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Bei der Germanischen Siedlung Gehrden handelt es sich um einen germanischen Siedlungsplatz der vom 2 bis 7 Jahrhundert n Chr im heutigen Gehrden in der Region Hannover in Niedersachsen bestand Die fruhere Siedlung wurde in den Jahren 2010 und 2011 bei archaologischen Untersuchungen vor der Erschliessung eines Gewerbegebietes etwa 1 3 km nordlich vom Stadtzentrum entdeckt Inhaltsverzeichnis 1 Befunde 2 Fundstucke 3 Bewertung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBefunde BearbeitenBei den Ausgrabungen durch ein Grabungsunternehmen im Auftrag der Region Hannover wurden 60 Grubenhauser untersucht In einem Grubenhaus fanden sich die Standspuren eine Webstuhls Die grosse Anzahl von gefundenen Rutenbergen und kleinen Pfostenspeichern deutete auf die Bevorratung von grosseren Mengen landwirtschaftlicher Produkte in der Siedlung hin Daruber hinaus fanden sich mehrere langrechteckige Wohngebaude Ein Hallenbau der etwa im 5 Jahrhundert errichtet wurde hatte eine Grundflache von 300 m Die ubrigen Wohngebaude waren etwa halb so gross Weitere Befunde waren Vorrats und Abfallgruben sowie ein Brunnen mit Flechtwerkauskleidung Fundstucke BearbeitenDie Ausgrabungen fuhrten zu reichhaltigen Funden Zu den Fundstucken zahlten 40 romische Munzen bei denen es sich uberwiegend um Silbermunzen in Form von Denaren handelte Ebenso wurden Scherben von romischer Terra Sigillata sowie Fragmente eines romischen Trinkgeschirrs aus Bronze gefunden Besondere Fundstucke waren zwei unfertige Gagatschnitzereien mit Darstellungen von Panthern oder Lowen die vermutlich zu Messergriffen gehorten Derartige Fundstucke sind in Niedersachsen einmalig wahrend es ahnliche Funde im einstig romischen Koln gibt Rund 20 gefundene Glasperlen darunter Mosaikperlen und Fragmente von Glasgefassen wie Sturzbecher und Glasschalen stammen aus dem 5 und 6 Jahrhundert An Keramik wurden hunderte von Scherben der dunnwandigen hannoverschen Drehscheibenkeramik geborgen die aus lokaler Produktion nach romischem Vorbild stammten Zu den Metallfunden gehorten Fibeln Werkzeuge Teile von romischen Pferdegeschirren und Reste von spatromischen Militargurteln Die zahlreichen Reste von Buntmetall weisen auf eine Buntmetallverarbeitung in der Siedlung hin Die gefundenen Tierknochen umfassten das Spektrum von Haustieren wie Schaf Ziege Schwein Rind und Pferd Da die Knochen nur selten aufgebrochen waren lasst dies auf eine gute Versorgung der Siedlungsbewohner schliessen Auffallig war die grosse Menge an gefundenen Kieferknochen von Wildschweinen was auf eine regelmassig betriebene Wildschweinjagd schliessen lasst Bewertung BearbeitenAufgrund der reichhaltigen und hochwertigen Funde gehen die Archaologen davon aus dass in der Siedlung Angehorige einer germanischen Elite gelebt haben 1 Dies fuhren Archaologen auf die Lage an dem in West Ost Richtung vorbeifuhrenden Hellweg vor dem Santforde zuruck der bei Gehrden eine etwa zwei Kilometer breite Engstelle zwischen dem Gehrdener und dem Benther Berg passiert Literatur BearbeitenUte Bartelt In bester Lage eine Siedlung des 1 Jahrtausends von Gehrden am Hellweg in Babette Ludowici Hrsg Saxones Theiss Darmstadt 2019 S 87 88Weblinks BearbeitenBarbel Hilbig In Gehrden lebte ein Germanenboss in Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 21 September 2011 Thomas Nagel Auf den Spuren der Germanen in Gehrden in Neue Presse vom 21 September 2011Einzelnachweise Bearbeiten Ein germanischer Big Man in Gehrden Memento vom 3 Dezember 2013 im Internet Archive In Archaologie online 28 September 2011 abgerufen am 8 Oktober 2017 52 32288 9 59421 Koordinaten 52 19 22 4 N 9 35 39 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Germanische Siedlung Gehrden amp oldid 218567753