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Die Fieseler F 5 F 5 R wurde als ein zweisitziges Schul Sport und Reiseflugzeug bei Fieseler Flugzeugbau Kassel entwickelt gebaut und eingeflogen Die Flugeigenschaften und die Handhabung der Maschinen waren hervorragend Mit diesem in grosserer Stuckzahl gebautem Flugzeugtyp gelang Gerhard Fieseler der Durchbruch und die Anerkennung als Unternehmer in der deutschen Luftfahrtindustrie Fieseler F 5 F 5 RFieseler F5 RTyp Schul Sport und ReiseflugzeugEntwurfsland NS Staat Deutsches ReichHersteller Fieseler FlugzeugbauErstflug Februar 1933Indienststellung 1933Produktionszeit 1933 1934 1 Stuckzahl 51 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Konstruktion 3 Technische Daten der Fieseler F 5 R 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenFieseler hatte bei dem Projekt Fieseler F 4 erkannt dass man mit den Anforderungen an ein modernes Sportflugzeug richtig lag und wollte darauf aufbauend ein Flugzeug entwickeln das es bisher in dieser Klasse nicht gab Es lastete ein enormer Druck auf Fieseler und seiner Mannschaft Fur die Projekte F 3 und F 4 war viel Geld aufgewendet worden Die Einnahmen aus dem Fieseler Flugzeugbau konnten das zu dem Zeitpunkt in keiner Weise kompensieren Der ehemalige Flugzeugbauer Edmund Rumpler und auch Carl Clemens Bucker boten Gerhard Fieseler finanzielle Beteiligungen an Er wollte aber unabhangig bleiben und so blieb ihm nichts anderes ubrig als durch die verstarkte Teilnahme an Flugvorfuhrungen hohere Einnahmen zu erzielen Am 1 September 1932 begann Dipl Ing Kurt Arnold mit seiner Konstruktionsgruppe die Arbeiten Im Februar 1933 wurde das erste Muster von Gerhard Fieseler eingeflogen Er war von den Flugeigenschaften der F 5 trotz des schwachen Motors begeistert Die Steuerbarkeit des Flugzeuges am Boden war selbst bei starkem Seiten und Ruckenwind und ohne Zuhilfenahme der Radbremsen uberraschend gut Das Flugzeug startete und landete sich infolge der grossen Langsstabilitat sehr leicht Die Wendigkeit war durch die starke Trapezform der Flugel und die um den Schwerpunkt konzentrierten Massen ausgezeichnet Die Steuerdrucke waren gering Unfreiwilliges Trudeln war unter normalen Verhaltnissen ausgeschlossen Gewolltes Trudeln war durch blosses Loslassen des Steuerknuppels beendet Ein Looping war aus dem Waagerechtflug mit Hochstgeschwindigkeit ohne Hohenverlust moglich alle ubrigen Kunstflugfiguren waren einfach und ohne jede Kraftanstrengung durchzufuhren Die Maschine war voll kunstflugtauglich Fieseler entschloss sich zum Serienanlauf den starkeren Hirth Motor HM 60 R mit 80 PS in das Flugzeug einzubauen Nachdem einige Anderungen und Verbesserungen in ein zweites Muster eingeflossen waren startete er mit dem neuen Motor und war nun zufrieden Auch bei der Abnahme durch die Deutsche Versuchsanstalt fur Luftfahrt DVL gab es nur positive Aussagen des Abnahmepiloten Andere Piloten die ebenfalls diesen Prototyp fliegen konnten bestatigten die hervorragenden Flugeigenschaften der Maschine Ende Juni 1933 ging dieses Flugzeug als Fieseler F 5 R in Serie Inzwischen hatte es sich im Interessentenkreis herumgesprochen dass der Fieseler Flugzeugbau Kassel eine Maschine entwickelt hatte die in Bezug auf Flugleistungen Flugeigenschaften ausserer Formgebung und Ausstattung vergleichbaren Flugzeugen weit uberlegen war Innerhalb kurzester Zeit gingen 25 Bestellungen der F 5 R ein bei denen anstandslos ohne Sicherheit die verlangte Anzahlung geleistet wurde So war es moglich den hohen finanziellen Anforderungen die mit dem Anlauf einer wirklich grosszugigen Fabrikation verbunden waren zu genugen Das Werk in Kassel Ihringshausen wurde fur die Serienfertigung umgestaltet Durch massiven Ausbau des Personalbestandes und der Einfuhrung von Mehrschichtarbeit gelang es innerhalb von sieben Wochen bis zum Deutschlandflug im August 1933 acht Flugzeuge an den Start dieses Wettbewerbes zu bringen Aufgrund der grossen Nachfrage entschloss sich Gerhard Fieseler im Herbst 1933 zu einer endgultigen Verlegung des Werkes in die ehemaligen Deutschen Werke nach Kassel Bettenhausen und so war man auch dem Flugplatz naher gekommen Die Auslieferungen erhohten sich daher 1934 auf 30 Stuck gegenuber 21 im Vorjahr Insgesamt wurden 51 Maschinen gebaut und verkauft Der Fieseler Flugzeugbau Kassel hatte mit der Fieseler F 5 R den Durchbruch geschafft und wurde in den Reichsverband der Deutschen Luftfahrt Industrie RDLI aufgenommen Das Unternehmen stand inzwischen durch die Erlose aus dem Flugzeugbau und den Einnahmen aus Gerhard Fieselers Kunstfliegerei auf soliden finanziellen Fussen Konstruktion BearbeitenDie Fieseler F 5 war ein freitragender Tiefdecker mit zwei hintereinander liegenden offenen Sitzen Die Tragflachen besassen einen nach aussen stark verjungten trapezformigen Umriss Ihre Hinterkanten verliefen in einer geraden Linie wahrend die Vorderkante der Flugel nach hinten gezogen waren Dadurch entstand eine positive Pfeilung Die Flugel waren in Holzbauweise ausgefuhrt besassen je zwei Doppel T Holme und waren bis zum Hinterholm mit Sperrholz beplankt Um das Flugelprofil zu gewahrleisten wurden die Rippen im vorderen Holmbereich in einem Abstand von nur 12 5 cm angeordnet An den Flugelhinterkanten waren aussen die Querruder angebracht wahrend sich innen die Start und Landeklappen befanden Zum Strassentransport und zur platzsparenden Unterstellung der F 5 konnten die Flugel an den Rumpf angeklappt werden Der Anschluss der Flugel an das in den Rumpf integrierte Flugelmittelstuck erfolgte mittels konischer Bolzen und Schnellverschluss und war leicht zu handhaben Aussen am Flugelmittelstuck waren die freitragenden Federbeine direkt am Hauptholm angebracht Dadurch lag das Fahrgestell das nur aus zwei tropfenformig verkleideten Streben mit den Laufradern bestand ausserhalb des Propellerstrahls und besass eine genugend grosse Spurweite Um ein Uberschlagen selbst bei aufgeweichtem Gelande und bei plotzlichem starken Bremsen zu verhindern war das Fahrwerk genugend weit vor den Schwerpunkt verlegt Das Fahrwerk war nach den Vorschriften der DVL gebaut und konnte hartesten Beanspruchungen widerstehen Landestosse wurden durch Druckgummischeiben und der Ruckstoss durch Olstossdampfer aufgenommen Der Federweg war mit 18 cm reichlich bemessen Am Heck befand sich ein gefederter Sporn Der Rumpf war aus hochwertigen Stahlrohren im Dreiecksverband geschweisst Der Motorvorbau war gegen den Rumpf durch ein Brandschott gesichert unmittelbar hinter diesem Schott war der Brennstofftank angebracht Hinter diesem Tank waren der Gastsitz und dahinter der Fuhrersitz angeordnet Beide Sitze waren bequem ausgestattet und Taschen fur Karten und Kleingepack befanden sich daneben Hinter dem Fuhrersitz befand sich der Gepackraum Die normale Knuppelsteuerung war kugelgelagert Die Ruderbetatigung erfolgte durch Seile und Stossstangen Das Hohenleitwerk bestand aus einer vom Fuhrersitz trimmbaren Flosse in Holzkonstruktion mit Sperrholzbeplankung Diese Flosse war nach der Rumpfunterkante angestrebt und mit der Seitenruderflosse verspannt Samtliche Ruder besassen Holzgerippe mit Stoffbespannung Als Antrieb hatte man sich fur den Hirth Motor HM 60 mit 60 PS entschieden Technische Daten der Fieseler F 5 R BearbeitenKenngrosse DatenBesatzung 1Passagiere 1Lange 6 60 mSpannweite 10 00 mBreite Flachen geklappt 2 70 mHohe 2 30 mFlugelflache 13 60 m Flugelstreckung 7 4Rustmasse 395 kgZuladung 265 kgStartmasse 660 kgHochstgeschwindigkeit 200 km hReisegeschwindigkeit 175 km hLandegeschwindigkeit 60 km hDienstgipfelhohe 4200 mReichweite ca 1000 kmTriebwerk ein Hirth HM 60 R mit 80 PS 59 kW Siehe auch BearbeitenListe von FlugzeugtypenLiteratur BearbeitenGerhard Fieseler Meine Bahn am Himmel Der Erbauer des Fieseler Storch und der V 1 erzahlt sein Leben Bertelsmann Verlag Munchen 1979 ISBN 3 570 01192 5 Autobiographie Fieseler Zeitschrift Jg 1938 ZDB ID 1293906 7 Technische Daten aus Unterlagen des Fieseler Flugzeugbau Kassel Schneider Helmut Flugzeug Typenbuch Joachim Beyer Verlag Hollfeld 1984 ISBN 3 88805 051 0 Heinz J Nowarra Die Deutsche Luftrustung 1933 1945 Bernard amp Graefe Koblenz 1993 ISBN 3 7637 5464 4 Rolf Nagel Thorsten Bauer Kassel und die Luftfahrtindustrie seit 1923 Bernecker Melsungen 2015 ISBN 978 3 87064 147 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fieseler F 5 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bilder und DreiseitenrissEinzelnachweise Bearbeiten Nagel Bauer S 232 Flugzeuge der Fieseler Werke F 1 Tigerschwalbe F 2 Tiger F 3 Wespe F 4 F 5 F 6 Fi 97 Fi 98 Fi 99 Fi 103 V1 Fi 156 Fi 157 Fi 158 Fi 166 Fi 167 Fi 168 Fi 253 Fi 256 Fi 333 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fieseler F 5 amp oldid 232731166