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Die Giesse ist ein Fliessgewasser in der Auenlandschaft rechts von der Aare sudlich von Bern Neben dem langeren Hauptarm der im Oberlauf mundartlich Usseri Giesse genannt wird gehort zum Gewassersystem vor allem auch der Nebenarm Inneri Giesse Der mit dem Hauptstrang gut zwolf Kilometer lange Bach hat in der Ebene die er durchquert bis zur Mundung in die Aare ein Sohlgefalle von nur zwolf Metern Fruher floss er auf der ganzen Strecke durch die wilde flache und zum Teil sumpfige Auenebene der Aare seit deren Korrektion im 19 Jahrhundert liegt sein Bachbett bei Munsingen in Kulturland und Siedlungsgebieten GiesseMundung in die AareMundung in die AareDatenGewasserkennzahl CH 477Lage Schweizer Mittelland AaretalSchweiz Schweiz Kanton Bern Kanton Bern Verwaltungsregion Bern MittellandFlusssystem RheinAbfluss uber Aare Rhein NordseeQuelle im Auwald bei Wichtrach Quelle der Ausseren Giesse 46 50 50 N 7 33 32 O 46 84725 7 55897 526Quellhohe 526 mMundung bei Rubigen von rechts in die Aare46 904024 7 523491 514 Koordinaten 46 54 14 N 7 31 25 O CH1903 606466 194772 46 54 14 N 7 31 25 O 46 904024 7 523491 514Mundungshohe 514 mHohenunterschied 12 mSohlgefalle 0 94 Lange 12 7 km 1 Einzugsgebiet 45 4 km 1 Abfluss 1 AEo 45 4 km an der Mundung MQMq 1 1 m s24 2 l s km In den Auenlandschaften an der Aare liegen noch mehrere andere hauptsachlich von Grundwasser gespiesene Bache mit dem Gewassernamen Giessen 2 so wie die Belper Giesse auf der linken Seite des Flusses oder die Giesse in der Elfenau bei Bern und auch der Giessekanal bei Wileroltigen Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Verlauf 1 2 Einzugsgebiet 1 3 Zuflusse und Abzweigungen 2 Hydrologie 3 Natur und Umwelt 4 Literatur 5 Weblinks 6 Einzelnachweise und AnmerkungenGeographie BearbeitenVerlauf Bearbeiten Die Aussere Giesse die so genannt wird weil sie weiter als die Innere Giesse vom Dorfzentrum von Munsingen entfernt liegt entspringt noch heute im Streifen Auwald der rechts von der kanalisierten Aare erhalten geblieben ist Allerdings wurde ihr Lauf beim Bau der Autobahn A6 begradigt und als Entwasserungskanal am Waldrand neben der Strasse angelegt In die Anfangsstrecke des Grabens munden die zwei im Flurgebiet eingedolten Gewasser Talibach und Hiterdorfbach die das Dorfgebiet von Wichtrach entwassern 3 Die Aussere Giesse fliesst zunachst etwa zwei Kilometer weit meist parallel zur Autobahn gegen Norden und durchquert dabei einen Baggersee Neben der Flur Stockruti verlasst sie die Umgebung der Aare und fliesst unter der Autobahn hindurch nach Nordosten Mit weiten Bogen die noch ungefahr dem alten Gewasserlauf in der ehemaligen Auenlandschaft entsprechen und von einem Geholzstreifen begleitet durchquert der Bach das Landwirtschaftsgebiet sudlich von Munsingen und fuhrt danach am westlichen Siedlungsrand der Ortschaft vorbei Die Belpbergstrasse die zur Schutzefahrbrugg uber die Aare fuhrt uberquert ihn im Gebiet der Sportanlagen von Munsingen Am Nordrand der Siedlung mundet im Quartier Au von rechts die Innere in die Aussere Giesse Auf alten Landeskarten ist zu sehen dass die Innere Giesse fruher ebenfalls in der Nahe von Wichtrach ihren Anfang nahm heute hat sie wegen der Melioration des Landwirtschaftsgebiets einen kurzeren Lauf Ihre Quelle liegt jetzt in einem Feuchtgebiet zwischen den Flurstucken Moosacher und Mosliruti die mit ihren Namen noch an die ursprungliche feuchte Auenlandschaft erinnern Die Innere Giesse fliesst mit vielen Kurven nach Munsingen wo sie den Kanal der Fischzucht Erlenau speist und von rechts den Utteloobach aufnimmt und dann von mehreren Brucken und Stegen uberquert wird Ein Bachabschnitt im Siedlungsbeit wurde um 2022 revitalisiert 4 Nach einem Lauf von etwa drei Kilometern erreicht der Bach die Aussere Giesse Im Gebiet Stierenmatte verbindet der Kanal Zwischengiesse den Lauf der Inneren mit der Ausseren Giesse Nach dem Zusammenfluss der beiden Quellbache heisst das Gewasser nur noch Giesse wird manchmal aber auch noch weiter Aussere Giesse genannt Der Bach fliesst am ostlichen Rand der Aareebene nach Norden nimmt bei der Gewerbesiedlung Walke wo fruher eine Sagemuhle stand von rechts den Grabenbach auf und erreicht danach die noch weitgehend im naturlichen Zustand erhaltenen Auengebiete rechts von der Aare Im etwa vier Kilometer langen Unterlauf durchquert er zuerst die Hunzigenau wo der Schwandbach und der Schwarzbach von Osten in die Ebene hinunterfliessen lauft dann in einem langen Tunnel unter dem Strassendamm der Hauptstrasse 221 2 mit der Autobahnzufahrt hindurch und fliesst danach durch die Hunzigenruti wo auf der rechten Seite die Hanggiesse abgeleitet ist und durch die Obere und die Untere Kleinhochstettenau wo die Autobahn das Bachbett zum zweiten Mal uberquert Der Nebenbach in der Kleinhochstettenau heisst wiederum Aussere Giesse Westlich von Kleinhochstetten mundet die Giesse unter der Felswand am Buunerain wo Nagelfluh Molasse ansteht am Ende des langen Seitendammes rechts von der Aare in diesen Fluss Einzugsgebiet Bearbeiten Das 45 4 km grosse Einzugsgebiet der Giesse liegt im Aaretal und wird durch sie uber die Aare und den Rhein zur Nordsee entwassert Es besteht zu 19 3 aus bestockter Flache zu 63 1 aus Landwirtschaftsflache zu 16 3 aus Siedlungsflache und zu 1 3 aus unproduktiven Flachen Die mittlere Hohe des Einzugsgebiets betragt 590 7 m u M 5 Zuflusse und Abzweigungen Bearbeiten Zwuschegiesse rechts Inneri Giesse rechts Grabebach rechts Schwarzbach rechts Hanggiesse rechts Usseri Giesse rechts Hydrologie BearbeitenAn der Mundung der Giesse in die Aare betragt ihre modellierte mittlere Abflussmenge MQ 1 10 m s Ihr Abflussregimetyp ist pluvial inferieur 6 und ihre Abflussvariabilitat 7 betragt 25 Der modellierte monatliche mittlere Abfluss MQ der Giesse in m s 8 Natur und Umwelt Bearbeiten nbsp Die Giesse in der Unteren KleinhochstettenauDer nach der Aarekorrektion im 19 Jahrhundert erhalten gebliebene Rest der weiten Aue mit Feuchtgebieten und vielen Weihern und Seen die teilweise abgeschnittene Altarme der Aare sind bildet noch immer eine wertvolle artenreiche Naturlandschaft mitten in der dicht besiedelten und intensiv genutzten Kulturlandschaft der Region Bern Die Aarelandschaft bei Munsingen und Rubigen ist wie das Auengebiet links von der Aare bei Belp eine mehrfach geschutzte Naturzone Die Auen liegen im Landschaftsschutzgebiet Aarelandschaft zwischen Thun und Bern des Bundesinventars der Landschaften und Naturdenkmaler von nationaler Bedeutung 9 das Gebiet Aare Giessen ist als Moorlandschaft von besonderer Schonheit und von nationaler Bedeutung registriert 10 der nahe an der Aare liegende Uferstreifen ist ein Auengebiet von nationaler Bedeutung 11 die Kleinhochstettenau enthalt ein Amphibienlaichgebiet von nationaler Bedeutung 12 und ein Moor von nationaler Bedeutung 13 an der Giesse liegt auch die Flache Hunzigeguet die ebenfalls ein wichtiges Moorgebiet ist Bei Wichtrach liegt ostlich der Giesse das Naturschutzgebiet Chesselau 14 nbsp Autobahnbrucke uber die Giesse bei RubigenAllerdings liegt nur ein kleiner Teil des Gewasserlaufs der Giesse im Naturschutzgebiet und die ubrigen Abschnitte durchqueren die veranderte Kulturlandschaft Die Flussaue mit der Giesse wurde besonders durch den Bau der Autobahn stark beeintrachtigt Die von 1967 bis 1972 gebaute Hochleistungsstrasse fuhrt mitten durch die vorher noch weitgehend naturliche Landschaft und durchquert die Sumpfgebiete in der Kleinhochstettenau und der Hunzigenau einige Giessen wurden beim Bau der Strasse zugedeckt bei der Hunzigenbrucke uber die Aare entstand mitten in der Auenlandschaft die Autobahnzufahrt Rubigen und sudlich davon ebenfalls im Auwald die Autobahnraststatte Munsingen Der Strassenraum ist von den Naturschutzgebieten ausgenommen nbsp Feuchtgebiet HunzigenauDie Bachlaufe Feuchtgebiete Seen und Tumpel im Gebiet der Giessen bilden artenreiche Biotope mit Lebensraumen fur viel Pflanzen und Tiere Die Grundwasseraufstosse und ubrigen Gewasser sind von Flachmooren Rohricht Silberweidenauenwald und Ulmen Eschenhartholzauenwald begleitet 9 In jungster Zeit hat sich im Bachraum bei Munsingen auch der Biber wieder angesiedelt 15 Literatur BearbeitenDie Aarekorrektion zwischen Thun und Bern ab 1824 In Daniel L Vischer Die Geschichte des Hochwasserschutzes in der Schweiz Von den Anfangen bis ins 19 Jahrhundert Bern 2003 S 123 142 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Giesse Aare Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Giesse auf dem Geoportal des Kantons Bern Erfolgskontrolle Moorbiotopschutz Schweiz Au bei Kleinhochstetten auf wsl chEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten a b c Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung Hinweise Giesse im Schweizerischen Idiotikon Band 2 S 469 Gewasser in Wichtrach auf dem Geoportal des Kantons Bern Bachrevitalisierung Innere Giesse Giessenpark Munsingen auf sigmaplan ch abgerufen am 1 Juli 2023 Topographische Einzugsgebiete der Schweizer Gewasser Giesse Versteckt hinter den Mittelwerten die Variabilitat des Abflussregimes S 7 Die Abflussvariabilitat beschreibt das Ausmass der Schwankungen des mittleren Abflusses einzelner Jahre um den langjahrigen mittleren Abflusswert Mittlere Abflusse m s und Abflussregimetyp fur das Gewassernetz der Schweiz Bundesamt fur Umwelt BAFU a b Objektblatt BLN 1314 Objektblatt BE280 Objektblatt BE69 Objektblatt BE574 Objektblatt BE2635 im Bundesinventar der Flachmoore von nationaler Bedeutung Naturschutzgebiet Chesselau auf nvvm birdlife ch abgerufen am 1 Juli 2023 Leben mit dem Biber Schutzmassnahmen auf muensingen ch abgerufen am 2 Juli 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Giesse Aare amp oldid 236210381