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Die Fieseler F2 Tiger war das erste Motorflugzeug das beim Fieseler Flugzeugbau Kassel konstruiert gebaut und eingeflogen wurde Der einmotorige Doppeldecker wurde ausschliesslich fur den Kunstflug unter Wettbewerbsbedingungen konzipiert Nach der Zulassung im Jahre 1932 erhielt sie das Kennzeichen D 2200 Sie blieb ein Unikat Fieseler F 2 TigerTyp KunstflugzeugEntwurfsland Deutsches Reich Deutsches ReichHersteller Fieseler FlugzeugbauErstflug April 1932Indienststellung 1932Produktionszeit 1931 32Stuckzahl 1Fieseler F 2 Tiger 1933Fieseler F2 Tiger im November 1933 im L Aerophile Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Konstruktion 3 Flugeigenschaften 4 Verbleib 5 Technische Daten 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGerhard Fieseler bestritt seinen Lebensunterhalt Ende der 1920er Anfang der 1930er Jahre als Kunstflieger Er war einer der bestbezahlten Kunstflugpiloten der Welt Mit den Einnahmen konnte er seine Flugzeugbaufirma finanzieren Um konkurrenzfahig zu bleiben musste Fieseler eine neue Maschine mit noch besseren Leistungen als die der F1 Tigerschwalbe haben Da andere Flugzeugbaufirmen fur ihn keine Einzelanfertigung machen wollten war er gezwungen es im eigenen Unternehmen zu versuchen Fieseler sah im Bau von Segelflugzeugen ohnehin keine Zukunft mehr fur sein Unternehmen So begann 1931 mit diesem Projekt der Einstieg in den Motorflugzeugbau Fieselers Angaben die er aus seinen Erfahrungen mit der F 1 Tigerschwalbe gewonnen hatte setzte sein Konstrukteur Arnold um Er hatte in der Firma bereits erfolgreich Segelflugzeuge entworfen die Statik wurde vom Dipl Ing Schuttkowski erstellt So entstand die F 2 Tiger Fieseler hatte fur das Flugzeug den Namen Tiger gewahlt als Erinnerung an seinen Spitznamen den er in der Zeit des Ersten Weltkrieges an der Balkanfront erhielt Er sprach auch immer von die oder meine Tiger Konstruktion Bearbeiten nbsp Walter Pollux Motor Version II R im Luftfahrtmuseum Kbely Das Herzstuck der Maschine bildete der eingebaute Walter Pollux I Motor Er war das neueste Erzeugnis der Motorenfabrik Walter amp Co in Prag und wurde aus dem bereits in der F1 Tigerschwalbe bewahrten Walter Castor entwickelt Der Pollux I leistete in dem fur den Kunstflug wichtigen Hohenbereich bis 1000 m rund 295 kW 400 PS Damit stand dem Piloten eine grosse Kraftreserve zur Verfugung Das Flugzeug wurde in Gemischtbauweise ausgefuhrt Es war ein freitragender Doppeldecker dessen durchgehende Tragflachen durch N Stiele verdrehsteif miteinander verbunden waren Eine Besonderheit war die Wahl eines symmetrischen Tragflachenprofils Dadurch wurden die Flugeigenschaften der Maschine in der Normal wie in der Ruckenlage annahernd gleich Bei der Holzkonstruktion der Tragflachen waren ein Vorder und ein Hinterholm in Kastenbauweise ausgefuhrt und sehr reichlich bemessen Ausserdem wurden zur besseren Formgebung die Rippen im Bereich der Stoffbespannung sehr eng gesetzt Das alles wirkte sich naturlich im Gewicht negativ aus Der Rumpf mit Leitwerk wurde als Stahlrohrkonstruktion gebaut Der etwa 330 kg schwere Pollux Motor wurde von einem kurzen abnehmbaren Stahlrohrbock getragen Um die Wendigkeit der Maschine auch bei niedrigen Geschwindigkeiten und die Ruderwirksamkeit uber den gesamten Geschwindigkeitsbereich sicherzustellen wurde versucht alle Massen in Richtung Schwerpunkt zu bringen Die Anordnung von Motor Tanks und Fuhrersitz erfullten dieses Ziel Um gunstige Stromungsverhaltnisse am Rumpf und vor dem Leitwerk zu erhalten wurden Langsstreben aus Duralrohr eingesetzt Damit wurde ein annahernd runder Rumpfquerschnitt erreicht Das Leitwerk wies ein besonderes Merkmal auf Hohen und Seitenruder besassen jeweils ein eigenes Profil wodurch die Wirksamkeit der Ruder wesentlich erhoht wurde Die Umrissform des Seitenruders war aus Erfahrungen im Kunstflug entstanden Rumpf und Leitwerk erhielten eine Leinenbespannung Auch das Fahrwerk wurde aerodynamisch gut angepasst Die Laufachse war geteilt die Hauptschenkel und alle Verstrebungen waren tropfenformig verkleidet Auch die Rader erhielten an der Ruckseite einen Tropfenkorper was der Maschine ein unverwechselbares Aussehen gab Ebenso wurden alle Verstrebungen der Maschine aerodynamisch angepasst Flugeigenschaften Bearbeiten nbsp Gerhard Fieseler mit der F 2 Tiger bei einer Ruckenflug Vorfuhrung in Berlin 1932Im April 1932 begann Gerhard Fieseler die F 2 Tiger auf dem Flugplatz Kassel Waldau einzufliegen Dabei fand er heraus dass diese Maschine um alle drei Flugachsen labil war Diese Eigenschaft erforderte fliegerisches Konnen vom Piloten Die Leistungen hingegen waren gegenuber der F 1 Tigerschwalbe deutlich verbessert durch die Konzentration der Massen in Richtung Schwerpunkt war es Fieseler moglich mit dem Facherturn eine von ihm neu erdachte Kunstflugfigur zu fliegen Auch bei der fliegerisch anspruchsvollen gesteuerten Rolle die unter Zuhilfenahme samtlicher Ruder geflogen werden muss zeigte sich die gute Steuerbarkeit und die Wirksamkeit der Ruder der F 2 Tiger Die Maschine besass gute Trudeleigenschaften sie konnte also leicht ins Trudeln gebracht werden liess sich aber ebenso leicht wieder herausbringen Am Boden liess sich das Flugzeug beim Rollen mit Unterstutzung der olhydraulischen Radbremsen sehr gut steuern Aufgrund der geringen Flachenbelastung und der guten aerodynamischen Form neigte die Maschine bei der Landung vor dem Aufsetzen zum Schweben Eine Dreipunktlandung war aber leicht moglich Das weit nach vorne gelegte Fahrwerk verhinderte auch in schlechtem Gelande einen Uberschlag Gerhard Fieseler benotigte ungefahr 100 Flugstunden um die Maschine richtig zu beherrschen Danach folgte eine Erfolgsserie in nationalen und internationalen Kunstflugwettbewerben Im Juli 1932 nahm Fieseler mit dem Flugzeug auf dem Flugplatz Dubendorf bei Zurich am Internationalen Flugmeeting Zurich teil wo er im Kunstflugwettbewerb den Sieg vor einer Fieseler F 1 Tigerschwalbe errang 1 Der Hohepunkt und auch Abschluss seiner Kunstflugkarriere war der Sieg mit der F2 Tiger beim als Kunstflug Weltmeisterschaft angesehenen Coupe Mondiale d Arcobatie Aerienne am 11 Juni 1934 in Paris Die in die F2 Tiger eingebrachten konstruktiven Losungen gaben dem Sportflugzeugbau neue Impulse Fur ein Kurprogramm im Kunstflug wirkte sich das hohe Startgewicht des Flugzeugs von mehr als einer Tonne negativ aus Das hat sich in der Entwicklung von Kunstflugzeugen bis in die heutige Zeit bestatigt Verbleib BearbeitenDas Luftfahrtministerium wollte im Herbst 1934 die F2 Tiger aufkaufen um sie einem forderungswurdigen Kunstflugpiloten zur Verfugung zu stellen Nachdem einige Piloten sich mit dem Flugzeug versucht hatten und danach auf weitere Nutzung verzichteten erhielt die D 2200 mit nur 200 Flugstunden also fast im Neuzustand in der Deutschen Luftfahrtsammlung einen Ehrenplatz 1942 wurde die F2 Tiger dort bei einem Bombenangriff zerstort Technische Daten BearbeitenKenngrosse DatenBesatzung 1Passagiere Lange 6 85 mSpannweite 8 16 mHohe 2 80 mFlugelflache 23 00 m Leermasse 800 kgStartmasse 1200 kgReisegeschwindigkeit 210 km hHochstgeschwindigkeit 240 km hLandegeschwindigkeit 80 km hReichweite 750 kmTriebwerk ein Walter Pollux I 420 PS ca 310 kW Siehe auch BearbeitenListe von FlugzeugtypenLiteratur BearbeitenGerhard Fieseler Meine Bahn am Himmel Der Erbauer des Fieseler Storch und der V 1 erzahlt sein Leben Bertelsmann Verlag Munchen 1979 ISBN 3 570 01192 5 Autobiographie Fieseler Zeitschrift Jg 1938 ZDB ID 1293906 7 Technische Daten aus Unterlagen des Fieseler Flugzeugbau KasselWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Fieseler F2 Tiger Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten The Zurich Meeting PDF Circuit of the Alps Commercial Aircraft In FLIGHT AUGUST 5 1932 Flight International 5 August 1932 S 726 abgerufen am 24 Oktober 2018 englisch The highest number of points 99 was scored by Gerhard Fieseler on his F 2 Tiger 360 h p Walter Second was Dr Gullman on a Raab Katzenstein Tigerschwalbe 240 Walter with 87 points and third Gerd Achgelis on his Focke Wulf Kiebitz 110 Siemens with 84 points Flugzeuge der Fieseler Werke F 1 Tigerschwalbe F 2 Tiger F 3 Wespe F 4 F 5 F 6 Fi 97 Fi 98 Fi 99 Fi 103 V1 Fi 156 Fi 157 Fi 158 Fi 166 Fi 167 Fi 168 Fi 253 Fi 256 Fi 333 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fieseler F 2 Tiger amp oldid 238349149