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2003 Gemeinderatswahl 2008 2012 1 403020100 38 4 2 3 p 19 7 6 2 p 11 2 9 6 p 14 6 6 3 p 10 8 2 8 p 4 3 n k p 1 0 0 1 p OVPSPOKPOGRUNEFPOBZOSonst 2003 2008 Die Grazer Gemeinderatswahl 2008 fand am 20 Janner 2008 statt Gleichzeitig mit den Gemeinderatswahlen wurden in Graz die Bezirksvertretungen und der MigrantInnenbeirat gewahlt Bei den Gemeinderatswahlen ging die OVP als klarer Sieger hervor wahrend die schweren Verluste der SPO zum Rucktritt des Vizeburgermeisters und Parteiobmanns Walter Ferk fuhrten Neben der SPO verzeichnete auch die KPO schwere Verluste Sie fiel hinter die Grunen zuruck die die grossten Zugewinne verbuchten Die FPO blieb hinter den Erwartungen zuruck das BZO zog erstmals in den Gemeinderat ein Bei den Wahlen der Bezirksvertretungen erlitt die SPO wie bei den Gemeinderatswahlen starke Verluste Sie verlor in vier von sechs Bezirken ihre Bezirksvorsteher und konnte lediglich jene in den Bezirken Lend und Wetzelsdorf behaupten Die OVP sicherte sich die Bezirksvorsteher in allen anderen funfzehn Bezirken Gemeinderat6 8 11 23 2 6 6 8 11 23 2 6 Insgesamt 56 Sitze KPO 6 GRUNE 8 SPO 11 OVP 23 BZO 2 FPO 6 Stadtsenat1 1 2 4 1 1 1 2 4 1 Insgesamt 9 Sitze KPO 1 GRUNE 1 SPO 2 OVP 4 FPO 1 Europaweite Aufmerksamkeit erregte der Grazer Gemeinderatswahlkampf nach umstrittenen Aussagen der FPO Spitzenkandidatin Susanne Winter die den Islam als totalitares Herrschaftssystem bezeichnete der dorthin zuruckgeworfen werden musse wo er hergekommen ist hinter das Mittelmeer Den Propheten Mohammed bezeichnete sie zudem als Feldherrn der den Koran in epileptischen Anfallen geschrieben habe Mandatsverteilung nach den Gemeinderatswahlen 2008Inhaltsverzeichnis 1 Voraussetzungen 1 1 Ausgangslage 1 2 Wahlrecht 1 3 Wahlgang 2 Wahlkampf 2 1 Wahlkampfausgaben 2 2 Umfragen 2 3 Wahlkampfbarometer 3 Wahlwerbende Parteien offizielle Listenbezeichnung 3 1 Liste 1 Sozialdemokratische Partei Osterreichs SPO 3 2 Liste 2 Osterreichische Volkspartei Burgermeister Nagl OVP 3 3 Liste 3 Kommunistische Partei Osterreich Elke Kahr KPO 3 4 Liste 4 Die Grunen Alternative Liste Graz GRUNE 3 5 Liste 5 Freiheitliche Partei Osterreichs FPO 3 6 Liste 6 BZO Wir saubern Graz BZO 3 7 Weitere Parteien 4 Wahlergebnis 4 1 Gemeinderatswahl 4 2 Bezirksvertretungswahl 4 3 Vorzugsstimmen 4 4 Migrantenbeirat 5 Rezeption des Wahlergebnisses 6 Auswirkungen 7 Literatur 8 EinzelnachweiseVoraussetzungen BearbeitenAusgangslage Bearbeiten nbsp Mandatsverteilung nach den Gemeinderatswahlen 2003Aus den Gemeinderatswahlen 2003 war die OVP als grosse Siegerin hervorgegangen Sie hatte FPO und SPO uberholt und mit 36 1 Prozent der Stimmen den Posten des Burgermeisters errungen sowie zwei Stadtrate gewonnen Die SPO musste nach dem Abgang von Langzeitburgermeister Alfred Stingl einen Verlust von 5 Prozent der Stimmen hinnehmen und kam nur noch auf 25 9 Prozent Sie verlor neben dem Anspruch auf den Burgermeister auch einen Stadtrat Noch starkere Verluste hatte die FPO erlitten die beinahe 19 Prozent der Stimmen verlor und mit 8 0 Prozent drei Viertel ihrer Mandate und alle drei Stadtrate einbusste Von den Verlusten profitierte insbesondere die KPO die unter dem popularen Wohnbaustadtrat Ernest Kaltenegger ihren Stimmanteil auf 20 8 Prozent mehr als verdoppeln konnte und zwei Stadtrate gewann Die Grunen die 1998 noch als Alternative Liste Graz angetreten waren gewannen leicht und erreichten 8 3 Prozent Graz wurde in der Folge von einer OVP SPO Koalition regiert Wahlrecht Bearbeiten Bei den Bezirksvertretungs und Gemeinderatswahlen 2008 in Graz waren alle Personen aktiv wahlberechtigt die am Stichtag 9 November 2007 ihren Hauptwohnsitz in Graz hatten Staatsburger eines EU Landes waren und am Wahltag das 16 Lebensjahr vollendet hatten Alle Wahlberechtigten wurden von der Stadt Graz automatisch in einem Wahlerverzeichnis erfasst Die erfassten Personen wurden in Form einer Hauskundmachung an den Hauptwohnsitzen per Anschlag veroffentlicht 2 Das passive Wahlrecht konnen laut der Gemeindewahlordnung alle Staatsburger der Mitgliedstaaten der Europaischen Union ausuben die selbst aktiv wahlberechtigt sind vor dem 1 Janner des Wahljahres das 19 Lebensjahr vollendet und in ihrem Heimatstaat nicht das passive Wahlrecht verloren haben 3 Parallel wurden die Wahlen zum MigrantInnenbeirat abgehalten Es galten dieselben Kriterien jedoch waren hier nur Personen wahlberechtigt die Staatsburger eines Nicht EU Landes waren Wahlgang Bearbeiten Die Wahlberechtigten konnten bereits rund eine Woche vor dem eigentlichen Wahltag ihre Stimme abgeben Am Freitag dem 11 Janner standen zwischen 13 00 und 20 00 Uhr die 17 Bezirksamter sowie Servicestellen und das Rathaus zur Stimmabgabe offen Unter Vorlage eines amtlichen Lichtbildausweises konnte unter freier Wahl des Wahllokals gewahlt werden Die Moglichkeit der fruheren Stimmabgabe nutzten 6 069 Wahlberechtigte Ihre Stimmen wurden bis zum Wahltag unter Verschluss gehalten und am eigentlichen Wahltag dem 20 Janner nach Wahlschluss gemeinsam mit den abgegebenen Stimmen ausgezahlt Am eigentlichen Wahltag standen die Wahllokale zwischen 7 00 und 16 00 Uhr offen Die Moglichkeit einer verfruhten Stimmabgabe war ursprunglich an Stelle der erst 2007 4 beschlossenen Briefwahl eingefuhrt worden Bei der Grazer Gemeinderatswahl war jedoch erstmals auch die Wahl per Wahlkarte im In und Ausland moglich 5 135 Wahlkarten wurden im Vorfeld des 20 Janner ausgegeben die mittels Briefwahl oder bei einem Hausbesuch durch die Wahlbehorde abgegeben werden konnten 5 Die per Briefwahl abgegebenen Stimmen mussten zusammen mit einer eidesstattlichen Erklarung bis zum 23 Janner 14 00 Uhr bei der Stadtwahlbehorde eintreffen um als gultige Stimmen gewertet zu werden 6 Letztlich wurden 3 139 per Briefwahl abgegebene Stimmen bei der Stadtwahlbehorde gezahlt 7 Die Stimmabgabe erfolgte mit jeweils einem Stimmzettel fur die Wahl zum Gemeinderat beziehungsweise fur die Wahl zur Bezirksvertretung Auf den Stimmzetteln konnten die Wahler zudem einem Kandidaten der gewahlten Partei eine Vorzugsstimme verleihen wobei die wahlbaren Kandidaten in der Wahlzelle angeschlagen waren 6 Wahlkampf BearbeitenWahlkampfausgaben Bearbeiten Nach den Eigenangaben der wahlwerbenden Parteien und anderen Angaben wurden im Wahlkampf fur die Gemeinderatswahlen 2008 rund 2 6 Millionen Euro ausgegeben Gegenuber 2003 bedeutete dies einen Ruckgang um 400 000 Euro Mit rund einer Million Euro wendete die OVP die hochsten Mittel auf Die SPO gab im Wahlkampf 600 000 Euro aus wobei gegenuber 2003 rund 150 000 Euro gespart wurden Laut Angaben der Grazer Woche gab die FPO 350 000 Euro aus Krediten fur den Wahlkampf aus nachdem sie sich den Wahlkampf 2003 noch 600 000 Euro hatte kosten lassen Die Grunen stellten fur ihr Wahlkampfbudget rund 150 000 Euro auf 50 000 Euro weniger als 2003 Die Grazer KPO steckte 2007 08 rund 280 000 Euro in den Wahlkampf und gab damit um 30 000 Euro mehr aus als geplant konnte den Wahlkampf nach dem Einzug in den Landtag aber aus Eigenmitteln bestreiten Das BZO bisher nicht im Gemeinderat vertreten gab fur den Wahlkampf rund 300 000 Euro aus Seinen Wahlkampf finanzierte das BZO laut eigenen Angaben aus Zuwendungen und Solidaritatsbeitragen der Funktionare Ein Werbefachmann beurteilte die Angaben der Parteien jedoch als teilweise untertrieben und hielt bei den grosseren Parteien das Doppelte bis Dreifache an Ausgaben gegenuber den Eigenangaben fur moglich 8 Umfragen Bearbeiten Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes OGM fur die Kleine Zeitung aus dem Oktober 2007 lag die OVP zu Beginn des Wahlkampfs mit rund 33 Prozent deutlich unter ihrem Wahlergebnis von 2003 Die SPO konnte demgegenuber leicht auf 28 Prozent zulegen wahrend die KPO nach dem Wechsel von Ernest Kaltenegger in den Landtag starke Verluste erlitt und auf 15 Prozent rutschte Die Grunen konnten nur leicht auf 9 Prozent zulegen und wurden in der Umfrage von der FPO mit 13 Prozent uberholt Das BZO erreichte lediglich 2 Prozent Im Janner 2008 veroffentlichte die Kleine Zeitung erneut eine OGM Umfrage der zufolge die OVP weiter auf 32 Prozent sank Die SPO stagnierte bei 28 Prozent die KPO sank deutlich auf 13 Prozent wahrend die Grunen auf 11 Prozent aufholten und die FPO bei 13 Prozent blieb Dem BZO wurden 3 Prozent prognostiziert Am 10 Janner 2008 veroffentlichte der Kurier eine Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Integral auf Basis von 507 Befragten Diese Umfrage sagte der OVP mit 35 Prozent nur geringe Verluste voraus und sah die SPO mit 26 Prozent auf dem Ergebnis von 2003 Die KPO wurde der Umfrage zufolge auf 12 Prozent absturzen und von den Grunen uberholt werden Die FPO lag in der Umfrage bei 11 Prozent das BZO bei 3 Prozent 9 Wahlkampfbarometer Bearbeiten Die Stadt Graz die sich laut ihrer Selbstdefinition als Stadt der Menschenrechte bezeichnet hatte bereits 2001 per Gemeinderatsbeschluss die Grazer Menschenrechtserklarung verlautbart Im Geiste dieser Veroffentlichung und dem im Juni 2006 per Gemeinderatsbeschluss erfolgten Beitritt zur Europaischen Stadtekoalition gegen Rassismus rief die Stadt Graz fur die Grazer Gemeinderatswahlen das sogenannte Wahlkampfbarometer ins Leben Der Menschenrechtsbeirat der Stadt Graz Herausgeber des Wahlkampfbarometers beurteilte zwischen Juni 2007 und Janner 2008 das Wahlkampfverhalten der wahlwerbenden Parteien sowie den Wahlkampf insgesamt Hierzu bewertete der Menschenrechtsbeirat der sich aus 25 von Burgermeister Siegfried Nagl nominierten Personen aus Politik Behorden und zivile Einrichtungen zusammensetzt Wahlkampfmaterialien und Aussagen der Politiker und vergab als Bewertung rote gelbe und grune Ampeln 10 Der Wahlkampf wurde in den drei Beobachtungszeitraumen bis 10 Janner 2008 mit einer grunen Ampel ausgezeichnet Diese Beurteilung wurde jedoch nur getroffen da sich OVP SPO KPO und Grune klar vom Wahlkampf der FPO und des BZO abgrenzten Der Wahlkampf der FPO und des BZO wurde mehrfach mit einer roten Ampel beurteilt unter anderem da der Wahlkampf der FPO als Hetzkampagne klassifiziert wurde und das BZO insgesamt populistisch auslanderfeindlich agierte 11 In der Endphase des Wahlkampfes anderte der Menschenrechtsbeirat die Beurteilung des Wahlkampfs nach den Ausserungen der FPO Spitzenkandidatin uber den Islam auf gelb Neben einer roten Ampel fur die islamfeindlichen Aussagen der FPO wertete der Menschenrechtsbeirat die klare Abgrenzung von OVP SPO KPO und Grune positiv und verzichtete auf die Beurteilung der Gesamtsituation mit einer roten Ampel 12 Wahlwerbende Parteien offizielle Listenbezeichnung BearbeitenListe 1 Sozialdemokratische Partei Osterreichs SPO Bearbeiten Die Sozialdemokratische Partei Osterreichs hatte nach dem Ruckzug von Burgermeister Alfred Stingl vor den Wahlen 2003 den Burgermeister an die OVP verloren Die SPO trat nach 2003 auch 2008 mit ihrem parteiintern nicht unumstrittenen Vizeburgermeister Walter Ferk an Die Grazer SPO prasentierte ihr Programm fur die Gemeinderatsperiode 2008 bis 2013 am 4 Dezember 2007 der Offentlichkeit das unter dem Slogan Machen wir Graz zur Sozialstadt Nummer 1 in Osterreich stand Als zentrale Anliegen verfolgte die Grazer SPO die Themen Armutsbekampfung Forcierung des sozialen Wohnbaus Attraktivierung des Wirtschaftsstandortes Graz und Ausbau der Anzahl der Arbeitsplatze Weitere Anliegen waren Massnahmen zur Lehrlingsausbildung und Frauenbeschaftigung die Budgetsanierung sowie eine Verbesserung des offentlichen Verkehrs 13 Liste 2 Osterreichische Volkspartei Burgermeister Nagl OVP Bearbeiten Unter Siegfried Nagl hatte die Osterreichische Volkspartei 2003 uberraschend die SPO als starkste Partei abgelost Im Wahlkampf 2008 arbeitete die OVP stark mit dem Amtsbonus von Burgermeister Nagl In ihrem Wahlprogramm setzte die OVP auf die Themen Chancen fur die Zukunft Lebensqualitat Familie Sicherheit und Generationen 14 Ahnlich wie FPO und BZO trat auch die OVP fur ein Bettelverbot in Graz ein 15 In den Umfragen lag die OVP im Janner 2008 leicht unter ihrem Ergebnis von 2003 9 Im Falle seiner Wiederwahl sprach sich Burgermeister Nagl fur eine Koalition mit den Grazer Grunen aus da sich SPO und KPO selbst ausgeschlossen hatten die FPO gar nicht vorstellbar ware und das BZO wenig zu einer stabilen Koalition beitragen konne 16 Liste 3 Kommunistische Partei Osterreich Elke Kahr KPO Bearbeiten Die Kommunistische Partei Osterreichs hatte 2003 unter Wohnbaustadtrat Ernest Kaltenegger rund 13 Prozent an Stimmen dazugewonnen und damit 20 8 Prozent der Stimmen erreicht Nach dem Wechsel Kalteneggers in den steirischen Landtag wurde Klubobfrau Elke Kahr zu seiner Nachfolgerin bestimmt Sie setzte Kalteneggers soziale Arbeit als Wohnbaustadtratin fort und spendete wie er Teile ihres Stadtratgehalts an bedurftige Menschen 17 Als Spitzenkandidatin konnte sie den Umfragen zufolge jedoch nicht an die Popularitat ihres Vorgangers anschliessen Lag die KPO Graz im Oktober 2007 noch bei 15 Prozent so fiel sie in den Umfragen im Janner 2008 auf 12 bis 13 Prozent zuruck und hatte demzufolge mit den Grunen und der FPO um den dritten Platz kampfen mussen 9 Unter der ungunstigen Ausgangsposition legte Elke Kahr das Halten der dritten Position als Wahlkampfziel fest In ihrem Wahlkampf positionierte sie die KPO als soziales Gewissen von Graz und trat gegen Politikerprivilegien Postenschacher sowie den Verkauf von Gemeindeeigentum auf Des Weiteren trat die KPO fur den Ankauf von Grundstucken und den Bau von Gemeindewohnungen ein 18 Liste 4 Die Grunen Alternative Liste Graz GRUNE Bearbeiten Die Grunen traten bei den Gemeinderatswahlen 2008 mit der bis dahin weitgehend unbekannten Spitzenkandidatin Lisa Elisabeth Rucker an Im Wahlkampf thematisierten die Grunen insbesondere die Feinstaubproblematik und den Klimaschutz und setzten auf eine Einschrankung des Autoverkehrs und die Forderung des nichtmotorisierten Individualverkehrs Ein zweites wichtiges Themenfeld im Wahlkampf war das Eintreten fur eine nachhaltige und systematische Integrationspolitik 19 Gleichzeitig grenzten sich die Grunen sehr stark vom als auslanderfeindlich eingestuften Wahlkampf von FPO und BZO ab Wahrend des Wahlkampfs trat der OVP Burgermeister Nagl fur eine Koalition mit den Grunen ein Wahrend sich der Grune Bundessprecher Alexander Van der Bellen fur eine Koalition mit der OVP aussprach 20 reagierten die Grazer Grunen skeptisch aber nicht ganzlich ablehnend auf die Aussagen Nagls Eine Koalition ware nach einer Aussendung der Grazer Grunen nur moglich wenn sich die OVP von ihrer bisherigen Politik verabschieden wurde und vor allem in gesellschaftspolitischen Bereichen anders agieren wurde 21 Liste 5 Freiheitliche Partei Osterreichs FPO Bearbeiten Die Freiheitliche Partei Osterreichs hatte bei den Wahlen 2003 rund 19 Prozentpunkte verloren und war aus der Stadtregierung ausgeschieden Nach der Abspaltung des BZO wurde die Bezirkssprecherin Susanne Winter 2006 von Landesparteiobmann Gerhard Kurzmann als Stadtparteiobfrau geholt 22 Unter Winter positionierte sich die Grazer FPO als soziale Heimatpartei 23 wobei die FPO auf einen klassischen Auslanderwahlkampf setzte Bestimmende Themen waren dabei der Kampf gegen die organisierte Bettelei durch slowakische Roma in Graz und der Kampf gegen den Islam So forderte die FPO ein umfassendes Bettelverbot und ein Moscheenverbot fur Graz Zudem forderte die FPO die Vergabe von Gemeindewohnungen nur noch an Staatsburger und ein verstarktes Einschreiten gegen Asylmissbrauch Daruber hinaus thematisierte die FPO den Kampf gegen die Armut kritisierte das Fehlen von Arbeitsplatzen und trat gegen Teuerungen bei den Tarifen fur den offentlichen Verkehr sowie die Erhohungen der Wasser Mull Bestattungs und Kanalgebuhren auf 24 Fur ihren Wahlkampf wurde die FPO vom Grazer Menschenrechtsbeirat mehrmals mit einer roten Ampel beurteilt Unter anderem wurde die ungeheuerliche Ideologisierung und ein erschreckender Hass gegenuber allen Andersdenkenden Andersglaubigen Zugewanderten verurteilt und massive Angriffe auf die Menschenwurde nicht weisser MitburgerInnen und gegen Muslime festgestellt 25 Bei ihrer Rede am Neujahrstreffen der FPO in Graz bezeichnete Winter zudem den Propheten Mohammed als Kinderschander der den Koran in epileptischen Anfallen geschrieben habe 26 Winters Rede die osterreichweit scharfe Kritik aus allen politischen und gesellschaftlichen Lagern nach sich zog wurde als gezielte Provokation in der Endphase des Wahlkampfs gewertet um insbesondere das BZO in Graz zu marginalisieren 27 OVP SPO KPO und Grune hatten bereits zuvor betont nach der Wahl nicht mit der FPO im Gemeinderat zusammenarbeiten zu wollen Als Wahlziel nannte Spitzenkandidatin Susanne Winter zehn Prozent plus X und das X moglichst gross 23 Eine OGM Umfrage attestierten der FPO sowohl im Oktober 2007 als auch im Janner 2008 13 Prozent der Stimmen und damit starke Gewinne Eine Integral Umfrage sah die FPO im Janner 2008 bei 11 Prozent 9 Liste 6 BZO Wir saubern Graz BZO Bearbeiten Das BZO trat bei den Gemeinderatswahlen mit dem Spitzenkandidaten Gerald Grosz an Grosz war 2005 von der FPO zum BZO ubergetreten und Bundnisobmann des BZO Steiermark geworden 2007 wurde er zum Spitzenkandidaten des BZO Graz gewahlt Da es seit der Grundung des BZO keine Gemeinderatswahlen in Graz gegeben hatte kampfte das BZO um den erstmaligen Einzug in den Gemeinderat Die Umfragen prognostizierten dem BZO im Vorfeld des Wahltages ein Ergebnis zwischen 2 und 3 Prozent der Stimmen 9 In seinem Wahlkampf setzte das BZO auf ahnliche Themen wie die FPO wobei das Wahlprogramm unter dem Wahlslogan Wir saubern Graz stand In einer ersten Plakatserie postulierte das BZO den Kampf gegen die organisierte Bettlerkriminalitat und den Kampf gegen Drogendealer Des Weiteren wollte das BZO Graz von Sozialschmarotzern kriminellen Asylbanden Privilegienfilz Teuerungen bei Gebuhren Schuldenmacherei Arbeitslosigkeit und Feinstaub saubern 28 Der Wahlkampfstil des BZO wurde vom Menschenrechtsbeirat der Stadt Graz wiederholt mit einer roten Ampel beurteilt So wurde beispielsweise die Integrations Sicherheits und Sozialpolitik des BZO wegen fortdauernder und nachdrucklicher Diskriminierung und rassistischer Belastigung von Personen anderer kultureller nationaler oder ethnischer Herkunft sowie aufgrund der Hautfarbe verurteilt 29 Weitere Parteien Bearbeiten Neben den etablierten Parteien traten bei den Grazer Gemeinderatswahlen 2008 vier weitere Listen an Auf dem siebten Listenplatz kandidierte der ehemalige Pachter des Grazer Schlossbergrestaurants Erich Wegscheidler unter der Bezeichnung Wegscheidler Er plakatierte in Graz den Slogan Reichtum umverteilen nicht Armut Dahinter kandidierte die Osterreichische Autofahrer und Burgerinteressenpartei OAPB mit ihrem Spitzenkandidaten Baldur Platzer Die OAPB trat fur die Abschaffung der Grunen Zonen bewirtschafteter Parkraum vor allem fur Pendler und die Reduzierung der Blauen Zonen Kurzparkzonen ein Die OAPB hatte 1993 zwei 1998 ein Mandat im Gemeinderat errungen Auf Platz neun der Wahlliste warb der Kunstler Peter Pailer mit der Namensliste Peter Pailer SALZ um Stimmen Pailer der uber kein Programm verfugte trat wahrend des Wahlkampfs aktionistisch auf und wollte nach eigenen Aussagen das Salz im OVP SPO dominierten Gemeinderat sein Auf den zehnten Listenplatz war schliesslich die studentisch gepragte Zentrumspartei Austria ZPA gereiht 30 Wahlergebnis BearbeitenGemeinderatswahl Bearbeiten nbsp Starkste Parteien in den Bezirken nach den GemeinderatswahlenBei den Grazer Gemeinderatswahlen waren 198 020 Personen wahlberechtigt Von ihrem Wahlrecht machten lediglich 114 654 Personen Gebrauch womit die Wahlbeteiligung mit 57 90 Prozent leicht unter jener von 2003 lag 58 37 Prozent 1 Die OVP ging wie 2003 als Gewinner aus den Wahlen hervor Sie erreichte 38 4 Prozent der Stimmen und konnte entgegen der leicht negativen Umfragewerte um 2 3 Prozent der Stimmen und von 21 auf 23 Mandate zulegen Die SPO erreichte wie 2003 den zweiten Platz verlor jedoch erneut massiv an Stimmen obwohl ihr die Umfragen Gewinne vorausgesagt hatten Das Endergebnis von 19 7 Prozent bedeutete das schlechteste Ergebnis der SPO Graz in ihrer Geschichte Mit einem Minus von 6 2 Prozent der Stimmen verlor die SPO vier ihrer funfzehn Mandate sowie einen von drei Stadtraten Auch die KPO erlitt nach dem Abgang Ernest Kalteneggers schwere Verluste Sie busste 11 2 Prozent der Stimmen ein und verlor damit beinahe die Halfte ihrer Stimmen Zudem schrumpfte die Mandatszahl der KPO von zwolf auf sechs Mandate und sie verlor einen von zwei Stadtraten Die Grunen verzeichneten den hochsten Stimmenzuwachs und wuchsen von 8 3 Prozent auf 14 6 Prozent der Stimmen Sie uberholten damit die KPO und verdoppelten ihre Mandatszahl auf acht Zudem errangen die Grune erstmals den Anspruch auf einen Stadtrat Die FPO gewann bei den Wahlen mit 2 9 Prozent weniger als prognostiziert und erreichte 10 9 Prozent der Stimmen Sie steigerte sich dadurch von vier auf sechs Mandate und erreichte wieder einen Sitz im Stadtrat Das BZO schaffte entgegen den Umfragewerten den Einzug in den Gemeinderat und erhielt mit 4 3 Prozent zwei Mandate Der Wahlsieger OVP konnte bei den Gemeinderatswahlen in sechzehn der siebzehn Bezirke eine relative Mehrheit erreichen und loste die SPO in den Bezirken Gries Liebenau und Wetzelsdorf als starkste Partei ab Ihre besten Wahlergebnis erzielte die OVP in den Bezirken Mariatrost 51 01 Prozent und Waltendorf 48 31 Prozent Die starksten Zugewinne verzeichnete die OVP in den Bezirken Liebenau und Innere Stadt mit 4 36 Prozent bzw 3 56 Prozent Verluste erlitt sie in Puntigam 1 27 Prozent und Gries 0 84 Prozent Die SPO konnte bei den Gemeinderatswahlen nur noch im Bezirk Lend eine relative Mehrheit verteidigen wo sie mit 27 84 Prozent ihr bestes Bezirksergebnis erreichte Das schlechteste Ergebnis erreichte die SPO in der OVP Hochburg Mariatrost mit 9 76 Prozent die starksten Verluste erlitt die Partei im Bezirk Puntigam 9 49 Prozent Die Grunen erreichten ihre besten Ergebnisse in den Bezirken St Leonhard Geidorf und St Peter wo sie jeweils mehr als 20 Prozent erreichten Die schwachsten Ergebnisse fuhren die Grunen im Sudwesten der Stadt Puntigam Wetzelsdorf und Strassgang mit unter 10 Prozent der Stimmen ein Die KPO erreichte ihr bestes Ergebnis mit jeweils rund 14 Prozent der Stimmen in den Bezirken Innere Stadt Gries und Jakomini FPO und BZO erzielten ihren hochsten Stimmanteil im Bezirk Puntigam 17 08 Prozent bzw 6 97 Prozent endgultiges Ergebnis der Grazer Gemeinderatswahlen 2008 1 Partei Ergebnisse 2008 Ergebnisse 2003 DifferenzenStimmen Mand Stimmen Mand Mand Gesamt 114 654 109 335 Ungultig 1 879 1 279 Gultig 112 775 108 056 SPO 22 266 19 74 11 27 975 25 89 15 6 15 4OVP 43 274 38 37 23 39 029 36 12 21 2 25 2KPO 12 611 11 18 6 22 425 20 75 12 9 57 6GRUNE 16 416 14 56 8 8 930 8 26 4 6 30 4FPO 12 235 10 85 6 8 626 7 98 4 2 87 2BZO 4 857 4 31 2 n k Wegscheidler 231 0 20 0 n k OABP 556 0 49 0 n k SALZ 218 0 19 0 n k ZPA 111 0 10 0 n k Bezirksvertretungswahl Bearbeiten Bei der Bezirksvertretungswahl busste die SPO ihre Vormachtstellung in mehreren Bezirken ein Sie verlor die Bezirksvorsteher in den Bezirken Gries Liebenau Eggenberg und Strassgang Lediglich in Lend konnte die SPO die relative Mehrheit halten wo sie weiterhin den Bezirksvorsteher stellt Zusatzlich stellt die SPO noch in Wetzelsdorf den Bezirksvorsteher der von einem OVP Bezirksrat mitgewahlt wurde Insgesamt verlor die SPO 11 ihrer 50 Bezirksratmandate Von den Verlusten der SPO profitierte insbesondere die OVP die alle Bezirksvorsteher dazugewann die die SPO verloren hatte Die OVP gewann zudem acht Bezirksratmandate hinzu und stellt mit 75 Bezirksraten rund 45 Prozent aller Bezirksrate in Graz Die Grunen steigerten sich von 16 auf 23 Mandate die FPO von 7 auf 13 Mandate Bezirksvertretungswahl Stimmenanteile in Prozent 31 Bezirk SPO OVP KPO GRUNE FPO BZOI 12 72 42 59 14 20 20 90 0 9 59 n k II 12 33 43 38 12 27 24 74 0 7 28 n k III 14 32 43 79 10 48 23 01 0 8 39 n k IV 29 48 28 93 13 16 14 06 14 37 n k V 26 97 28 43 16 19 13 02 15 38 n k VI 22 76 33 82 14 55 17 24 11 63 n k VII 29 45 39 53 0 9 26 0 7 92 13 84 n k VIII 15 13 47 59 0 8 25 20 91 0 8 13 n k IX 17 12 47 88 0 8 59 17 69 0 8 71 n k X 15 92 47 87 0 8 14 18 82 0 9 24 n k XI 0 9 55 54 13 0 8 08 20 36 0 7 88 n k XII 20 83 45 05 0 8 49 16 57 0 9 06 n k XIII 25 43 36 63 0 9 63 10 62 11 81 5 88 XIV 25 72 35 70 10 62 13 15 14 81 n k XV 30 77 34 66 10 53 0 8 66 15 38 n k XVI 29 84 37 76 0 9 27 0 8 83 14 31 n k XVII 28 95 35 47 0 9 12 0 8 62 17 85 n k Gesamt 21 88 39 40 10 96 16 02 11 51 0 23 Bezirksvertretungswahl Mandatsverteilung 31 Bezirk SPO OVP KPO GRUNE FPOI 1 4 1 1 0II 1 4 1 2 0III 2 6 1 3 1IV 5 4 2 2 2V 4 5 2 2 2VI 4 6 2 3 2VII 3 4 0 0 1VIII 1 5 1 2 0IX 1 5 0 1 0X 1 5 0 1 0XI 0 5 0 2 0XII 2 5 1 2 1XIII 2 3 0 1 1XIV 3 4 1 1 2XV 3 3 1 0 1XVI 3 4 0 0 1XVII 3 3 0 0 1Gesamt 39 75 13 23 15Vorzugsstimmen Bearbeiten Fur die Kandidaten der Grazer Gemeinderats und Bezirksvertretungswahlen wurden 2008 insgesamt 18 805 Vorzugsstimmen vergeben Kandidaten der OVP erhielten dabei 11 775 Stimmen 62 6 Prozent der SPO 2 365 Stimmen 12 6 Prozent der Grunen 1 695 Stimmen 9 0 Prozent der KPO 1 077 Stimmen 5 7 Prozent der FPO 1 235 Stimmen 6 6 Prozent und des BZO 639 Stimmen 3 4 Prozent Die hochste Anzahl an Vorzugsstimmen erhielt der amtierende Burgermeister Siegfried Nagl gefolgt von den Spitzenkandidatinnen der kleineren Parteien Susanne Winter FPO Lisa Rucker GRUNE und Elke Kahr KPO Vizeburgermeister Walter Ferk SPO landete bei den Vorzugsstimmen nur auf dem sechsten Platz Die hohe Beteiligung der OVP Wahler bei der Vergabe von Vorzugsstimmen war auf das von der OVP eingefuhrte innerparteiliche Vorzugsstimmenmodell zuruckzufuhren Dabei hatten aus mobilisierungstaktischen Grunden nur die Regierungsmitglieder ein fixes Mandat zugesichert bekommen Alle anderen Gemeinderate mussten sich ihren Listenplatz durch Vorzugsstimmen sichern Die hohe Anzahl an abgegebenen Vorzugsstimmen fur die Mandatare der OVP fuhrte zu acht Vor bzw Ruckreihungen Auf der Strecke blieben dadurch die Gesundheits Finanz und Sozialsprecher des OVP Klubs sowie der Pressesprecher des Burgermeisters Thomas Rajakovics Da vier der acht Ruckgereihten Frauen waren verschlechterte sich die Frauenquote im OVP Klub stark auf 4 23 32 Ein identes Vorzugsstimmenmodell wurde vom BZO eingefuhrt Dies hatte zur Auswirkung dass Georg Schrock statt der Listenzweiten Brigitte Fischer in den Gemeinderat einzog Platz Partei Name Stimmen1 OVP Siegfried Nagl 24312 FPO Susanne Winter 0 8993 GRUNE Elisabeth Rucker 0 8804 KPO Elke Kahr 0 8415 OVP Kurt Hohensinner 0 8366 SPO Walter Ferk 0 7987 SPO Soleiman Ali 0 6588 OVP Bernhard Hofmann Wellenhof 0 5519 OVP Gerda Gesek 0 40210 BZO Gerald Grosz 0 386Migrantenbeirat Bearbeiten Fur die Wahlen zum MigrantInnenbeirat waren 2008 19 007 Personen wahlberechtigt Von ihrem Wahlrecht machten 2 126 Wahlberechtigte Gebrauch was einer Wahlbeteiligung von 11 2 Prozent entspricht 33 2003 hatte die Wahlbeteiligung fur den Auslanderbeirat 14 3 Prozent betragen 34 Bei den Wahlen 2008 verteilten sich die abgegebenen Stimmen folgendermassen 33 Liste Stimmen Prozent MandateGesamt 2126Ungultig 0 0 32Gultig 2094Allgemeine Albanische Liste 0 142 0 6 8 0Allgemeine Kroatische Europaliste 0 394 18 8 2Serbische Liste 0 0 74 0 3 5 0Afrikanische Liste 0 269 12 8 1Muslimische Vielfalt 0 561 26 8 3Kurdische Liste fur Demokratie 0 442 21 1 3Liste Interkultureller Frauen 0 102 0 4 9 0Christliche Liste 0 110 0 5 3 0Rezeption des Wahlergebnisses BearbeitenIn der osterreichischen Presse wurde das Grazer Wahlergebnis ausfuhrlich analysiert Im Zentrum der Kommentare stand auf Grund der umstrittenen Aussagen von Susanne Winter das Abschneiden der FPO Auf Grund des geringer als erwartet ausgefallenen Stimmenzuwachses wurde das Ergebnis der FPO zwar als Kehrtwende 35 insbesondere aber als Enttauschung 36 fur die FPO interpretiert da sie ihr Potenzial bei weitem nicht ausschopfen konnte So hatte die FPO 1998 in Graz rund 27 Prozent erreicht und war in den Umfragen deutlich hoher gelegen 36 Der Kurier folgerte aus dem Ergebnis dass die islamfeindlichen Aussagen der FPO mehr geschadet als genutzt hatten und sich die FPO Spitzenkandidaten von Niederosterreich und Tirol bei den folgenden Landtagswahlen mit der Kritik am Islam mehr zuruckhalten wurden 37 Vom geringeren Wahlerfolg der FPO profitierte vor allem das BZO dass sich als weniger radikale rechts konservative Alternative positionieren konnte Zudem profitierte das BZO von einer fehlenden Eingangsgrenze z B vier oder funf Prozent die potentielle Wahler hatte abschrecken konnen 38 Von den islamfeindlichen Aussagen der FPO profitierten auch die Grunen die durch ihre klare Abgrenzung von der FPO ihre Wahler mobilisieren konnten und mit dem Thema Feinstaub punkteten 38 39 Neben dem Wahlsieg der Grunen wurde auch das Abschneiden der OVP unter Burgermeister Nagl als Erfolg gewertet wobei Nagl von seinem auslanderkritischen 36 jedoch nicht aggressiven Wahlkampfstil profitiert habe Daher ausserten sich OVP Wahlstrategen nach der Wahl positiv auch bei den Landtagswahlen in Niederosterreich und Tirol auf das Auslander und Sicherheitsthema zu setzen 37 Insgesamt wurde dem Wahlausgang keine bundespolitischen Auswirkungen attestiert da das schlechte Abschneiden der SPO auf strukturelle und personelle Probleme der SPO zuruckzufuhren sei 38 40 Auswirkungen BearbeitenNach der schweren Niederlage der SPO trat Vizeburgermeister Walter Ferk noch am Wahltag von seinen Amtern zuruck Bereits am Montag nach der Wahl wurde Wolfgang Riedler von Vorstand und Prasidium zum geschaftsfuhrenden Parteivorsitzenden der Grazer SPO gewahlt 41 Burgermeister Siegfried Nagl kundigte nach der Wahl an mit SPO und Grunen uber eine Koalition zu verhandeln Beide Parteien signalisierten Gesprachsbereitschaft 42 Da die OVP mit SPO und Grunen parallel verhandelte brach die SPO die Koalitionsverhandlungen am 6 Februar ab da sie fur derartige Parallel Verhandlungen nicht zur Verfugung stehen wollte Vielmehr hatte sich die OVP nach Auffassung der SPO mit beiden Parteien an einen Verhandlungstisch setzen sollen um eine Dreierkoalition zu vereinbaren 43 Die OVP setzte in der Folge die Koalitionsverhandlungen mit den Grunen fort und handelte bis Anfang Marz ein Koalitionsabkommen aus Die Zustimmung der Parteigremien erfolgte am 3 Marz OVP einstimmig Grune mit 26 zu 4 Stimmen Inhaltlich konzentriert sich der Koalitionsvertrag auf den Ausbau der Kinderbetreuung die Forderung der Integration die Forcierung der sanften Mobilitat zu Fuss gehen Radfahren und offentliche Verkehrsmittel uns sieht kein Bettelverbot vor Die Einhaltung des Koalitionsvertrags wird vom Koalitionsausschuss uberwacht Bei Uneinigkeiten kann nach zweimaliger Behandlung des Themas im Koalitionsausschuss auch eine Beschlussfassung im koalitionsfreien Raum angestrebt werden Wahrend die OVP die Ressorts Personal Integration Wirtschaft Katastrophenschutz Finanzen Liegenschaften Sport Jugend Bildung Kindergarten und Stadtentwicklung ubernahm erhielt Rucker als Stadtratin das Umweltressort sowie die Themenbereiche Wirtschaftsbetriebe und Verkehr Der SPO wurden die Ressorts Kultur Gesundheit Soziales und Frauen zugewiesen die KPO erhielt wie bisher den Bereich Wohnen FPO Stadtratin Winter wurden die Ressorts Geriatrie und Burgeramt uberlassen 44 Literatur BearbeitenFranz Schausberger Neue Wege im alten Umfeld Gemeinderatswahl in Graz 2008 Institut der Regionen Europas Kurzstudien 6 2009 Salzburg ISBN 978 3 902557 06 3Einzelnachweise Bearbeiten a b c Graz Gesamt endgultiges Ergebnis Memento vom 23 Januar 2008 im Internet Archive Stadt Graz Abteilung fur Informationsmanagement Graz Online Memento vom 24 Januar 2008 im Internet Archive Wer ist wahlberechtigt Graz Online Memento vom 24 Januar 2008 im Internet Archive Wer ist wahlberechtigt Migrantinnen und Migrantenbeirat Europaische Kommission Memento vom 2 Februar 2008 im Internet Archive Das aktive und passive Wahlrecht bei Kommunalwahlen im Land Steiermark abgerufen am 14 Janner 2008 Die Presse Online Demokratie In Graz geht ordentlich die Post ab 14 Janner 2008 Kleine Zeitung Online Memento vom 21 Marz 2008 im Internet Archive 5 135 Wahlkarten wurden ausgegeben 18 Janner 2008 a b kleinezeitung at Wahler Wissen Gemeinderatswahl 2008 Memento vom 2 Februar 2008 im Internet Archive Kleine Zeitung Online Endergebnis der Graz Wahl Kaum Veranderungen Memento vom 2 Februar 2008 im Internet Archive 23 Janner 2008 Der Standard Online Wahlkampfausgaben etwas geringer 14 Janner 2008 a b c d e Kleine Zeitung Online Memento vom 7 Marz 2008 im Internet Archive Graz Gemeinderatswahl 2008 OVP schwachelt SPO stabil Grune legen zu 5 Janner 2008Kurier Online Memento vom 8 Februar 2008 im Internet Archive Graz bleibt schwarz Wahlkampfbarometer Graz Memento vom 1 Februar 2008 im Internet Archive Grundsatzdokument Wahlkampfbarometer Graz Memento vom 21 Januar 2008 im Internet Archive Kein Wahlkampf auf Kosten von Menschen Presseaussendung zum Zeitraum Dezember 2007 10 Janner 2008 Wahlkampfbarometer Graz SPO in der Stadt Graz Walter Ferk und die SPO Graz prasentierten das Programm fur die Zukunft Bericht uber die Programmprasentation 4 Dezember 2007 Wahlprogramm der Grazer Volkspartei PDF Nicht mehr online verfugbar In prograz at 2008 ehemals im Original abgerufen am 10 Dezember 2021 1 2 Vorlage Toter Link www prograz at Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven ORF Steiermark Bettelverbot in Graz weiter ein Thema 15 Janner 2008 Der Standard Online OVP Burgermeister will Koalition mit Grunen Kleine Zeitung Online Memento vom 2 Februar 2008 im Internet Archive Grazer KPO Zimmer Kuche Kabinett 11 Janner 2008 ORF Steiermark KPO will Platz drei halten 17 Januar 2008 Die Grunen Graz Wahlprogramm PDF Nicht mehr online verfugbar In graz gruene at 2008 ehemals im Original abgerufen am 10 Dezember 2021 1 2 Vorlage Toter Link www graz gruene at Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Der Standard Printausgabe 11 Janner 2008 ORF Steiermark GR Wahl Graz OVP Nagl will Koalition mit Grunen 31 Dezember 2007 Der Standard Online Wahlkampf mit alten Worten 26 November 2007 a b ORF Steiermark Grazer FPO will bei der Jugend punkten 12 Oktober 2007 FPO Steiermark Wir Grazer Wahlkampffolder der FPO Graz PDF Nicht mehr online verfugbar In fpoe stmk at 2008 ehemals im Original abgerufen am 10 Dezember 2021 1 2 Vorlage Toter Link www fpoe stmk at Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Menschenrechtsbeirat der Stadt Graz Presseaussendung Memento vom 15 Dezember 2007 im Internet Archive 10 Dezember 2007 ORF Steiermark Wuste Islam Attacke bei FPO Neujahrstreffen 13 Janner 2008 Der Standard Online FPO setzt zum Vernichtungsschlag gegen das BZO an 14 Janner 2008 sauberesgraz at Programm fur Graz Memento vom 16 Juni 2008 im Internet Archive Menschenrechtsbeirat der Stadt Graz Presseaussendung Memento vom 15 Dezember 2007 im Internet Archive 10 Janner 2008 Der Standard Online Kleine Listen mit wenig Chancen 8 Janner 2008 a b Stadt Graz Memento vom 23 Februar 2008 im Internet Archive Bezirksvertretungswahl 2008 Wahlergebnis Kleine Zeitung Online Memento vom 2 Februar 2008 im Internet Archive Graz Wahl Vorzugsstimmen mischten OVP Liste auf 24 Janner 2008 a b Stadt Graz Wahlergebnis zum Migrantenbeirat 2008 Stadt Graz Wahlergebnis zum Migrantenbeirat 2008 Kleine Zeitung Online Erster deutlicher Zuwachs fur FPO seit 1999 Nicht mehr online verfugbar In kleine at 21 Januar 2008 ehemals im Original abgerufen am 10 Dezember 2021 1 2 Vorlage Toter Link archiv kleine at Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven a b c Der Standard Online Printausgabe Gerfried Sperl Warum Grun in Graz starker wuchs als Blau 21 Janner 2008 a b Kurier Online Die Lehren aus Graz 21 Janner 2008 Memento vom 23 Januar 2008 im Internet Archive a b c Der Standard Online Meinungsforscher Peter Hajek im Chat Kleine Zeitung Online Videointerview mit Chefredakteur Ernst Sittinger Nicht mehr online verfugbar In kleine at Ehemals im Original abgerufen am 10 Dezember 2021 1 2 Vorlage Toter Link archiv kleine at Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Die Presse Online Die Radikalisierung bleibt uns erspart ORF Steiermark Nach Graz Wahl Riedler ab sofort Parteichef der Grazer SPO 21 Janner 2008 ORF Steiermark Nach Graz Wahl Kommt nun Schwarz Grun 21 Janner 2008 Kleine Zeitung Online Die Roten verliessen Verhandlungstisch 6 Februar 2008 Wiener Zeitung Online Option in Land und Bund In Graz haben sich OVP und Grune auf eine gemeinsame Koalition geeinigt 3 Marz 2008 abgerufen am 22 November 2013 Kommunalwahlen in Graz Gemeinderatswahlen 2008 2012 2017 2021Bezirksratswahlen 2008 2012 2017 2021 nbsp Dieser Artikel wurde am 12 Marz 2008 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gemeinderatswahl in Graz 2008 amp oldid 236720949