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Georg Heinrich Behn 29 August 1773 in Lubeck 23 April 1855 ebenda war ein deutscher Mediziner Georg Heinrich Behn Portrat von Rudolph Suhrlandt 1820 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Portrats 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBehn wurde als dritter Sohn des Direktors am Katharineum zu Lubeck Friedrich Daniel Behn und seiner Frau Catharina Margarethe geb Kaselau 1746 1806 der Tochter des wohlhabenden Lubecker Kaufmanns Hermann Peter Kaselau geboren Nach dem Besuch der Schule seines Vaters studierte er ab Ostern 1792 Medizin an der Universitat Jena das er mit der Promotion zum Dr med am 6 Oktober 1795 beendete Die Familie seiner Mutter ermoglichte ihm gleich nach dem Studium ausgedehnte Bildungsreisen durch Europa Schon im Oktober 1795 brach er uber Bamberg Regensburg und Linz nach Wien auf wo er 10 Monate blieb und sich u a in der Frauenheilkunde fortbildete Im August 1796 zog es ihn uber Prag und Dresden an die Berliner Charite von wo er im Fruhjahr 1797 nach Lubeck kurz zuruckkehrte um noch 2 weitere Monate in Kopenhagen bei dem international angesehenen Professor fur Geburtshilfe Mathias Saxtorph 1740 1800 1 zu verbringen Dann reiste er uber Lubeck Frankfurt am Main Mainz und einem kurzen Aufenthalt bei Lavater in Zurich nach Paris von wo er 1798 uber Koln nach Lubeck kam nur um noch ein weiteres Jahr in Wien zu verleben 1799 schloss er seine Bildungsreisen ab und kehrte endgultig nach Lubeck zu seiner Familie zuruck Behn heiratete am 2 Dezember 1805 Johanna Elisabeth Stintzing geb 2 Dezember 1786 gest 7 Febr 1850 Tochter des Weinhandlers Georg Friedrich Stintzing und seiner Ehefrau Catharina Elisabeth geb Haartmann Aus seiner Ehe gingen drei Kinder hervor Fanny Behn geb 1813 verheiratet mit Senator Bose in Lubeck Emma Behn geb 1815 verheiratet mit Dr med Hermann Gutschow in Lubeck und Theodor Behn 1819 1906 juristischer Senator in Lubeck In Lubeck unterstutzte Georg Heinrich Behn mit Genehmigung des Senats der Stadt den altersschwachen Stadtphysicus Hans Bernhard Ludwig Lembke bis zu dessen Tod 1803 Gleich 1799 fuhrte er gemeinsam mit dem Lubecker Arzt Theodor Friedrich Trendelenburg die erste Impfung durch Die dafur erforderliche Pockenlymphe beschaffte Behn von Jean de Carro aus Wien Er engagierte sich in der Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Tatigkeit in dem er zahlreiche Fachvortrage auch fur das breitere Publikum hielt und u a die Entdeckungen von Edward Jenner vermittelte 1803 04 unternahm er eine erneute Reise uber Holland nach Frankreich Danach nahm er die Praxis in Lubeck wieder auf und wurde auch zum Arzt des Lubecker Waisenhauses bestellt Mit der Schlacht bei Lubeck 1806 und dem Beginn der Lubecker Franzosenzeit wurde die Lubecker Arzteschaft vor kaum losbare Probleme auf dem Gebiet der Hygiene und der Versorgung der Verwundeten gestellt Dies liess sie zunachst informell zusammenrucken um dem Lubecker Rat die erforderlichen Ratschlage mit einer Stimme zu geben 1809 war Behn die treibende Kraft zur formellen Grundung des Arztlichen Vereins zu Lubeck des altesten berufsrechtlichen Zusammenschlusses von Medizinern in Deutschland der heute noch besteht Das Motto der Grundung war Ein Einzelner hilft nicht sondern wer sich mit Vielen zur rechten Stunde vereinigt Goethe Das Marchen Eine ahnliche Belastung wie im Jahre 1806 ergab sich fur die Lubecker Arzte im Jahr 1814 als Lubeck die vielen Hamburger aufnahm die Marschall Davoust aus der Festung Hamburg ausgesperrt hatte Zwei Lubecker Arzte darunter Christian Joachim Carstens starben in dieser Zeit an Lazarettfieber und ein dritter Behns Freund Matthias Ludwig Leithoff konnte nur knapp gerettet werden Behn diente dem Arztlichen Verein zu Lubeck 24 Jahre im Vorstand als Sekretar und wurde 1847 bereits seit langerem von Schwerhorigkeit geplagt dessen Ehrenmitglied Er verfasste zahlreich Protestationes Eingaben und Gutachten zur offentlichen Gesundheitsvorsorge in Lubeck besonders auch wahrend der Choleraepidemie von 1832 nbsp Behnhaus1823 erwarb er das spater nach ihm bzw seinem Sohn benannte Behnhaus eines der reprasentativsten klassizistischen Burgerhauser in der Konigstrasse der Lubecker Altstadt unweit von St Jakobi und dem Koberg Schriften BearbeitenDissertatio inavguralis medica sistens cogitata quaedam de morbillis et epidemia morbillosa Ienensi Jena 1795 Erinnerungen an Paris zunachst fur Arzte geschrieben Nicolai Berlin 1799Portrats BearbeitenFriedrich Carl Groger Bildnis des Georg Heinrich Behn Lithographie 403 x 299 mm 2 Literatur BearbeitenNachruf auf Georg Heinrich Behn in Neue Lubeckische Blatter vom 13 Mai 1855 Heft Nr 19 S 145 149 Theodor Eschenburg 1853 1921 Der Arzteverein zu Lubeck wahrend der ersten 100 Jahre seines Bestehens 1809 1909 Wiesbaden 1909 Friedrich von Rohden Von alten Lubecker Arzten in Der Wagen 1960 S 84 85 Rudiger Kurowski Medizinische Vortrage in der Lubecker Gesellschaft zur Beforderung Gemeinnutziger Tatigkeit 1789 1839 eine Patriotische Sozietat wahrend der Aufklarung und Romantik Schmidt Romhild Lubeck 1995 ISBN 3 7950 0463 2 S 125 127Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Georg Heinrich Behn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Georg Heinrich Behn in der Deutschen Digitalen BibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Barbara I Tshisuaka Saxtorph Mathias In Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte Walter de Gruyter Berlin und New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 1287 online Digitaler Portratindex Bildarchiv Foto MarburgNormdaten Person GND 135851033 lobid OGND AKS VIAF 80297969 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Behn Georg HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher MedizinerGEBURTSDATUM 29 August 1773GEBURTSORT LubeckSTERBEDATUM 23 April 1855STERBEORT Lubeck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Heinrich Behn amp oldid 208222401