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Die Garski Affare oder Garski Skandal war eine politische Affare in West Berlin Anfang der 1980er Jahre die letztlich zum Scheitern des Senats Stobbe II fuhrte Inhaltsverzeichnis 1 Garskis Baugeschafte 2 Burgschaftsinanspruchnahme und Aufarbeitung des Skandals 3 Regierungskrise 4 LiteraturGarskis Baugeschafte BearbeitenDer Berliner Bauunternehmer und Architekt Dietrich Garski plante Ende der 1970er Jahre Immobilienprojekte in Saudi Arabien Hierfur beantragte er 1978 eine erste Burgschaft des Landes Berlin die der Senat auch genehmigte Der Burgschaftsbetrag wurde spater in mehreren Schritten erhoht und betrug am Ende 112 Millionen DM in heutiger Kaufkraft 137 Millionen Euro Der letzten Erhohung um 25 8 Mio DM war ein Chefgesprach vorangegangen In diesem Gesprach beim Regierenden Burgermeister Dietrich Stobbe SPD an dem auch Finanzsenator Klaus Riebschlager SPD und ehemalige Wirtschaftssenator Wolfgang Luder FDP teilgenommen hatten wurde die Burgschaftserhohung vereinbart Burgschaftsinanspruchnahme und Aufarbeitung des Skandals BearbeitenEnde 1980 wurde Garski zahlungsunfahig und das Land Berlin wurde aus der Burgschaft in Anspruch genommen Am 11 Dezember 1980 wurde der Vorgang in einer Sitzung des Berliner Abgeordnetenhauses thematisiert Dietrich Stobbe gab an im Sommer und am vergangenen Dienstag von den zustandigen Senatoren informiert worden zu sein und warnte vor einer Skandalisierung Stobbes Koalitionspartner FDP ging jedoch bereits in dieser Sitzung auf Distanz Der FDP Fraktionsvorsitzende Horst Vetter sprach von der Notwendigkeit eines Parlamentarischen Untersuchungsausschusses und forderte am Folgetag bereits einen Nachtragshaushalt Am 7 Januar 1981 musste Wolfgang Luder auf Druck seiner eigenen Fraktion zurucktreten Luder der seit 1971 auch Vorsitzender der FDP Berlin gewesen war musste auch dieses Amt abgeben Auch Harry Ristock und Klaus Riebschlager beide SPD legten am 8 Januar 1981 ihre Amter nieder Riebschlager wurde am selben Tag zum SPD Fraktionsvorsitzenden gewahlt In zwei mundlichen Anfragen vom 15 Januar 1981 thematisierte die CDU Berlin als Opposition den Vorgang Der Abgeordnete Ekkehard Schmidt fragte nach der personlichen Verantwortung des Regierenden Burgermeisters und der Abgeordnete Uwe Ewers nach den Kosten fur das Land In der Antwort des Senats wurden Kosten von 124 27 Millionen DM sowie unbekannte Kosten bei der Berliner Baugesellschaft genannt Regierungskrise BearbeitenStobbe wollte bei sich keine personliche Verantwortung erkennen und nutzte die Rucktritte zu einer umfassenden Kabinettsumbildung Im Vergleich zum bisherigen Senat sollten funf neue Senatoren gewahlt werden Gemass der Verfassung Berlins musste damals jeder Senator einzeln vom Abgeordnetenhaus bestatigt werden Die Abstimmung geriet zum Fiasko fur Stobbe Obwohl die sozialliberale Koalition uber eine Mehrheit verfugte 61 Mandate fur die SPD Berlin 11 Mandate fur die FDP bei 63 Mandaten fur die oppositionelle CDU wurde lediglich Guido Brunner mit 70 zu 64 Stimmen bestatigt Peter Ulrich 67 ja 68 nein Rainer Papenfuss 67 ja 67 nein Jurgen Egert 60 ja 73 nein und Jurgen Brinckmeier 66 ja 68 nein verfehlten die notwendige Mehrheit von 68 Stimmen Nach einer Sitzungsunterbrechung legte Stobbe daraufhin sein Amt als Regierender Burgermeister nieder Am 23 Januar 1981 wurde Hans Jochen Vogel als Nachfolger fur Stobbe gewahlt Der Senat Vogel blieb jedoch nur wenige Monate im Amt und wurde nach der Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin 1981 durch den Senat Weizsacker abgelost Literatur BearbeitenSven Thomas Die informelle Koalition Richard von Weizsacker und die Berliner CDU Regierung 1981 1983 2005 ISBN 3824446146 S 19 ff Benedict Ugarte Chacon Auf Sand gebaut Wie Berlin auf den guten Ruf eines Bauunternehmers hereinfiel und Millionen in Saudi Arabischen Bauprojekten versenkte In Benedict Ugarte Chacon Michael Forster Thorsten Grunberg Untersuchungsausschusse Das scharfste Holzschwert des Parlamentarismus Ausgesuchte Berliner Polit Skandale Berliner Wissenschafts Verlag Berlin 2020 ISBN 978 3 8305 5005 1 S 93 118 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Garski Affare amp oldid 217593761