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Dieser Artikel behandelt den amerikanischen Soziologen zum CDU Landtagsabgeordneten siehe Gerhard Lenski Politiker Gerhard Emmanuel Lenski Jr 13 August 1924 in Washington D C 7 Dezember 2015 1 war ein US amerikanischer Soziologe der durch seine Beitrage zur Soziologie der Religion zur sozialen Ungleichheit und seine okologisch evolutionare Sozialtheorie bekannt wurde Er war Professor an der University of North Carolina at Chapel Hill 1976 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences aufgenommen Inhaltsverzeichnis 1 Religionssoziologie 2 Soziologische Theorie 3 Siehe auch 4 Werke Auswahl 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseReligionssoziologie BearbeitenLenski und sein Team stellten 1958 in einer breit angelegten empirischen Untersuchung im Grossraum Detroit US Bundesstaat Michigan fest dass religiose Uberzeugungen und konfessionell motivierte Verhaltensmuster einen starken Einfluss auf weite Bereiche von Staat und Gesellschaft haben Die Studie ergab neben anderen Erkenntnissen signifikante Unterschiede zwischen Katholiken einerseits und Protestanten sowie Juden andererseits hinsichtlich der Einstellung zum Wirtschaftsleben und den Naturwissenschaften Lenski fand die Kernpunkte der Thesen von Max Weber 2 bestatigt ausser dass er keinen asketischen Zug im wirtschaftlichen Verhalten von Protestanten nachweisen konnte Vor Weber habe John Wesley einer der Begrunder der Methodistenkirche bereits um 1790 beobachtet dass Fleiss und Genugsamkeit diligence and frugality zwei Verhaltensnormen die die Methodisten mit den Mitgliedern anderer protestantischen Denominationen teilten als unbeabsichtigte Nebenwirkung unintended by product diesen Menschen Wohlstand gebracht hatten 3 Die Studie habe gezeigt dass weisse Protestanten und die kleine Minderheit der Juden ein hohes Mass an intellektueller Autonomie besassen intellectual autonomy die eine gunstige Voraussetzung fur einen naturwissenschaftlichen Beruf sei 4 Dagegen hatten Katholiken eine intellektuelle Orientierung die Gehorsam obedience und Zustimmung zu den geoffenbarten Wahrheiten der Kirchenlehre hoher werteten als intellektuelle Autonomie was abtraglich fur eine Berufskarriere in den Naturwissenschaften sei Untersuchungen katholischer Soziologen 5 6 seien zu denselben Forschungsergebnissen gekommen 7 Lenski fuhrte diese Unterschiede auf die Reformation und die katholische Reaktion darauf zuruck Die Reformation habe das Wachstum intellektueller Autonomie gefordert insbesondere bei Taufern Puritanern Pietisten Methodisten und englischen Presbyterianern Zwar habe es im mittelalterlichen Katholizismus ebenfalls intellektuelle Autonomie gegeben beispielsweise bei Mannern wie Erasmus von Rotterdam Nach der Reformation hatten aber die katholischen Kirchenfuhrer diese Eigenschaft zunehmend mit Protestantismus und Haresie gleichgesetzt vergleiche die Hinrichtung Giordano Brunos 1600 und den erzwungenen Widerruf Galileo Galileis 1633 Stattdessen hatte die katholische Kirche von ihren Mitgliedern Gehorsam gegenuber der Kirchenlehre gefordert Diese Unterschiede zwischen Protestanten und Katholiken seien bis in die Gegenwart wirksam geblieben Deshalb konne keiner der katholisch gepragten Staaten wie Frankreich Italien Brasilien Argentinien oder Chile die zwar alle in ziemlich hohem Masse industrialisiert seien zu den fuhrenden Landern auf technologischem und naturwissenschaftlichem Gebiet gezahlt werden Brasilianische katholische Soziologen hatten vor kurzem 1963 bei einem Vergleich ihres Landes mit den Vereinigten Staaten das religiose Erbe Brasiliens als den Hauptgrund fur die unterschiedlichen Entwicklungsstufen der beiden Lander genannt 8 Soziologische Theorie BearbeitenIn seinen Werken Power and Privilege 1966 und Human Societies An Introduction to Macrosociology 1974 fuhrt er die Arbeiten von Leslie White und Lewis Henry Morgan fort Er betrachtet den technologischen Fortschritt als grundlegenden Faktor in der Evolution von Gesellschaften und Kulturen Im Gegensatz zu White der Technologie als die Fahigkeit Energie zu erzeugen und zu nutzen definierte fokussierte sich Lenski auf die Information ihre Menge und Nutzung Je mehr Informationen und Wissen vor allem bezuglich der Formung der naturlichen Umgebung eine bestimmte Gesellschaft besitze desto fortschrittlicher sei sie Er unterscheidet vier Stufen der menschlichen Entwicklung nach ihren Fortschritten in der Geschichte der Kommunikation Information wird durch Gene weitergegeben erlangen die Menschen ein Bewusstsein konnen sie lernen und Informationen durch Erfahrung weitergeben Menschen beginnen Zeichen zu benutzen und Logik zu entwickeln Menschen schaffen Symbole entwickeln Sprache und SchriftFortschritte in der Kommunikationstechnologie fuhren zu Fortschritten beim okonomischen und politischen System der Verteilung von Gutern der sozialen Ungleichheit und anderen Lebensbereichen Lenski unterscheidet Gesellschaften dabei auch nach ihrem Level der Technologie Kommunikation und Okonomie Jager und Sammler einfache Landwirtschaft fortschrittliche Landwirtschaft Industrie spezielle Formen wie FischereiSiehe auch BearbeitenStatusinkonsistenzWerke Auswahl BearbeitenThe Religious Factor A Sociological Study of Religion s Impact on Politics Economics and Family Life Uberarbeitete Ausgabe Garden City 1963Weblinks Bearbeiten nbsp Wikibooks Soziologische Klassiker Gerhard Lenski Lern und Lehrmaterialien Literatur von und uber Gerhard Lenski im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Frank Elwell Gerhard Lenski s Ecological Evolutionary Theory In faculty rsu edu 2007 abgerufen am 15 Oktober 2014 englisch Einzelnachweise Bearbeiten A Life Well Lived Memento des Originals vom 22 Dezember 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot telliamedrevisited wordpress com In telliamedrevisited wordpress com 7 Dezember 2015 abgerufen am 7 Dezember 2015 englisch Max Weber Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus 1904 1905 Gerhard Lenski The Religious Factor A Sociological Study of Religion s Impact on Politics Economics and Family Life Uberarbeitete Ausgabe Garden City 1963 S 350 351 und 356 358 Vergleiche die so genannte Merton These von 1938 Thomas F O Dea American Catholic Dilemma An Inquiry into the Intellectual Life Sheed amp Ward New York 1958 S Frank L Christ Gerard Sherry Hrsg American Catholicism and the Intellectual Ideal Appleton Century Croft New York 1961 S Gerhard Lenski The Religious Factor 1963 S 283 284 Gerhard Lenski The Religious Factor 1963 S 347 349 Normdaten Person GND 121285057 lobid OGND AKS LCCN n50049771 VIAF 108674255 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lenski GerhardALTERNATIVNAMEN Lenski Gerhard Emmanuel vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG US amerikanischer SoziologeGEBURTSDATUM 13 August 1924GEBURTSORT Washington D C Vereinigte StaatenSTERBEDATUM 7 Dezember 2015 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