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Georg Vogtherr 11 Marz 1487 in Dillingen an der Donau 18 Januar 1539 in Feuchtwangen war Stiftsvikarier kurzzeitig wahrend des Bauernkrieges Stadtpfarrer in Vertretung in Feuchtwangen Er fuhrte die Reformation ein und amtierte spater als Chorherr Stiftsprediger und Pfarrer Leutpriester Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachkommen 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Epitaph von 1539 oberer Abschnitt im nordlichen Seitenschiff der Stiftskirche FeuchtwangenVogtherr wurde als Sohn des Arztes Konrad Vogtherr am 11 Marz 1487 in Dillingen geboren Seine beiden Bruder waren der Kunstler Heinrich Vogtherr der Altere 1490 1556 und der Arzt Bartholomaus Vogtherr Er besuchte in Dillingen und vielleicht in Schwabisch Hall die Schule und schrieb sich 1508 als Student an der Universitat Leipzig ein 1509 oder 1510 kam Vogtherr nach Feuchtwangen und erhielt 1517 eine Pfrunde als Stiftsvikarier da er fur den Beruf des Vaters aus gesundheitlichen Grunden untauglich erschien Zur damaligen Zeit gehorten die Arzte noch dem Handwerkerstand zu und es war ein Lehrberuf 1517 und 1522 wird er im Dienst des Zwolfbotenaltars erwahnt Trotz entgegenstehender Verpflichtungen aus dem Zolibat lebte Vogtherr mit seiner Haushalterin und Lebensgefahrtin Agnes zusammen einer Witwe mit der er sieben Kinder hatte Das Ubertreten der Vorschrift war umganglich geworden und die Kanoniker bezahlten fur die Beziehungen zu ihren Haushalterinnen an den Bischof von Augsburg jahrlich die sogenannte Hurensteuer Moglicherweise unter dem Eindruck einer Ablasskampagne im Jahre 1519 begann Vogtherrs Abwendung vom katholischen Glauben Die Ablasszettel wurden durch den Ansbacher Stiftsdekan Dr Jodokus Lorcher in Feuchtwangen verkauft Wahrend der Wirren des Bauernkrieges blieb er im Unterschied zu anderen Stiftskanonikern 1525 allein am Ort zuruck und wurde mit der Vertretung des Stadtpfarrers betraut in diesem Jahr heiratete er Agnes Hoffacker aus Schwabisch Hall Der amtierende Stadt Pfarrer Johann Dietrich war Stiftsherr und floh mit den restlichen Chorherren und Stiftsvikariern uber Herrieden nach Augsburg In einer im Text uberlieferten Predigt zu Christi Himmelfahrt 1526 wandte er sich deutlich Martin Luther zu Durch den Landesherren Markgraf Kasimir wurde er abgesetzt da er nicht von ihm berufen war sondern durch die Stadt eingesetzt wurde Seine langjahrige Lebensgefahrtin Agnes starb schon am 17 Juni 1527 In zweiter Ehe heiratete Vogtherr am 4 Dezember 1528 die Schwester seiner ersten Frau Sybilla Hoffacker mit der er weitere sechs Kinder haben sollte Nach dem Abflauen der Reformationswirren und dem Tod Markgraf Kasimirs 1527 wurde Georg Vogtherr vom Nachfolger Markgraf Georg dem Frommen 1528 als Stiftsprediger in Feuchtwangen eingesetzt 1534 erhielt er die Pfarre und zu seiner Unterstutzung zwei Kaplane Nach seinem Tod wurde Vogtherr am Folgetag in der Stiftskirche unter grosser Trauer der Gemeinde beigesetzt Nachkommen Bearbeiten nbsp Epitaph von 1539 unterer AbschnittKinder Vogtherrs aus 1 Ehe Georg Hercules Vogtherr geboren 1519 ein Augenarzt zu Nurnberg verstorben 1560 Er war zweimal verheiratet das erste Mal mit Rosina Luger die ihm drei Kinder gebar das erste Georg starb bald das zweite Anna heiratete spater einen Geleitsmann zu Furth Das dritte Kind starb ebenfalls fruh Aus seiner zweiten Ehe mit Anna Dachler gingen sechs Kinder hervor und zwar weitere zwei Sohne und zwei Tochter Johannes geboren 1522 verstorben an der Pest 1533 Margareta geboren 1520 verstorben zu Schwabach 1562 Kinder aus 2 Ehe Sara geboren 1532 verstorben 1583 in Oettingen Maria geboren 1536 verstorben 1565 in Feuchtwangen Anna geboren 1539 verstorben 1566 zu Nurnberg 1 Uber seinen Sohn aus zweiter Ehe Samuel Vogtherr 10 Oktober 1530 16 Juli 1584 ist er Stammvater aller Nachkommen mit gleichem Namen Dieser liess fur seinen verstorbenen Vater einen holzernen bemalten Epitaph anfertigen der ursprunglich bis zum Umbau der Stiftskirche unter dem sogenannten Affenkasten dem erhohten Beamtenstand hing nach Abschluss der Renovierung wurde er im Chor auf der Nordseite angebracht Heute hangt er gut sichtbar im nordlichen Seitenschiff Auf ihm sind der Verstorbene seine beiden Ehefrauen sowie der Stifter mit seinen vier Brudern und seinen sechs Schwestern dargestellt Der lateinische Text wurde vom Kanoniker M Magnus Galli Vikarier 1559 zugleich Rektor spater 1567 Subdiakon bzw Pfarrer auf der 2 Pfarrstelle 2 verfasst Schriften BearbeitenVogtherr durfte der Verfasser eines zunachst anonymen von seinem Bruder Heinrich gedruckten Buchs uber Sonnenuhren gewesen sein Ein wohlgegrundtes kunstreiches Summari Buchlin aller Sonnen Uhren Strassburg 1539 3 Das Buch wurde im Laufe des 16 Jahrhunderts mehrfach nachgedruckt Literatur BearbeitenThomas Vogtherr Georg Vogtherr 1487 1539 und die Einfuhrung der Reformation in Feuchtwangen In Jahrbuch des Historischen Vereins Dillingen an der Donau 90 1988 S 307 325 Chronik der Familie Vogtherr Dr jur Friedrich Vogtherr C Brugel und Sohn Ansbach 1892 Digitalisat S 37 ff Der Reformator Georg Vogtherr und sein Epitaph in der Stiftskirche zu Feuchtwangen Huber Wolfgang 2011 In Zeitschrift fur bayerische Kirchengeschichte Bd 80 2011 S 260 283Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Georg Vogtherr sundials Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Georg Vogtherr Quellen und Volltexte Verzeichnis der Feuchtwanger Dekane Chronik der Familie Vogtherr von Dr jur Friedrich Vogtherr Rechtspraktikant Ansbach Druck von C Brugel und Sohn 1892 Einzelnachweise Bearbeiten Chronik der Familie Vogtherr Seite 40 ff Geschichte der Stadt und des ehemaligen Stifts Feuchtwangen Dr Christoph Friedrich Jacobi Nurnberg Verlag Riegel und Wiessner 1833 Bibliotheksverbund Bayern Vogtherr Georg V 2161 2165 ZV 18340 ZV 27528Normdaten Person GND 1023007622 lobid OGND AKS VIAF 316739227 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Vogtherr GeorgKURZBESCHREIBUNG Stiftsherr und Stiftsprediger in FeuchtwangenGEBURTSDATUM 11 Marz 1487GEBURTSORT Dillingen an der DonauSTERBEDATUM 18 Januar 1539STERBEORT Feuchtwangen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Vogtherr amp oldid 219550402