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Jean Georges Carrel auch bekannt als Abbe Carrel 21 November 1800 in Chatillon 23 Mai 1870 in Aosta war ein italienischer Geistlicher und Naturwissenschaftler und ein Pionier des Alpinismus im Aostatal Georges Carrel Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJean Georges Carrel war der Sohn von Jean Jacques Carrel und von Marie geb Meynet Er kam in Chatillon zur Welt und lebte in seiner Jugendzeit in Valtournenche dem Tal auf der Sudseite des Matterhorns Er besuchte das Sankt Benin Gymnasium und das Priesterseminar in Aosta und empfing 1826 die Priesterweihe 1834 schloss er an der Universitat Turin das Rechtsstudium ab Er war Chorherr am Sankt Ursus Stift in Aosta und wurde am 24 August 1868 als Nachfolger von Jean Antoine Gal dessen Prior Carrel setzte sich auf vielfaltige Weise fur die Offentlichkeit und die wissenschaftliche Forschung ein Er war als Lehrer fur Franzosisch und Latein in Torgnon tatig und unterrichtete spater an der Sankt Benin Schule in Aosta die Naturwissenschaften Er verfasste zahlreiche Beitrage fur mehrere Zeitschriften der Region Aostatal und der Schweiz so fur das Feuille d annonces d Aoste den Independant die Gazette du Simplon und die Bibliotheque universelle de Geneve und er wirkte an den kunstgeschichtlichen Werken von Jean Antoine Gal uber das Aostatal mit Auf Exkursionen in die Bergwelt hielt er seine Beobachtungen mit dem Stift und dem Fotoapparat fest und notierte geologische und meteorologische Sachverhalte In einer eigens beim Sankt Ursus Stift eingerichteten Messstation erhob er seit 1840 ohne Unterbruch Wetterdaten die als erste Messreihe in den italienischen Westalpen fur die meteorologischen Behorden Italiens wertvoll waren 1862 ernannte der Prafekt von Turin Carrel zum Leiter der Statistikkommission von Aosta 1 Dank Carrels Anregungen entstanden mehrere Infrastrukturbauten im Aostatal so zum Beispiel die Brucke Pont Suaz uber den Fluss Dora Baltea zwischen Aosta und Charvensod und die Strasse von Chatillon ins Valtournenche Der Chorherr befasste sich um 1856 mit der Planung eines Alpentunnels der nach dem Willen der Schweiz und des Konigreichs Sardinien Piemont durch die Bergkette zwischen dem Aostatal und dem Wallis fuhren und den im Winter geschlossenen Sankt Bernhardpass ablosen sollte die Bauarbeiten des Menouvetunnels begannen bei Etroubles tatsachlich im Jahr 1856 unter schwierigen Umstanden wurden jedoch 1857 nach einem geringen Baufortschritt eingestellt 2 Georges Carrel gehorte 1855 zu den Grundern der wissenschaftlichen Gesellschaft Academie Saint Anselme in Aosta die sich der regionalen Kultur und Sprache verschrieb Carrel verteidigte die von der zunehmenden Italianisierung bedrohte franzosische Umgangssprache des Aostatals und wehrte sich gegen das Verbot des Franzosischen als Unterrichtssprache 1858 grundet er mit Edouard Berard 1825 1889 die Gesellschaft Societe d Histoire naturelle valdotaine die seit 1884 Societe de la flore valdotaine heisst Sie fuhrte die von Carlo Allioni 1728 1804 und dem Chorherren Laurent Joseph Murith 1742 1816 vom Grossen Sankt Bernhard und andern begonnenen botanischen Forschungen in der Region weiter 3 Carrel begann als Hauptwerk der Organisation ein umfassendes Herbarium der Pflanzen des Aostatals anzulegen 4 das besonders von Lino Vaccari 1873 1951 ausgebaut wurde und heute fur die Kenntnis der Biodiversitat der Westalpen wichtig ist Dank internationaler Kontakte war Carrel auch Mitglied der Societe geologique de France und der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft Als Alpinist machte Georges Carrel dessen Grossvater Jean Jacques Meynet den Naturforscher Horace Benedict de Saussure 1792 auf einer Reise durch die Alpen begleitet hatte fruh auf sich aufmerksam Bei einer seiner vielen Hochtouren gelang ihm 1836 die Erstbesteigung des Monte Emilius im Grand Paradis Massiv der Bergubergang neben dem Gipfel heisst heute Col Carrel Der Chorherr und Naturforscher stammt aus Valtournenche das als Wiege des Alpinismus in Italien gilt Er war beteiligt an den Anfangen des Bergsteigens im Aostatal das nahe der hochsten Gipfel der Westalpen liegt und er galt als begeisterter Lehrer der italienischen Alpinisten Er warb unermudlich dafur das Matterhorn auch von der Sudseite her zu besteigen 5 was am 17 Juli 1865 den Bergfuhrern Jean Antoine Carrel und Jean Baptiste Bich gelang drei Tage nach der Erstbesteigung des Bergs durch die Seilschaft von Edward Whymper von Zermatt aus 6 Auf Carrels Veranlassung wurde am Pic de Nona eine Schutzhutte fur Bergsteiger errichtet Er galt als gute Auskunftsperson und als erfahrener Begleiter fur Besucher des Aostatals Man bezeichnete den fruhen Bergfuhrer darum manchmal als ami des Anglais 7 begleitete er doch mehrere auslandische Touristen des Goldenen Zeitalters des Alpinismus auf ihren Klettertouren so Richard Henry Budden James David Forbes Francis Fox Tuckett oder John Tyndall mit dem er eine Tour zum Matterhorn unternahm Im Jahr 1866 grundete Georges Carrel die Sektion Aostatal des Club Alpino Italiano als erste Sektion dieses Alpenvereins Er wurde zum ersten Prasidenten der Sektion gewahlt und noch im gleichen Jahr ernannte ihn der CAI zu seinem Ehrenmitglied Ehrungen BearbeitenGeorges Carrel wurde am 10 Januar 1865 zum Ritter des Mauritius und Lazarusordens ernannt In Zeitungen und Fachzeitschriften erschienen mehrere Nachrufe auf den bekannten Forscher und Bergsteiger Bei der Antonius Kirche in Paquier dem Hauptort von Valtournenche erwahnt eine 1876 angebrachte Gedenktafel mit einem Portratmedaillon den Geistlichen und Forscher Eine Strasse vor dem Bahnhof von Aosta ist nach ihm benannt Die franzosische Inschrift des Denkmals in Valtournenche von 1876 lautet A la memoire du Chanoine Georges Carrel docteur en droit chevalier de l ordre de S Maurice president de la section d Aoste du Club alpin italien membre correspondant des clubs alpins etrangers de l institut geologique de France et de plusieurs autres societes savantes celebre alpiniste physicien et naturaliste distingue promoteur zele de l alpinisme en Italie qui par ses travaux illustra la Vallee d Aoste originaire de Valtournanche ne a Chatillon le XXI novembre MDCCC mort a Aoste le XXIII mai MDCCCLXX ici pres du gouffre des Busserailles au pied du Mont Cervin et du Grand Tournalin les clubs alpins italien anglais allemand suisse et francais les alpinistes italiens et etrangers les guides de Valtournanche et ses compatriotes ont consacre ce souvenir d estime et de reconnaissance juillet MDCCCLXXVI Werke BearbeitenLettres a ma sœur sur l introduction des mesures metriques dans le Duche d Aoste Aosta 1850 Les Alpes Pennines dans un jour soit Panorama boreal de la Becca de Nona Aosta 1855 Introduction a la flore valdotaine Aux jeunes botanistes Aosta 1858 Le gouffre de Busserailles a Valtournenche Lettre aux demoiselles Cecile et Cornelie Meyerbeer a Berlin Aosta 1866 Ascensions du Mont Cervin en 1868 Aosta 1868 La Vallee de Valtournenche en 1867 In Bollettino del Club Alpino Italiano 12 1868 S 3 73 Route consortile de Chatillon a Valtournenche Aosta 1869 Literatur BearbeitenCarla Fiou Daria Jorioz Georges Carrel Scienza e religione in Valle d Aosta nell Ottocento Aosta 1999 Pierre Etienne Duc Le clerge d Aoste de 1800 a 1870 Aosta 1870 S 40 41 Gian Mario Navillod Il canonico Georges Carrel In Tapazovaldoten 2007 Lino Vaccari I canonici Georges Carrel ed Edoardo Berard e la loro opera a favore della flora valdostana In Bulletin de la Societe de la flore valdotaine 5 1909 S 49 72 Omar Borettaz u a Correspondances Auteurs valdotains et textes francais en echo Aosta 2013 S 99 101 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Georges Carrel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Carrel Jean Georges Treccani Dizionario Biografico degli Italiani Georges Carrel Website der Societe de la flore valdotaine Alessandro Gogna Quintino Sella e la battaglia del Cervino parte 1 alessandrogogna com 24 August 2015Einzelnachweise Bearbeiten Fausta Baudin Inventaire du fonds Jules Brocherel Archives historiques regionales Aosta 2011 S 18 Gian Mario Navillod Non tutti sanno che Il traforo italo svizzero del Menouve In Tapazovaldoten Maurizio Bovio Flora vascolare della Valle d Aosta Sarre 2014 S 34 35 Maurizio Bovio Flora vascolare della Valle d Aosta Sarre 2014 S 9 Karlrobert Schafer Hutten am Matterhorn In Die Alpen 1948 La conquete du Cervin Website des Bergfuhrervereins Societe des guides du Cervin Georges Carrel Website der Societe de la flore valdotaineNormdaten Person GND 131985396 lobid OGND AKS LCCN n2004112649 VIAF 52836995 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Carrel GeorgesALTERNATIVNAMEN Carrel Jean Georges Abbe CarrelKURZBESCHREIBUNG italienischer Geistlicher Naturwissenschaftler und AlpinistGEBURTSDATUM 21 November 1800GEBURTSORT ChatillonSTERBEDATUM 23 Mai 1870STERBEORT Aosta Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georges Carrel amp oldid 215795112