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Gerhard Henniger 5 Mai 1928 in Grosskamsdorf 20 Juli 1997 in Berlin war ein deutscher Publizist und Kulturfunktionar in der DDR Gerhard Henniger Ansprache auf der Jahreskonferenz des Deutschen Schriftstellerverbandes im November 1966 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend 1 2 Tatigkeit als Kulturfunktionar 2 Schriften Auswahl 3 Auszeichnungen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJugend Bearbeiten Henniger Sohn eines kaufmannischen Angestellten besuchte in Saalfeld Saale die Oberschule Bereits als Schuler war er ein begeisterter Leser des Schriftstellers Karl May Im September 1942 wurde er Grundungsvorsitzender des Deutschen Karl May Bundes der das Anliegen verfolgte die pazifistischen und humanistischen Ideen Karl Mays zu pflegen 1 Dem Bund dessen Ehrenmitglied 1943 die Witwe des Dichters Klara May wurde schlossen sich rasch Gruppen in Berlin Wien Schlesien Thuringen im Sudetenland der Steiermark der Rhein Pfalz Baden und im Rheinland an Nachdem der Deutsche Karl May Bund im Januar 1944 mit der Publikation der hektographierten Zeitschrift Karl May Post begonnen hatte wurden die weiteren Aktivitaten von der Gestapo untersagt 2 Henniger wurde im Januar 1945 zum Kriegsdienst eingezogen und geriet im April desselben Jahres in US amerikanische Kriegsgefangenschaft aus der er im Januar 1946 entlassen wurde Im selben Jahr trat er der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands bei 1947 legte er in Saalfeld das Abitur ab Im selben Jahr versuchte er in der Sowjetischen Besatzungszone eine Karl May Gesellschaft zu grunden Ein detaillierter Antrag in deutscher und russischer Sprache wies fur die beabsichtigte Grundung auf Karl Mays Ideen von Frieden Demokratie Volkerversohnung und Menschlichkeit hin Neben Gerhard Henniger selbst gehorten Carl Heinz Domken Joachim Matthes und Gerhard Lange zu den Unterzeichnern des Ansuchens auf Vereinsbildung 3 Auf den Antrag erfolgte weder ein ablehnender noch ein zustimmender Bescheid 4 Von 1947 bis 1950 studierte Henniger Germanistik und Publizistik an der Friedrich Schiller Universitat Jena und der Universitat Leipzig Tatigkeit als Kulturfunktionar Bearbeiten nbsp Henniger verleiht aus Anlass des 40 Jahrestages der Grundung des Bundes proletarischer revolutionarer Schriftsteller am 1 November 1968 dem Schriftsteller Ludwig Renn eine Medaille 1950 und 1951 arbeitete Henniger als Sekretar einer Fachgruppe des Kulturbundes Von 1952 bis 1957 wirkte er als Erster Sekretar der Bezirksleitung Leipzig des Kulturbundes und war als Redakteur beim Borsenblatt fur den Deutschen Buchhandel zu Leipzig tatig Von 1957 bis 1966 hatte er das Amt des Bundessekretars des Kulturbundes in Berlin inne In seinen Zustandigkeitsbereich fielen die Wissenschaft Kunst und Literatur sowie die Fotografie Von 1966 bis Marz 1990 nahm er die Funktion des Ersten Sekretars des Deutschen Schriftstellerverbandes wahr der seit November 1973 Schriftstellerverband der DDR hiess In dieser Funktion wirkte Henniger als Schnittstelle zwischen dem Schriftstellerverband der Kulturkommission des Zentralkomitees der SED der Zensurbehorde und dem Ministerium fur Staatssicherheit von dem Henniger mehrfach ausgezeichnet wurde Seit 1963 gehorte er dem Prasidium des Kulturbundes an seit 1969 dem Prasidium des Schriftstellerverbandes Gunter Gorlich beschreibt in seinen Lebenserinnerungen Henniger als einen umstrittenen und widerspruchlichen Menschen der eher bescheiden in der Darstellung seiner eigenen Person gewesen sei Henniger habe sowohl die Interessen der Partei wie jene der Schriftsteller berucksichtigt und habe fur diese zahlreiche soziale Errungenschaften erreicht 5 In der SBZ und der DDR bemuhte sich Henniger mit Christian Heermann und anderen um eine Rehabilitierung der Werke Karl Mays 1947 unterstutzte er Euchar Albrecht Schmid und den damals noch in Radebeul ansassigen Karl May Verlag 6 Henniger war daran beteiligt dass ab 1983 wieder Romane Mays in der DDR erscheinen durften Die Bande erschienen mit Nachworten Hennigers im Verlag Neues Leben 1988 legte Henniger in der Zeitschrift Weimarer Beitrage Thesen zu Karl May in der DDR vor 7 1995 reflektierte er in der Kulturzeitschrift die horen die Rezeption Karl Mays in der DDR 8 Gerhard Henniger legte zahlreiche Publikationen zur Literaturkritik Fragen der Kulturpolitik und Themen der Fotografie vor Nach der Wende trat er 1990 in den Vorruhestand Zu Hennigers Tod 1997 hielt Hermann Kant eine Trauerrede 9 Schriften Auswahl BearbeitenDie Fotografie als kulturpolitische Aufgabe Bemerkungen zur Situation und Entwicklung der Fotografie in unserer Republik Deutscher Kulturbund Berlin 1959 Fur eine sozialistische deutsche Fotokunst Aufsatze zu kulturpolitischen und kunstlerischen Fragen der Fotografie Deutscher Kulturbund Berlin 1961 Zur Entwicklung der sozialistisch realistischen Fotokunst in der DDR Bilanz und Perspektive Deutscher Kulturbund Berlin 1964 Zur gesellschaftlichen Wirksamkeit der Amateuerfotografie in der DDR Hinweise und Erfahrungen Deutscher Kulturbund Berlin 1965 Fotografie im Schatten Zu den Einflussen der imperialistischen Politik auf die Fotografie in Westdeutschland Deutscher Kulturbund Berlin 1966 Auszeichnungen BearbeitenVaterlandischer Verdienstorden in Bronze in Silber 1969 und in Gold 1983 Literatur BearbeitenGabriele Baumgartner Dieter Hebig Hrsg Biographisches Handbuch der SBZ DDR 1945 1990 Band 1 Abendroth Lyr K G Saur Munchen 1996 ISBN 3 598 11176 2 S 302 Bernd Rainer Barth Henniger Gerhard In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Regine Schiermeyer Greif zur Kamera Kumpel Die Geschichte der Betriebsfotogruppen in der DDR Berlin 2015 ISBN 978 3 86153 833 2 Einzelnachweise Bearbeiten Erwin Muller Gerhard Henniger und der deutsche Karl May Bund In Wiener Karl May Brief Heft 1 2006 Wilhelm Brauneder Die erste und einzige Karl May Post In Wiener Karl May Brief Heft 4 2005 Vgl hierzu Erich Heinemann Eine Gesellschaft fur Karl May 25 Jahre literarische Forschung 1969 1994 Husum 1994 ISBN 9783920421667 und Horst Matthey Ein fast vergessener fruher Grundungsversuch einer Karl May Gesellschaft In Mitteilungen der Karl May Gesellschaft Nr 76 1988 Vgl den Eintrag Karl May Gesellschaft SBZ im Karl May Wiki Vgl Gunter Gorlich Keine Anzeige in der Zeitung Erinnerungen Berlin 1999 ISBN 978 3320019648 S 335 336 Jurgen Seul 100 Jahre Karl May Verlag In 100 Jahre Karl May Verlag Verlagsarbeit fur Karl May und sein Werk 1913 2013 hg mit Bernhard Schmid Karl May Verlag Bamberg Radebeul 2013 Mit Tomahawk und Friedenspfeife 4 Thesen zur Karl May Rezeption in der DDR In Weimarer Beitrage 34 Jg 1988 Heft 2 Gerhard Henniger Gepriesen sei dein vielgeschmahter Name Karl May in der ehemaligen DDR In die horen Band 178 2 Quartal 1995 Vgl Gunter Gorlich Keine Anzeige in der Zeitung Erinnerungen Berlin 1999 ISBN 978 3320019648 S 336 Normdaten Person GND 1057767395 lobid OGND AKS LCCN n90652685 VIAF 163166626 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Henniger GerhardKURZBESCHREIBUNG deutscher Publizist und KulturfunktionarGEBURTSDATUM 5 Mai 1928GEBURTSORT GrosskamsdorfSTERBEDATUM 20 Juli 1997STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gerhard Henniger amp oldid 213792113