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Die Schlacht bei Bladensburg fand am 24 August 1814 wahrend des Britisch Amerikanischen Kriegs bei Bladensburg Maryland USA statt und endete mit einem britischen Sieg und der Eroberung der US Hauptstadt Washington Schlacht bei BladensburgTeil von Britisch Amerikanischer KriegNach ihrem Sieg brennen die Briten die offentlichen Gebaude Washingtons nieder Holzschnitt von 1876Datum 24 August 1814Ort Bladensburg Maryland USAAusgang Britischer Sieg Einnahme von WashingtonKonfliktparteienVereinigtes Konigreich 1801 Vereinigtes Konigreich Vereinigte Staaten 15 Vereinigte StaatenBefehlshaberRobert Ross William WinderTruppenstarke4500 Mann ca 7500 Mann 120 Kavalleristen 300 Infanteristen 6500 Milizionare 450 Seeleute und Marineinfanteristen Verluste64 Tote 185 Verwundete 10 Tote 12 Verwundete unbekannte Anzahl GefangenerBritisch Amerikanischer Krieg Kriegsschauplatz St Lawrence Lake Champlain1 Sacket s Harbor 1 Lacolle Mills Ontariosee Ogdensburg New York 2 Sacket s Harbor Chateauguay Chrysler s Farm 2 Lacolle Mills Fort Oswego Big Sandy Creek Plattsburgh Niagara KriegsschauplatzQueenston Heights Frenchman s Creek George Stoney Creek Beaver Dams Black Rock Fort Niagara Buffalo 1 Fort Erie Chippewa Lundy s Lane 2 Fort Erie Cook s Mill Detroit KriegsschauplatzTippecanoe Fort Mackinac Dearborn Detroit Fort Harrison Fort Wayne Wild Cat Creek Mississinewa Frenchtown Fort Meigs Fort Stephenson Eriesee Thames River Longwoods Prarie du Chien Rock Island Rapids Mackinac Island Malcom s Mills Chesapeake KriegsschauplatzCraney Island St Michaels Chesapeake Bladensburg Washington Caulk s Field North Point Baltimore Sudlicher KriegsschauplatzCreek 1 Fort Bowyer Fayal Pensacola Borgnesee New Orleans Fort St Philip Fort Peter 2 Fort Bowyer Britischer Marsch von Benedict nach Bladensburg 19 August 1814 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Verlauf der Schlacht 3 Folgen die Besetzung und teilweise Zerstorung Washingtons 4 Der britische Flottenvorstoss in den Potomac 5 Bewertung 6 Weblinks 7 LiteraturVorgeschichte BearbeitenDie Niederlage Napoleons I in Europa erlaubte es der britischen Regierung Verstarkungen nach Kanada zu schicken wo die britischen Truppen im Krieg von 1812 gegen mit weit uberlegenen Truppen der USA vorgetragene Invasionsversuche weitgehend in der Defensive geblieben waren Sie kamen nicht nur in Kanada selbst zum Einsatz um die Truppen von Generalgouverneur Sir George Prevost zu verstarken sondern in Kooperation mit der Royal Navy auch bei Angriffen entlang der amerikanischen Atlantikkuste Mit diesen Attacken wollte Prevost die Verwustung kanadischer Stadte vor allem von York heute Toronto damals Hauptstadt von Oberkanada rachen und die USA vor weiteren Ubergriffen dieser Art abschrecken Daneben sollten die Amerikaner vom Hauptkriegsschauplatz an der kanadischen Grenze abgelenkt werden und Truppen an der Atlantikkuste gebunden werden Bei diesen Angriffen handelte es sich nicht um Versuche dauerhaft Land zu besetzen sondern um Raids bei denen sich die Invasoren wieder auf See zuruckzogen nachdem sie ein Hochstmass an Schaden angerichtet hatten Ermutigt durch mehrere erfolgreiche Attacken dieser Art entwarf Vizeadmiral Alexander Cochrane einen Plan fur einen Angriff auf die Hauptstadt der USA Washington dem ein Angriff auf die wichtige Hafenstadt Baltimore folgen sollte Am 19 August 1814 landeten 4500 britische Soldaten unter dem Befehl von General Robert Ross bei Benedict Maryland verstarkt um ein Kommando der Royal Navy unter Konteradmiral George Cockburn Da US Kriegsminister John Armstrong sich weigerte zu glauben dass sich der Angriff gegen die strategisch unbedeutende Hauptstadt richten konnte konzentrierte er alle verfugbaren Mittel auf die Verteidigung Baltimores Obwohl sich die Briten bei ihrem Marsch entlang des Patuxent River nicht beeilten und sechs Tage fur eine Strecke von etwa 50 Meilen 80 Kilometer brauchten gelang es den Amerikanern nicht einmal den Vormarsch durch das Zerstoren der vorhandenen Brucken zu verlangsamen Der gefahrlichste Gegner der Invasoren war bei diesem Vorstoss die gluhende Sommerhitze Am 23 August erhielt Ross einen Befehl Cochranes den Vormarsch abzubrechen wurde aber von Cockburn uberredet ihn fortzusetzen Zum Kommandeur der nun hastig zur Verteidigung der Hauptstadt zusammengezogenen amerikanischen Truppen wurde Brigadegeneral William Winder bestellt ein Anwalt aus Baltimore Er verdankte sein Kommando nicht militarischen Verdiensten sondern politischer Einflussnahme und hatte seine mangelnden Fahigkeiten bereits 1813 unter Beweis gestellt als er in der Schlacht bei Stoney Creek von unterlegenen britischen Truppen besiegt und gefangen genommen worden war Winder verfugte uber 120 Dragoner 300 regulare Soldaten und 1500 Mann Milizen sowie Artillerie Am Tag der Schlacht kamen weitere 5000 Mann Milizen sowie 450 Marineinfanteristen und Seeleute einer Kanonenbootflottille der US Navy unter dem Befehl von Kapitan Joshua Barney mit funf Geschutzen hinzu Die Amerikaner waren damit den Angreifern deutlich uberlegen Winder hatte den zusatzlichen Vorteil seine Verteidigungsstellung selbst wahlen zu konnen Er postierte seine Truppen auf einem Hohenrucken bei Bladensburg ostlich von Washington Verlauf der Schlacht BearbeitenAm 24 August trafen die Briten auf dem Schlachtfeld ein Prominente Zuschauer waren US Prasident James Madison Aussenminister James Monroe und Verteidigungsminister John Armstrong Gegen Mittag marschierten die Briten in Bladensburg ein und stellten fest dass die Amerikaner auf eine Befestigung des Ortes verzichtet aber den Hohenzug auf der gegenuberliegenden Seite des heute Anacostia River genannten Nebenarms des Potomac River besetzt hatten Allerdings hatten sie es versaumt die Brucke zu zerstoren Die Vorhut beim Vormarsch uber diese bildete das 85 Infanterieregiment Oberst William Thornton das allerdings von Milizeinheiten aus Maryland unter erheblichen Verlusten auf den Fluss zuruckgeworfen wurde als Thornton im Alleingang einen Angriff auf die Amerikaner fuhrte Mittlerweile hatte allerdings der Hauptteil der britischen Armee den Fluss uberschritten und Ross befahl einige Congreve Raketen auf die Amerikaner abzufeuern Die Raketen waren zwar wenig treffgenau hatten auf die unerfahrenen Milizsoldaten aber eine enorme psychologische Wirkung ihre Formationen brachen auseinander sie warfen ihre Waffen weg und flohen Lediglich Seeleute und Marineinfanteristen leisteten noch nennenswerten Widerstand wurden aber teils uberwaltigt und getotet oder gefangen genommen oder schlossen sich schliesslich der allgemeinen Flucht an Ihr Kommandeur Barney fiel den Briten in die Hande Winder versagte als Feldherr komplett konnte keinerlei Einfluss auf das Geschehen nehmen und war auch nicht in der Lage einen geordneten Ruckzug zu organisieren Er hatte es auch versaumt fur den Fall eines Ruckzugs einen Sammelpunkt festzulegen Es kam deshalb zu einer panischen Flucht der Amerikaner die eine Verteidigung der Hauptstadt unmoglich machte und dem Geschehen den Spottnamen Bladensburg races Bladensburg Rennen einbrachte Der Verlauf dieses Kampfs der eigentlich kaum als Schlacht bezeichnet werden kann brachte es mit sich dass die britischen Verluste deutlich hoher waren als die der US Truppen da diese geflohen waren bevor sie ernsthaft in ein Gefecht verwickelt werden konnten Die Briten verzeichneten 64 Tote und 185 Verwundete grosstenteils durch die prazise feuernde Artillerie die Amerikaner 10 Tote 12 Verwundete und eine unbekannte Anzahl Gefangene 18 Briten sollen allerdings nicht durch Kampfhandlungen sondern an Hitzschlag gestorben sein Folgen die Besetzung und teilweise Zerstorung Washingtons BearbeitenDen durch Washington fliehenden Soldaten schlossen sich auch Prasident Madison und der Rest der US Regierung sowie Teile der Bevolkerung an Madison war zutiefst schockiert uber das Verhalten der Milizionare das er nicht hatte glauben wollen wenn er es nicht selbst gesehen hatte Noch am Abend desselben Tages marschierten die Briten mit General Ross und Konteradmiral Cockburn an der Spitze in Washington ein Der einzige Widerstand der ihnen entgegengesetzt wurde waren die Schusse einiger Heckenschutzen die einen britischen Soldaten und das Pferd von Ross toteten Das Haus aus dem sie abgefeuert worden waren wurde zur Vergeltung in Brand gesteckt etwa gleichzeitig sprengten die Amerikaner die Marinewerft und steckten die dort verbliebenen Schiffe in Brand Die Briten begannen nun mit einer systematischen Verwustung und Plunderung der offentlichen Gebaude der Hauptstadt Zunachst wurde das Kapitol der Sitz des Senats in Brand gesteckt anschliessend das Reprasentantenhaus und das Finanzministerium Im Weissen Haus fanden die Soldaten einen fur 40 Personen gedeckten Tisch vor offensichtlich Vorbereitungen fur eine Siegesfeier Ross und Cockburn brachten dort einen Toast auf den britischen Prinzregenten aus und liessen das Haus in Brand stecken Diese Zerstorung wird teilweise fur den Namen des Weissen Hauses verantwortlich gemacht da es angeblich beim Wiederaufbau erstmals einen weissen Anstrich bekommen habe doch hat es diesen offenbar schon vor 1814 gegeben Zwei Tage lang konnten die Invasoren ungestort ihr Zerstorungswerk fortsetzen das allerdings weitgehend auf offentliche Gebaude beschrankt blieb Ross stellte Soldaten ab um private Besitzungen zu schutzen und liess einen Plunderer hinrichten zwei weitere auspeitschen Cockburn wollte zwar personlich das Haus der antibritischen Zeitung National Intelligencer anzunden die Schmahungen gegen ihn gedruckt hatte liess sich aber von Bewohnern der Nachbarhauser davon abbringen Stattdessen wurde das Inventar auf die Strasse gebracht und dort zerstort Am 27 August sammelten sich die britischen Truppen nach vollbrachtem Zerstorungswerk am Stadtrand von Washington marschierten ab ohne in irgendeiner Weise von amerikanischen Streitkraften behelligt zu werden und wurden vier Tage spater wieder von Cochranes Schiffen an Bord genommen Nicht ohne Berechtigung wird das britische Vorgehen von amerikanischer Seite bis heute als Vandalismus gegeisselt jedoch wird meist unterschlagen dass ein Teil der Stadtbevolkerung nach dem Abzug der Invasoren die Schaden durch weitere Plunderungen und Verwustungen erheblich vergrosserte Der britische Flottenvorstoss in den Potomac BearbeitenWahrend die britische Infanterie entlang des Patuxent River vormarschierte drang ein Verband der Royal Navy aus zwei Fregatten zwei Kanonenbooten einem mit Raketen ausgestatteten Schiff und einer Reihe kleinerer Fahrzeuge unter Kapitan James Gordon in den Potomac ein Sie sollten das zur Sicherung Washingtons dienende Fort Warburton ausschalten und fur eine Evakuierung der Landtruppen bereitstehen Gordon erreichte das Fort am Abend des 27 August Nach einigen Schussen die ihr Ziel jedoch nicht trafen raumten die Amerikaner zum Erstaunen der Briten das Fort und sprengten es Dies erlaubte es dem britischen Verband die Stadt Alexandria Virginia zu besetzen dort eine Reihe von Schiffen zu erbeuten und den Hafen zu plundern Am 31 August erhielt Gordon den Befehl sich zuruckzuziehen und wurde vor einer Reihe von Kustenbatterien gewarnt die amerikanische Marineoffiziere darunter Kapitan Oliver Hazard Perry am Ufer des Potomac errichtet hatten Es gelang den Briten allerdings ohne grosse Muhe sich den Weg freizuschiessen und zwei Batterien zu zerstoren Bewertung BearbeitenDie Landung der Briten am Chesapeake und ihr Angriff auf Washington war ein riskantes Unternehmen das aufgrund der Kaltblutigkeit der britischen Kommandeure vor allem aber wegen der in ihren Dimensionen kaum nachvollziehbaren Desorganisation Nachlassigkeit und Inkompetenz der amerikanischen Verteidiger zu einem mit nur relativ geringen Verlusten erkauften grossen Erfolg wurde Bladensburg markiert nicht unbedingt angesichts der Dimensionen aber aufgrund der Begleitumstande und der Folgen die grosste militarische Demutigung in der Geschichte der USA Dass ein Staat seine Hauptstadt praktisch kampflos feindlichen Truppen uberliess loste so Theodore Roosevelt in seiner Geschichte des Kriegs von 1812 Antoine Henri Jomini zitierend in den europaischen Hauptstadten erstaunte Verachtung aus Die Briten erreichten sowohl das Ziel die Verwustung kanadischer Stadte zu rachen als auch die Amerikaner abzulenken Daruber hinaus war die amerikanische Regierung uber Wochen praktisch funktionsunfahig und die Kampfmoral der US Bevolkerung erhielt einen schweren Schlag Allerdings mussten die Briten in der Folge einen Ruckschlag verzeichnen als sich Baltimore als zu stark verteidigt erwies um eingenommen werden zu konnen Noch schwerwiegender war dass Generalgouverneur Prevost bei seiner Invasion entlang des Lake Champlain nach New York in der Schlacht bei Plattsburgh geschlagen wurde und seinen Vormarsch abbrach Dieser fur beide Seiten unbefriedigende Verlauf des Krieges trug wesentlich dazu bei den Abschluss des Friedens von Gent am 24 Dezember 1814 herbeizufuhren Bereits nach dem offiziellen Ende des Kriegs wurde eine fur die Briten tragische Spatfolge der Schlacht von Bladensburg deutlich In der Schlacht von New Orleans erlitt eine britische Armee unter Sir Edward Michael Pakenham der nicht rechtzeitig vom Friedensschluss erfahren hatte eine verlustreiche Niederlage gegen die Verteidiger der Stadt weil man diese nicht zuletzt aufgrund der Erfahrungen von Bladensburg auf strafliche Weise unterschatzt hatte Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schlacht bei Bladensburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Galafilm com Battle of Bladensburg essortment com The Battle of Bladensburg The Burning of Washington by Dolley Madison A British Account of the Burning of Washington by George Robert Gleig The White House Historical Association Burning of WashingtonLiteratur BearbeitenPierre Berton Flames Across the Border 1813 1814 Anchor Canada Toronto 2001 ISBN 0 385 65838 9 S 361 ff Theodore Roosevelt The Naval War of 1812 Or the History of the United States Navy during the last War with Great Britain to which is appended an Account of the Battle of New Orleans New Introduction by H W Brands 1st Da Capo Press Edition Da Capo Press New York NY 1999 ISBN 0 306 80910 9 eText at Project Gutenberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Bladensburg amp oldid 237892844