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Georg Leopold Waldemar Boness 11 September 1896 in Stettin 21 Juni 1944 in Berlin 1 war ein deutscher SA Fuhrer und politischer Funktionar Boness war Anfang der 1930er Jahre in der Fuhrung der Berliner SA tatig und spater leitend in der Arisierung judischen Besitzes tatig Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Tatigkeit 1 1 Fruhes Leben 1 2 Tatigkeit in der SA 2 Literatur 3 EinzelnachweiseLeben und Tatigkeit BearbeitenFruhes Leben Bearbeiten Bonness wurde als Sohn des damaligen preussischen Oberleutnants Wilhelm Boness und seiner Ehefrau Gertrud Boness geb Ernst in Stettin geboren Nachdem sein Vater seinen Abschied nahm zog die Familie nach Hamburg Hier besuchte Boness das Realgymnasium in Eppendorf das er mit dem Abitur abschloss Am 8 August 1914 kurz nach dem Beginn des Ersten Weltkriegs wurden seine Mutter und seine Schwester Alice von russischen Kosaken getotet 2 Sein Vater starb am 18 Oktober 1916 als Oberstleutnant bei Ablaincourt an der Westfront Bonness selbst trat im Oktober 1915 als Junker in das 3 Garde Feldartillerie Regiment der preussischen Armee ein Anschliessend nahm er knapp drei Jahre lang am Krieg teil Am 11 September 1917 wurde er zum Leutnant befordert Spater wechselte er zur Tankabteilung 4 wo er bis zum Ende des Krieges verblieb Wahrend des Krieges wurde er dreimal verwundet und erhielt u a das Eiserne Kreuz 1 Klasse Nach Kriegsende gehorte Boness einem Freikorps an mit dem er im Osten kampfte Anschliessend ging er zur Reichswehr Kraftfahrabteilung 7 in Munster Dort wurde er zum Wehrkreiskommando kommandiert wo er in der militarischen Uberwachungsabteilung arbeitete Seine Haupttatigkeit dort bestand in der Uberwachung der politischen Parteien und der Unterdruckung von Propaganda innerhalb Reichswehr Nebenbei kontrollierte er die Presse Aufgrund der durch die Bestimmungen des Versailler Vertrages bedingten Heeresverminderung erhielt er im Dezember 1920 seinen Abschied Danach arbeitete er vom 1 Januar bis 31 Marz 1921 noch einige Monate beim lokalen Oberprasidenten in seiner bisherigen Tatigkeit weiter bis die entsprechende Abteilung aufgelost wurde Nach kurzzeitiger Tatigkeit als Organisator bei einigen antionalen Verbanden vom 1 April bis 31 August 1921 trat er im Januar 1922 als kaufmannischer Angestellter in ein rheinisches Werk in Rheydt ein Dort erreichte er die Stellung eines 1 Einkaufsbeamten Im Gefolge der Besetzung des Ruhrgebietes durch die franzosische Armee zu Beginn des Jahres 1923 wurde Boness am 8 Februar durch eine ordre des Bureaux de la Belgique auf Anordnung der Hohen Interalliierte Besatzungskommission fur das Rheingebiet von der belgisch franzosischen Besatzungsverwaltung aus dem besetzten Gebiet ausgewiesen Als Grund wurde angegeben dass er als ehemaliger Offizier Propaganda gegen die Besatzungstruppen getrieben und so ihre Sicherheit gefahrdet habe dass er sich Besatzungsangehorigen gegenuber ungehorig benommen habe sowie dass er sich als Spitzel betatigt habe Er ging daraufhin nach Berlin wo er am 5 April 1923 als Mitarbeit in die Dienststelle des Reichskommissars zur Uberwachung der offentlichen Ordnung eintrat Dort bearbeitete er bis zum Monatsende aushilfsweise die Presse Tatigkeit in der SA Bearbeiten Boness begann sich Ende der 1920er Jahre in der Sturmabteilung SA dem Strassenkampfverband der NSDAP zu betatigen Zum 1 Juli 1931 trat er der NSDAP bei Mitgliedsnummer 573 215 3 1932 wurde er in den Stab der SA Gruppe Berlin Brandenburg aufgenommen In dieser galt er als Protege von Karl Ernst der im Marz 1933 zum Fuhrer der Gruppe und damit zum Kommandeur der SA in Berlin und Brandenburg ernannt wurde Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten 1933 wurde Boness zum Verbindungsmann zwischen der SA Gruppe Berlin Brandenburg und der Gauleitung Berlin d h der Leitung der Parteiorganisation der NSDAP in Berlin mit dem Rang eines SA Sturmbannfuhrers ernannt Aus dieser Stellung wurde er schliesslich entfernt da der Propagandaminister Joseph Goebbels erfahren hatte dass Boness ihn wegen seiner zahlreichen ausserehelichen Affaren als Reichszuchtstier verspottet hatte so dass Goebbels auf Boness Absetzung bestand Am 13 Mai 1933 wurde er in seiner Stellung durch Otto Kunze ersetzt Die von Goebbels verlangte Ausschliessung von Boness aus der SA unterblieb jedoch da Ernst und der Stabschef der SA Ernst Rohm ihre schutzende Hand uber Bonesss legten Dank der Protektion Ernsts ubernahm Boness der zum Obersturmbannfuhrer befordert wurde die Leitung der Arisierung der Aronwerke einer nach nationalsozialistischen Massstaben judischen Firma die sich mit der Herstellung elektrischer Gerate befasste Die Firma wurde in diesem Jahr in Heliowatt umbenannt Der Inhaber der Mehrheitsanteile der Firma Manfred Aron wurde in Schutzhaft genommen und gezwungen einer Berufung von Boness in den Firmenvorstand zuzustimmen Im Zuge der sukzessiven Anpassung der Firmenorganisation und struktur wurde Manfred Aron schliesslich genotigt seine Firmenanteile 1935 an die Deutsche Bank zu ubertragen Boness schied spater aus dem Aufsichtsrat der Heliowatt aus war aber weiter in die Arisierung judischen Besitzes verwickelt so u a in die Konfiskation der Familie Schottlander Der Gauleiter Josef Wagner ernannte Boness zum Treuhander des Schottlander schen Vermogens das unter seiner Agide enteignet und verwertet wurde Wegen der staatlichen Erhebung von Judenvermogensabgaben und Reichsfluchtsteuer fuhrte Boness dem Finanzamt Breslau mehr als 1 000 000 Reichsmark aus dem zwangsverwalteten Besitz der Familie zu Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde Boness als Offizier reaktiviert Er starb als Hauptmann am 21 Juni 1944 wahrend eines alliierten Fliegerangriffs auf Berlin 1 Sein Grab befindet sich auf der Kriegsgraberstatte im Waldfriedhof Stahnsdorf in Berlin Wilmersdorf Literatur BearbeitenMarie Luise Kreuter Aron Elektricitatszahler Fabrik GmbH Heliowatt Werke Elektrizitatsgesellschaft mbH Wilmersdorfer Strasse 39 in Helmut Engel Steffi Jersch Wenzel Wilhelm Treue Hrsg Charlottenburg T 2 Der neue Westen Geschichtslandschaft Berlin Orte und Ereignisse Bd 1 Berlin 1985 S 178 200 hier S 188 190 Sophie Lillie Feindliche Gewalten Das Ringen um Gustav Klimts Beethovenfries 2018 Martin Schuster Die SA in der nationalsozialistischen Machtergreifung in Berlin und Brandenburg 1926 1934 Berlin 2005 Einzelnachweise Bearbeiten a b Sterberegister des Standesamtes Charlottenburg von Berlin Nr 1873 1945 kostenpflichtig Online bei Ancestry Standesamt Stettin Sterberegister fur das Jahr 1914 Sterbeurkunde Nr 121 1914 fur Gertrud Boness und Nr 122 1914 fur Alice Boness Bundesarchiv R 9361 II 99565PersonendatenNAME Boness GeorgALTERNATIVNAMEN Boness Georg Leopold Waldemar vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher SA FuhrerGEBURTSDATUM 11 September 1896GEBURTSORT StettinSTERBEDATUM 21 Juni 1944STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Boness amp oldid 228590913