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Die Geschichte polnischer Gewerkschaften reicht bis ins Jahr 1869 Inhaltsverzeichnis 1 Die ersten hundertzwanzig Jahre 1869 bis 1989 2 Entwicklung der Gewerkschaften und der Mitgliedschaft nach 1989 3 Die Rolle der Gewerkschaften in der polnischen Politik nach dem Systemwechsel 4 Zur aktuellen Situation der polnischen Gewerkschaften 5 Die internationalen Bindungen der polnischen Gewerkschaften 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseDie ersten hundertzwanzig Jahre 1869 bis 1989 BearbeitenWie in allen mitteleuropaischen Landern gab es in Polen seit dem Ende des 19 Jahrhunderts aktive Gewerkschaften besonders in den damaligen preussischen und habsburgischen Teilungsgebieten 1869 entstand die erste Fachgewerkschaft der Maschinenbauer und Metallarbeiter in Bromberg 1889 wurde die erste allgemeine Gewerkschaft der gegenseitigen Hilfe Zwiazek Wzajemnej Pomocy im schlesischen Bytom gegrundet Einige der historischen Gewerkschaften lavierten sich durch alle Systemwechsel wie die heute grosste Einzelgewerkschaft des Landes der 1905 gegrundete Lehrkrafteverband Zwiazek Nauczycielstwa Polskiego Um 1906 bestanden bereits uber 2000 Gewerkschaften in etwa 30 Zentralverbanden Meist war die Gewerkschaftsbewegung weltanschaulich zersplittert Nach dem deutschen Uberfall auf Polen am 1 September 1939 wurden alle gesellschaftspolitischen Organisationen also auch die Gewerkschaften von den deutschen Besatzern verboten Viele Aktivisten wurden in Konzentrationslager verschleppt und ermordet andere starben im Widerstand Nach 1945 schaltete das kommunistische System alle wiedergegrundeten Gewerkschaften gleich Die Betriebsstattengewerkschaft wurde das konstitutive Grundelement der Gewerkschaftsorganisationen auch um Solidarisierung in Kombinaten und Regionen zu verhindern Damit wurde versucht sie zu einem Instrument der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei PZPR zu machen Dagegen regte sich wiederholt heftiger Widerstand der Werktatigen in den industriellen Zentren so in Posen 1956 an der Ostseekuste 1970 in Radom und Ursus im Juni 1976 sowie an der Leninwerft in Danzig 1980 Die im September 1980 daraus resultierende Grundung der Unabhangigen selbstverwalteten Gewerkschaft Solidaritat NSZZ Solidarnosc auch als politische Massenorganisation mit bis zu zehn Millionen Mitgliedern fuhrte im Herbst 1980 zur Selbstauflosung des parteiabhangigen Zentralrats der Gewerkschaften Centralna Rada Zwiazkow Zawodowych CRZZ Wahrend des Kriegsrechts vom 13 Dezember 1981 bis Juli 1983 wurde die Solidarnosc verboten und der kontrollierte Neuaufbau staatsabhangiger Gewerkschaften eingeleitet Aus den Betrieben heraus wurden Branchengewerkschaften geschaffen zu deren Koordinierung 1984 ein Gesamtpolnischer Gewerkschaftsverband Ogolnopolskie Porozumienie Zwiazkow Zawodowych als Dachorganisation eingerichtet wurde Ihm wurde das gesamte Gewerkschaftsvermogen nicht nur des ehemaligen CRZZ sondern auch der verbotenen Solidarnosc ubertragen Entwicklung der Gewerkschaften und der Mitgliedschaft nach 1989 BearbeitenDer OPZZ blieb nach der Wende von 1989 der starkste Gewerkschaftsbund verzeichnete aber wie alle anderen Gewerkschaften einen dramatischen Ruckgang der Mitgliederzahl Waren Mitte der 90er Jahre noch 4 5 Millionen Menschen beim OPZZ organisiert so sank die Mitgliederzahl im Jahr 2001 auf weniger als zwei Millionen und wird 2007 auf 750 000 geschatzt Vom OPZZ spaltete sich Anfang 2002 der neue Gewerkschaftsbund Forum Zwiazkow Zawodowych FZZ ab der 420 000 Mitglieder uberwiegend in offentlichen Diensten den Kommunalverwaltungen bei der Eisenbahn und in Staatsbetrieben organisiert NSZZ Solidarnosc hatte im Herbst 1981 zehn Millionen Mitglieder Sie konnte nach ihrer erneuten Legalisierung im April 1989 nicht ihre ursprungliche Bedeutung und Mitgliederzahl wiedergewinnen Wurden 2001 noch etwa 1 1 Millionen gezahlt waren es im Dezember 2005 nur noch 721 856 Mitglieder 1 Dabei gibt es drastische Unterschiede zwischen den offentlichen Unternehmen und Diensten wo 28 der Beschaftigten organisiert sind und dem Privatsektor in dem nur noch 3 organisiert sind 2 Von 1982 bis 2005 ist der gewerkschaftliche Organisationsgrad also von etwa 80 auf unter 14 gefallen Dieser geradezu dramatische Ruckgang hat dazu gefuhrt dass Polen eines der Lander in der EU mit dem geringsten gewerkschaftlichen Organisationsgrad ist Die Mehrheit der Gewerkschaftsmitglieder 51 7 sind Frauen besonders im Erziehungsbereich im Gesundheitswesen und im offentlichen Dienst Auch 35 der Mitglieder der Bergbaugewerkschaften sind Frauen Von den unter 25 jahrigen Beschaftigten sind gerade einmal 2 4 Mitglied von Gewerkschaften 3 Fur die rasante Abwartsentwicklung sind im Wesentlichen folgende Grunde zu nennen 3 Massive Schrumpfung der traditionellen Branchen und Bereiche In privatisierten Betrieben mit uber 250 Beschaftigten bestehen in den meisten Fallen Gewerkschaften fort in den mittleren Betrieben in etwa einem Drittel In Kleinbetrieben sind praktisch keine Gewerkschafter prasent Privatwirtschaftliche Neugrundungen in den grossen Unternehmen sind nur 5 der Betriebe mit polnischem und 33 der Betriebe mit auslandischem Kapital gewerkschaftlich organisiert in den mittleren und kleinen Betrieben gibt es so gut wie keine Gewerkschaften Technologie orientierte Unternehmen etwa im IT Bereich sind mit ihren jungen haufig akademisch gebildeten Belegschaften eher gewerkschaftsfern Wegen der hohen Arbeitslosigkeit die in bestimmten Regionen 30 und im Landesdurchschnitt 13 Stand Mai 2007 erreicht haben viele Arbeitnehmer Angst den Weg in eine gewerkschaftliche Organisation zu wagen Die Rolle der Gewerkschaften in der polnischen Politik nach dem Systemwechsel BearbeitenSolidarnosc war von Anbeginn zugleich Gewerkschaft und politische Bewegung Aus diesem Milieu heraus wurden laufend politische Gruppierungen und Parteien gegrundet Insgesamt 23 Parteien sahen ihre Wurzeln und ihr Fuhrungspersonal der Solidarnosc verbunden darunter auch die heutige grosste Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit PiS und die grosste Oppositionspartei Platforma Obywatelska PO Obwohl die fruher engen Verbindungen zwischen den politischen Parteien und den Gewerkschaften sich nach 2000 abschwachten halten sich die fruh sichtbaren Beziehungslinien weiterhin Die Solidarnosc sympathisiert mit den konservativen Parteien der nationalen katholischen Rechten der OPZZ tendiert traditionell zu Bundnissen mit der postkommunistischen Linken Die Landesgewerkschaften waren uber die ganze Transformationsperiode hinweg hoch politisiert Der erste Solidarnosc Vorsitzende Lech Walesa wurde 1990 zum Staatsprasidenten gewahlt und auch viele andere Gewerkschafter besetzten Regierungsamter Parlamentssitze und Vorstande grosser staatlicher Gesellschaften Damit sicherte sich Solidarnosc grossen Einfluss aber sie verlor den grossten Teil ihrer Leitungskader an die Politik Dies schwachte ihre gewerkschaftliche Kompetenz und entfernte sie von ihren Mitgliedern Bei den Parlamentswahlen 1997 trat das um die Solidarnosc gruppierte Wahlbundnis AWS an das aus Solidarnosc 20 Mini Parteien und 16 weiteren Gruppierungen bestand Die AWS wurde mit knapp 34 der gultigen Stimmen die bei weitem grosste Partei und errang so 201 Sitze im Sejm von 460 sowie 51 Mandate im Senat von 100 womit man in der zweiten polnischen Kammer die absolute Mehrheit hatte Die Gewerkschaft stellte mit Jerzy Buzek den Premier und die Mehrheit der von der AWS besetzten Ministerposten Der Gewerkschaftsvorsitzende Marian Krzaklewski Februar 1991 bis September 2002 war zugleich Vorsitzender des AWS und seiner Fraktion im Sejm Seine wichtigsten Mitarbeiter kamen aus der Landeskommission der Gewerkschaft und nahmen an Verhandlungen auch in den Fallen teil wo sie uber kein Parlamentsmandat verfugten Der Gewerkschafts Partei und Fraktionsvorsitzende Krzaklewski und die Mitglieder der Landeskommission von Solidarnosc bildeten so ein ausserparlamentarisches Einflusszentrum Die Gewerkschaftsherrschaft endete 2001 Durch innere Streitereien und Korruptionsvorwurfe geschwacht schaffte die AWS bei den Sejm Wahlen 2001 nicht die fur Wahlkoalitionen geforderte Hurde von 8 und war seitdem mit keinem eigenen Abgeordneten im Parlament vertreten Es regierte nunmehr ein Linksbundnis unter Fuhrung des Bundes der demokratischen Linken SLD mit einem hohen Anteil von OPZZ Kadern als Parlamentsabgeordneten 2005 loste die Solidarnosc nahe Partei Recht und Gerechtigkeit PiS mit ihren Partnern das OPZZ nahe Linksbundnis ab dem aber auch nach 2005 weiterhin sieben Abgeordnete aus dem OPZZ angehoren Die mit der Reformpolitik der neunziger Jahre verbundene Verarmung bestimmter Bevolkerungsteile Entlassungen und steigende Arbeitslosigkeit wurden nicht nur der Regierung sondern auch der Gewerkschaft zugeschrieben Die Erfahrungen des direkten Engagements in der polnischen Politik waren also durchaus negativ Durch ihr Mitregieren haben die Gewerkschaften viel an Ansehen und Unterstutzung einbussen mussen Trotzdem glaubt bis heute ein grosser Teil der Funktionare und Mitglieder dass sich nur mit eigenen Leuten in der Politik etwas zu ihren Gunsten bewegen lasse Die Partei PiS wird von der Gewerkschaft Solidarnosc offen favorisiert Im Wahlkampf zu den Prasidentschaftswahlen 2005 rief die Solidarnosc die Bevolkerung intensiv dazu auf fur den PiS Kandidaten Lech Kaczynski zu stimmen In der gewerkschaftlichen Wochenzeitschrift Tygodnik Solidarnosc wird die Politik der PiS unterstutzt die von 2005 bis 2007 in Koalition mit der Bauernpartei Samoobrona Selbstverteidigung und der Liga Polnischer Familien LPR regierte Auch das sich betont uberparteilich gebende FZZ ware fast in eine Parteibindung gerutscht Im Juni 2005 entschied der Hauptvorstand der FZZ ein Abkommen mit der populistischen Samoobrona zu unterzeichnen Das Dokument wurde aber bereits im August 2005 durch das FZZ gekundigt weil Samoobrona dem Gewerkschaftsbund nicht die vereinbarten Listenplatze fur die Parlamentswahl zur Verfugung stellte Zur aktuellen Situation der polnischen Gewerkschaften BearbeitenPolens Gewerkschaftslandschaft ist von den drei nationalen Dachverbanden vielen autonomen Organisationen auf regionaler Ebene z B Sierpien 80 und Solidarnosc 80 sowie ungebundenen Gewerkschaften in einzelnen Betrieben gepragt Alle polnischen Gewerkschaftsbunde erkennen die soziale Marktwirtschaft die parlamentarische Demokratie und die europaische Einigung an Alle Gewerkschaften auch NSZZ Solidarnosc brachten ihre gewohnten alten Strukturen in die neuen Funktionen und Aufgaben in die Transformationszeit nach 1989 ein Trotz zahlreicher Reformversuche leiden bis heute alle Dachverbande und Branchenorganisationen unter diesen Strukturen die den aktuellen Herausforderungen nicht gerecht werden sich aber so verfestigt haben dass mittelfristig durchgreifende Anderungen kaum realisierbar sind Strukturreform wurde zu einer Zauberformel die auf allen Kongressen und in den programmatischen Dokumenten in vielfaltigen Variationen auftritt aus der jedoch in der Praxis keine grosseren Veranderungen resultieren Obwohl sie fur politische Reformen einstehen sind sie bezuglich ihrer eigenen Organisationsstrukturen und Finanzen konservativ und reformresistent Die Branchenorganisationen reflektieren vielfach die polnischen staatswirtschaftlichen Strukturen der fruhen achtziger Jahre aber nicht die Realitaten der heutigen globalisierten Marktwirtschaft Die Regionalstrukturen folgen haufig ebenfalls nicht den inzwischen erfolgten staatlichen Gebietsreformen NSZZ Solidarnosc gegrundet 1980 und 1989 besteht aus 37 Regionen und 16 Branchengewerkschaften Der 1984 gegrundete OPZZ mit heute etwa 90 Fachgewerkschaften in 12 Branchen sowie 16 regionalen Woiwodschaftsraten hat Jan Guz seit Mai 2004 zum Vorsitzenden Das 2002 gegrundete FZZ Forum mit 77 Fachgewerkschaften in 8 Branchen wird von Tadeusz Chwalka gefuhrt Die katholische Kirche und die Verehrung des Papstes pragen besonders die Arbeit der NSZZ Solidarnosc Auf dem 20 Nationalkongress der Solidarnosc im Sommer 2006 wurde typischerweise ein langer Aufruf zum Gedenken an Papst Johannes Paul II verabschiedet Wahrend des ersten Besuchs von Papst Benedikt XVI wurden landesweit laufende Streikaktionen von Mitarbeitern des Gesundheitswesens und in anderen Branchen unterbrochen um den hohen Besuch nicht zu storen und den Solidarnosc Mitgliedern die Teilnahme an den Papstmessen zu ermoglichen NSZZ Solidarnosc OPZZ und FZZ haben zusammen etwa 1 9 Millionen Mitglieder In den kleineren ungebundenen Gewerkschaften sollen weitere 300 000 Personen Mitglied sein Nur selten werden Statistiken erhoben was wegen der starken Zersplitterung und unzureichenden Vernetzung ohnehin ausserst schwierig ist Die Basisgewerkschaften sind uberwiegend Betriebsstatten Sozialvereine oder gar Funktionsgruppen jeweils fur Verwaltung Verkauf Logistik Meister Techniker etc Teilweise agieren diese Betriebsstatten Sozialvereine nur in ihrem engsten Abteilungsbereich und wissen wenig uber die Gewerkschaftsarbeit an anderen Standorten des Unternehmens Unternehmens und Konzernarbeit in Netzwerken der Gewerkschaften findet nur in Einzelfallen und dann mit auslandischer haufig deutscher Unterstutzung statt Hoch ist der Organisationsgrad noch im Bergbau im Huttenwesen und im Bildungssektor Alle staatlichen Zechen sind gewerkschaftlich organisiert Neben den beiden grossen Bergarbeitergewerkschaften von Solidarnosc und OPZZ gibt es Interessenvertretungen einzelner Berufsgruppen und eine Reihe weiterer kleiner Organisationen Der Organisationsgrad liegt je nach Bergwerk zwischen 70 und 90 In 97 der Betriebe des Landes gibt es aber keine Gewerkschaften besonders nicht in kleineren und mittleren Unternehmen KMU In dem Betriebssegment hingegen in dem uberhaupt Arbeitnehmerorganisationen bestehen gibt es uber 23 000 Gewerkschaften mit eigener Rechtspersonlichkeit und uber 300 uberbetriebliche Organisationen die auch als nationale Gewerkschaftsbunde gelten wollen Alle sind ordnungsgemass bei den Gerichten registriert Individuelle Mitgliedschaften bei Branchengewerkschaften oder Landesbunden existieren nicht Die Zersplitterung ist einem Gesetz geschuldet das fur die Grundung von Arbeitnehmer Organisationen nur geringe numerische Grenzen setzt Es reichen 10 Beschaftigte aus um ein Gewerkschaftsgrundungskomitee eintragen zu lassen Unternehmen mit mehr als funf bis uber einem Dutzend Gewerkschaften sind keine Seltenheit Den Rekord der Splittergruppen hat ein Betrieb mit 210 Mitarbeitern und 17 Gewerkschaften Innerhalb mancher Betriebe kooperieren die Gewerkschaften Es gibt aber auch Falle wo sie zerstritten sind und hinter dem Rucken der konkurrierenden Gewerkschaften mit dem Arbeitgeber Tarifvertrage abschliessen Viele Betriebsgewerkschaften bei Solidarnosc gehoren auch keiner Branchen oder Fachgewerkschaft an sondern nur dem Landesbund Generell sind Gewerkschaften wenn es sie denn gibt am starksten auf der Betriebsebene wo die Mitgliedsbeitrage erhoben und grosstenteils auch ausgegeben werden Die Finanzen werden bei Solidarnosc am transparentesten gefuhrt Die Mitgliedsbeitrage werden wie folgt verteilt 60 behalt die Betriebskommission 25 der Regionalvorstand 8 die Nationale Kommission Dachverband 5 die Streikkasse und 2 das Branchensekretariat OPZZ und FZZ Forum haben grossere Probleme mit der Finanzierung ihrer Tatigkeit In beiden Fallen werden die Beitrage in Hohe von 7 Cent pro Mitglied und Monat an die Zentralen abgefuhrt Dies ist viel zu wenig um die Arbeit der Dachverbande auf inhaltlich hohem Niveau zu unterhalten In den letzten Jahren waren besonders Solidarnosc und OPZZ gezwungen kraftig einzusparen durch Buroschliessungen und Personalabbau Von den beiden genannten Gewerkschaften scheint OPZZ in einer materiell besseren Lage zu sein weil er den grossten Teil des Altgewerkschaftsvermogens innerstadtische Immobilien Sanatorien und Erholungsheime ubernommen hatte und sich jahrelang hauptsachlich mit Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung unterhalten konnte Ahnliche Finanzierungsquellen haben einige Branchengewerkschaften von OPZZ und Forum die uber eigenes Vermogen verfugen Bis jetzt hielt sich die Zusammenarbeit der Gewerkschaften mit Organisationen der Zivilgesellschaft in Grenzen Die konservativen Gewerkschaften sind generell vorsichtig bis misstrauisch gegenuber Verbraucher und Umweltschutzorganisationen die andere Ziele verfolgen und manchmal widerspruchliche Interessen vertreten Auch polnische Gewerkschaften sind haufig unfahig auf neue Herausforderungen rechtzeitig zu reagieren Andere Nichtregierungsorganisationen kommen ihnen regelmassig zuvor Manche Themen des heutigen Arbeitsmarkts wie Genderfragen Mobbing Interessenschutz der durch die grossen Handelsketten geschadigten Arbeitnehmer Zeitarbeit Leiharbeit sind zunachst dank der Zivilgesellschaft der Medien sowie ad hoc entstandener gesellschaftspolitischer Vereinigungen zu Themen der offentlichen Debatte geworden oftmals bei weitgehender anfanglicher Zuruckhaltung seitens der Gewerkschaften Arbeitnehmerrate wurden erst mit Gesetz vom 7 April 2006 eingefuhrt Damit wird die Direktive der Europaischen Union uber Informations und Konsultationsrechte der Arbeitnehmer vom 11 Marz 2002 umgesetzt Die Arbeitnehmerrate haben aber keine Mitbestimmungsrechte auf Entscheidungen der Unternehmensleitungen Wo es keine Gewerkschaften gibt konnen die Arbeitnehmerrate eine Vorstufe fur die Grundung einer Gewerkschaftsorganisation sein Die internationalen Bindungen der polnischen Gewerkschaften BearbeitenDie NSZZ Solidarnosc gehorte seit 1986 zum Internationalen Bund Freier Gewerkschaften in Brussel IBFG seit November 2006 IGB und zum Weltverband der Arbeitnehmer WVA seit November 2006 zum IGB fusioniert seit 1995 zum Europaischen Gewerkschaftsbund EGB und seit 1997 zum Trade Union Advisory Committee der Organisation for Economic Co operation and Development TUAC OECD Die Branchengewerkschaften von NSZZ Solidarnosc gehoren in der Regel den Branchensekretariaten des EGB an Der OPZZ gehorte von 1984 bis 1991 zum kommunistischen Weltgewerkschaftsbund WGB in Prag und hatte dort von 1991 bis 1997 nur noch Beobachterstatus Im Marz 2006 trat er dem Europaischen Gewerkschaftsbund bei nachdem er mit Solidarnosc einen Jahre wahrenden Streit um Immobilienvermogen klaren konnte Die grosste Gewerkschaft des Landes das OPZZ Mitglied ZNP gehorte den Lehrkraftefoderationen sowohl des IBFG wie auch des WVA an Viele andere Branchengewerkschaften von OPZZ gehoren ebenfalls seit langem den Branchenstrukturen des EGB und des IGB an Dazu gehoren Drucker die Baubranche die Forst und Landwirtschaft Bergbau Chemie und Energie Das FZZ war seit September 2003 Mitglied in der Europaischen Konfoderation Unabhangiger Gewerkschaften Beamtenbund CESI Sie wurde ausgeschlossen da sie ihre Mitgliedsbeitraege nicht mehr entrichtete Literatur BearbeitenRainer Deppe und Melanie Tatur Rekonstitution und Marginalisierung Transformationsprozesse und Gewerkschaften in Ungarn und Polen Frankfurt M 2002 ISBN 3 593 37009 3 Juliusz Gardawski Gewerkschaften 2001 vor neuen Herausforderungen Friedrich Ebert Stiftung Warschau 2001 Peter Hengstenberg und Clemens Rode Hrsg The Social Report Poland 2005 Friedrich Ebert Stiftung Warschau 2005 ISBN 83 86088 75 3 PDF Datei Heribert Kohl und Hans Wolfgang Platzer Arbeitsbeziehungen in Mittelosteuropa Transformation und Integration Die acht neuen EU Mitgliedslander im Vergleich 2 Auflage Baden Baden 2004 ISBN 3 8329 0695 9 Hartmut Kuhn Das Jahrzehnt der Solidarnosc Die politische Geschichte Polens 1980 1990 Berlin 1999 ISBN 3 86163 087 7 Albrecht Riechers Hilfe fur Solidarnosc Zivilgesellschaftliche und staatliche Beispiele aus der Bundesrepublik Deutschland in den Jahren 1980 1982 Bonn 2006 ISBN 3 89892 509 9 PDF Datei Klaus Reiff Polen Als deutscher Diplomat an der Weichsel Bonn 1990 ISBN 3 8012 0151 1 Weblinks BearbeitenFriedrich Ebert Stiftung Buro Warschau die Koordination und Unterstutzung internationaler Zusammenarbeit polnischer Gewerkschaften ist ein wesentlicher Teil der Stiftungsarbeit in Warschau Einzelnachweise Bearbeiten Rechenschaftsbericht zum 20 Nationalkongress der NSZZ Solidarnosc 28 bis 30 September 2006 S 33 Public Opinion Research Center CBOS Polish Public Opinion 11 2006 S 4 a b Juliusz Gardawski Declining trade union density examined Foundation Institute of Public Affairs Warsaw 2002 publiziert im Eiro Portal European Industrial Relations Observatory on line Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte der Gewerkschaften in Polen amp oldid 221312662