www.wikidata.de-de.nina.az
Die Gerhard Fieseler Werke GmbH kurz Fieseler Werke oder Fieseler waren eine Flugzeugfabrik der Rustungsindustrie in Kassel Bei Fieseler wurden unter anderem das Verbindungsflugzeug Fieseler Storch und der Marschflugkorper V1 entwickelt und gebaut Bis zum 1 April 1939 firmierte das Unternehmen unter Fieseler Flugzeugbau Kassel Das Erfolgsmodell Fieseler Fi 156 Storch Das hier abgebildete Flugzeug mit dem Kennzeichen D IKVN war die Vorfuhrmaschine des UnternehmensEine der in Grossserie gefertigten Fieseler Fi 103 V1 vor dem StartFieseler F 2 Tiger gebaut 1932Fieseler F 4 gebaut 1932 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Flugzeugproduktion bei Fieseler 2 1 Entwicklungen von Fieseler 2 2 Lizenzbauten 3 Gerhard Fieseler Stiftung 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksGeschichte BearbeitenGerhard Fieseler ubernahm 1930 den Kegel Flugzeugbau Kassel in Ihringshausen und benannte ihn 1931 in Fieseler Flugzeugbau Kassel um Aus raumlichen und logistischen Grunden wurde der Betrieb im Herbst 1933 in die Lilienthalstrasse von Kassel Bettenhausen in die leerstehenden Hallen der 1915 1916 gebauten ehemaligen Koniglich Preussischen Munitionsfabrik verlegt Neben diesem Werk I in Bettenhausen entstand in Lohfelden das Werk II im Bereich der heutigen Strasse Am Fieseler Werk und das Werk III neben dem Flugplatz Kassel Waldau der als Werksflugplatz genutzt wurde Im Jahr 1934 erteilte das Reichsluftfahrtministerium RLM Fieseler Auftrage fur Zivilflugzeuge und zur Entwicklung eines Sturzkampfbombers 1936 begann die Produktion des Kurzstart und Langsamflugzeugs Fi 156 Fieseler Storch und kurze Zeit spater der Lizenzbau von Messerschmitt Bf 109 Der mittlerweile auf 5300 Mitarbeiter gewachsene Grossbetrieb wurde 1938 als Nationalsozialistischer Musterbetrieb ausgezeichnet Am 1 April 1939 firmierte der Fieseler Flugzeugbau Kassel in Gerhard Fieseler Werke GmbH GFW um Am 5 Juni 1942 erteilte das Reichsluftfahrtministerium den Auftrag ein Ferngeschoss in Flugzeugform zu entwickeln die von Robert Lusser bei Fieseler entwickelte fliegende Bombe Fieseler Fi 103 besser bekannt als Vergeltungswaffe V1 ging im Marz 1944 bei mehr als 50 deutschen Rustungsbetrieben in Massenproduktion Von etwa 35 000 V1 wurden 9 251 gegen England die meisten davon auf London und 6 551 gegen Antwerpen abgeschossen Bei den Luftangriffen auf Kassel wurden am 28 Juli 1943 die Fieselerwerke in Bettenhausen und Waldau Ziel eines ersten Angriffs der United States Army Air Forces USAAF auf Kassel Getroffen wurden aber grosstenteils Wohngebiete und die benachbarte Spinnfaser AG Bei einem weiteren Angriff der britischen Royal Air Force auf Kassel am 22 Oktober 1943 kamen mehr als 10 000 Menschen ums Leben und samtliche Industriebetriebe wurden schwer beschadigt Die von der Luftwaffe geforderten Produktionszahlen wurden nicht erreicht und Gerhard Fieseler am 29 Marz 1944 als Betriebsfuhrer der Fieseler Werke abgesetzt Der von Albert Speer kommissarisch eingesetzte Nachfolger Sachs verdoppelte die Produktion und setzte Todesstrafen fur die Zwangsarbeiter um 1 Am 19 April 1944 wurden die wieder instandgesetzten Fieselerwerke erneut durch Bombenangriffe der USAAF beschadigt Ein prominenter Mitarbeiter von Fieseler vor 1944 war der Konstrukteur Erich Bachem der dann 1944 bis 1945 im eigenen Unternehmen das erste senkrecht startende bemannte Raketenflugzeug Bachem Ba 349 Natter und spater Wohnwagen Eriba produzierte Seine Firma ging spater in Hymer auf wo Eriba noch heute eine Marke ist Am 15 Oktober 1947 gaben die alliierten Militargouverneure bekannt dass die Gerhard Fieseler Werke im Rahmen ihres Demontageplans abgebaut werden Bis heute erinnert der Strassennamen Am Fieseler Werk in Lohfelden an den fruheren Standort des Unternehmens Flugzeugproduktion bei Fieseler BearbeitenFieseler baute sowohl Flugzeuge aus eigener Entwicklung als auch Lizenzbauten anderer Hersteller Zeitweise waren mehr als 10 000 Arbeiter und Arbeiterinnen darunter tausende niederlandische und franzosische Zwangsarbeiter in den drei Kasseler Fieseler Werken beschaftigt Entwicklungen von Fieseler Bearbeiten Bezeichnung Name Verwendung StuckzahlFieseler F 1 Tigerschwalbe Kunstflugzeug 1Fieseler F 2 Tiger Kunstflugzeug 1Fieseler F 3 Wespe Sport und Reiseflugzeug 3Fieseler F 4 Sport und Reiseflugzeug 2Fieseler F 5 Schul Sport und Reiseflugzeug 51Fieseler F 6 Schul und Sportflugzeug 1Fieseler Fi 97 Sport und Reiseflugzeug 5Fieseler Fi 98 Doppeldecker Sturzkampfflugzeug 3Fieseler Fi 99 Jungtiger Sport und Reiseflugzeug 1Fieseler Fi 103 V1 Fliegende Bombe rund 35 000Fieseler Fi 156 Storch Verbindungsflugzeug 2 867Fieseler Fi 157 Versuchsflugzeug unbemanntes Zielflugzeug 3Fieseler Fi 158 Versuchsflugzeug 1Fieseler Fi 166 Projekt mit Wernher von Braun Fieseler Fi 167 Torpedobomber 14Fieseler Fi 168 Projekt eines Erdkampfflugzeuges Fieseler Fi 253 Spatz Sport und Reiseflugzeug 6Fieseler Fi 256 Verbindungsflugzeug 6Fieseler Fi 333 Projekt eines militarischen Mehrzweck Transportflugzeuges Lizenzbauten Bearbeiten Bezeichnung Name Verwendung StuckzahlBf 109 Jagdflugzeug Insbesondere das nur bei Fieseler produzierte Modell Bf 109 T das fur den Einsatz auf dem deutschen Flugzeugtrager Graf Zeppelin bestimmt war Fw 190 JagdflugzeugKl 35 Schulflugzeug Lizenzbau fur die Hanns Klemm Flugzeugbau in Boblingen in den Jahren 1938 1940 ca 200 Kl35B ca 165 Kl35DGerhard Fieseler Stiftung BearbeitenAm 17 Oktober 1980 wurde die Gerhard Fieseler Stiftung in Kassel gegrundet Zweck ist die Forderung bestehender gemeinnutziger Institutionen des Wohlfahrtswesens des Sports der Altenhilfe sowie von Kunst und Kultur Einzelnachweise Bearbeiten Heinrich Peter Pilot des Superstorches Memento des Originals vom 22 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www erinnerungen im netz de Heinrich Peter Radiointerview vom 4 Dezember 2006 in erinnerungen im netz deLiteratur BearbeitenThorsten Wiederhold Gerhard Fieseler eine Karriere Ein Wirtschaftsfuhrer im Dienste des Nationalsozialismus In Nationalsozialismus in Nordhessen Schriften zur regionalen Zeitgeschichte Band 20 Jenior Kassel 2003 ISBN 3 934377 98 X Gerhard Fieseler Meine Bahn am Himmel Autobiographie Bertelsmann Verlag Munchen 1989 ISBN 3 570 01192 5 Wolfgang Guckelhorn Detlev Paul V1 Eifelschreck Abschusse Absturze und Einschlage der fliegenden Bombe aus der Eifel und dem Rechtsrheinischen 1944 45 Helios Aachen 2004 ISBN 3 933608 94 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fieseler Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Flugzeuge der Fieseler Werke F 1 Tigerschwalbe F 2 Tiger F 3 Wespe F 4 F 5 F 6 Fi 97 Fi 98 Fi 99 Fi 103 V1 Fi 156 Fi 157 Fi 158 Fi 166 Fi 167 Fi 168 Fi 253 Fi 256 Fi 333 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gerhard Fieseler Werke amp oldid 215128313