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Georg Gottlob Jung 2 Januar 1814 in Rotterdam 8 Oktober 1886 in Berlin war ein zunachst demokratischer und spater nationalliberaler preussischer Politiker Georg JungInhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenJung studierte zwischen 1834 und 1836 Rechtswissenschaften in Bonn und Berlin Anschliessend trat er in den preussischen Justizdienst ein Wegen eines Konflikts mit dem Justizminister trat er auf eigenen Wunsch aus dem Staatsdienst aus Jung war Junghegelianer und Verfasser demokratisch orientierter politischer Schriften 1838 heiratete er Pauline Stein eine Tochter des Bankiers Johann Heinrich Stein 1 Im Jahr 1842 gehorte Jung zu den Mitbegrundern der Rheinischen Zeitung 2 In einer 1848 erschienenen Selbstdarstellung in der Vossischen Zeitung und seinem Wahlaufruf ausserte er dass er seit seiner fruhsten Jugend an jeder entscheidenden Bewegung in Preussen teilgenommen hatte Danach war er auch Mitarbeiter der Halleschen und spater des Deutschen Burgerbuchs von 1845 3 nbsp Wahlmanifest von Georg Jung zur Wahl zur preussischen NationalversammlungWahrend der Revolution von 1848 49 war er fuhrend in der Berliner demokratischen Bewegung aktiv Bereits im Vormarz war Jung Prasident des Politischen Clubs in Berlin und war im Mai 1848 an der Umwandlung in den Demokratischen Club beteiligt Am 22 Marz 1848 war er einer der Hauptredner bei der Beerdigung der Marzgefallenen Heinrich von Treitschke charakterisierte ihn spater als einen schongeistigen und wohlhabenden Bohemien der die Opposition nach Heines Weise wie einen kurzweiligen Sport betrieb 4 Jung war 1848 Mitglied der Preussischen Nationalversammlung Als politische Zielsetzung formulierte er in der Vossischen Zeitung vor der Wahl Ich bin nicht der vielfach laut werdenden Ansicht dass in Frankfurt unsere Angelegenheiten entschieden wurden und von diesem Centralpunkt Deutschland Alles zu empfangen habe 1 Preussen lasst sich keine Verfassung aufdrangen sondern reguliert sie selbst Es ist gerne bereit sobald eine kraftige Bundesverfassung in Aussicht steht zu derselben die Souveranitatsrechte zu opfern ohne die ein Bundesstaat unmoglich ist 2 Die constituierende Versammlung in Berlin ist das Organ des souveranen preussischen Volkes so lange bis die Verfassung von ihr vollendet ist 5 Demonstrativ blieb Jung wie auch andere Linke der Eroffnung der Nationalversammlung im Berliner Stadtschloss durch Friedrich Wilhelm IV fern Zusammen mit Eduard von Reichenbach gehorte Jung zur entschiedensten Linken So forderte sie die absolute Souveranitat des Volkes ein Einkammersystem keine Vetomoglichkeit fur den Konig und die alleinige Zustandigkeit der Erarbeitung der Verfassung durch das Parlament 6 Im Parlament zeichnete er sich weniger durch wirklich konstruktive Redebeitrage sondern durch eine drastische und radikale Ausdrucksweise aus Dies brachte ihm zeitweise eine grosse Popularitat bei den unteren Schichten in Berlin ein Diese liess spater nach nachdem Jung als Abgeordneter die Bindungen zum Demokratischen Club weitgehend kappte und von diesem dann des Verrats beschuldigt wurde 7 Mit seiner Anfrage zu den militarischen Aktivitaten rund um das Zeughaus trug Jung zur Verscharfung der politischen Stimmung in Berlin bei die spater in den Berliner Zeughaussturm gipfelte 8 Im Jahr 1849 wurde Jung in die zweite Kammer des preussischen Landtages gewahlt Er stand politisch auch dort auf der aussersten Linken Nach dem Ende der Reaktionsara wurde er erneut politisch aktiv Zwischen 1863 und 1867 und noch einmal zwischen 1869 und 1876 war er Mitglied des preussischen Abgeordnetenhauses Dabei war er Mitglied zunachst der Fortschrittspartei und seit 1867 der Nationalliberalen Partei 9 Werke BearbeitenUeber die Reform der preussischen Ehegesetze In Deutsches Burgerbuch fur 1845 Darstadt 1845 S 313 ff Digitalisat Der Berliner Cavaingnac Eine Entgegnung auf die deutsche Central Gewalt und die preussische Armee Reuter amp Stargardt Berlin 1848 Digitalisat Der Magistrat von Berlin Seine Begriffe von Ehre sein Muth sein Verstand Adolf Berlin 1848 Goethe Universitat Jung s Rede am Grabe der am 18 und 19 Marz gefallenen Kampfer Gehalten am 22 Marz 1848 Gotte Braunschweig 1848 Goethe Universitat Candidaten Rede des Hrn Assessor Jung gehalten am 30 Januar in der Wahlmanner Versammlung des dritten grosseren Wahl Bezirk Berlins Gedruckt von Harth und Schultze Spandauerstr 76 Berlin 1849 Drei Ansprachen an meine Wahler und Abschied von denselben Adolf Berlin 1849 MDZ Reader Geschichte der Unterdruckung der Frauen und ihrer allmahligen Selbstbefreiung bis zur Erscheinung des Christenthums Literarische Anstalt Frankfurt am Main 1850 Archive orgLiteratur BearbeitenDieter Dowe Jung Georg In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 00191 5 S 674 f Digitalisat Klaus Herdepe Die preussische Verfassungsfrage 1848 Neuried 2002 ISBN 3 936117 22 5 Wilhelm Klutentreter Die Rheinische Zeitung von 1842 43 Dortmunder Beitrage zur Zeitungsforschung Hrsg von Kurt Koszyk Band 10 1 und 10 2 Dortmund 1966 Wolfgang Monke Jung Georg Gottlob In Biographisches Lexikon zur Deutschen Geschichte Von den Anfangen bis 1917 Hrsg von Karl Obermann u a Berlin 1967 S 236 237 Francois Melis Georg Gottlob Jung 1814 1886 Kongerant der Rheinischen Zeitung und profilierter Linker der Preussischen Nationalversammlung In Walter Schmidt Hrsg Akteure eines Umbruchs Manner und Frauen der Revolution von 1848 49 Band 3 Berlin Fides 2010 S 359 422 Heinz Warnecke Das Prinzip des 18 Marz In Berlinische Monatsschrift Luisenstadtischer Bildungsverein Heft 7 1998 ISSN 0944 5560 S 23 28 luise berlin de Weblinks BearbeitenKurzbiografie Staatsbibliothek Berlin Rudiger Hachtmann Die Revolution von 1848 Kulte um die Toten und Lebenden PDF 136 kB zeitenblicke deEinzelnachweise Bearbeiten Dieter Dowe Deutsche Biografie Jung Georg In Deutsche Biografie Abgerufen am 11 Februar 2020 Sein einziger Beitrag in dieser Zeitung Am letzten Tage des Erscheinens der Rheinischen Zeitung vom 31 Marz 1843 Siehe Melis S 370 Uber die Reform der preussischen Ehegesetze S 313 325 Herdepe S 131 Herdepe S 95 Herdepe S 128 Rudiger Hachtmann Berlin 1848 S 649 Herdepe S 216 Bernhard Mann Bearb unter Mitarbeit von Martin Doerry Cornelia Rauh Thomas Kuhne Biographisches Handbuch fur das Preussische Abgeordnetenhaus 1867 1918 Handbucher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Band 3 Droste Dusseldorf 1988 ISBN 3 7700 5146 7 S 202 zu den verschiedenen Wahlkreisen und den Wahlergebnissen siehe Thomas Kuhne Handbuch der Wahlen zum Preussischen Abgeordnetenhaus 1867 1918 Wahlergebnisse Wahlbundnisse und Wahlkandidaten Handbucher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Band 6 Droste Dusseldorf 1994 ISBN 3 7700 5182 3 S 870 Normdaten Person GND 117234478 lobid OGND AKS VIAF 59856116 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jung GeorgALTERNATIVNAMEN Jung Georg GottlobKURZBESCHREIBUNG preussischer PolitikerGEBURTSDATUM 2 Januar 1814GEBURTSORT RotterdamSTERBEDATUM 8 Oktober 1886STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Jung Politiker 1814 amp oldid 213750427