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Gertrud Savelsberg 3 Februar 1899 in Ramsbeck 5 August 1984 in Kiel war eine deutsche Sozialwissenschaftlerin und stellvertretende Direktorin der Bibliothek des Instituts fur Weltwirtschaft in Kiel Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werke Auswahl 3 Literatur und Quellen 4 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenDie Tochter eines Bergwerkdirektors aus Ramsbeck und Vorstandsmitglieds der Stolberger Zink AG absolvierte 1918 ihr Abitur auf der Evangelischen Hoheren Tochterschule der heutigen Viktoria Schule in Aachen und begann anschliessend an der RWTH Aachen ein Studium der Volkswirtschaftslehre Ein Jahr spater wechselte sie zur Universitat Freiburg und im Jahr 1921 zur Universitat Kiel wo sie dann nach erfolgreicher Diplomarbeit im Jahr 1924 ihre Promotion mit dem Thema Der Internationale Frauenschutz und das Problem der Frauenarbeit bei Bernhard Harms ablegte Anschliessend unternahm sie einige Studienreisen und kehrte schliesslich wieder an die TH Aachen zuruck Als Assistentin von Carl Max Maedge habilitierte sie sich im Jahr 1930 mit dem Thema Die statistischen Unterlagen zu Lohnproblem und ihre Unbrauchbarkeit zur Erkenntnis der privatwirtschaftlichen Lage und wurde daraufhin als Privatdozentin fur Volkswirtschaftslehre und Wirtschafts und Sozialpolitik weiterbeschaftigt Damit war sie nach Maria Lipp und Doris Schachner erst die dritte weibliche habilitierte Mitarbeiterin der TH Aachen und die erste im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften Mit Maedge und Alfred Meusel gehorte sie daruber hinaus dem Freundes und Schulerkreis um Ferdinand Tonnies an den sie ebenso wie Meusel von ihrer Kieler Zeit her kannte Nach der Vertreibung Meusels aus Aachen im Jahr 1933 durch die Nationalsozialisten auf Grund seiner angeblichen Nahe zu kommunistischem Gedankengut ubernimmt Savelsberg kommissarisch auch dessen Lehrstuhl Obwohl sie ab dem 1 August 1933 in den Nationalsozialistischen Lehrerbund NSLB und ein Jahr spater in den Nationalsozialistischen Rechtswahrerbund BNSDJ sowie ab dem 25 November 1938 in die NSDAP und in die Hochschulgemeinschaft deutscher Frauen in der NS Studentenkampfhilfe des NS Studentenbundes der NSDAP eintrat versuchte sie sich politisch relativ neutral zu halten Dies fuhrte allmahlich zu einer Isolierung ihrer Person und nur durch den Zuspruch von Maedge konnte ihre vorzeitige Versetzung verhindert werden Gertrud Savelsberg erkrankte zunehmend an dieser spannungsgeladenen Situation und entschloss sich schliesslich zum Jahreswechsel 1939 40 wieder nach Kiel zuruckzukehren Hier wurde sie im Jahr 1941 umhabilitiert und zunachst als wissenschaftliche Referentin an die Bibliothek des Instituts fur Weltwirtschaft unter der Leitung von Wilhelm Gulich ubernommen Nach der Ubertragung einer ausserplanmassigen Professur im Jahr 1944 lehrte und forschte sie an der Rechts und Staatswissenschaftlichen Fakultat auf dem Gebiet der Sozialpolitik und der sozial und wirtschaftswissenschaftlichen Quellenkunde und beteiligte sich unter anderem gemeinsam mit dem spateren SPD Minister Karl Schiller an der finanzpolitischen Ausbildung der Studenten des Instituts Sie wurde dabei zunehmend auch zur rechten Hand ihres Bibliotheksdirektors Gulich den sie bei dessen Bundestagsmandat von 1949 bis 1960 sowie wahrend seiner Zeit als Finanzminister des Landes Schleswig Holstein in den Jahren 1949 50 massgeblich unterstutzte Ebenso war sie an der Ruckfuhrung der in den Ratzeburger Dom ausgelagerten Bibliothek und deren Wiederaufbau beteiligt sowie 1951 an der Wiederaufnahme des Wissenschaftsbetriebes im wieder aufgebauten ursprunglichen Institutsgebaude Schliesslich wurde sie zur stellvertretenden Direktorin der Bibliothek befordert Allerdings verweigerte man ihr nach dem Tod Gulichs im Jahr 1960 die Beforderung zur Direktorin und ernannte stattdessen in der Person des Erwin Heidemann einen ihrer ehemaligen Schuler Im Jahr 1964 wurde Gertrud Savelsberg emeritiert und starb unverheiratet am 5 August 1984 Gertrud Savelsberg schrieb eine grossere Anzahl an Publikationen die teilweise im Handworterbuch fur Sozialwissenschaften veroffentlicht wurden Ebenso beteiligte sie sich als Co Autorin an mehreren Sammelwerken wie beispielsweise den Werken Technik Wirtschaft Kultur Dusseldorf 1954 Gegenwartprobleme der Agrarokonomie Hamburg 1958 oder den Wirtschafts und Sozialwissenschaftliche Arbeiten Munchen 1962 Gertrud Savelsberg war Mitglied unter anderem im Verein fur Socialpolitik in der Gesellschaft fur sozialen Fortschritt sowie im Deutschen Akademikerinnenbund Daruber hinaus engagierte sie sich in der Kieler Stadtakademie und in ihrer Kieler Heilig Geist Gemeinde Ihr zu Ehren wurde in Kiel in einem Neubaugebiet eine Strasse Gertrud Savelsberg Weg genannt Werke Auswahl BearbeitenDer internationale Frauenschutz und das Problem der Frauenarbeit Phil Diss Kiel 1924 mit Hermann Gross und Jens Meier Wirtschafts und sozialwissenschaftliches Arbeiten Eine Einfuhrung in Wesen Methoden und Bibliographie Olzog Munchen Wien 1969Literatur und Quellen BearbeitenIrene Raehlman Arbeitswissenschaften im Nationalsozialismus eine wissenschaftlich soziologische Analyse Seite 80 ff VS Verlag fur Sozialwissenschaften 1 Ulrich Kalkmann Die Technische Hochschule Aachen im Dritten Reich 1933 1945 S 292 ff Verlag Mainz 2003 ISBN 3861301814 2 Ingrid Bohn u a Wissenschaftlerinnen an der Christiana Albertina in Beirat fur Geschichte Kap 9 S 48 ff PDF Prof Dr Gertrud Savelsberg In Nicole Schultheiss Geht nicht gibt s nicht 24 Portraits herausragender Frauen aus der Kieler Stadtgeschichte Kiel 2007 S 79 ff online Weblinks Bearbeitenhttp www archiv rwth aachen de web rea Seite biographien frau savelsberg htm http www kiel de kultur stadtgeschichte gehtnichtgibtsnicht Buch 26 Portraet Savelsberg phpNormdaten Person GND 1014600235 lobid OGND AKS VIAF 180040343 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Savelsberg GertrudKURZBESCHREIBUNG deutsche Sozialwissenschaftlerin und BibliothekarinGEBURTSDATUM 3 Februar 1899GEBURTSORT RamsbeckSTERBEDATUM 5 August 1984STERBEORT Kiel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gertrud Savelsberg amp oldid 237873018