Spitzensaum hinzukommt Die Unterflugeldecken sind weiss mit grauen Spitzen an den Handdecken 6 4 Im Schlichtkleid ist die Oberseite braungrau mit diffuser Fleckung und dunklen Schaftstrichen An den Stirnseiten zeigt sich ein weisser Fleck der in einen diffusen gleich hinter dem Auge auslaufenden Uberaugenstreif uberleitet Kinn und Kehle sind weisslich das vordere Gesicht etwas aufgehellt das Auge von einem weissen Ring umgeben Die Brust ist etwas heller braungrau als die Oberseite die ubrige Unterseite weiss mit dunkel braunlichen pfeilspitzen oder V formigen Flecken an den Flanken Bei einigen Individuen reichen sie auch bis auf den Bauch Die Oberschwanzdecken und die Schwanzbasis sind weiss Flugel und Steuerfedern entsprechen dem Brutkleid 6 Das Jugendkleid ahnelt dem Schlichtkleid ist aber an Kopf und Brust etwas streifiger Die graubraunen Federn der Oberseite weisen beige Saume und einen dunklen Subterminalstreif auf 6 4 Stimme BearbeitenZur Brutzeit sind vor allem drei verschiedene Lautausserungen des Gischtlaufers zu vernehmen Der Gesang der zu vielfaltigen Gelegenheiten vorgebracht wird ist eine scharf klingende Rufreihe die aus schnell hintereinander folgenden wicki du oder wik du Rufen besteht Bei den ausgedehnten in grosser Flughohe ausgefuhrten Balzflugen sind rhythmische Reihen aus funf bis neun kurzen Rufen zu vernehmen auf die entweder eine Wiederholung eine langere Unterbrechung oder der Gesang folgen Zudem gibt es den Erregungsruf der individuell recht unterschiedlich ist als tie tie tiet krrrie krrie tju tju oder tju it tju it beschrieben wird und der auch teilweise gereiht wird 7 Ausserhalb der Brutzeit ist die Art wenig ruffreudig Es werden hohe klagend pfeifende Rufe beschrieben die wie ki wi oh klingen 4 Verbreitung BearbeitenDie Brutgebiete des Gischtlaufers erstrecken sich uber die Bergregionen Alaskas und des kanadischen Territoriums Yukon Die Verbreitungs und Haufigkeitsangaben sind nur sehr luckenhaft die Art scheint nirgendwo haufig zu sein In Zentralalaska kommt sie zerstreut in der Alaskakette z B im Denali Nationalpark im Hochland bei Tanana und in den White Mountains vor Aus den Ray Mountains und den Kuskokwim Mountains ist nichts Genaues bekannt Moglicherweise brutet sie im Sudwesten der Brooks Range in den Schwatka Mountains und den Waring Mountains im Osten wurde sie in den Romanzof Mountains am Hulahula River und am Kongakut River nachgewiesen Zerstreute Vorkommen gibt es im Suden Alaskas in den Chugach Mountains und in den Wrangell Mountains Ferner kommt der Gischtlaufer westwarts bis zur Alaska Halbinsel z B Katmai Nationalpark den Kilbuck Mountains und den Ahklun Mountains vor Weitere Vorkommen gibt es in den Kusilvak Mountains auf der Kodiak Insel in den sudlichen Nulato Hills und im Norden der Seward Peninsula Balzende Vogel wurden am Cape Romanzof festgestellt In Yukon gibt es u a Nachweise und Brutzeitbeobachtungen aus den Richardson Mountains den British Mountains der Dawson Range und der sudwestlichen Ruby Range In den Bergen British Columbias wurde die Art bislang nicht nachgewiesen 8 Lebensraum BearbeitenDer Gischtlaufer brutet an exponiert liegenden trockenen Orten in der alpinen Tundra wie Gipfeln oder hochgelegenen Hangen Charakteristische Elemente seines Lebensraums sind Flechten alpine Zwergstrauchvegetation und Silberwurzen sowie eingesprengte Fels und Gerollhalden seltener ist die Art an moosigen oder mit Seggen bewachsenen Orten zu finden Die Hohenverbreitung variiert lokal je nach Verfugbarkeit des Lebensraums und reicht teils bis auf 1800 m hinauf 9 Ausserhalb der Brutzeit ist die Art vor allem an felsigen Kustenabschnitten zu finden insbesondere an stark umspulten felsigen Stellen in der Gezeitenzone Seltener tritt sie auch an geschutzteren Bereichen Sandstranden mit eingestreuten Felsen und auf Schlammflachen im Litoral auf 9 Literatur BearbeitenStanley E Senner Brian J Mccaffery Surfbird Aphriza virgata in A Poole Hrsg The Birds of North America Online Cornell Lab of Ornithology Ithaca 1997 Peter Hayman John Marchant Tony Prater Shorebirds An identification guide Houghton Mifflin Company Boston 1986 ISBN 0 395 37903 2 Edward H Miller William W H Gunn Stephen F MacLean Jr Breeding Vocalizations of the Surfbird The Condor 89 1987 S 406 412 Stephen Message Don Taylor Waders of Europe Asia and North America Helm Field Guides Christopher Helm London 2005 korrigierte Neuauflage 2007 ISBN 978 0 7136 5290 1 Einzelnachweise Bearbeiten Senner Mccaffery 1997 Abschnitt Systematics siehe Literatur Allan J Baker Sergio L Pereira Tara A Paton Phylogenetic relationships and divergence times of Charadriiformes genera multigene evidence for the Cretaceous origin of at least 14 clades of shorebirds Biol Lett 2007 3 S 205 209 doi 10 1098 rsbl 2006 0606 Senner Mccaffery 1997 Abschnitt Introduction siehe Literatur a b c d Hayman et al 1986 S 363 siehe Literatur Senner Mccaffery 1997 Abschnitt Measurements siehe Literatur a b c Senner Mccaffery 1997 Abschnitt Appearance siehe Literatur Miller et al 1987 sowie Senner Mccaffery 1997 Abschnitt Sounds siehe Literatur Senner Mccaffery 1997 Abschnitt Distribution siehe Literatur a b Senner Mccaffery 1997 Abschnitt Habitat siehe Literatur Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Calidris virgata Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Calidris virgata in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2012 Eingestellt von BirdLife International 2009 Abgerufen am 23 Oktober 2012 Videos Fotos und Tonaufnahmen zu Aphriza virgata in der Internet Bird Collection Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gischtlaufer amp oldid 235719449