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Sir George Cockburn 10 Baronet GCB 22 April 1772 in London 19 August 1853 in Leamington Spa war ein britischer Marineoffizier der in den Koalitionskriegen gegen Frankreich und im britisch amerikanischen Krieg von 1812 diente und zum Flottenadmiral und Ersten Seelord der Admiralitat aufstieg George Cockburn 1820Leben BearbeitenEr war der zweite Sohn des Sir James Cockburn 8 Baronet Gutsherr von Langton in Berwickshire und Petersham in Surrey aus dessen zweiter Ehe mit Augusta Anne Ayscough Er trat als Neunjahriger in die Royal Navy ein 1791 wurde er zum Midshipman 1793 zum Lieutenant und am 20 Februar 1794 wurde er zum Captain befordert 1795 kommandierte er unter Vice Admiral William Hotham in einem erfolgreichen Seegefecht mit einem franzosischen Verband bei Genua 14 Marz und in einem weiteren ergebnislosen Kampf vor Hyeres 12 Mai die Fregatte HMS Meleager 32 Kanonen 1796 gehorte er mit seinem Schiff zu einem von Commodore Nelson gefuhrten Verband der Genua blockierte und am 25 April und am 31 Mai erfolgreiche Angriffe auf an der Kuste unter dem Schutz von Geschutzbatterien liegende Schiffe eines franzosischen Konvois fuhrte Nelson schatzte Cockburn und durch dessen Fursprache erhielt dieser ein grosseres Schiff die kurz zuvor von den Franzosen genommene Fregatte HMS Minerve 38 Kanonen Cockburn war mit seinem Schiff an der Evakuierung der britischen Besatzung Korsikas beteiligt mit Kommodore Nelson an Bord stiess die HMS Minerve am 19 Dezember 1796 auf die spanische Fregatte Sabina 40 Kanonen Diese strich zwar nach einem mehrstundigen Gefecht vor den Briten die Flagge doch musste das eroberte Schiff zuruckgelassen werden als sich ein uberlegener spanischer Verband naherte Hierbei gerieten zwei Leutnants darunter Thomas Masterman Hardy der spatere Kapitan der HMS Victory in der Schlacht von Trafalgar 1805 und 40 Besatzungsmitglieder der Minerve kurzzeitig in spanische Gefangenschaft aus der sie im Austausch gegen den Kapitan der Sabina wieder freikamen Nach einem Zwischenstopp in Gibraltar stiessen Cockburn und Nelson auf einen Teil der spanischen Flotte segelten bei dichtem Nebel durch sie hindurch und konnten Admiral John Jervis von deren Auslaufen informieren Jervis gelang es daraufhin am 14 Februar 1797 die spanische Flotte zum Kampf zu stellen und in der Seeschlacht bei Kap St Vincent zu schlagen Wahrend Nelson auf der HMS Captain eine entscheidende Rolle in der Schlacht spielte waren Cockburn und die HMS Minerve nur Zuschauer da das Schiff zu klein war um dem Feuer der schweren Linienschiffsgeschutze ausgesetzt zu werden Beteiligt war sie hingegen an der vergeblichen Jagd auf das angeschlagene spanische Flaggschiff Santisima Trinidad 130 Kanonen Am 29 Mai gelang es Cockburn mit einem Bootsangriff von Teilen seiner Besatzung und derjenigen der ihn begleitenden HMS Lively 32 Kanonen den franzosischen Freibeuter Mutine 14 Kanonen im Hafen von Santa Cruz de Tenerife Teneriffa trotz schweren Abwehrfeuers zu uberwaltigen und herauszuschleppen wobei sich Cockburns erster Leutnant Thomas Masterman Hardy besonders auszeichnete Im Zusammenhang mit einem Versuch die franzosischen Truppen in Agypten zu verstarken erzwang Cockburn mit seinem Schiff am 2 September 1801 bei Livorno die Kapitulation der franzosischen Fregatte Succes 32 Kanonen die kurz zuvor verloren gegangene HMS Success und jagte zusammen mit HMS Phoenix und HMS Pomone die Bravoure 40 Kanonen auf Grund 1809 war Cockburn als Kommandant der HMS Pompee 74 Kanonen unter Rear Admiral Alexander Cochrane an der Eroberung von Martinique beteiligt wo er ein Landkommando der Royal Navy fuhrte das am 4 Februar die befestigte Insel Ilot aux Ramiers einnahm eine Schlusselstellung der franzosischen Verteidigungslinien Fur diesen Einsatz erhielt er eine offizielle Danksagung des britischen Unterhauses Bei den Marineoperationen im Zusammenhang mit der unglucklichen Walcheren Expedition im Sommer 1809 fuhrte er das Linienschiff HMS Belleisle 74 Kanonen 1811 wurde er zu einer erfolglosen Mission nach Amerika geschickt um eine Aussohnung zwischen Spanien und seinen rebellierenden Kolonien zu erreichen Am 12 August 1812 erhielt er die Beforderung zum Rear Admiral und das Kommando uber eine Schwadron der Royal Navy in spanischen Gewassern wurde aber in diesem Jahr nach Nordamerika geschickt Unter dem Oberbefehl von Vice Admiral Sir John Borlase Warren und ab Marz 1814 Sir Alexander Cochrane spielte er dort eine aktive Rolle beim Krieg von 1812 gegen die USA Cockburn kreuzte mit seinen Schiffen vor der amerikanischen Kuste nahm amerikanische Handelsschiffe und Freibeuter setzte die von Grossbritannien verhangte Blockade gegen die US Kuste durch und fuhrte eine Reihe ausserst destruktiver Angriffe auf Hafen und Kustenorte in Virginia Maryland Delaware und Georgia durch Diese Angriffe machten ihn in den USA sehr verhasst und zu einem bevorzugten Objekt von Schmahungen der Presse Ob amerikanische Behauptungen er habe gewaltsame Ubergriffe seiner Seeleute auf Zivilisten geduldet mehr sind als Kriegspropaganda durfte eher fraglich sein Der bedeutendste dieser sog raids richtete sich gegen die amerikanische Hauptstadt Washington bei dem er die gelandeten Truppen unter Robert Ross begleitete diesen trotz gegenteiliger Befehle Cochranes zum Weitermarschieren ermutigte und nach dem britischen Sieg in der Schlacht bei Bladensburg am 24 August 1814 eine aktive Rolle bei der Zerstorung der Regierungsgebaude Washingtons u a des Weissen Hauses des Senats und des Reprasentantenhauses spielte Vor allem deshalb geniesst Cockburn bis heute in den USA einen schlechten Ruf wobei aber ignoriert wird dass Ross und Cockburn mit den Zerstorungen lediglich einen Befehl des kanadischen Generalgouverneurs Sir George Prevost ausfuhrten Der folgende Angriff auf Baltimore bei dem Cockburn mit seinem Verband eine Schlusselrolle spielte scheiterte allerdings da sich die Verteidigungsanlagen der Stadt Fort McHenry als zu stark und die Verteidiger als kampfbereit erwiesen Mit dem Bombardement von Fort McHenry durch seinen Verband lieferte Cockburn dem Dichter Francis Scott Key die Inspiration zu dem Gedicht The Defense of Fort McHenry das unter dem Titel The Star Spangled Banner der Text der Nationalhymne der USA wurde Anfang 1815 wurde Cockburn als Knight Commander des Bathordens KCB geadelt und nach seiner Ruckkehr nach Europa den Auftrag Napoleon Bonaparte mit dem Linienschiff HMS Northumberland an seinen Haftort auf St Helena zu bringen und fur einige Monate als Gouverneur dieser Insel zu amtieren 1818 zeichnete man ihn als Knight Grand Cross des Bathorden GCB aus Am 12 August 1819 erhielt Cockburn den Rang eines Vice Admiral am 10 Januar 1837 den eines Admirals wurde Admiral of the Fleet 1 Juli 1851 und diente mehrere Jahre als Ersten Seelord der Admiralitat 1828 1830 1834 1835 und 1841 1846 Cockburn gilt als eine der einflussreichsten Personlichkeiten in der Royal Navy zwischen 1815 und 1850 Politisch stand er auf Seiten der Tories fur die er mehrfach in das Unterhaus gewahlt wurde Obwohl ihn seine politischen Gegner aus den Reihen der Whigs als Reaktionar angriffen war er nach Auffassung seines Biografen Roger Moriss trotz seiner politischen Praferenzen eher ein Liberaler was auch an den von ihm massgeblich bewirkten Weichenstellungen abzulesen ist Er war eine treibende Kraft bei der Entwicklung seetauglicherer und mit Dampfmaschinen und Propellern ausgestatteter Schiffe Daruber hinaus ging seine Amtszeit einher mit dem Ende der Auspeitschungen der Zwangsrekrutierungen und der personlichen Patronage in der Verwaltung der Royal Navy Beim Tod seines alteren Bruders am 26 Februar 1852 erbte er den 1627 in der Baronetage of Nova Scotia geschaffenen Adelstitel 10 Baronet of Langton in the County of Berwick Als Cockburn selbst 1853 starb hinterliess eine Tochter Sein Adelstitel fiel an seinen jungeren Bruder William Die Cockburn Insel an der Spitze der Antarktischen Halbinsel Kap Cockburn sowie der Cockburn River in Australien sind nach Sir George Cockburn benannt Literatur BearbeitenWilliam Laird Clowes The Royal Navy A History from the earliest times to 1900 Bande 4 6 London 1899 1901 Roger Morriss Cockburn and the British Navy in Transition Admiral Sir George Cockburn 1772 1853 University of South Carolina Press 1998 ISBN 1 57003 253 X James Pack The Man Who Burned the White House Admiral Sir George Cockburn 1772 1853 Naval Institute Press 1987 ISBN 0 87021 420 9 Cockburn Sir George In Encyclopaedia Britannica 11 Auflage Band 6 Chatelet Constantine London 1910 S 624 englisch Volltext Wikisource Extract from a diary of Rear Admiral Sir George Cockburn with particular reference to Gen Napoleon Buonaparte on passage from England to St Helena 1888 archive org Cockburn George In James Grant Wilson John Fiske Hrsg Appletons Cyclopaedia of American Biography Band 1 Aaron Crandall D Appleton and Company New York 1887 S 672 englisch Textarchiv Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons George Cockburn Album mit Bildern Videos und Audiodateien Captain George Cockburn Battle of Cape St Vincent Portrait Gemalde von Sir George Cockburn National Maritime Museum CollectionsVorgangerTitelNachfolgerJames CockburnBaronet of Langton 1852 1853William CockburnNormdaten Person GND 118871439 lobid OGND AKS LCCN n87843700 VIAF 27869285 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Cockburn GeorgeALTERNATIVNAMEN Cockburn Sir George 10 Baronet vollstandiger Name Cockburn Sir GeorgeKURZBESCHREIBUNG britischer MarineoffizierGEBURTSDATUM 22 April 1772GEBURTSORT LondonSTERBEDATUM 19 August 1853STERBEORT Leamington Spa Abgerufen von https de wikipedia org w index php title George Cockburn amp oldid 235006158