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Wiener Gemeinderatswahl 1919 1923 Abgegebene gultige Stimmen 60 5 6050403020100 54 2 27 1 8 4 5 4 2 6 1 9 0 4 SDAPCSPSDCDNLDMKJNPSonst Die Gemeinderatswahl in Wien 1919 wurde am 4 Mai 1919 durchgefuhrt erstmals galt das Allgemeine Wahlrecht fur Wiener Frauen und Manner Die Wahl wurde nach dem Verhaltniswahlrecht durchgefuhrt Insgesamt 165 Sitze SDAP 100 JNP 3 PSDC 8 Demokraten 2 CS 50 DNL 2 Zuvor galt im westlichen Teilstaat der Osterreichisch Ungarischen Monarchie fur den Reichsrat der Abgeordnete aller Kronlander Cisleithaniens umfasste zwar schon seit 1907 das allgemeine und gleiche Mannerwahlrecht die Landtage und Gemeinderate wurden jedoch noch bis zum Ende der Monarchie 1918 nach dem Kurienwahlrecht gewahlt 1 Erstmals waren daher 1919 alle Wienerinnen und Wiener die das 20 Lebensjahr erreicht hatten und uber einen ordentlichen Wohnsitz in der Stadt verfugten wahlberechtigt am 16 Februar bei der Wahl der Konstituierenden Nationalversammlung Deutschosterreichs Anfang Mai dann zum Gemeinderat Die Sozialdemokratische Arbeiterpartei SDAP erreichte dabei mit 54 2 und 100 von 165 Mandaten die absolute Mehrheit Den zweiten Platz belegte die Christlichsoziale Partei CS die 27 1 und 50 Mandate erzielte Dritte wurde die Partei der sozialistischen und demokratischen Tschechoslowaken PSDC mit 8 4 und acht Mandaten gefolgt von zwei grosseren deutschnationalen Listen mit zusammen 5 3 und zwei Mandaten den burgerlichen Demokraten mit 2 6 und zwei Mandaten sowie der zionistischen Judischnationalen Partei mit 1 9 und drei Mandaten Der neu gewahlte Gemeinderat wurde am 22 Mai 1919 in seiner Eroffnungssitzung angelobt Die tschechischen Mandatare sprachen vor der deutschen Gelobnisformel nicht protokollierte tschechische Worte was zu Protesten des Vorsitzenden und des rechten Flugels fuhrte Die tschechischen Mandatare legten weiters Protest dagegen ein dass das Gelobnis das Versprechen enthielt alles zu unterlassen was den deutschen Charakter Wiens gefahrden konnte Und sie forderten fur ihre Wahlerschaft tschechische Kindergarten Schulen und Spitalsarzte in Wien Der neue Gemeinderat wahlte vorerst wie die Gemeinderate zuvor auf Grund des seit 1900 geltenden Gemeindestatuts einen 30kopfigen Stadtrat als Exekutivausschuss Mit Wirksamkeit vom 1 Juni 1920 wahlte er in der Folge das Gemeindestatut fur Wien war unter dem Einfluss der 1919 gewahlten Wiener Abgeordneten zum niederosterreichischen Landtag geandert worden in ihm bestand bis 1920 eine Wiener und eine sozialdemokratische Mehrheit einen aus zehn amtsfuhrenden und drei nicht amtsfuhrenden Stadtraten bestehenden Stadtsenat geleitet vom ersten sozialdemokratischen Burgermeister Wiens Jakob Reumann Seit 10 November 1920 Wien wurde an diesem Tag von der neuen Bundesverfassung zum Bundesland erklart fungierte dieser Stadtsenat auch als Wiener Landesregierung Der Gemeinderat beschloss an diesem Tag als Wiener Landtag die Stadtverfassung die am 18 November 1920 in Kraft trat Ergebnisse BearbeitenKundgemacht im Amtsblatt der Stadt Wien Nr 39 14 Mai 1919 S 1106 ff Ergebnisse 1919Wahlberechtigte 1 123 216 501 620 Manner 621 596 FrauenAbgegebene gultige Stimmen 679 728 60 5 Partei Stimmen MandateSozialdemokratische Partei SDAP 368 228 54 2 100Christlichsoziale Partei CS 183 937 27 1 50Partei der sozialistischen und demokratischen Tschechoslowaken Tschechoslowakische Partei PSDC 57 380 8 4 8Nationaldemokratische Partei Deutschnationale deutschvolkische Partei 21 387 14 313 5 3 2Vereinigte demokratische Partei 17 605 2 6 2Judischnationale Partei 13 075 1 9 3Partei der demokratischen Burgerschaft im 1 Bezirk 1 477 0 2 0Deutschnational antisemitische Partei 1 255 0 2 0Wahlkomitee der demokratischen Burger 574 0 1 0Burgerlichdemokratische Partei 493 0 1 0Deutschvolkische Freiheitspartei 4 0 0 0Gesamt 679 728 100 0 165 Die Prozentangaben wurden amtlich nicht verlautbart sondern hier berechnet Sie beziehen sich auf die Gesamtzahl der abgegebenen gultigen Stimmen und wurden auf Zehntelprozent gerundet Die amtliche Verlautbarung enthielt keine Angaben uber die Anzahl abgegebener aber ungultiger Stimmen Literatur BearbeitenMaren Seliger Karl Ucakar Wahlrecht und Wahlerverhalten in Wien 1848 1932 Privilegien Partizipationsdruck und Sozialstruktur Jugend und Volk Wien Munchen 1984 ISBN 3 224 16046 2 Albert Lichtblau Antisemitismus 1900 1938 In Frank Stern Barbara Eichinger Hrsg Wien und die judische Erfahrung 1900 1938 Akkulturation Antisemitismus Bohlau Wien u a 2009 S 54 f Auswahl auf Google Books Markus Benesch Die Geschichte der Wiener Christlichsozialen Partei zwischen dem Ende der Monarchie und dem Beginn des Standestaates Dissertation Universitat Wien Wien 2010 Einzelnachweise Bearbeiten Kurienwahlrecht Lexikoneintrag In aeiou Osterreich Lexikon Abgerufen am 20 April 2014 Landtags und Gemeinderatswahlen in Wien Erste Republik als Teil von Niederosterreich Landtag 1919 Gemeinderat 1919 eigenstandig 1923 1927 1932Zweite Republik 1945 1949 1954 1959 1964 1969 1973 1978 1983 1987 1991 1996 2001 2005 2010 2015 2020 2025 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gemeinderatswahl in Wien 1919 amp oldid 233671698